Re: Hausfrauentheologie


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Geschrieben von anonymgl am 06. März 2001 16:48:07:

Als Antwort auf: Re: Hausfrauentheologie geschrieben von Muli am 03. März 2001 20:00:26:


Hallo!

>>... aber ein bißchen kenne ich die Bibel doch. Dort steht ganz klar, daß Gott die Tat (also pädophiles Handeln und auch homosexuelles Handeln) verabscheut.
>Ich würde jetzt erst mal gern klären wollen, was ist "pädophiles Handeln" und was ist "homosexuelles Handeln".
>Wo aber findest du etwas zum Thema Pädophilie in der Bibel? Jetzt bin ich aber platt.

Hmmmmmm Lots Töchter? eher Inzucht
Und sonst?
Es ist wohl eher so, daß z.B. Maria keinesfalls älter als 12-14 gewesen sein dürfte (Höchstheiratsalter damals), also von daher würde mich DAS auch 'mal interessieren.

>Zur Homosexualität ist der exegetisch-theologische Befund enorm komplex. Hier ist vor allem eine ausgesprochen saubere Exegese gefragt, die nicht die ethischen Probleme ihrer Zeit in den Kontext der Schrift bringt. Anders ausgedrückt: die leider sehr weit verbreitete Methode, eine Theologie zu haben, die dann von der Exegese unterfüttert wird ist mindestens in drängenden ethischen Zeitfragen nicht mehr zulässig (eigentlich auch sonst nicht, aber da richtet es nicht so viel Schaden an). Bei entsprechend sensibler Exegese wird man dann auch theologisch sehr vorsichtig werden müssen. So wird man bei der Exegese ATer Stellen gar nicht von Homesex. sprechen dürfen, denn die Homosexualität, wie wir sie kennen, gab es damals nicht.

Das stimmt nun so definitiv nicht. Insbesondere in den Regionen in denen die Juden auf Griechen trafen konnten sie sich in dieser Beziehung ein ein sehr offenes, liberales Bild machen, unter denen war Homosex. nämlich weder verboten noch verpönt (Vgl. die Geschichte der Kugelmenschen, aus dem Wirkungskreise des Platon, vergl. "Lesbos", vgl. die Vasendarstellungen, die in den Museumskellern lagern usw.)


Was sagen die Stellen also zur Homesexualität heute aus, wenn es damals um ganz andere Fragestellungen ging? Im NTen Kontext wird die Geschichte dann noch bunter. Und hinter allen Worten stehen Dinge, die mit unserer Homesexualität heute gar nichts mehr zu tun haben: Fruchtbarkeits- und Phalluskulte sowie Tempelprostitution.

Außerdem gab es Tempelprostitution und dergl. auch im Heterosexuellen Bereich zur Genüge, in Babylon, welches die damaligen Israeliten immer als Sündenhort empfanden, war es sogar obligatorisch, das junge Mädchen vor der Hochzeit sich in einem Tempel prostituierten.

>Ich würde von daher sehr vorsichtig sein mit Aussagen, die Gott vielleicht nie gesagt hat. Auch die Pharisäer haben Gott mehr Worte in den Mund gelegt, als er je gesagt hat (er hat ja wirklich erstaunlich wenig zu sagen) und du weißt, was Jesus über sie gesagt hat.

Ja, sonst dürfte man auch kein Schweinefleisch essen, keine Krebse (kein Hummer!), keine Austern (ohhhh) usw. das steht ´nämlich alles defnitiv drinne (immer noch nix über Pädophile)

Und (Haus-)Frauen hätten in Internet schonmal grundsätzlich zu schweigen oder sich der Meinung ihres Mannes unterzuordnen hihi

>Was ich mit Gewißheit sagen kann, ist daß Gott die Menschen als Mann und Frau gemacht hat und es sein Wille ist, daß sie sich so ergänzen. Auch dabei gibt es aber Einschränkungen (vgl. Pls in 1. Kor). Und das sagt noch absolut gar nichts zu Homesexualität oder Pädophilie aus, jedenfalls nicht nach Gen. 3. Gott wollte auch keine Krankheit und er läßt sie nicht nur zu sondern hält sie in seiner Hand (vgl. 2. Kor 12). Gott wollte nicht, daß Tiere sterben müssen und er gibt die ersten Felle aus (Gen. 3). Was ich damit aufzeigen will ist einfach die Tatsache, daß auch Schöpfungstheologie uns bei Fragen um Pädophilie nicht in dem Sinne weiterbringt, daß man sagen könnte:
>if (Schöpfung != Mann&Frau)
> echo "schlecht";
>else echo "gut";
>In anderer Hinsicht bringt sie schon ein Stück weiter.
>Wir werden uns gefallen lassen müssen, daß auf die drängenden Fragen unserer Zeit (z.B. auch Genanalyse, Kloning, Genmanipulation etc.) kein thematisch dazu passendes Schriftwort haben und deshalb sehr viel Mühe auf eine theologisch saubere Aussage verwandt werden muß die IMMER falsch sein kann, denn es ist - im Gegensatz zu den Geboten bsw. - eine rein menschliche Interpretation.
>>Gleichzeitig steht aber dort auch, daß Jesus uns Menschen liebt, wie auch immer wir empfinden. Also hat Jesus doch auch die Pädos lieb, oder?

Jaja, sogar Pontius Pilatus, der von einigen Christen als Heiliger verehrt wird.
Oder auch nicht, da streiten die Theologen (bin evangelisch, wir sind da sehr tolerant [Prinzip leere Hölle], aber auch die Katholiken haben da zugelegt, ich habe mich neulich mit einem Pristeranwärter unterhalten, der sagte mir, daß man sich im Moment des Todes (oder danach) entscheiden könne, wer dann Gottfern ist nunja, wer dann Gott erkennt, der hat noch alle Chancen)

In diesem Sinne Gruß





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