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Smaragd aus Oz
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Smaragd aus Oz »

Das ist sicher auf beiden Seiten Ausfluss der subjektiven Wahrnehmung.
Expectation habe ich so verstanden, dass er bereits hinter dem Eintreten des Erwachsenen zu gunsten der sexuellen Selbstverwirklichung des Kindes das Motiv schlummern sieht, dass der Erwachsene damit primär ein eigennütziges Ziel verfolgt, das er nur in eine scheinbar fremdnützige Verpackung steckt.

Diesen Gedankengang finde ich gar nicht so abwegig, dass man Expectation dafür angehen müsste. Ich selbst habe diesen Einwand in der Vergangenheit ebenfalls schon mehrmals eingeworfen, wenn jemand Nacktspiele von Kindern oder Sechsereien proklamiert und sich dabei in der Begründung seiner Forderung verdächtig laut als Kinderschützer aufgespielt hat. Dieses Verhalten finde ich unaufrichtig.
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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Mitleser
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Mitleser »

Ich hätte es nicht gemacht, wenn die Standardbegründung, warum Pädos keinen Kontakt mit Kindern nicht immer "Die wollen doch nur Sex" wäre. Egal, wie gut man sich erklärt, es wird immer die (mehr oder weniger unterschwellige) Absicht unterstellt, man wolle nur das eine. Das ärgert mich vor allem dann, wenn man ausführlich beschreibt, wie gerne man mit Kindern interagiert, ihre Gesellschaft genießt, Spaß mit ihnen hat usw., aber nein, der Vorwurf lautet dann immer, man würde das alles ja nur machen, weil's einem um Sex geht.

Was bleibt mir denn anderes übrig, als genau diesen Einwurf von mir zu weisen? Irgendwie dreht man sich im Kreis, egal, über welches Thema wir hier diskutieren, irgendwann kommt immer jemand an und sagt "Aber Ihr wollt doch alle letztendlich nur Sex mit Kindern." Ja, ich gebe zu, der Gedanke, mit einem Mädchen Zärtlichkeiten auszutauschen, ist reizvoll. Welcher Otto-Normal-Heten--Single-Mann würde diese Gedanken nicht irgendwo im Hinterkopf haben, wenn er über eine nette, hübsche Frau spricht? Aber das ist akzeptiert, da wird einem kein Vorwurf draus gemacht. Pädos hingegen werden für ihre Gedanken verachtet.

Ein Kind, welches auch sexuelle Bedürfnisse hat? Nee, nee, nee, sowas geht gar nicht, was ist das nur für ein perverses Schwein, das immer gleich an Sex denkt? Auch wenn er das Gegenteil behauptet, alle wissen offenbar immer ganz genau "Der denkt doch nur an Sex!" und "Der dreht sich alles schön zurecht, damit er zu seinem Sex kommt." Mich ärgert das ganz einfach kolossal, denn es ist wirklich gleich, über welches Thema hier gesprochen wird, immer kommt dieser Vorwurf. Da hat man doch überhaupt keine Chance, jemals auf einen grünen Zweig zu kommen, wenn man auf solche festgefahrenen Vorurteile stößt.

Wenn ich über sexuelle Bedürfnisse von Kindern spreche, dann denke ich auch immer an meine Kindheit zurück, an die kann ich mich nämlich durchaus gut erinnern, und nein, dabei habe ich beileibe keine rosarote Brille auf. Mag ja sein, dass ich eine ultimative Ausnahme bin, aber mein Interesse an diesen Dingen reicht definitiv bis in meine Grundschulzeit zurück, nur konnte ich schon damals dieses Interesse nicht ausleben, zum Teil, weil ich einfach nicht mutig genug war, und zum Teil, weil dies von den Eltern gezielt unterbunden wurde, wenn es mal eine Gelegenheit gab. Der Frust reicht also weit zurück und ist keinesfalls keine neue Entwicklung...

(@712: Echauffiere ich mich hier genug, oder muss ich noch ein paar unflätige Worte einbauen?)
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Cocolinth
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Cocolinth »

Mitleser hat geschrieben:Ich hätte es nicht gemacht, wenn die Standardbegründung, warum Pädos keinen Kontakt mit Kindern nicht immer "Die wollen doch nur Sex" wäre. Egal, wie gut man sich erklärt, es wird immer die (mehr oder weniger unterschwellige) Absicht unterstellt, man wolle nur das eine. Das ärgert mich vor allem dann, wenn man ausführlich beschreibt, wie gerne man mit Kindern interagiert, ihre Gesellschaft genießt, Spaß mit ihnen hat usw., aber nein, der Vorwurf lautet dann immer, man würde das alles ja nur machen, weil's einem um Sex geht.
Lass dich doch von sowas nicht derart ins Bockshorn jagen.

