So ein ähnliches Video habe ich sogar privat bei mir zu Hause gebunkert, im original-Super8-Format.
Das hat vor vielen Jahren ein Verwandter aufgenommen und es war sogar noch etwas grausamer und splatteriger. Aber es geschah zum Besten des gesuperachteten Kindes und das sehe ich heute auch noch so.
Das Geschrei ist in diesem Film mangels Tonspur zwar nicht hörbar, aber man kann sehen, wie das Baby bei der Prozedur wie am Spieß brüllt und sich handgreiflich wehrt. Drumherum war alles hinterher vollgespritzt und meine Mutter hatte mal gesagt, dass sie hinterher den ganzen Tag nicht mehr richtig hören konnte. Sie war an der Zeremonie aktiv beteiligt und hatte dabei eine ganze Menge sogenannte einfache Gewalt anwenden müssen, damit es dann doch noch glücklich zu Ende gebracht werden konnte.
Aber dieser Tag kommt im Leben eines Kleinen nun mal und wenn die Eltern traditionsbewusst sind machen sie daraus eine Art Feier und bewahren Erinnerungen auf. Es ist ein Zeichen, dass ihnen das Kind etwas bedeutet und die Stationen seines Lebens und die besonderen Tage würdig begangen und dokumentiert werden.
Dieser Tag war etwas Besonders, wenn auch mit geringfügiger Gewalteinwirkung verbunden, die im Film locker als brutale Vergewaltigung durchgehen könnte. Und das Kind ist heute noch dankbar dafür, denn es besitzt mit der Aufzeichnung eine Erinnerung an einen besonderen Tag: Den Tag des ersten festen Breies!
Wenn ein Baby nur Milch gewohnt ist, ist eine solche Fütterung eine lange und grausame Tortur. Aber sie muss sein.
Richtig in Szene gesetzt kann man bei Youtube einen ordentichen Blockbuster daraus machen: JUDEN ERSTICKEN KIND IN PFERDEEITER! Man muss es nur vorher so suggestiv ankündigen, dass es beim Gucken jeder glaubt, besonders diejenigen, die durch ihre heimlichen dunklen Affekte vorbelastet sind (was ganz sicher nicht für alle gilt, die hier in die Empörungsfalle tappten).
Also, nochmal zurück zu diesem Google-Film: Was sehen wir da? Ein Baby liegt dort, schwarz wie ein Lackschuh. Aus der Erklärung des Autors geht hervor, dass es beschnitten wird. Aus welchem Grund, erfährt der Leser nicht, denn ihm geht es nur um die medizinischen Aspekte.
Der sorgfältig mit dem GLF-Kommentar eingestimmte Zuschauer WEIß instinktiv, dass erstens hier Juden am Werk sind - obwohl der Augenschein etwas ganz anders nahelegt, nämlich die Beschneidung eines schwarzen islamischen Jungen, wahrscheinlich irgendwo in Westafrika, und...
Oh, Shit, jetzt bin ich selbst in diese Falle gelaufen!
Da stand ja rein gar nichts von religiösen Motiven, weder jüdisch noch islamisch! Vllt. nur zur Vorbeugung in einer infektionsgefährichen Weltgegend? Oder auch nur, weil es schon immer so gemacht wurde und man es nicht anders kennt, so wie in großen Teilen der USA. Man weiß es nicht.
Ganz sicher gehört dieser dargestellte Vorgang zu den saubersten und korrektesten dieser Art. Ich will gar nicht wissen, wie das z.B. im nördlichen Nigeria in den Dörfern aussieht.
Aber das arme Kind, es schreit doch so!- kann man nun einwenden, und in der Tat ist der bei unsachgemäßer Durchführung mögliche Schmerz ein vernünftiges Argument gegen Beschneidungen egal aus welchen Gründen.
Wer will, kann noch weitere konstruieren.
Heftig geschrien, bis zur beginnenden Taubheit der Anwesenden wird von Babys aus den unterschiedlichsten Anlässen. Z.B. bei der ersten Fütterung mit fester Nahrung. Diese Gewalteinwirkung ist ein vernünftiges Argument gegen die Fütterung von Babys. Alternativ könnte man z.B. irgendwas bereitstellen, was zum Essen geeignet ist und das Baby das sowieso alles testet, was man in den Mund nehmen kann, wird von selbst drauf nkommen, dass manches essbar ist und manches nicht.
Mit dieser Ausstattung könnte man also schon ein Empörungsbrimborium um zwangsweise Fütterungen von Babys durch Eltern machen. Auch dafür werden sich genug Berufsopfer finden, die völlig traumatisiert durchs Leben rennen.
Und dennoch ist der Startbeitrag hier sehr aussagekräftig, wenn auch weniger über die Personen die im Film gezeigt werden.
Startbeitrag hat geschrieben:Euch wird schlecht werden. Und ihr werdet daran zu knabbern haben.
Das stimmt, aber auf eine vom Autor nicht eingeplante Weise!
Ich will mit diesen Ausführungen nur zeigen, dass, jedenfalls hier im GLF, die absichtlich hochgepuschte Empörung über die Beschneidung zwanglos, quasi automatisch, sich kanalisiert in judenfeindlichen Stereotypen, letztere als Katalysator der Wut sogar noch die Empörung erst richtig auf die Spitze treiben, von der sie nun gar nicht mehr wieder runter will.
Das ist übrigens exakt derselbe Mechanismus, der von der Staatspresse benutzt wird, um den Hass zu mästen auf irgendwelche harmlosen Pervs oder andere konstruierte Gruppen, die man gerade braucht, um vom eigenen Versagen abzulenken.
Sakura
"Destiny is always revised. Anytime, everywhere." (Siddhartha)