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Sakura
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Verschlüsselung 3: DiskCryptor-Verschlüsseln mit Datenerhalt

Beitrag von Sakura »

Hallo zusammen,

nachdem hier das Programm Diskcryptor erwähnt wurde, habe ich es runtergeladen und ausprobiert:

http://diskcryptor.net

Bei chip.de gibt es einen Downloadlink, der schnell mit Google gefunden werden kann.
Zum Test: In der Anwendung ähnelt das Programm verblüffend dem bekannteren TrueCrypt. Die Anleitung für den Normaluser kann weit gehend übernommen werden. Wer trueCrypt schon kennt, braucht eigentlich gar keine Dokumentation mehr.

Es ist sinnvoll für alle, die bereits üppige Datensammlungen auf großen Festplatten haben und diese komplett verschlüsseln wollen, ohne sie erst sichern und dann wieder in eine verschlüsselte Partition zurück kopieren zu wollen.
Beim Verschlüsselungsvorgang kann die Option "Wipe" gewählt werden, die nach mehreren sicheren verfahren die Spuren der unverschlüsselten Dateien von der Festplatte radiert.
In diesem Modus werden pro Stunde gut 20 GB verschlüsselt, ohne Wipe ist es das Doppelte, also 40 GB pro Stunde. Eine Festplatte von 1 Terabyte muss also fast einen ganzen Tag lang bearbeitet werden.
Wer besonders süße Dateien sein Eigen nennt, sollte den Modus mit Ausradieren verwenden und muss dann fast zwei volle Tage warten, bis alles sicher ist.
Würde man so eine Platte mit TrueCrypt verschlüsseln, dann hätte der Vorgang gleichzeitig den Effekt einer gründlichen neu-Formatierung, so dass alle Daten gelöscht sind. Mit DiskCryptor bleiben sie erhalten!

Noch ein Vorteil: Die bei TrueCrypt als nicht formatiert angezeigte Festplatte verwandelt sich bei DiskCryptor nach dem Mounten in die Datenplatte, die man ursprünglich hatte, ohne dass ein neuer Laufwerksbuchstabe erscheint.
Z.B. ist das Laufwerk D:\ , das man verschlüssel hatte, vor dem Mounten sichtbar, wird aber als unformatiert erkannt, und nachher als normale Festplatte mit allen Daten. Bei TrueCrypt bleibt das Laufwerk D:\ als unformatiert erkannt, und nachher erscheint ein neues Laufwerk, dem man vorher einen neuen Buchstaben zuweisen muss. Der liegt dann ganz hinten im Alphabet, damit man auf den ersten Blick erkennt, dass es ein virtuelles Laufwerk ist.

Nach diesem Test bleibt der einzige gewichtige Vorteil von TrueCrypt die "plausible deniability", also die sichere Unbeweisbarkeit der Vorhandenheit eines verschlüsselten Laufwerks mit Leckerem drin, wenn das "äußere" Laufwerk den frustrierten Ermittlern geöffnet präsentiert wird.

Sakura
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