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Gast

Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von Gast »

Guten Tag allerseits,

hatte hier jemand schon Erfahrung mit der forensischen Auswertung von Datenträgern?
Wie lange dauert so etwas? Was kann die Polizei?

In den üblichen Anlaufstellen ist immer die Rede von 1 Jahr. Wie war das bei euch? Musstet ihr die Kosten hierfür tragen?

Würde mich wirklich mal sehr interessieren! :)
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Hermann (AGPD)
Beiträge: 84
Registriert: 08.10.2008, 23:00
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Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von Hermann (AGPD) »

Gast hat geschrieben: 23.05.2022, 13:16hatte hier jemand schon Erfahrung mit der forensischen Auswertung von Datenträgern?
Wie lange dauert so etwas? Was kann die Polizei?
Hallo Gast,
die Polizei selbst kann nur das ergründen, was offen auf der Festplatte ist.
Wenn verschlüsselt wurde, wirst Du um Mitarbeit gebeten. Wenn die verweigert wird, muss das BSI ran, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Das ist eine Behörde, die gelegentlich dazu missbraucht wird, das Gegenteil von dem zu tun, wofür sie eigentlich da ist.

Sichere Verschlüsselungen kann auch das BSI nicht knacken. Das war zumindest 2006 - 9 so, als mehrere SHG-Teilnehmer durchsucht wurden, darunter auch ich selbst.
In dem verschlüsselten Teil der Festplatte (ja, ich habe damals nur das Nötigste verschlüsselt!) waren nur Mails und Schriftwechsel im Zusammenhang mit der AGPD. Also nichts Illegales. Daher wusste ich zunächst nicht, ob man den Ordner tatsächlich nicht entschlüsselt hatte. Das wurde mir danach aber vom BSI bestätigt.

Wenn was gefunden UND entschlüsselt wird, wird es richtig teuer. Ich weiß von einem Fall aus einem anderen Bundesland, der 13.000 Euro für die Entschlüsselung bezahlen musste! :shock:
Eine Geldstrafe kam noch oben drauf.

Die Kosten fallen natürlich auch an, wenn man nichts gefunden hat oder nicht entschlüsseln konnte. Die trägt dann der Steuerzahler :mrgreen:

Übrigens habe ich 3 Jahre und 6 Monate auf die Rückgabe gewartet.

Viel Glück!
Hermann (AGPD)
Wir sind erst der Anfang. Eure Köpfe werden auch noch rollen!

Sophie Scholl
Gast

Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von Gast »

Interessant. Hattest du dann 3 Jahre und 6 Monate keine Idee was auf dich zukommen könnte oder gab es da einen Austausch mit den Ermittlungsbehörden? Was war der Grund für die überlange Zeit?
RA1

Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von RA1 »

Anwalt hier.

Die Polizei wertet selbst nur unverschlüsselte Datenträger aus.
Wurden verschlüsselte Datenträger beschlagnahmt, beauftragt die StA in aller Regel ein (dafür zugelassenes) Unternehmen mit der forensischen Auswertung. Dem BSI bin ich in dem Zusammenhang nie begegnet. Das zählt im übrigen auch nicht zu den gesetzlich definierten Aufgaben des BSI.

Eine anständige Verschlüsselung, beispielsweise Veracrypt, Laufwerksverschlüsselung unter Linux (LUKS) mit entsprechend anständigen Schlüsseln (sprich Passwörtern) ist in diesem Rahmen nicht
zu knacken.

Nicht entschlüsselbare Datenträger werden bei Verfahrensende zurückgegeben. Das kann durchaus mal drei bis vier Jahre dauern.
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Pan Tau
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Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von Pan Tau »

soso ein Anwalt - gut zu wissen - melde Dich an und erzähl uns mehr aus dem Bereich pädophiler Rechtsvertretung.
5D1FBC2B18214566A1C64DC693697DBD866C9A7F5F00A5E42E694F3F2579F14DD39B8CBDB214
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Forbidden Love
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Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von Forbidden Love »

Hallo,

Datenträger landen auch schon mal bei der ZKI (Zentralstelle für Kryptologie der Steuerfahndung NRW)
Lieben Sie Kinder mehr, als Ihnen lieb ist?
Nein, ich liebe Kinder wie es ihnen lieb ist.
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naylee
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Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von naylee »

Na hallo, lieber Forbidden Love. Lange nichts mehr gehört von dir!

Schön, wieder was zu lesen. 8)
Wie nur kann ich derjenige sein, vor dem die Kinder dieser Welt gewarnt werden, von dem sie sich fernhalten sollen, wenn sie doch meine Gegenwart ganz und gar erbaulich finden?
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Horizonzero
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Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von Horizonzero »

Ich fall vom Hocker :shock: Forbidden Love is back :herz:
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Luna
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Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von Luna »

Forbidden Love. :shock: Willkommen zurück. 8)
Die staatliche Vernichtung von Puppen muss sich für ihre Besitzer wie die Ermordung eines geliebten Familienmitgliedes anfühlen. Konsequent gegen die politische Verfolgung und Inhaftierung von unschuldigen Menschen!

