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Wissenswert

Das Tabu als Entschuldigung

Beitrag von Wissenswert »

Besorgnis um den Umstand, dass das gesellschaftliche Bild von pädophilen und ephebophilen Beziehungen so undifferenziert ist.

Mehr als nur ein Tabu

Während es sich beim Brechen eines Tabus um den Widerstand gegen gesellschaftliche Werte und Normen handelt und die Ethik zur Diskussion gestellt wird, dreht es sich insbesondere beim Thema 'Sex mit Kindern und/oder Jugendlichen' derzeit eigentlich um eine ganz andere Frage. Allein schon dessen Erwähnung löst heute bei vielen Empörung, Angst und Wut aus. Man verknüpft diesen Begriff nämlich nicht ausschließlich mit dem Tabu, sondern vielmehr mit Kriminalität. Pädo- und Ephebophilie seien nicht nur unangebrachte, unanständige, abnorme oder gar krankhafte Orientierungen von Minderheiten, sondern kriminelle Bestrebungen. 'Pädophile und Ephebophile verführen, missbrauchen, bedrohen, ja vergewaltigen und ermorden Kinder.' Das ist es, was uns die Medien zu berichten scheinen. Natürlich sind die Empörung über die Vergewaltigungen und Morde, die zweifellos passieren, und der Ruf nach Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen berechtigt. Und dies um so mehr, als sich bisher gezeigt hat, dass die Bestrafung und Behandlung solcher und anderer Sexualtäter des Öfteren nichts fruchtet oder zumindest nicht ausreicht, sodass sie nicht selten rückfällig werden. Aber man macht einen großen Fehler, wenn man eine spezifische Relation zwischen kriminellem Verhalten und 'Sex mit Kindern oder Jugendlichen' herstellt. Es besteht überhaupt kein Grund zu der Annahme, dass gerade Pädo- und Ephebophile einen Hang zum (aggressiv) kriminellen Verhalten hätten. In jeder Orientierung äußern sich Zärtlichkeit und Aggression. Es gibt Männer, die erwachsene Frauen oder Männer vergewaltigen und ermorden. Es gibt gewalttätige Homo- und Heterosexuelle. Es gibt sehr aggressive Lesben, die ihre Gewalttätigkeit manchmal auch auf Kinder richten. Aggressivität und Gewalttätigkeit sind nicht orientierungsgebunden. Allerdings sind es, ungeachtet ihrer Orientierung, überwiegend Männer, die ihre physische Stärke missbrauchen und Gewaltverbrechen begehen. Frauen, die an gewalttätigen, sexuellen Kontakten mit Kindern beteiligt sind, werden dazu des Öfteren von (ihren) Männern angestiftet! Wo die männliche Neigung zur Aggression herrührt, ist immer noch keine ausgemachte Sache. Natürlich wird dafür häufig die Erziehung zum Machoverhalten als einer der ursächlichen Faktoren vermutet. Aber es ist mit Sicherheit nicht ausgeschlossen, dass genetische Faktoren dabei eine Rolle spielen. (Physische) Aggressivität ist ein personen- und situationsgebundenes Verhalten, aber kein Orientierungsmerkmal. Es tritt als Merkmal häufiger bei Männern als bei Frauen in Erscheinung.

Nachrichtenwert

Warum ist in der Diskussion über Ephebo- und Pädophilie so einseitig das Kriminelle betont worden?

Ohne Zweifel spielt hier die Berichterstattung in den Medien eine große Rolle. Deren Aufgabe ist es, die Verbraucher aufzuklären, wobei gewiss auf die größtmögliche Offenheit zu achten ist. Das bedeutet, dass auch unangenehme Nachrichten nicht verschwiegen werden dürfen. Gerade solche Informationen haben einen großen Nachrichtenwert. Vor allem Unheilvolles wie Kriege, Katastrophen und Morde hinterlässt einen tiefen Eindruck. Bei unproblematischen Sachen ist das meistens weniger der Fall. Es sind nicht die Medien, welche die Berichterstattung verfälschen, sondern es sind die Leser und Zuschauer, die für alles Sensationelle empfindlicher sind und sich anhand der mitgelieferten Informationen ihre Meinung bilden.