Indem du deine eigenen sexuellen Wünsche herunterspielst (egal, ob sie tatsächlich so "geringfügig" sind), springst du bloß brav, auf abrahamistische Leibfeindlichkeit konditioniert, über das Stöckchen, das dir Klemmbos und andere Antösen hinhalten.

So what wenn du nur kinderficken willst? Was ist das denn bitte für ein jämmerliches "Argument"?
  • Hat denn der Arbeiter Unrecht, wenn er für mehr Arbeiterrechte demonstriert?
  • Hat denn der schwarze Südafrikaner Unrecht, wenn er gegen die Rassentrennung demonstriert?
  • Haben denn Ex-Musliminnen Unrecht, wenn sie gegen den Islam demonstrieren?
:arrow: Sie alle demonstrieren für etwas, von dem sie sich selbst Profit erhoffen.

Ist ihr Anliegen alleine darum schon unberechtigt?

:-?
Sex mit Kindern ab 14 ist (in D) per se legal:
  • „Der Gesetzgeber traut diesen zu, über ihre Sexualität in einem gewissen Umfang selbst zu bestimmen. […] eine pauschale Strafbarkeit besteht somit nicht. [Nur] In besonderen Fällen ist […] der Sex […] unter Strafe gestellt.“
(Thx @ ChrisGL&Anwalt)
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Expectation
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Expectation »

Tinkerbell hat geschrieben:Mir ist die Legalisierung von Sex zwischen Erwachsenen und Kindern gar nicht so wichtig, viel wichtiger wäre mir die Legalisierung von Sex unter Kindern. Ich habe nur die von anderen übliche Fragestellung aufgegriffen und umformuliert.
Die Unaufrichtigkeit geht weiter.

Im Sinne des Strafgesetzbuches werden in Bezug auf Bestrafung jedenfalls nicht Kinder bestraft, die unter einander Sex haben, sondern Erwachsene die das mit Kindern tun.

Wenn der Erwachsene nach einem Kindesmissbrauch ins Gefängnis geht, sagst Du, das wäre eine Bestrafung für das Kind, also die Umkehr des Schutzes in eine Bestrafung.

Entscheidend scheint wohl die Formulierung zu sein; für das Kind. Weil dort alles mögliche, was einen selbst betrifft, untergeschoben werden kann.
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Aiko
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Aiko »

Das Kinder aber Fertig gemacht werden ist dir klar?
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Expectation
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Expectation »

Ja leider. Wobei man da verschiedene Ansätze unterscheiden muss.

Tinkerbell sprach von Legalisierung. Das betrifft den strafrechtlichen Aspekt.
Wenn man sich auf Kinder bezieht, wären zum Beispiel Smartphones interessanter.

Fertigmachen im Sinne von Probleme durch das die gerichtliche Befragung uvm. sind da.

Fertig gemacht durch die Kindeswohlgefährdung nach Sex untereinander, so dass Kinder in Jugendheime kommen, welche sich so schlecht kümmern, dass viele in die Wohnungslosigkeit flüchten usw. Das wären Punkte, die Kinder wirklich betreffen und tatsächlich fertig machen. Nur wäre das wiederum ein Thema für sich.

Bei dem Problem, dass einige Kinder unter Sex den sie sich wünschen und nicht ausleben können, was wäre die Lösung? Für einige ist das ein tatsächlicher Schutz, für andere ein Ärgernis. Wie sollte denn die Lösung aussehen, die möglichst allen gerecht wird?

Wenn man sich ehrlich macht und es tatsächlich um die Kinder geht, gibt es eine Reihe weitere Dinge, die mehr diese betreffen und völlig losgelöst von der sexuellen Komponente sind.
Kinderarmut. Scheidung der Eltern bei extrem hohen Scheidungsraten, unter denen massiv gelitten wird. Schockzustände ergeben sich teilweise bei einem starken Streit der Eltern. Und weitere.

Jetzt kann Mitleser sagen: Was würdest Du denn tun?
Ich weiß es auch nicht. Vielleicht findet man in der Gruppe zusammen eine Lösung dafür. Nur solche fremdnützigen Themen fallen hinten herunter und das ist schade.
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Smaragd aus Oz
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Smaragd aus Oz »

[color=#000000]Mitleser[/color] hat geschrieben:Das ärgert mich vor allem dann, wenn man ausführlich beschreibt, wie gerne man mit Kindern interagiert, ihre Gesellschaft genießt, Spaß mit ihnen hat usw., aber nein, der Vorwurf lautet dann immer, man würde das alles ja nur machen, weil's einem um Sex geht.
Dieses Vorurteil ist natürlich ärgerlich. Da es ganz oben im ßrätt noch ausschließlich um Sex und nicht um soziale Interaktion ging, habe ich mich durch Expectations Reaktion in diesem Fall jedoch nicht angegriffen gefühlt.
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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Tinkerbell
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Tinkerbell »

Es geht nicht darum, dass Erwachsene Sex mit Kindern haben dürfen. Es geht darum, dass Kinder Sex mit Erwachsenen haben dürfen.

