GLF

[Peter12345]

Hallo,
ich bin Vater zweier Töchter. Meine Ex-Frau ist mit einem Mann zusammen, der wegen sexuellen Übergriffen gegen Kinder vorbestraft ist.

Die erste Therapie (Auflage vom Gericht) wurde von Seiten des Therapeuten beendet. Angeblich weil er die Tat leugnet (hat sie vor Gericht komplett gestanden, wohl auch um ein reduziertes Strafmaß zu erhalten)

In der zweiten Therapie wurde im bescheinigt nicht pädophil zu sein und das keine Gefahr von ihm ausgeht. Zu dieser Erkenntnis ist der Therapeut gekommen, nachdem er sich die Geschichte von diesem Mann angehört hat. Er glaubt diese Geschichte. (Eine völlig andere und auch geleugnete Handlung, zu dem was im Urteil steht.) Dies weil die -> Körpersprache <- den Mann nicht als Lügner enttarnt hat. Andere Prüfungsarten gibt es nicht.

Nun meine Frage, gibt es Therapeuten die auf Basis einer Privatbehandlung zu einem abweichenden Ergebnis kommen?
Oder gibt es Schulungen, die einem helfen die begehrte Bescheinigung vom Therapeuten zu erhalten? (Analog zur MPU)

Ich möchte keinen verletzen oder diskreditieren. Ich bin verunsichert und habe Angst um meine Kinder.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen

[Smaragd aus Oz]

gibt es Therapeuten die auf Basis einer Privatbehandlung zu einem abweichenden Ergebnis kommen?
Oder gibt es Schulungen, die einem helfen die begehrte Bescheinigung vom Therapeuten zu erhalten? (Analog zur MPU)

Therapeuten kochen auch nur mit Wasser und stochern im Dunkeln. Natürlich gibt es Menschen mit der Fähigkeit zur Täuschung und natürlich wird es Therapeuten geben, die sich täuschen lassen.

Aber was hilft Dir diese Antwort? Eine Therapiebescheinigung ist nie eine Garantie, dass nichts mehr passiert. Das gilt für alle Probleme, ob das Kinder6 ist, Kleptomanie oder Drogensucht etc.
Das führt Dich nicht weiter.

Wenn Du noch Kontakt zu der Mutter oder den Kindern hast, könntest Du versuchen, ihnen das Problem zumindest als Problem bewusst zu machen. Den Kindern sollte man ganz abstrakt - also auch ohne Bezug zum Stiefvater - beibringen, wann und dass sie Nein sagen können; man kann bei den Kindern auf Alarmsignale achten, die dann Anlass geben könnten, zu intervenieren, wobei Du darauf achten musst, nicht auf Grund von Hyperangst jemanden zu Unrecht zu verdächtigen.

Weil die Umsetzung dessen schwierig sein wird, insbesondere, da Du emotional selbst tief involviert bist, ist meine beste Empfehlung, dass Du Dir in der Sache durch einen Anwalt Rechtsbeistand nimmst. Der könnte sich die Akten zu Eurer Scheidung und auch zu den Strafen des Stiefvaters angucken und der wird auch wissen, ob Du irgendwelche Anträge bei Gericht oder beim Jugendamt stellen kannst bzw. wie die Therapiemedaillen zu bewerten sind oder ob man bei dem Stiefvater noch mal etwas nachuntersuchen lassen könnte. Das sind aber so komplexe Fragen, dass Du im Internet keine (soliden) Antworten darauf finden wirst und Du einen Fachmann brauchst. Das wird zwar ein paar Euros kosten (keine Ahnung, wieviel die nehmen), aber ob es das für den Zweck Deiner Kinder wert ist, musst Du wissen.

Gegebenenfalls hattest Du schon im Scheidungsverfahren einen Anwalt bemüht, auf den Du jetzt wieder zurückgreifen könntest. Dieser Weg hätte, weil Du einen Fachmann beauftragst, die größte Chance auf Erfolg, und Du begibst Dich nicht in die Gefahr, jemanden zu Unrecht ans Bein zu pullern.

[Expectation]

Nun meine Frage, gibt es Therapeuten die auf Basis einer Privatbehandlung zu einem abweichenden Ergebnis kommen?

Selbstverständlich. Noch Fragen?

