Sachbücher zu unserem Thema.
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Kolibri
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Natascha Kampuschs Buch - 3096 Tage

Beitrag von Kolibri »

Da es eine Biografie und keine Erzählung ist, stelle ich das Buch hier in "Sachbücher" rein.

Vor kurzem ist ja die Biografie von Natascha Kampusch rausgekommen.
Ist bestimmt interessant zu lesen, wie sie die Zeit verbracht hatte in dem Verlies und wie er sie behandelt hat.

Wobei ich vermute, dass sie den sexuellen Part bestimmt rausgelassen hat. Etwas was wahrscheinlich jeden Interessiert - hatte er mit ihr auch Sex oder nicht?

Das Buch kostet nur 20 Euro. Ist also gar nicht soo teuer.


Hat jemand schon das Buch? Und interessiert euch ihre Geschichte überhaupt?


Eine Beschreibung zum Buch kann ich an dieser Stelle nicht geben. Habe das Buch ja nicht gelesen bisher. Ich überlege aber es mir anzuschaffen.
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Ceder
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Re: Natascha Kampuschs Buch - 3096 Tage

Beitrag von Ceder »

Kolibri hat geschrieben:Eine Beschreibung zum Buch kann ich an dieser Stelle nicht geben. Habe das Buch ja nicht gelesen bisher. Ich überlege aber es mir anzuschaffen.
Wenn du es dir angeschafft hast, kannst du dann die Beschreibung machen! :P
Würde mich auch Interessieren.

Aber ich denke schon das er Sex mit ihr gehabt hat. Was hat er sonst 8 Jahre mit ihr gemacht? :? :shock:
Tränen haben überall die gleiche Farbe...
Ich denke an so vieles seit dem du nicht mehr bist, denn du hast mir gezeigt wie wertvoll das Leben ist.
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Nemo
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Re: Natascha Kampuschs Buch - 3096 Tage

Beitrag von Nemo »

Ich habe das Buch auch (noch) nicht gelesen, aber auszugsweise bereits einiges davon mitbekommen.
Der Entführer war ein total verklemmter Typ und hatte mit ihr keinen Sex, so wie man sich das allgemein vorstellt. Vielmehr hat er ihr gegenüber sein Machtgefühl ausgelebt, indem er ihr die Haare abgeschnitten hat, sie halbnackt die Wohnung putzen liess und sie auf die eine oder andere Art und Weise gedemütigt hat.
Wenn man sich vorstellt, dass eine 10jährige total dem Elternhaus entrissen wird und für sehr lange Zeit nur diese eine Bezugsperson hat, identifiziert man sich zwangläufig mit dem Entführer und sucht sogar ersatzweise in ihm den Elternersatz. In einer Stelle des Buches wird wohl beschrieben, wie die Kampusch wegen dem Elternverlust Zärtlichkeit und Zuwendung von ihrem Entführer einforderte. Er sollte sie in den Arm nehmen und streicheln, aber dazu war er nicht in der Lage.
So wird es zumindest im Buch beschrieben.
Ob das so die die reine Wahrheit ist, wird nur die Verfasserin alleine wissen...
In der Jugend studiert man Erwachsene, um klug zu werden.
Im späteren Leben studiert man Kinder, um glücklich zu werden.

(Peter Rosegger)
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Kolibri
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Re: Natascha Kampuschs Buch - 3096 Tage

Beitrag von Kolibri »

Ja, ich habe auch gehört, dass er sie erniedrigt haben soll.
Aber wenn er mit ihr kein Sex hatte weil er so verklemmt war, dann dürfte er ja auch nicht die Kraft aufbringen sie zu erniedrigen. Vielleicht hatte er doch mit ihr Sex. Wer weiß das schon. Aber darüber kann man natürlich besser reden, wenn man das Buch gelesen hat. Und auch dann wird man nicht wissen ob sie bestimmte Details ausgelassen hat. Die Diskussion können wir ja mal weiterführen, nachdem wir alle das Buch gelesen haben. Wir machen dann eine Buchbesprechung. ;-)

Man kann natürlich auch ein Jahr warten auf die Verfilmung der Geschichte.
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Jonny
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Re: Natascha Kampuschs Buch - 3096 Tage

Beitrag von Jonny »

nun ich denke die hatten sicher sex, es gibt ja spekulationen das sie ein liebespaar geworden sind. wer weiß das schon, vielleicht packt natascha k. ganz aus.
ricochet:jsxji5wy47wudli6

TOX CCE4A341BFEF75377571186F62F54708D261C5324E48A4C6D0B0D72DC60B5038B691F8EDCF91
An alle Pedohasser

https://www.youtube.com/watch?v=09vFKfpyuII
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Nemo
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Re: Natascha Kampuschs Buch - 3096 Tage

Beitrag von Nemo »

Ich habe das Buch numehr gelesen und kann vom Inhalt her bestätigen, dass es, nach Aussagen der Verfasserin, keinen Sex gegeben hat, wenn man mal von den sexuellen Demütungen absieht, die es natürlich gegeben hat.

