Pädagogische Grütze
Auf der einen Seite wird ständig davon gefaselt, dass man in diesen schweren Zeiten, Kinder zur Selbstständigkeit erziehen muss. Auf der anderen Seite heulen die Leute los, wenn ein Kind unter 13 beispielsweise einen eigenen Youtubekanal betreibt und es hagelt Meldungen. Fazit: Mit schwerwiegenden Problemen wie Mobbing soll man Kinder allein lassen. Sie sollen ja selbstständig werden. Aber für einen eigenen Youtubekanal sind Kinder viel zu jung. Ob Youtube ihnen Spaß macht oder nicht ist scheissegal, sie sind ja zu jung. Keine Diskussion. Wo ist die nächste Toilette? *kotz
Wen ich liebe, den will ich auch nicht essen.
- Madicken
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Re: Pädagogische Grütze
Wo und von wem wird/wurde denn so eine "Mobbing macht Dich stark!" - Haltung propagiert ?
"Wer zeigt ein Kind, so wie es steht ? Wer stellt es ins Gestirn und giebt das Maß des Abstand ihm in die Hand ?
(R.M. Rilke)
“We are all born sexual creatures, thank God, but it's a pity so many people despise and crush this natural gift.”
(Marilyn Monroe)
Re: Pädagogische Grütze
Mobbing macht niemanden stark. Das ist eine Tatsache.
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- Madicken
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Re: Pädagogische Grütze
Nein, aber wo hast Du das her, daß man Kinder mit Mobbing allein lassen soll?
"Wer zeigt ein Kind, so wie es steht ? Wer stellt es ins Gestirn und giebt das Maß des Abstand ihm in die Hand ?
(R.M. Rilke)
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Re: Pädagogische Grütze
Zum Beispiel von Youtube. Ich hab da mal einen Film über Mobbing in Schulen gesehen und in den Kommentaren standen dann Dinge wie "Ach dieses bisschen Mobbing. Das sollen die Kinder mal schön unter sich klären."
Wen ich liebe, den will ich auch nicht essen.
Re: Pädagogische Grütze
Und wenn die Kinder dann in Eigenregie das Thema "Mobbing" bearbeiten und einen Film darüber erstellen, den sie bei YouTube veröffentlichen, meckert dieser Kommentator wahrscheinlich, dass Kinder auf YouTube nichts zu suchen haben. Manche Leute haben wirklich einen Dachschaden...
Re: Pädagogische Grütze
Ich habe diesen Widerspruch auch mitbekommen.
Auf vielen YouTube-Kanälen von jungen Kindern trudeln sehr viele Kommentare ein, diese seien viel zu jung für einen Kanal und gleichzeitig werden sie von den selben Leuten niedergemacht, lächerlich gemacht und sogar manchmal beschimpft und beleidigt.
Einerseits so tun als wäre man für Kinderschutz und auf der Seite der Kinder ("du bist noch viel zu jung, das ist nicht gut für dich!") dann aber gleichzeitig sich über das Kind und den Kanal lustig zu machen und es niederzumachen, passt für mich einfach nicht zusammen.
Auf vielen YouTube-Kanälen von jungen Kindern trudeln sehr viele Kommentare ein, diese seien viel zu jung für einen Kanal und gleichzeitig werden sie von den selben Leuten niedergemacht, lächerlich gemacht und sogar manchmal beschimpft und beleidigt.
Einerseits so tun als wäre man für Kinderschutz und auf der Seite der Kinder ("du bist noch viel zu jung, das ist nicht gut für dich!") dann aber gleichzeitig sich über das Kind und den Kanal lustig zu machen und es niederzumachen, passt für mich einfach nicht zusammen.
- Smaragd aus Oz
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Re: Pädagogische Grütze
Hinter diesem Widerspruch könnte die simple Taktik stehen, die Kritik an Kanälen von zu jungen Kindern zu exemplifizieren: Indem die Kritiker ihre "Mobbing"-Kommentare absetzen, könnten sie die Gefahr aufzeigen wollen, vor der sie warnen.[color=#000000]Ovid[/color] hat geschrieben:Ich habe diesen Widerspruch auch mitbekommen.
Oder es ist eine Ätsch-Taktik, nach dem Motto: So etwas gehört sich nicht, ätsch, dann zeige ich denen jetzt, was sie davon haben.
Beide Taktiken finde ich nicht gut. Man sollte nicht den Kindern übel mitspielen, sondern vielmehr die Eltern erschrecken, die den digitalen Missbrauch ihrer Kinder zulassen. Wenn zum Beispiel Eltern mit Selbstdarstellungsdrang bei flickr, youtube und Co. durch massenhafte Veröffentlichung von Bildern und Videos ihrer Kinder (zum Teil sogar in geschlechtsbetonter Badekleidung) ihre Kinder der digitalen Prostitution zuführen, dann sollte man diesen furchtbaren Eltern jeden Tag ins Gästebuch oder als Kommentar zu einem dortigen Medium niederschreiben, dass man gerade auf das Bild/Video ihres Kindes onaniert hat. Bei Maras Vater hat diese Taktik dazu geführt, dass er die schädigenden Bilder von Mara aus dem Netz verschwinden ließ. Leider zu spät. Die digitale Geschlechtsehre von Mara ist geschändet, und selbst heute wichse ich noch gerne auf ihr niedliches niederländisches Gesicht.
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
Re: Pädagogische Grütze
Von digitalem Missbrauch kann aber meistens überhaupt keine Rede sein. Oder meinst du das sarkastisch?Smaragd aus Oz hat geschrieben:Man sollte nicht den Kindern übel mitspielen, sondern vielmehr die Eltern erschrecken, die den digitalen Missbrauch ihrer Kinder zulassen.
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