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naylee
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Re: Outing Schweigepflicht

Beitrag von naylee »

Wow. Du hast es Eltern gesagt und hattest trotzdem deine Freiheiten mit der Maus behalten? Respekt!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich kinderlose Aufgeschlossene in kinderhabende unaufgeschlossene verwandeln :(
Wie nur kann ich derjenige sein, vor dem die Kinder dieser Welt gewarnt werden, von dem sie sich fernhalten sollen, wenn sie doch meine Gegenwart ganz und gar erbaulich finden?
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Tinkerbell
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Re: Outing Schweigepflicht

Beitrag von Tinkerbell »

naylee hat geschrieben:Wow. Du hast es Eltern gesagt und hattest trotzdem deine Freiheiten mit der Maus behalten?
Ja, mit meinem Outing habe ich sichergestellt, dass die Mutter weiß, warum ich so gerne zu besuch komme, warum ich das Mädchen gerne ansehe, warum ich gerührt scheine. Und sie konnte Nachfragen stellen und wusste, dass ich offen und ehrlich damit umgehe. Sie war alleinerziehend, das macht es weniger kompliziert. Bei einem anderen Mädchen habe ich es nicht gesagt, weil ich verunsichert wurde. Die Eltern haben mich auch total lieb und scheinen mir zu vertrauen. Ich weiß aber von dem Mädchen, dass sie die Zärtlichkeit erzieherisch unterbunden haben. Sie wussten nicht, wie ich in der Hinsicht ticke, sie konnten diese Form der Liebe nicht kennenlernen und auch keine Nachfragen stellen. Sie verbieten die Zärtlichkeit einfach um auf Nummer sicher zu gehen und haben keine Ahnung, was das schreckliches für mich bedeutet. Was es für das Kind bedeutet, ist ihnen, denke ich, nicht bewusst. Über Kinder denken Erwachsene, sie würden irgendwelche Zärtlichkeit brauchen oder sie bräuchten sie sowieso in erster Linie von den Eltern.

Deshalb werde ich mich bald der Mutter gegenüber outen.
naylee hat geschrieben:Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich kinderlose Aufgeschlossene in kinderhabende unaufgeschlossene verwandeln
Ich auch. Ich vermute sobald sie die ersten Kinder bekommen wird ihnen von Angehörigen so Angst eingeredet, dass sie den Tunnelblick bekommen und nicht mehr aufgeschlossen denken können in dieser Hinsicht. Oder sie fürchten als "Rabeneltern" dazustehen oder vielleicht wird ihnen auch ins Gewissen geredet. Jedenfalls dreht sich dann schon die prophylaktische Mühle des Drittpersoneinfluss. Vermutlich sind da alle Mittel recht und das Beeinflussungsverhalten ist finalitätsgesteuert.
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naylee
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Re: Outing Schweigepflicht

Beitrag von naylee »

Dann wünsche ich dir alles Gute bei deinem Vorhaben. Übertreib es nicht :)
Wie nur kann ich derjenige sein, vor dem die Kinder dieser Welt gewarnt werden, von dem sie sich fernhalten sollen, wenn sie doch meine Gegenwart ganz und gar erbaulich finden?
achja?
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Re: Outing Schweigepflicht

Beitrag von achja? »

Tinkerbell hat geschrieben:
Ja, mit meinem Outing habe ich sichergestellt, dass die Mutter weiß, warum ich so gerne zu besuch komme, warum ich das Mädchen gerne ansehe, warum ich gerührt scheine.
Warum musst du ihr dann ausgerechnet sagen, dass du pädophil bist? Da hätte man sich auch was anderes einfallen lassen können.
Wenn das Kind mit dir genauso gern Umgang haben möchte wie umgekehrt bedarf es auch wenig(er) Erklärung. Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass du ständig spontan vorbeikommst und zu ihrer Tochter vorgelassen werden möchtest.
Mir fällt nichts ein wo man kurz oder langfristig einen Vorteil davon hätte wenn man irgendeiner Mama oder Eltern erzählt man wäre pädophil. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren. Die Information, dass man pädophil ist, ist solange unnütz bis sie es nicht mehr ist.
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Tinkerbell
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Re: Outing Schweigepflicht

Beitrag von Tinkerbell »

