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ErfahrenerMann
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"Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von ErfahrenerMann »

In einem gerade gesehenen und gelesenen Internetartikel bekommt man einen Eindruck über dieses Buch. Es beschreibt die Erfahrungen einer heute 35-jährigen als Kind mit ihrem Papa.
Papa ist mal wieder unter Alkohol, während er sich an seiner Tochter vergeht. Er gebraucht Margarine, um in sie eindringen zu können. Sie soll sich selbst die Margarine auf ihrem Po verreiben, dann tut es weniger weh, wenn sie es selbst macht. Papa sagt sogar, dass das was Gutes für sie wäre...
Als 10-jährige war sie dann von zu Hause abgehauen, hatte den Papa bei der Polizei angezeigt und war schließlich in einem Heim untergekommen. Aber auch von dort war sie geflüchtet und und landete schließlich auf der Straße, wovon sie in einem weiteren buch erzählt.

Perfide finde ich ehrlich gesagt die in dem Artikel beschriebene Reaktion der Mutter als sie ihre Tochter und ihren Mann in flagranti erwischt, denn sie klagt ihre Tochter an anstatt ihr zu helfen. Soweit ich weiß, reagieren nicht-pädosexuelle Mütter anders als in dem Artikel: sie wissen davon, fühlen sich hilflos und versuchen, dem Kind die Liebe beider Eltern zu geben, also das Kind mit liebe zu ersticken, was dem genauen Gegensatz der Erfahrungen mit Papa entspricht.

Hier der Link zum Artikel: http://www.huffingtonpost.de/sabrina-to ... 51948.html

Und hier der link zum Buch: http://www.amazon.de/Lebensl%C3%A4nglic ... 386740562X
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Forum-Geist
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von Forum-Geist »

Das eine Mutter ihrem Kind nicht glaubt ist eine Sache, aber das ist geradezu lächerlich. Ich kann es fast nicht glauben das eine Mutter so reagieren würde, da muss ich dir recht geben :roll:
Welcher Verstand oder Sinn ist ihnen denn zu eigen?
Sie verlassen sich auf die Volkssänger und nehmen die Masse zum Lehrer.
Denn sie wissen nicht, dass die meisten schlecht, wenige aber gut sind.

Heraklit
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mrutik
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von mrutik »

Dass die Mutter dem Kind nicht geglaubt hat, kann an purer Verdrängung ligen oder an gesellschaftlich anerzogenen Schuld(wahrnehmungs)komplexen.
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Mitleser
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von Mitleser »

Es kommt wohl leider nicht selten vor, dass Eltern mit solchen Dingen völlig überfordert sind und dann so reagieren, sei es, weil sie selbst großen psychischen Belastungen ausgesetzt sind, weil sie alkoholisiert sind oder was auch immer. Zweifellos eine sehr traurige, herzergreifende Geschichte, die die Autorin erzählt, und genau das ist es wohl, was der Bevölkerung im Kopf herumgeht, wenn sie von "sexuellem Kindesmissbrauch" hört, wobei da wohl der "böse Pädo im Busch" noch häufiger präsent ist als der Vater oder Onkel des Kindes (oder alternativ eben auch die Mutter oder Tante).

Genau deshalb ärgert mich auch der letzte Abschnitt im Artikel der Huffington Post, welcher Edathy ins Spiel bringt. Zwar weiß letztendlich niemand, was für Bilder er nun angeschaut hat, aber dem Vernehmen nach waren es ja wohl vergleichbar harmlose FKK-Aufnahmen von nackt herumhüpfenden Jungs, was moralisch sicher auch nicht ganz einwandfrei ist, aber zwischen fröhlich spielenden Kindern und einem zu Analverkehr gezwungenen Mädchen auf einer Couch besteht ja wohl ein gewaltiger Unterschied.

Gerade solche Erwähnungen, verbunden mit dem Nachsatz, dass Edathy quasi mit einem Griff in die Portokasse ein Strafverfahren vermeiden konnte und im Gegensatz zum Steuerhinterzieher Hoeneß nicht ins Gefängnis musste, schürt den Hass in der Bevölkerung, wenngleich der Vater der Autorin diesen zweifellos verdient hat. Aber es stößt einem einfach sauer auf, wenn (mal wieder) alle über einen Kamm geschoren werden und diejenigen unter uns, die Kinder mindestens genauso lieben wie deren eigene Eltern, dann diesen Hass in gleichem Maße abbekommen wie ein Verbrecher.
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mrutik
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von mrutik »