Aber dies betrifft nicht nur die Medien. Es fällt auf, dass in der juristischen und medizinischen Fachliteratur schon seit längerer Zeit stark subjektiv gefärbte Beiträge erscheinen. Auch in Forschungsberichten wird von negativen Begriffsbestimmungen ausgegangen. Erotische Gefühle für und sexuelle Kontakte mit Kindern und Jugendlichen - pädo- und ephebophile Verhaltensweisen - werden bereits zu Beginn der Forschungsarbeit, also noch ehe man deren Auswirkungen nachgegangen ist, als Missbrauch und sexueller Missbrauch apostrophiert. In den USA werden Wörter wie Pädo- und Ephebophilie sogar kaum benutzt, sondern verwendet man den Begriff Child Sexual Abuse (CSA). Dort ist von Anfang an von Missbrauch, Tätern und Opfern die Rede. In vielen, als Sexualforschung angezeigten Arbeiten vergessen die Wissenschaftler, dass Unvoreingenommenheit unabdingbar ist. Man beurteilt Pädo- und Ephebophilie sogar fast ausschließlich durch die Erforschung von Material, das aus Rechtsfällen und psychiatrischen Akten stammt, das heißt von unter negativem Gesichtspunkt ausgewählten Daten.

Machtunterschied

Auch wenn sich die derzeitige Verzerrung zum Teil aus der Informationsbeschaffung und aus subjektiv gefärbten wissenschaftlichen Studien erklären lässt, so spielt doch auch die Eigenart der Ephebo- und Pädophilie eine Rolle. Es handelt sich ja um Kontakte und Beziehungen zwischen von ihrer Macht her grundsätzlich nicht gleichwertigen Parteien. Jener Machtunterschied besteht auf mehreren Gebieten. Zunächst wird der Erwachsene in der Regel der physisch Stärkere sein, zumal wenn sein Partner ein junges Kind ist. Übrigens sind Männer innerhalb ihrer erwachsenen heterosexuellen Beziehungen meistens auch physisch stärker als Frauen. Darüber hinaus werden vor allem bei sehr jungen Kindern die verbalen Fähigkeiten geringer sein oder sogar noch fehlen. Das heißt jedoch nicht, dass das Kind oder der Jugendliche seine Missbilligung nicht zum Ausdruck bringen könnte! Aber, und dies ist sehr wichtig, es mangelt dem noch jungen Kind an Kenntnissen über gesellschaftliche Normen und Werte und deren Bedeutung. Und insbesondere einem jungen Kind kann der erwachsene Partner diese Sachverhalte nicht erklären. Beim jungen Kind kann man zwar die (emotionelle) Ablehnung oder Zustimmung erkennen, aber von einer wissentlichen Zustimmung kann gar keine Rede sein. Für viele bedeuten diese Unterschiede, wie ungerecht dies auch sein mag, dass es sich bei pädo- und ephebophilen Kontakten und Beziehungen 'folglich' immer um 'Machtmissbrauch' handelt. Der strukturelle Machtunterschied wird in eine Art zwangsläufigen Machtmissbrauch umgedeutet.

Ein Kind oder ein Jugendlicher könnte infolge dieser Umstände eher getäuscht und missbraucht werden als ein Mensch im reiferen Alter. Aber die Möglichkeit der Täuschung und des Missbrauchs darf nicht mit tatsächlichem Betrug und Missbrauch gleichgesetzt werden.

Mangelnde Nuancierung

Es ist sehr schwierig, die derzeitige Feindseligkeit gegenüber Pädo- und Ephebophilen zu bekämpfen. Das kommt in erster Linie daher, dass Menschen mit solchen Vorlieben völlig mundtot gemacht werden. Wer könnte bei dieser allgemeinen Verurteilung und Verachtung über andere als negative Erfahrungen berichten? Wie einst die Homosexuellen sind jetzt die Pädo- und Ephebophilen in Bedrängnis geraten. Es wird ihnen nahezu unmöglich gemacht, etwas Positives über ihre Erfahrungen in die Öffentlichkeit zu bringen. Nur vereinzelt findet man in der Belletristik Beschreibungen von oft sehr zärtlichen und rührenden Liebesbeziehungen. Aber die nach statistischen Methoden vorgehenden Forscher schenken solchen Beschreibungen keine Beachtung oder halten sie für kitschig und erlogen.