Und noch einmal zur Frage, um was es in diesem Thread geht: Es geht um die Formulierung in unseren Emanzipationsforderungen. Es geht um die Sprache - im Kontext der Tatsachen - aber im Kern geht es um die Sprache.
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Tinkerbell
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Tinkerbell »

Smaragd aus Oz hat geschrieben:Warum Du gegen Expectations Ausführungen Widerspruch erhoben hast, habe ich verstanden. Mit meinem Wundern über das Anfahren meinte ich Mitleser.
Achso, sorry, ich sehe gerade, dass dein Zitat nur eingeschoben wurde in eine Ansprache an Mitleser.

Smaragd aus Oz hat geschrieben:Expectation habe ich so verstanden, dass er bereits hinter dem Eintreten des Erwachsenen zu gunsten der sexuellen Selbstverwirklichung des Kindes das Motiv schlummern sieht, dass der Erwachsene damit primär ein eigennütziges Ziel verfolgt, das er nur in eine scheinbar fremdnützige Verpackung steckt.

Diesen Gedankengang finde ich gar nicht so abwegig [...]
Dem pflichte ich bei, auch Pädophile sind hier nicht weniger menschlich als andere. Auch sie tun manchmal Dinge aus eigentlich anderer Motivation oder die offenkundige Motivation für ein Verhalten ist höher als sie sonst wäre, weil noch eine andere Motivation hinter dem Verhalten steckt. Und es geht auch darum, dass ich gerne Sex mit Kindern haben möchte, weil es Kinder gibt, die das auch wollen und weil ich sicher sagen kann, dass es, so wie ich darauf eingehen würde, wenn es legal wäre, dem Kind, das dies wünscht, wohl tun würde.

Analog behaupten gewisse Gegner ja auch, uns würde es nur um Sex gehen? Häufig eben nicht vordergründig aufgrund der Motivation, Kinder zu schützen (was sie damit gar nicht tun), sondern aufgrund der Motivation, ein Ventil für Aggression zu finden, aufgrund der Motivation, Männer als Täter und Frauen als Opfer darzustellen oder aufgrund der Motivation, sich selbst wegen der eigenen zu verdrängenden auf Kinder gerichteten Lüste rein zu waschen.
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Aiko »

Und als netten "Nebeneffekt" können Pädos SMK haben. Worum es natürlich gar nicht ging. ;)
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von tabor »

Geht es nicht darum, dass Erwachsene Sex mit Erwachsenen haben, um Kindern haben zu können?

Sprache, die für dich dichtet und denkt.
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Tinkerbell
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Tinkerbell »

@Tabor: Teilweise richtig. Und du wirst finden, dass die Sexualität von höher entwickelten Tieren nicht so primitiv einfach nur der Fortpflanzung dient.
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Smaragd aus Oz
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Smaragd aus Oz »


Sprache:
[color=#000000]Tinkerbell[/color] hat geschrieben:Es geht nicht darum, dass Erwachsene Sex mit Kindern haben dürfen. Es geht darum, dass Kinder Sex mit Erwachsenen haben dürfen.
Es geht nicht darum, dass ich andere Menschen ermorden darf. Es geht darum, dass andere Menschen von mir ermordet werden dürfen.

:|

[color=#000000]Tinkerbell[/color] hat geschrieben:Und es geht auch darum, dass ich gerne Sex mit Kindern haben möchte, weil es Kinder gibt, die das auch wollen und weil ich sicher sagen kann, dass es, so wie ich darauf eingehen würde, wenn es legal wäre, dem Kind, das dies wünscht, wohl tun würde.
Das ist ein respektabler Standpunkt, dem ich nicht entgegen trete.
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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Mitleser
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Mitleser »

Smaragd aus Oz hat geschrieben: Es geht nicht darum, dass ich andere Menschen ermorden darf. Es geht darum, dass andere Menschen von mir ermordet werden dürfen.
:|
Der Vergleich hinkt, denn dann dürfe ich analog dazu ja andere Erwachsene ermorden, Kinder hingegen nicht, da besonders geschützt. ;)
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Tinkerbell
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Re: Emanzipation: "Bestrafung" statt "Verbot"

Beitrag von Tinkerbell »

Der Neuropsychologe James W. Prescott lehrt sehr eindrücklich, dass die Ursprünge der Gewalt zu einem bedeutenden Teil in der Deprivation von Körperberührung in der Kindheit liegen. Zärtlichkeit mit Gewalt (Mord) zu vergleichen empfinde ich als sehr töricht und spielt den antisexuellen Kinderschändern à la Richard Krafft-Ebing in die Hände. Eher sollte man Mord mit dem Verbot von Zärtlichkeit vergleichen. Die Kindesvernachlässigung durch Verteufelung der kindlichen Bedürfnisse nach Zärtlichkeit und Sexualität sind eine Art seelischer Mord.
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