Ja, das sehe ich auch so, es ist typisch für die gleichgeschaltete Presse, dass zwischen Edathy und irgendwelchen Verbrechern, die ja tatsächlich brutale sexelle Gewalt ausüben, nicht differenziert wird - solcherlei Verallgemeinerungen sind Hetze - man versucht ein imaginäres Feindbild herzustellen, um die Bevölkerung zu verdummen und mit Edathyparambil wird diesem Feindbild ein Gesicht und ein Name gegeben.
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jah
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von jah »

so ist es. Wobei die "Bürger" unter vierAugen anders reden als im Schwarm.
Vielleicht sowas wie ein Schwarmdummheitswahn? Oder Selbstbelügungsneurose? Oder noch mehr als das.
Da hat jemand vor mir die Idee des Begriffs gehabt.
Schwarmdumm: So BLÖD sind wir nur gemeinsam.
http://www.amazon.de/Schwarmdumm-bl%C3% ... 3593502178

Ich glaube kein Thema greift da so zu diesem Phänomen, der Kluft zwischen Meinung "öffentlich" und Meinung "privat" als eben das alles hier?
sieht niemand den Sinn? Sieht niemand den Unsinn?
hahaha hihi hoho... and i thought, my jokes were bad?! (The Joker)
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mrutik
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von mrutik »

Naja, der angepasste Systemling trennt in jedem System immer zwischen Denken, Handeln und Tun, nicht nur bei "diesem" Thema.
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ErfahrenerMann
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von ErfahrenerMann »

Ich wiederhole es gerne: dass viele Mütter vom sexuellen Missbrauch im engsten Verwandtschaftskreis wissen, aber darüber schweigen und nicht damit umgehen können, ist sowohl traurig als auch bekannt. Dafür aber habe ich wenigstens eine Erklärung, zumindest eine, die Sinn macht: zum einen haben fast alle Frauen dieses "Alles-Wird-Gut-Gen", so nach dem Motto "Die Zeit heilt alle Wunden" und zum anderen neigen viele Frauen und viele Mütter dazu, immer nur das Positive sehen zu wollen. Dazu zwei Beispiele: welche Funktion hat die Mutter auf einer Schraube? Sie hält das Gesamte zusammen. Und welche Funktion hat ein "Mutterbrett", also ein Motherboard, im Rechner?*zwinker*

Klar gibt es auch Ausnahmen unter Frauen und Müttern. Dass die mütterlichen Instinkte während der Schwangerschaft nicht ausgebildet werden, sondern dass der Fötus im Gehirn einfach nur als Fremdkörper signalisiert wird, wodurch eine Mutter mit dem Neugeborenen nichts anfangen kann, gibt es leider nicht nur bei Tieren.
Ob dies bei der Mutter der Autorin im Artikel vielleicht auch der Fall gewesen ist oder ob die Mutter, wie der Vater auch, alkoholkrank gewesen ist, steht nicht im Artikel, sondern hoffentlich im Buch (der Artikel ist ja lediglich eine kostenlose Leseprope bzw. eine PR für das Buch.

Ich will aber partout nicht wahrhaben, dass die Mutter der Autorin ihr Kind damals auch noch beschuldigt hat, die Ehe zerstören zu wollen (dazu folgender Absatz aus dem Artikel):
Die Mama schreit nur noch rum und rennt zu mir hin. Ich gehe sofort um den Tisch herum, damit sie gar nicht an mich heran kommt. Meine Arme sind über meinen Kopf gestreckt, weil ich Angst hab, dass sie mich haut. Aber Mama kommt trotzdem an mich ran und reißt meine Haare raus, ich weiß gar nicht mehr, was los ist. Alles dreht sich um mich herum. "Du bist der Teufel, eine kleine Nutte und frisst schon Schwänze, das zeig ich dir. Was willst du, meine Ehe kaputt machen?"
Kann oder möchte sich jemand vorstellen, wie sich ein Kind fühlt, wenn es zu Hause keine ernstgemeinte Liebe, keinen Respekt und keine Sicherheiten erfahren hat?
Von Seiten des Vaters der Autorin war es gewissermaßen "zu viel" Liebe. Mehr noch: er hat die Tochter für seine Zwecke missbraucht und ihm dann auch noch versucht weis zu machen, dass das gut für sie sei. Und ausgerechnet die Mutter beschuldigt die Tochter auch noch.