Den Nutzen habe ich bereits erwähnt: Solange die Eltern nicht wissen, was man empfindet, besteht hinsichtlich der zu beobachtenden Zugeneigtheit zwischen Kind und Erwachsenem ein sehr großer Interpretationsspielraum. Zumindest, wenn man sich wie ich ganz natürlich dem Kind gegenüber verhält und nicht zweigleisig fährt je nachdem, ob die Eltern dabei sind oder nicht. Man kann es auch so machen, dass man mit dem Kind nicht kuschelt, selbst wenn es dies initiiert und den üblichen erwarteten Abstand praktiziert, wenn die Eltern dabei sind und dann, wenn sie weg sind, das große Geheimnis aus der Zärtlichkeit macht. Vielleicht sollte ich das auch einmal versuchen :|
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Tinkerbell
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Re: Outing Schweigepflicht

Beitrag von Tinkerbell »

Update: Ich habe mich inzwischen der Mutter gegenüber geoutet. Sie hat es nicht verstanden. Und sie sagte mir, dass sie das die ganze Zeit vermutete und an einem Punkt sogar innerhalb der Großfamilie das Missbrauchsthema mit Bezug auf mich angeschnitten hat. Natürlich wurde da dann auf sie eingeredet, wie ich mir vorstellen kann und wie sie auch angedeutet hat. Und natürlich war das der Grund, warum die Kleine mir nicht mehr körperlich nahe war. War mir aber klar. Nun ja, der Kontakt schlief dadurch ein. Die Mutter weiß einfach nicht, wie sie damit emotional umgehen soll. Wir haben uns noch zwei, drei Mal getroffen und sie war ganz freundlich zu mir, auch geht sie trotz Abwehrhaltung ziemlich diskret damit um, sie kann es nur einfach nicht mehr konstruktiv einordnen, zumal sie sich längst dazu commitet hat, die Zeigefinger-Rolle zu spielen. Ich hätte es ihr viel früher schon sagen sollen - so werd' ich's ab sofort immer tun: nicht zu früh und nicht zu spät.

Ja und ich bin irgendwie froh, weil es mich verdammt viel Kraft gekostet hatte, zu wissen, dass das Mädchen sich ebenso zu mir hingezogen fühlte wie ich mich zu ihr, es uns aber von Oben herab verboten wurde. Oder noch Hoffnung zu haben aber zu wissen, dass es wohl nie mehr so sein wird wie früher, als ich noch nicht den Seltsam-Stempel hatte und das Mädchen jeden Tag mit mir Liebeleien austauschte. Zweimal im Schaltjahr wagte sie wieder Schritte, nur um von irgendetwas, was ich sagte oder von irgendeinem inneren oder äußeren Reiz verunsichert zu werden oder gleich von Mama einen manipulativen Spruch um die Ohren zu bekommen, so dass sie beschämt wieder zurückwich. Soetwas kostet sehr viel Kraft und macht einen Menschen seelisch kaputt. Ich vermisse sie als Freund, keine Frage, aber es ist wohl besser so. Inzwischen habe ich anderweitig Kontakt zu verschiedenen sehr liebenswürdigen Mädchen. Nichts festes, aber dennoch schöne Momente, und überhaupt habe ich momentan eine echt schöne Zeit. Inzwischen habe ich auch viel mehr Kraft und auch Zeit, um mich um Projekte zu kümmern, wo ich meine Ziele erreichen kann und nicht in einem Zwischenspalt falscher Hoffnung verdammt bin. Da packe ich einiges an, nicht nur was Mädchen angeht, auch kreatives, aktionistisches oder wohltätiges. Und ich arbeite viel an mir selbst und entwickle mich weiter.
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naylee
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Re: Outing Schweigepflicht

Beitrag von naylee »

Hallo Tinkerbell,

das tut mir sehr leid für dich. Es ist also doch so gekommen, wie es kommen musste. Unsere Gesellschaft ist wie getrieben, Zwischentöne gibt es kaum. Ich bin mir sicher, dass du den Verlust verkraften wirst, wennauch es sehr schwer fallen wird. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Kontakt über kurz oder lang komplett einschlafen wird. Das ist dann manchmal besser so....