Was die Vormachtstellung der Erwachsenen betrifft, wird fast ausnahmslos verallgemeinert, gleichviel ob es um Kontakten mit Babys, Kleinkindern, Heranwachsenden oder Jugendlichen geht. Man sollte bedenken, wie groß der Unterschied in der Mündigkeit zwischen etwa einem Fünf- und einem Fünfzehnjährigen ist. Bezeichnend für viele Berichte in den Medien wie für einen erheblichen Teil der Artikel in den psychologischen, psychiatrischen und juristischen Fachzeitschriften ist die mangelnde Nuancierung.

Es ist auffällig, dass sich gerade Menschen mit einer Vorliebe für Kinder und Jugendliche, trotz der scharfen Kritik und der Drohung, denen sie ausgesetzt sind, im eigenen Kreis überlegt haben und weiterhin überlegen, wie sie sich zu verhalten haben. Sie haben in verschiedenen Veröffentlichungen die Anforderungen formuliert, die Beziehungen zu Kindern und Jugendlichen mindestens erfüllen müssen. Einige von ihnen haben sich sogar zur Abstinenz verpflichtet, weil sie - zu Recht - davon ausgehen, dass die gesellschaftliche Ablehnung dem Jugendlichen oder dem Kind einen (sekundären) Schaden zufügen wird. Es ist gelinde gesagt eigenartig, dass dies in Fachzeitschriften und in den Medien nicht oder kaum beachtet wird. Hoffentlich wird mit der derzeitigen einseitig negativen Vorstellung der Tatsachen Schluss gemacht. Wir wollen uns keinesfalls noch weiter von der Hetze mitreißen lassen, die sich in den USA entwickelt und jetzt auch auf europäische Länder übergegriffen hat.
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Arrowhead
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Re: Das Tabu als Entschuldigung

Beitrag von Arrowhead »

Für die schon länger hier Anwesenden dürfte der Text kaum Neues bieten, aber nichtsdestotrotz recht schön zusammengetragen. Wo ist der denn her?
SFM
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Re: Das Tabu als Entschuldigung

Beitrag von SFM »

Ja, da kann man sich richtiggehend in die Hose scheißen, wenn man sich mal überlegt wie wankelmütig, vergesslich und beeinflussbar die breite Öffentlichkeit zu sein scheint.

Die selben Typen, die einem gestern noch auf die Schulter geklopft haben, dass man bei einer scharfen Teenybraut landen konnte, wollen heute am liebsten die Polizei einschalten, selbst wenn alles legal ist.
Es gibt Kinder- und Jugendzeitschriften, die kaum 20 Jahre alt sind, die wir vor unserer Grundschullehrerin auf dem Tisch hatten, die heute im Bereich eines Sexualdelikts liegen ...

Elvis Presley, einst bei beiden Geschlechtern Amerikas eines der meistgeliebten, moralisch unkritisch gesehensten Männeridole, hat seine Ehefrau kennengelernt als sie 13 war. Wenn man da heute einen Ami drauf hinweist, scheint ihm die Visage aus dem Gesicht zu fallen und verblüfftes Staunen bis beschlagene Brillengläser machen sich breit.

Wir sind am abnippeln vor lauter Asexualität: Rente unsicher, Pflege droht irgendwann zu kollabieren, Fachkräftemangel machen Wirtschaft putt, etc. ...

Die sexuelle Aktivität bei Teenagern unter 16 hat in den 10 Jahren vor Corona bereits um mehr als 56% abgenommen! 40% Singlehaushalte ...
Von der Generation, die die Babyboomer hervorgebracht hat, würden heute viele Beziehungen als "Kinderehe" und "sexueller Kindesmissbrauch" gelten ... Tja, ja da gibt's noch so ein paar andere Veränderungen als den ollen Pillenmythos.

Viele müssten nur mal genau nachrechnen um herauszufinden, dass ihr Großvater ihre Großmutter anscheinend nicht geliebt, sondern sie ihrer neuen Ideologie nach "missbraucht und sexueller Gewalt ausgesetzt" hat ...
:kopfsch: :rotfl: <[I like young girls and I can not lie ...]
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