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Arrowhead
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Re: Kein Täter werden, Vor- und Nachteile

Beitrag von Arrowhead »

Regenbogenfisch hat geschrieben: 06.02.2021, 01:20...wobei du sicher ganz zufällig vergisst zu erwähnen, dass sich der drittgrößte Unterschied mit 0.47 (also nix mit "großem Abstand" der ersten beiden) bei der Aussage "I think the main thing wrong with sexual activity with children is that it is against the law" findet. Das hat durchaus einiges mit der Einstellung zu SmK zu tun.
Ich hab jetzt nochmal nachgeschaut und lese 0.43. Wenn der Abstand zu dem zweiten Ding 0.01 gewesen wäre, dann hätte ich mir auch nicht rausgenommen, das als großen Abstand zu betiteln. Aber es sind 0.05, immerhin. Wir haben halt alle so unseren Bias, aber ich glaube, ich habe die Studie schon akkurater wiedergegeben als manch anderer. ;)

"I think the main thing wrong with sexual activity with children is that it is against the law" ist aber auch eine schwierige Aussage. Insofern, als dass auch ich (Ich! Ich als "Einvernehmler" par excellance!) hier widersprechen würde. Was ich als größtes Problem mit SmK betrachte, ist die Gefahr der Sekundärviktimisierung durch die Gesellschaft. "Against the law" als "main issue" klingt so ein bisschen nach "ich will nicht ins Gefängnis, das wäre doof."

Was ich übrigens auch "zugebe" (nicht, dass ich es je bestritten hätte): Wer Kontakt mit Kindern hat, bringt auch mehr Empathie/Verständnis für Kinder mit oder entwickelt dieses. Ist eher um mögliche Folgen für Kinder besorgt, als jemand, der keinen Kontakt zu Kindern hat. Das sagen ja auch die Verfasser der Studie selber, und das erklärt garantiert auch einige Differenzen - zumindest zum Teil.

Am Ende des Tages gibt es halt keine einzige ganz klare Aussage a la "Sex mit Kindern ist nicht inhärent schädlich". Man spricht von "Legitimizing Beliefs" und bringt alles mögliche, teilweise auch totalen Quatsch, und das eben nicht. So ist es halt ne ziemliche Mogelpackung. Natürlich brauchbar für eure Zwecke, sieht ja auf den ersten Blick gut aus, aber befasst sich mal jemand näher damit, fliegt es euch um die Ohren.


Edit: Ich habe das Zitat von Regenbogenfisch nicht verfälscht, da stand 0.47. Sehe jetzt, dass er seinen Fehler wohl selber entdeckt & korrigiert hat, während ich meinen Beitrag geschrieben habe.
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Zidane
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Re: Kein Täter werden, Vor- und Nachteile

Beitrag von Zidane »

Arrowhead hat geschrieben: Was ich als größtes Problem mit SmK betrachte, ist die Gefahr der Sekundärviktimisierung durch die Gesellschaft.
Danke für Deine Ausführungen, die ich gerne unterstütze. Und gerade diese zitierte Aussage bestätigt meine Meinung, dass auch mit diesem Handeln eine verzehrte Wahrnehmung stattfindet, die jegliche SmK als schädlich betrachtet.
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Re: Kein Täter werden, Vor- und Nachteile

Beitrag von Namielle »

Dem kann ich mich auch nur anschließen. Es ist schon wirklich komisch, wenn jemand der Auffassung ist, dass für diejenigen, die die Möglichkeit von einvernehmlichen SmK nicht abstreiten, die Gesetzgebung der Hauptpunkt sei. Die Frage hätte ich auch in jedem Fall eher mit "Nein" beantwortet. Natürlich muss man sich an das Gesetz halten, ob man es nun für sinnvoll erachtet oder nicht. Was da aber immer weiter hinzukommt, um die Pädophilie als solche zu kriminalisieren, dürfte hier eigentlich niemand mehr gutheißen. Jedenfalls wird das Gesetz in diesem Fall doch meinem Eindruck nach nur angeführt, um in Abrede zu stellen, dass es dem "Einvernehmler" (das Wort mag ich eigentlich genauso wenig wie "Edelpädo") um das Wohlergehen des Kindes geht.
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Regenbogenfisch
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Re: Kein Täter werden, Vor- und Nachteile

Beitrag von Regenbogenfisch »

Namielle hat geschrieben: Was da aber immer weiter hinzukommt, um die Pädophilie als solche zu kriminalisieren, dürfte hier eigentlich niemand mehr gutheißen.
Tu ich auch nicht.

