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Nemo
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Hörbuch-Empfehlung: Der Zauberer

Beitrag von Nemo »

Nabokov Der Zauberer

gelesen von Hanns Zischler. "Spannend, schockierend und heiter"
(New York Times)

Eine erste, faszinierende Version des "Lolita"-Themas. Arthur (um die 40) ist vernarrt in ein 12jähriges Mädchen. Um an sie ranzukommen, heiratet er die Mutter. Als er das Mädchen missbraucht, kommt es zur Katastrophe. "Scharf werden hier Nahaufnahmen mit wunderlich weiten Panoramen verschränkt. Nabokov zwingt uns, der verqueren Lüsternheit dieses Mannes aus nächster Nähe zu folgen. Und es wird uns keine Ruhe und Distanz gegönnt, wir sollen, zwischen Abscheu und Neugier hin und her gerissen, erleben, wie der zum Stiefvater mutierte Liebhaber gegen sein allzu lange aufgespartes Begehren eine geradezu wollüstige Enthaltseimkeit aufbieten muss, um den kitschig-süßen Albtraum immer währenden sexuellen Glücks delirieren zu können." (Hanns Zischler).

"Eine kleine Sensation, eine große Erzählung" (Die Zeit). 127 Minuten Spielzeit, 2 CDs.
Erschienen als Höredition der SZ im Rahmen der "Bibliothek der Erzähler".
Zu beziehen bei http://www.zweitausendeins.de statt 9,90 € (e.P.) nur 3,99 €
Bestellnummer 181 140 (Restposten, nur noch wenige Exemplare vorhanden!)


Dimitri Nabokov, der Sohn von Vladimir schrieb dazu in einer Anmerkung:
Schon früh im Zauberer kommt einem der Verdacht, dass es nicht gut enden wird, dass der zynistische, verächtliche Protagonist sein Teil bekommen wird, und wenn eine offensichtliche Moral verlangt ist - in eben dieser Ahnung besteht sie. Es handelt sich jedoch nicht nur teils um eine Horrorgeschichte, sondern teils auch um einen Kriminalroman: Das Schicksal treibt sein Spiel mit dem Wahnsinningen, erstickt seine Hoffnungen erst, ermutigt sie dann wieder, und dann wieder ist alles haarsträubend nahe daran, aufzufliegen; während sich die Handlung entwickelt, wissen wir noch nicht, aus welcher Richtung die Katastrophe zuschlagen wird, aber uns beschleicht immer stärker das Gefühl, dass sie dicht bevorsteht.....
In der Jugend studiert man Erwachsene, um klug zu werden.
Im späteren Leben studiert man Kinder, um glücklich zu werden.

(Peter Rosegger)
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