Ich fühle mit dir,

Naylee


PS: Ich habe vor einigen Jahren fest beschlossen, dass meine Eltern die letzten Personen auf der Welt gewesen sind, denen ich mich geoutet habe. Seitdem und auch für die Zukunft: Nie wieder. Das Risiko ist einfach zu groß...
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Tinkerbell
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Re: Outing Schweigepflicht

Beitrag von Tinkerbell »

Hallo naylee, danke für dein Mitleid, aber ich brauche es gar nicht. Ich bin wie befreit. Ich habe sehr viel Hoffnung in etwas hoffnungsloses gesetzt, weil ich mich viel früher hätte outen sollen, was ich das nächste Mal auch tun werde.

Du scheinst die Welt mit einer schwarzen Brille zu betrachten, naylee. Unsere Gesellschaft (singular) besteht aus sehr vielen unterschiedlichen Menschen (plural), und hat viele Facetten und viele, einander widersprechende Meinungen. Wer sein Auge etwas schult, den Menschenschlag zu erkennen, der aufgeschlossen ist, und ein bisschen emanzipatorische Aufklärungsarbeit leistet, kann manchmal schneller als erwartet plötzlich in einer glücklichen Beziehung stehen, wo er zuvor nur eine weitere Spirale von Liebeskummer erwartet hätte.

Kopf hoch und eine Prise Feenstaub für dich *kaching...* :herz:
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Mitleser
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Re: Outing Schweigepflicht

Beitrag von Mitleser »

Dass wir als Pädo in so einer Situation schwierige Zeiten durchmachen müssen, ist klar, aber noch mehr tut mir das Mädchen leid, welches Dich offensichtlich sehr gerne hat, und nun wurde auf sie eingewirkt, dass Du der "böse Mann" bist, und ihr wurde der Kontakt verboten. Für mich ist das ganz klar seelischer Missbrauch, und in ein paar Jahren wird das Mädchen verinnerlicht haben, "missbraucht" worden zu sein, aber der Hass wird sich eher gegen Dich richten, als gegen diejenigen, die sie dereinst so verunsichert haben. Es ist einfach unendlich traurig, dass solche Kollateralschäden komplett ignoriert werden, letztendlich hinterlässt es zwei Personen, deren Glück zerbrochen ist, nur weil etwas "nicht sein darf". :cry:
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Tinkerbell
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Re: Outing Schweigepflicht

Beitrag von Tinkerbell »

Hmmmm. ich denke, lieber Mitleser, dass in diesem Fall deine soziale Wahrnehmung der ganzen Sache von einem übersteuerten Pilzsucherblick bestimmt wurde. Ich denke nicht, dass das Mädchen von diesem böser schwarzer Mann Märchen etwas zu spüren bekommt. Die Eltern werden sagen, dass es halt schon lange nicht mehr dazu kam, dass wir uns mal wieder getroffen haben oder dass halt irgendwie der Kontakt abgebrochen sei. Und ja, man hat sie dazu manipuliert, mit mir nicht zärtlich zu sein, aber sie hat nie deswegen gedacht, dass ich böse wäre. Vielmehr hat sie vermutlich angefangen Zärtlichkeit für so etwas ähnliches wie Süßigkeiten zu halten, das man genießt aber vorsichtig sein muss, weil man sonst Karies bekommt. Die Eltern sind sehr nett und herzlich. Das Kind leidet unter der Sache nicht so sehr. Sicherlich vermisst sie mich, aber sie hat viele Kontakte zu anderen Menschen die das abfangen. Verletzend war eben, dass diese spezielle Beziehung von oben herab beschnitten wurde, weil ich die ganze Zeit nicht mit offenen Karten gespielt habe und das die Mutter verunsichert hat, weil sie gemerkt hat, dass ich dieses Mädchen sehr liebe und es in das eine oder andere Pedobär Klischee passte. Deshalb ist es wichtig, sich Eltern zu outen, wenn sie aufgeschlossen sind. Und wenn sie dies nicht sind, sollte man sich gut überlegen, wie man mit der Beziehung umgeht.
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LeGo
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Re: Outing Schweigepflicht

Beitrag von LeGo »

ich empfand es auch immer als größtes Problem, dass sowohl das Ausleben der Kontakte als auch deren mögliches Ende in vielen Punkten einfach sehr fremdbestimmt war. Ich habe früher recht ähnlich gedacht wie Du und war (und bin es ja logicherweise immer noch) bei recht vielen Leuten geoutet. Darunter war war auch eine inzwischen erwachsene Frau, die ich damals geliebt habe oder Freunde, mit denen ich gemeinsam irgendwie mit Kindern zu tun hatte.