[Mitleser]

Mal abgesehen davon, dass jegliche Einschätzung eines Therapeuten auch nur eben das sein kann - eine Einschätzung - bedeutet ein sexueller Übergriff auf ein Kind keineswegs, dass der Täter pädophil sein muss. Nicht selten geschehen solche Übergriffe aus ganz anderen Gründen, sei es Machtausübung oder eine sonstige Ersatzhandlung. Und wie Du schon selbst sagst, hat der Mann vor Gericht ja offenbar so ausgesagt, um ein geringeres Strafmaß zu bekommen. Garantien wird Dir nie jemand geben können, also setze lieber an anderer Stelle an. Das können wie gesagt auch Deine Kinder sein, die Du entsprechend stärken kannst.

[Expectation]

Ist es denn so wichtig zu wissen, ob er bei den Übergriffen gegenüber Deinen Kindern nun pädophil oder eher ein Ersatzobjekttäter ist? Und was für eine Rolle spielt das allgemein und überhaupt? Egal ob pädophil oder nicht, das schützt nicht vorm Missbrauch. Wenn einmal ein Übergriff begangen wurde, ist eine Wiederholung möglich, weil die Moral zum Übergriff ja offenbar vorhanden war und weiter sein wird.

[Smaragd aus Oz]

Die Frage nach der Pedovielie ist nicht der Ort, an dem der Hund begraben liegt. Es geht dem Ersteller um die Frage,

das keine Gefahr von ihm ausgeht

die davon unabhängig ist, ob der Striefvater nun pedoviel ist oder nicht.

[Expectation]

Angenommen er ist nicht pädophil und ihm wird eine geringere Gefährlichkeit attestiert, macht ihn das um so gefährlicher. Je sicherer man sich fühlt, umso nachlässiger wird man. Der Patient scheint manipuliert genug, um den Therapeuten nach den eigenen Wünschen zu beeinflussen. Viel mehr wiedergeben, was der Patient sagt, kann der Therapeut nicht und irgendetwas klar beweisen geht schonmal gar nicht. Demnach gibt es keine Sicherheit.

Da hilft nur, sich Tag und Nacht Sorgen machen, nicht schlafen können und vorsichtig sein.
Je mehr Gutachten, desto mehr Ergebnisse.

[Horizonzero]

Oder gibt es Schulungen, die einem helfen die begehrte Bescheinigung vom Therapeuten zu erhalten? (Analog zur MPU)

In diesem Sinne nicht - aber zb. ILS und andere Fernuniversitäten bieten Psychologiekurse an - macht man einen solchen und der Therapeut weiß das nicht kann man sich recht gut auf ihn einstellen und erkennt in den Frage wo er hin will.

[Smaragd aus Oz]

Da hilft nur, sich Tag und Nacht Sorgen machen, nicht schlafen können und vorsichtig sein.

Nicht schlaflos wälzen, sondern Anwalt einschalten! Gleich am Montag.

[Ovid]

Fazit: Man kann sich weder auf das Geständnis, das Urteil oder die Einschätzung von Therapeuten oder irgendwelchen Gutachtern verlassen...selbst seiner eigenen Einschätzung gegenüber sollte man skeptisch sein.

Mein persönlicher Rat (wenn man denn unbedingt seinen Rat von anonymen Teilnehmern eines Pädophilenforums einholen möchte?!): Versteif dich nicht so sehr auf potentielle Aggressoren oder was für Gefahren für deine Kinder lauern könnten. Das lenkt ab.

Konzentrier dich auf die Kinder, stärke ihr Selbstbewusstsein, höre ihnen zu und sei einfach für sie da in jeder ihrer Lebenslagen. Sie können jeden gebrauchen, der auf ihrer Seite ist und denen sie vertrauen können.

[Stullen Andi]

Hallo Peter12345,

Zu allererst würde ich mit deinen Kindern sprechen und sie fragen ob sie da unten schonmal berührt wurden. Mache ihnen auch klar das sie vor ihrem Vater keine Geheimnisse haben müssen. Wenn du das richtig anstelltst erfährst du wenigstens ob schon was passiert ist.

Ansonsten kann ich mich SaO nur anschließen. Geh zum Anwalt.

[Peter12345]

Vielen dank, für Tips, Zeit und mühe

[Annika]

Was sagen denn die Kinder zu dem Typen?