Pädos in England_2


[ Pädophile Mädchenliebhaber ]


Geschrieben von Christiansen am 28. Juli 2000 10:40:06:

Neue Luzerner Zeitung
Ausgabe vom Donnerstag, 27. Juli 2000

Grossbritannien: Pädophile am Pranger


Lebt ein Kinderschänder in Ihrer Nähe?


Eine englische Zeitung hat nach dem Mord an einer Achtjährigen zu
rabiaten Methoden gegriffen: Sie veröffentlichte Bilder und Namen von
49 Pädophilen.


VON PETER ISENEGGER, LONDON

Das Bild des blonden Mädchens mit dem gewinnenden Lächeln und den
hellen, wachen Augen dominierte tagelang die britischen Medien. Sarah
Payne war am 1. Juli spurlos verschwunden. Zuletzt wurde sie in einem
Feld in der Nähe von Worthing an der englischen Südküste gesehen.
Zuerst ging die Polizei davon aus, dass Sarah entführt worden sei.
Während Dutzende von Polizisten und freiwilligen Helfern die Gegend
absuchten, in der Sarah zuletzt gesehen wurde, appellierten Sarahs
Eltern vor laufenden TV-Kameras an die mutmasslichen Entführer ihrer
Tochter. «Lasst unsere kleine Prinzessin frei», titelten am nächsten
Tag die englischen Zeitungen. Vergebens.

Bis ins letzte Detail


Die Suche nach dem vermissten Mädchen ging weiter. Die Medien hielten
das Interesse der Öffentlichkeit wach. Sie berichteten in allen
Einzelheiten über den «Fall Sarah Payne», auch wenn es gar nichts zu
berichten gab. Selbst die BBC brachte in ihrer News-Hauptausgabe an
erster Stelle die Nachricht, dass Sarahs Eltern die lokale
Polizeiwache besucht hätten, «um der Polizei für ihren unermüdlichen
Einsatz zu danken». Die Suche nach Sarah Payne dürfte nicht nur eine
der aufwändigsten Polizeiaktionen seit je gewesen sein; sie wurde auch
von einer der umfassendsten Medienkampagnen seit langer Zeit
begleitet. Doch all diese Anstrengungen fruchteten nichts. Am 17. Tag
nach ihrem Verschwinden fand ein Landarbeiter Sarahs Leiche in einem
Feld. Sie wurde offensichtlich schwer geschändet. Die Öffentlichkeit
reagierte mit Schock und Trauer auf die Nachricht.

Öffentliche Hatz auf Pädophile


Einige Medien gingen weiter. In der «Daily Mail» ­ dem Sprachrohr der
konservativen englischen Mittelklasse ­ forderte die bekannte
Kolumnistin Lynda Lee-Potter die Wiedereinführung der Todesstrafe «für
derart bestialische und boshafte kriminelle Täter». «Pädophile sind
gerissen, hinterhältig, ruhelos und unheilbar», schrieb Lynda
Lee-Potter. Kurzum: «Monster, die ihr Recht verwirkt haben,
weiterzuleben.» Auch die «News of the World», die Sonntagsschwester
des meistgelesenen britischen Boulevardblattes «Sun», machte gegen
Pädophile mobil: Sie veröffentlichte unter dem Titel «Lebt ein Monster
in Ihrer Nähe?» Bilder und Namen von 49 Pädophilen, die nach
Verbüssung ihrer Strafe wieder in Freiheit leben. Rebekah Wade,
Chefredaktorin der Murdoch-Zeitung, entschloss sich ­ gegen den Rat
von Experten ­ zu diesem Schritt, weil man damit «andere Kinder vor
einem ähnlichen Schicksal wie Sarah Paynes bewahren wird». In erster
Linie allerdings dürfte es Wade um eine Steigerung der Auflage
gegangen sein.

Höhere Gefahr für Kinder


Alle Experten ­ angefangen bei der Polizei, über Bewährungshelfer und
selbst Gruppen, die sich für den Schutz von Kindern einsetzen ­
widersprechen Wades Argument. Haftentlassene Pädophile haben nämlich
seit einigen Jahren die Pflicht, ihren Aufenthaltsort der Polizei zu
melden. Die Experten befürchten, die Aktion des Boulevardblattes
könnte dazu führen, dass haftentlassene Pädophile aus Angst vor
Entdeckung untertauchen. Überdies, so machen sie geltend, werde damit
die Resozialisierung haftentlassener Pädophiler gefährdet. Die Aktion
schütze Kinder nicht, sondern setze sie einer höheren Gefahr von
Kinderschändern aus, die aus der Anonymität heraus unbehelligter
operieren könnten.

Fatale Verwechslung


Ian Amstrong aus Manchester erlebte am eigenen Leib, was «geoutete»
ehemalige Kinderschänder zu gewärtigen haben. Der 49-jährige Vater von
drei Kindern leidet unter einer Rückgratschwäche und trägt darum eine
Halskrause. Eine ähnliche Halskrause trägt auch ein der von der «News
of the World» genannter, aber um elf Jahre älterer Pädophiler, der
seine Strafe abgesessen hat und in der gleichen Gegend wohnt wie Ian
Amstrong. Die identische Halskrause führte zu einer schlimmen
Verwechslung. Nach der Veröffentlichung belagerte ein wütender Mob das
Haus des unschuldigen Ian Amstrong. «Kinderschänder!», «perverser
Hund!», «Rassist!» wurde geschrien. Seine geschiedene Frau, die in
einem benachbarten Haus wohnt, wurde durch einen Stein, der von einem
Unbekannten durch ein Fenster geworfen wurde, an der Schulter
getroffen.

Vor weiteren Publikationen


Natürlich distanziert sich die «News of the World» von den Aktionen
solcher Bürgerwehren. Trotzdem will das Blatt am kommenden Sonntag
weitere ehemalige Pädophile outen. Die Blattmacher haben offenbar
entdeckt, dass die steigende Kriminalität die konservative
Mittelklasse für eine härtere Gangart gegenüber Rechtsbrechern
empfänglich gemacht hat. Und das lässt sich ­ auflagenstärkend ­
auswerten. Was diese Medien allerdings verschweigen: Von den neunzig
im vergangenen Jahr umgebrachten Kindern in Grossbritannien wurden
«nur» rund zehn von ihnen «unbekannten Tätern» ermordet. Die
restlichen achtzig Opfer wurden entweder von ihren Eltern, von nahen
Verwandten oder Freunden der Familie getötet. Ein ähnlich tristes Bild
ergibt sich auch aus der Statistik missbrauchter Kinder.




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