Natascha Kampusch bewahrt sich, trotz aller Offenheit, in den Schilderungen ihrer langjährigen Gefangenschaft, einen kleinen Rest Privatsphäre, was diesen Teil betrifft. Voyeure werden also nicht auf ihre Kosten kommen. Von der Boulevardpresse ist in den Fall viel hineininterpretiert worden.
In ihrem Buch verwahrt sie sich dagegen, ebenso lehnt sie strikt jeden Vergleich mit dem sogenannten "Stockholm-Syndrom" ab. Ich finde, sie bringt das in ihren Schilderungen sehr überzeugend rüber.

Alles in allem hat mich vor allem der sehr starke Überlebenswille und der Glaube an die eigene Idendifikation beeindruckt, den der Entführungstäter, trotz aller körperlicher Misshandlungen und seelischer Folter, hat nie ganz brechen können. Nein, der Entführer war kein "Sexmonster", sondern ein psychisch ein sehr gestörter Mensch.

Ich habe kurz zuvor den Krimi "Erbarmen" von Jussi Adler Olsen gelesen und konnte annähernd Parallelen dazu entdecken. Auch hier geht es um eine Gefangenschaft und jahrelange Isolation, die einer totalen Folter gleichkommt.

Ich kann nur jedem empfehlen, die sehr ergreifenden Schilderungen der Natascha Kampusch zu lesen. Vor allem weil so einiges dort recht glaubhaft richtig gestellt wird, was sonst so alles da in der Presse zu lesen war.
In der Jugend studiert man Erwachsene, um klug zu werden.
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(Peter Rosegger)
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Kolibri
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Re: Natascha Kampuschs Buch - 3096 Tage

Beitrag von Kolibri »

Danke Humbert für deine Buchbeschreibung.
Ich dachte mir schon, dass sie einiges für sich behalten wird.
Werde mir das Buch auch irgendwann kaufen. Scheint ja lesenswert zu sein.
atischocke
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Re: Natascha Kampuschs Buch - 3096 Tage

Beitrag von atischocke »

Hallo


Hier muss man sich fragen von wem ging was aus.


Wie hat sie es geschafft das er ihr vertraute und sie so entkommen konnte.


Gruss
Dorian
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Re: Natascha Kampuschs Buch - 3096 Tage

Beitrag von Dorian »

kann vom Inhalt her bestätigen, dass es, nach Aussagen der Verfasserin, keinen Sex gegeben hat, wenn man mal von den sexuellen Demütungen absieht, die es natürlich gegeben hat.
Natascha Kampusch bewahrt sich, trotz aller Offenheit, in den Schilderungen ihrer langjährigen Gefangenschaft, einen kleinen Rest Privatsphäre, was diesen Teil betrifft.
Was denn nun?
Was ist Sex und was nicht?
Im Buch steht, dass er "Majestro" genannt werden wollte und sie nach einigen Jahren zu sich ins Bett holte und Natascha an sich gefesselt hat mit einem Kabelbinder, der ihr ins Fleisch schnitt.
Sie schreibt, dass es ihm um Zärtlichkeiten gegangen sei, aber nix genaues weiß man net. Sie will da auf Anraten der Psychologen ihren letzten Rest nur für sich haben.


Ich hab sehr gegrübelt, als ich das gelesen habe.
Kuschelpädo mit Kabelbindern und SM-Vokabular? Das passt nicht...
Vielleicht ist er auch in beide Extreme gefallen und hat sie gleichzeitig ausgelebt. Spekulationen. Natascha schreibt auch von sehr sehr schwerer körperlicher Gewalt, die Priklopil mutwillig gegen sie eingesetzt hat.

In 8 Jahren ändert sich vieles, auch die Beziehung. Vielleicht hat er sie mit Gewalt hörig gemacht und danach ist alles ganz anders gelaufen. In 8 Jahren "miteinander" Leben ändert sich ganz sicher so einiges.