Es können Dir aber am Ende noch so viele Leute eine Absolution geben, es bleibt ein Spiel mit dem Feuer. Also nicht der Kontakt, sondern eben das Wissen. Ich bin inzwischen leider viel zu spät zu der Erkenntnis gekommen, dass wir ALLE einfach gar nicht jedes Detail übereinander wissen wollen und ein Auslassen intimster Details Deiner Gefühlswelt weder Lüge noch Betrug darstellen müssen. An manchen Punkten wird man immer die Arschkarte haben. Eine Familie zieht weg, ein Kontakt zu den Eltern schläft ein, usw. - aber wer vorher authentisch und offen war kann hier vermutlich trotzdem noch Teile retten.

Offenheit heißt nicht, dass eine Drittperson wissen muss, dass man den Hintern eines Kindes attraktiv findet, sondern sich nicht zu verstellen und beschämt zu reagieren, wenn man beim kuscheln erwischt wird. Auch mal auszusprechen, dass man ein Kind sehr gerne hat, dabei von Erlebnissen und Entwicklungen zu erzählen (/schwärmen). Meine Erfahrung ist, dass sich (einigermaßen vernünftige) Eltern dort eher sogar verstanden fühlen. Denn sie kennen und lieben doch auch ihr Kind und freuen sich meist, dass es da noch mehr aufmerksame und liebevolle Bezugspersonen gibt, denen das Wohl des Kindes auch am Herzen liegt. Der Gedanke: "Der liebt mein Kind. Also könnte er eine Gefahr sein" ist gar nicht so naheliegend wie manche meinen.

Warum diesen Konsens durch Dinge belasten / gefährden, die einfach intim sind und auch von Hans Otto Normal nicht geteilt werden?
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Mitleser
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Re: Outing Schweigepflicht

Beitrag von Mitleser »

Genau das meine ich. Natürlich wird die Mutter dem Mädchen nicht wortwörtlich "Tinkerbell ist ein böser Mann, der sich an Kindern vergehen will, von dem musst Du dich fernhalten!" gesagt haben, aber offensichtlich hat sie ja auf das Mädchen eingewirkt und es damit noch zusätzlich verunsichert, so dass es ständig im Zwiespalt stand, ob es noch Kontakt zu Dir suchen soll oder nicht. Mag sein, dass Kinder das einigermaßen gut wegstecken können, weil sie ja auch noch viele andere Kontakte haben, und im Allgemeinen knabbern Kinder seltener an Veränderungen als Erwachsene.

Mir ist es diesbezüglich auch wichtig, einen guten Draht zu den Eltern zu haben, aber genau aufgrund der erwähnten Gefahren, eben dass ein Outing auch gründlich schiefgehen kann, verberge ich meine Neigung lieber komplett und gebe mich stattdessen so, dass deutlich wird, wie sehr ich die Kinder mag, ohne dass ich auf eine bestimmte Art und Weise an ihnen interessiert bin. Sollte mir ein Mädchen "eindeutige Angebote" machen, ist es dann auch besser, meinen Gefühlen nicht zu sehr nachzugeben, und das Ganze in ungefährliche Bahnen zu lenken.
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Zidane
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Re: Outing Schweigepflicht

Beitrag von Zidane »

Vielen Dank für die Teilhabe. Mir ist aber doch noch der eine oder andere Gedanke dazu durch den Kopf gegangen.
Tinkerbell hat geschrieben:... weil ich mich viel früher hätte outen sollen, was ich das nächste Mal auch tun werde.
[...]
Wer sein Auge etwas schult, den Menschenschlag zu erkennen, der aufgeschlossen ist, und ein bisschen emanzipatorische Aufklärungsarbeit leistet, kann manchmal schneller als erwartet ...
Natürlich ist es allein Deine Entscheidung, mit der Du glücklich oder auch unglücklich werden kannst. Ich halte es auch für ein zweischneidiges Schwert. Ich habe "aufgeschlossene" Menschen kennengelernt, die aber plötzlich ganz anders wurden, als ihnen klar war, das ein pädophiler Mensch sich ihren Kindern genähert hat. Solange war es ein distanziertes Thema und plötzlich ist es bei Dir zu Hause.
Aber ich habe auch Menschen kennen gelernt, bei denen ich dachte, dass sie mir den Kopf abreißen würden. Aber im Gegenteil. Ich durfte weiterhin Kontakt zu den Kindern haben.
Dann gibt es auch zu bedenken, welche Kreise ein Outing ziehen könnte, wenn es falsch ankommt. Beruf, Nachbarn, Verwandte, Familie. Alles Gruppen, die zu einem gehören und die einen die Hölle heiß machen könnten. Oder sogar jeglichen Kontakt versagen.
Und man kann einen Menschen noch so lange kennen und glauben, man wüsste alles von ihm (z.B. Ehepartner) und doch kann es immer wieder Überraschungen geben.