Jeder Mensch empfindet anders, und auch wenn mehrere Menschen gleichzeitig dasselbe Schicksal erlebt haben, erzählt jeder eine andere Geschichte. Ohne pauschalisieren zu wollen, aber so, wie man die Tochter im Artikel behandelt hat, so erzieht man Psychopathen und Soziopathen.
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Forum-Geist
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von Forum-Geist »

Eiversuchtsgefühle würde ich sagen, nach dem Motto: "Du hast deinen Vater verführt". Allzu viel kann der Mutter ihr Kind nicht bedeuten. Zudem was du sagst mit "es wird alles wieder gut" kommt eher vor wenn der Missbrauch ein offenes Geheimnis ist. Hier hat sie es ja mit eigenen Augen mit bekommen. Ich denke Extremfälle wie diese kommen nicht allzu häufig.
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Aquila
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von Aquila »

Meine Mutter wusste damals sehr genau, was passiert ist. Sie hat mich dafür verprügelt, dass ich mich nicht genug gewehrt habe. Meine Vater hat mich als Nutte bezeichnet. Es hieß, dass ich die Familie zerstöre, wenn ich nicht schweigend alles über mich ergehen lasse. Ich sei dann Schuld, dass meine Eltern ins Gefängnis müsse. Es wurde überlegt, ob ich ins Heim komme und nicht die Täter. Doch! Eltern behandeln ihr eigenes Kind so scheiße, wenn sie selbst eine negative Sozialisation erlebt haben und die Überforderung sie zwingt, Abwehrmechanismen anzuwenden, die an Reptilien erinnern. Denn diese fressen auch ihre Kindern auf, bevor sie verhungern müssen. Der Mensch ist auch nur ein Tier. Nicht mehr und nicht weniger. Menschen versuchen zu überleben. So etwas wie Mutterinstinkt gibt es nicht. Das ist wie mit der Zeit, etwas von Menschen erfundenes. Der Mensch versucht sich zu vermehren, sieht aber auch, dass die eigene Brut gefressen kann, um das eigene Überleben zu sichern und daraufhin neue Kinder zu zeugen. Fortpflanzung um jeden Preis. Wenn da etwas störendes ist, dass die heile Welt stört, tja, dann muss es eliminiert werden. Dabei wird verglichen, was eher weg kann - ein Partner mit dem man erfolgreich eine Brut schon aufgezogen hat oder einen Querschläger, als Kind getant? Glaubt bitte nicht, der Mensch sei vernünftiger als das Tier, nur weil sein Neokortex weiter ausgebildet ist als der von Tieren.

Oh und Väter sind genauso dazu in der Lage wie Mütter. Wenn es darauf an kommt, sind sie genauso fähig, eine Nutzen-Kosten-Rechnung anzufertigen. Ich glaube nicht an die Emotionen der Menschen als etwas übergeordnetes im Vergleich zum Tier. Viel mehr ist ein chemischer Ablauf, genauso wie beim Tier. Egal, ist halt natürlich nur meine Meinung aufgrund wissenschaftlicher Forschungen. Ich bin mittlerweile dank der Wissenschaft desillusioniert.
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DrugLord
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von DrugLord »

Aquila hat geschrieben:Meine Mutter wusste ...
Fullquote eingekürzt, da hier drüber nachzulesen. GLF-Moderation

Ich glaube es gibt sowas wie einen Mutterinstinkt bzw. Beschützerinstinkt, merke ich ja auch selbst an mir. Glaub mir, wenn mein Bruder missbraucht wird, dann bin ich nicht im geringsten auf ihn wütend, auf dem Täter aber umsomehr :twisted: . Bei Menschen welche wenig Empathie haben, merkt man diesen Beschützerinstinkt aber wenig bis gar nicht :( . Die einen Eltern beschimpfen ihr Kind, die anderen stehen dem Kind bei, die einen üben Rache am Täter aus oder sie sind sogar selbst die Täter.
Tut mir leid was dir wiederfahren ist, aber nicht alle Eltern reagieren so herzlos.
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Annika
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von Annika »

könnt ihr nicht mal über ganz normale Themen streiten so wie Fußball. . oder egal. Sowas wie... leck mich. JedenfallsFussball find ich voll scheiße
Dumm fickt gut. Noch Fragen ??
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DrugLord
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von DrugLord »

Dann haben wir schonmal was gemeinsam 8) .
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Annika
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von Annika »

Tut mir Leid

Aquila


ok
Dumm fickt gut. Noch Fragen ??
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Aquila
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Re: "Psst... Wenn der Papa nachts kommt"

Beitrag von Aquila »

Ich bin auch kein Fan von Fußball. Aber irgendwie finde ich es interessant, dass Menschen plötzlich meinen, so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln, nur weil alle gemeinsam wie gebannt auf eine Bildschirm starren und mitverfolgen wollen, wie einige Männer einen Ball ins Tor bekommen wollen. Wer bemerkt da eigentlich die makabere Gemeinsamkeit im Gemeinschaftsgut eines Triebes? Laut Freud hat ja eh alles mit einem Phalussymbol zu tun.
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