Soweit ich weiß bezieht sich das Stockholmsyndrom auf Verständniss (einer Bankräberei) und nicht auf Liebe/Hörigkeit und schon gar nicht auf Kinder, die oft nicht anders können, als sich an das bisschen Liebe zu klammern was auf sie abfällt.

Würde Kampusch mal den überwiegen großen und negativen Teil weglassen und sich nur auf das minimale positive beziehen, wäre ich sehr interessiert!
War eine Zeit, da war ein Gott verliebt; In eine Taube weiß und rein; Hat sie gejagt, jedoch die Taube flog; In einen Wald ganz tief hinein © http://www.ostmusik.de/bernsteinlegende.htm Text: Kurt Demmler
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MaraFan
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Re: Natascha Kampuschs Buch - 3096 Tage

Beitrag von MaraFan »

Sie hat doch in einen Interview gesagt, dass er mit 11 Sex mit ihr hatte.. ( ggf früher man weiß nie ^^ ;( )
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Tita
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Re: Natascha Kampuschs Buch - 3096 Tage

Beitrag von Tita »

Eines Morgens (im Jahr 2000) wachte ich mit ziehenden Schmerzen im Unterleib auf und entdeckte Blutflecken auf meinem Schlafanzug. Ich hatte schon Jahre auf meine Regel gewartet.


Läßt sich viel reininterepretieren...
"Beim Nachdenken über das vernunftbegabte Wesen Mensch, kann man schon mal den Verstand verlieren."
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Dorian
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Re: Natascha Kampuschs Buch - 3096 Tage

Beitrag von Dorian »

In dem Dokumentarfilm von Peter Reichard und Regisseurin Alina Teodorescu beschreibt Natascha Kampusch in ihren eigenen Worten die Zeit ihrer Gefangenschaft. Zum ersten Mal zeigt ein Film Bilder aus dem Haus des Täters, der beklemmenden bürgerlichen Vorortwelt des Wolfgang Priklopil, in der er sein Opfer länger als acht Jahre gefangen hielt, das Wohnzimmer des Täters mit Sofagarnitur und akkurat platziertem Nippes und Marmortisch. Bedrückende Bilder zeigen das Kellerverlies, in dem Natascha Kampusch eingekerkert war, der Zugang dreifach gesichert und schallisoliert hinter schweren Türen und dicken Wänden.
Kein Erfolg trotz umfangreicher Suche

Die Dokumentation beginnt mit dem Tag der Entführung. Nataschas Mutter, Brigitta Sirny, schildert den Morgen des 2. März 1998. Natascha beschreibt, wie sie auf dem Weg zur Schule von einem Mann auf dem Gehweg in einen Lieferwagen gezerrt wird. Wenig später startet die Polizei eine große Suchaktion nach dem Mädchen, die zur umfangreichsten Vermisstensuche der Kriminalgeschichte Österreichs wird.
Sie hat ihm immer wieder verziehen

Natascha Kampusch gewährt den Zuschauerinnen und Zuschauern Einblicke in das Leben während ihrer achteinhalbjährigen Gefangenschaft und berichtet auch von Demütigungen durch ihren Entführer. Trotzdem, so sagt die junge Frau heute, habe sie Wolfgang Priklopil immer wieder verziehen - sonst wären die langen Jahre der Gefangenschaft für sie noch weniger auszuhalten gewesen.
Sein bester Freund sah sie in Gefangenschaft

Ihre Mutter, Brigitta Sirny, schildert eindrücklich die vielen Jahre der Ungewissheit. Ernst Holzapfel, bester Freund des Täters, erläutert in groben Umrissen die Persönlichkeit Wolfgang Priklopils. Er erzählt, wie es im Juli 2006 zu einer Begegnung mit Natascha Kampusch, noch während ihrer Gefangenschaft, gekommen sei, er damals jedoch keinerlei Verdacht gehegt hätte.
Gefangen in der Opferrolle

Am Ende der Dokumentation berichtet Natascha Kampusch von ihrer Selbstbefreiung am 23. August 2006 und vom Medienzirkus der darauf folgenden Zeit in Österreich, von Gerüchten über Kinderpornoringe und Mittäterschaften. In diesem Zusammenhang kritisiert sie die österreichischen Medien wegen ihrer Sensationsgier und wünscht sich, nicht immer nur als Verbrechensopfer, sondern als normaler Mensch und Überlebende wahrgenommen zu werden.

http://daserste.ndr.de/reportageunddoku ... ch104.html


http://www.youtube.com/watch?v=8aGxWLcnyCk
http://www.youtube.com/watch?v=5QmvT3KxgVY
http://www.youtube.com/watch?v=b89vS8SWr4U
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