Meine TeleGuard-ID: YHB6PWGT9
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Sakura
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Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von Sakura »

Schön dass Du wieder da bist! :D
Willkommen zurück!
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Forbidden Love
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Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von Forbidden Love »

Hallo allerseits,

danke für die Willkommenswünsche. :)

Gruß FL
Lieben Sie Kinder mehr, als Ihnen lieb ist?
Nein, ich liebe Kinder wie es ihnen lieb ist.
Gast

Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von Gast »

Gast hat geschrieben: 23.05.2022, 13:16 Guten Tag allerseits,

hatte hier jemand schon Erfahrung mit der forensischen Auswertung von Datenträgern?
Wie lange dauert so etwas? Was kann die Polizei?

In den üblichen Anlaufstellen ist immer die Rede von 1 Jahr. Wie war das bei euch? Musstet ihr die Kosten hierfür tragen?

Würde mich wirklich mal sehr interessieren! :)
Ich hatte die letzten 14 Jahre 4 Durchsuchungen, und könnte inzwischen ein Buch darüber schreiben, so als alter Hase. Gefunden wurde bei mir nie etwas. Trotzdem dauerte es jedesmal knapp 2 Jahre, bis das Verfahren eingestellt wurde. Der Grund ist Datenverschlüsselung und die Weigerung, den Schlüssel herauszugeben. In Hessen, dem schwarz-grünen Augiasstall Deutschlands, gibt es die hübsche Einrichtung der sog. HSOG. Das ist Polizeirecht, auch gerne "Verwaltungsrecht" genannt. Demnach wurde in meinem Fall einmal das gesamte Kladderadatsch als "Tatwerkzeug" einbehalten, und ich mußte die Zurückgabe vor dem Verwaltungsgericht einklagen, obwohl das Verfahren nach 153 StPO wegen unzureichenden Anfangsverdachts eingestellt, und somit eigentlich schon die Durchsuchung rechtswidrig war. Aber Halunken stehlen ohne Gnade (genau das bedeutet die Abkürzung HSOG)!
Also Datenverschlüsselung wird besonders übel genommen, auch wenn viele DVDs/CDs beschlagnahmt wurden, die natürlich nicht verschlüsselt waren, und trotzdem keinerlei Anhalt boten den Anfangsverdacht zu bestätigen.
Wenn unverschlüsseltes Materiel gefunden wird ist Datenverschlüsselung natürlich sinnlos.

Was die Kosten angeht: Bei Einstellung nach 153 StPO zahlt der Staat, bei 153(a) hingegen hast du nicht nur die Kosten zu tragen, sondern es werden dir vielleicht sogar (Geld)Auflagen aufgebrummt. Und in Hessen wird je nach Polizeiwillkür dein Eigentum einbehalten. Allerdings braucht die Einstellung nach 153(a) dein Einverständnis!
Nach dem Freispruch ist die Einstellung nach 170 StPO am besten. Das Gericht nimmt die Strafsache wegen mangelnder Erfolgsaussicht gar nicht erst zur Verhandlung an, und du bist aus dem Schneider. Näheres mußt im Internet nachlesen.

Diese Angaben müssen reichen, sonst gebe ich noch Hinweise auf meine Idendität. Denn natürlich liest hier die Polizei mit.

Grüße
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Luna
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Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von Luna »

Hallo Gast, danke für deinen Beitrag. Einiges kannte ich schon vom hören aber einiges noch nicht. Ich wäre dafür, wenn du dich bei uns registrieren würdest. :)
Die staatliche Vernichtung von Puppen muss sich für ihre Besitzer wie die Ermordung eines geliebten Familienmitgliedes anfühlen. Konsequent gegen die politische Verfolgung und Inhaftierung von unschuldigen Menschen!

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Salted Tears
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Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von Salted Tears »

Hypothetisch -

man hat 2 Rechner, einen völlig unverschlüsselt mit dem man strikt legal unterwegs ist,
und einen weiteren den man halt nicht nur legal zu nutzen weiß, dazu eine verschlüsselte Platte mit Programmen und Daten die man geschützt wissen möchte.

Nun der gau - eine HD.

Die nehmen ja erst mal alles mit das nach Daten riecht - bekommt man den unverschlüsselten PC nach der erfolglosen Auswertung zurück, ober würden die warten bis auch der Rest ausgewertet ist?
Die verschlüsselte Platte hat nebenbei angemerkt gute Chancen nicht gefunden zu werden, aber auf dem 2. PC ist halt ein Verschlüsselungssystem installiert- was man ja nur braucht wenn es verschlüsselte Datenträger gibt. Ansonsten finden sich da nur legale Daten, aber halt auch Telegram und Discord und X (mit teils böhsen Gruppen/Channel) und natürlich der Tor-Browser mit gespeicherten Seiten aus dem Darknet.

?? Was denkt Ihr ??
antwort

Re: Erfahrungen mit Auswertung von Datenträgern

Beitrag von antwort »

Salted Tears hat geschrieben: 22.08.2023, 20:46 Hypothetisch -

Die verschlüsselte Platte hat nebenbei angemerkt gute Chancen nicht gefunden zu werden,

?? Was denkt Ihr ??
Mir ist keine Datenverschlüsselung bekannt die nicht als solche identifiziert werden kann. Gibt es sowas?
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