Es klingt in Deinen Antworten zu den Einlässen etwas danach, dass Du anderen ein Schwarz-Weiß-Denken unterstellst, dass wohl dann auch von Dir ausgeht. Betrachte doch einfach die Einlässe als weitere Farbtöne, die die Ansicht erweitern und weitere Punkte zu denken geben sollte.
Tinkerbell hat geschrieben: [...] der Mutter gegenüber geoutet. Sie hat es nicht verstanden.[...] dass sie das die ganze Zeit vermutete [...] innerhalb der Großfamilie [...] angeschnitten hat. Natürlich wurde da dann auf sie eingeredet, [...] Und natürlich [...] die Kleine mir nicht mehr körperlich nahe war. [...] der Kontakt schlief dadurch ein. Die Mutter weiß einfach nicht, wie sie damit emotional umgehen soll. [...] getroffen und sie war ganz freundlich zu mir, [...] Ich hätte es ihr viel früher schon sagen sollen - so werd' ich's ab sofort immer tun: nicht zu früh und nicht zu spät.
Gibt es ein zu früh? Oder ein zu spät? Das glaube ich nicht. Ich glaube dass es nur einen Moment gibt, in denen alles gut passt. Der wird aber stark durch den Zufall und vielen Faktoren, die nicht alle zu überblicken sind bestimmt. Daher, denke ich, wird er immer schwer zu bestimmen sein.
Ich kann mir schon gut vorstellen, wie es der Mutter gehen könnte. Wie wäre es mir gegangen, als meine Tochter klein war, und es mir passiert wäre? Obwohl ich sogar pädophil bin, wüsste ich es aus damaliger Zeit nicht zu sagen. Heute kann ich distanzierter damit umgehen. Und doch wäre mein Hauptaugenmerk mein Kind. Und die Mutter kann die Neigung wohl an sich nicht wirklich zuordnen. Wie auch bei der heutigen Berichterstattung, Interviews und dergleichen? Entweder die bösen Missbrauchstäter oder die "verantwortungsvollen" Pädos, die sich von Kindern fernhalten.
Für die Mutter ist es ein schwieriger Weg, und sie hat sich für diesen Weg entschieden, weil sie wohl so glaubt, für alle Beteiligten die wenigsten Probleme zu bereiten.
Hätte ein früheres Outing etwas anderes bewirkt? Das glaube ich nicht.

Auch wenn ich für mich glaube, dass ein Outing mir Erleichterung gibt, könnte es gleichzeitig aber für Andere eine Belastung sein. Und wenn ein Mensch nicht bösartig ist, dann lebt es sich manchmal mit einem Verdacht leichter, als mit dem Wissen. Den es kann auch belastend sein, wenn ich wissentlich meinem Kind einen mir bekannten pädophilen Menschen "überlasse".

Du hast es selber angedeutet. Menschen können sehr kompliziert denken. Daher gibt es keine einfache Lösung. Aber es gibt Deine. Und wenn Du Dich so entscheidest, ist es auch gut so. Und ich glaube, dass die Antworten, die Du erhalten hast, nicht böse gemeint waren, sondern nur eine Unterstützung.

Ich wünsche Dir viel Erfolg in Deinem weiteren Handeln. Und genieße die Momente mit den Kids.

Ein Nachtrag noch: Da dieser Thread auch im öffentlichen Bereich steht, ist es zwar richtig, wenn Du Deine Entscheidung für Dich triffst, und einige Positionen für Dich nicht passen. Aber gerade die Erörterung dieser verschiedenen Perspektiven kann auch Menschen ein Instrument in die Hand geben, mit der sie in ähnlichen Situationen ihre Entscheidung versuchen zu treffen.
"Das Schlimme an dieser Welt ist, dass die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind." - Bertrand Russell (1872 - 1970)
"Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln." - Astrid Lindgren (1907 - 2002)

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