Was ich mit meinem ursprünglichen Post aussagen wollte, war letztendlich nur, dass eine Einstellung, dass Pädophile grundsätzlich keinen Kontakt zu Kindern haben sollen, Schwachsinn ist und es eben Studien gibt, die zeigen, dass Kontakt zu Kindern zu Einstellungen zu führen scheint, die von KTW ja durchaus erwünscht sind.

Dass daraus innerhalb kürzester Zeit eine Diskussion über Einvernehmlichkeit und SmK wird (Themen, zu denen meine Einstellung durch meine Beteiligung an KiH und WsaM ja klar sein sollte), war nicht mein Ziel und ich habe auch bereits in meinem Vorstellungsthread deutlich gemacht, dass ich nicht hier angemeldet bin, um eine solche zu führen.

Könnten wir also einfach mal versuchen, diese Differenzen auszublenden? Oder ist das wirklich nicht möglich? Ich kommentiere ja auch nicht jedes Mal, wenn wieder jemand davon redet, dass Kinder Sex mit Erwachsenen haben dürfen sollten (solange derjenige nicht gerade der Meinung ist, dass ein Kleinkind gerne penetriert werden möchte). Ich sehe das halt anders, das dürfte ja wie gesagt jeder wissen.
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Arrowhead
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Re: Kein Täter werden, Vor- und Nachteile

Beitrag von Arrowhead »

Ja. Also was ich an der Studie auch gut finde, ist, dass man ermittelt hat, dass Pädos mit Kontakt zu Kindern weniger einsam und dadurch wohl auch generell glücklicher, psychisch stabiler sind. Hier habe ich keine Kritik an der Methodik und das deckt sich auch mit meinen persönlichen Erfahrungen. :herz:
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Re: Kein Täter werden, Vor- und Nachteile

Beitrag von Regenbogenfisch »

Eben, mit meinen auch. Das merke ich auch gerade jetzt wieder.
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Namielle
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Re: Kein Täter werden, Vor- und Nachteile

Beitrag von Namielle »

Ich finde es durchaus legitim, eine Studie zu kritisieren. Ein Meinungsaustausch ist doch nicht schlimm, solange jetzt niemand beleidigt oder persönlich angegriffen wird. Es ging ja hauptsächlich um die Schlussfolgerung, die hieraus gezogen wurde. Wie gesagt, da finde ich auch das mit der Gesetzgebung überhaupt nicht aussagekräftig. Ich respektiere aber, dass du da jetzt nicht weiter drüber reden möchtest.

Wie auch immer, hier sind sich aber wohl alle einig, dass der Kontakt zu Kindern für einen Pädophilen durchaus positiv und wichtig ist, solange dieser natürlich keine Impulskontrollstörung oder so hat. Ich finde diese Werbung von KTW immer sehr befremdlich, wenn ein Kind mit seiner Mutter in die Bahn einsteigt, der Mann dann Herzklopfen bekommt und viel Drama hierum gemacht wird. Ich wüsste auch nicht, was da in so einem Moment passieren sollte... Unsereins genießt jedenfalls die Gegenwart von Kindern. Sogar dieses Therapieangebot zeichnet irgendwie das Klischee des triebgesteuerten Monsters, das gleich über ein Kind herfallen würde, und spricht in dem Zusammenhang dann auch noch von "Liebe".

Vielleicht würden viele im Kontakt mit Kindern auch merken, dass von ihnen ja gar keine Gefahr ausgeht. Es ist halt problematisch, dass in den Medien hauptsächlich von den "schwarzen Schafen" berichtet wird und es keine Vergleichsmöglichkeiten gibt, weil sich aufgrund der Stigmatisierung verständlicherweise keiner outet, der ein gutes Leben führt und schönen Kontakt zu Kindern hat. Da hat dann jemand, der rausfindet, dass er sich zu Kindern hingezogen fühlt, erst einmal große Panik. KTW trägt aber nicht unbedingt zur Minderung dieser Angst bei (erst recht nicht mit so einem komischen Ampelsystem).

Ich kann es wirklich absolut nicht nachvollziehen, dass es als etwas Schlimmes wahrgenommen wird, Zuneigung und Liebe bei Kindern zu empfinden. Selbst die sexuellen Fantasien (oh, wie schrecklich!) stören mich kein bisschen. Die Gesellschaft denkt dann häufig, dass uns das zwangsläufig belasten würde. Dabei ist es doch ironischerweise gerade diese Stigmatisierung, die uns nervt. Was wäre das schön, wenn man einfach sagen könnte, dass man pädophil ist, und man als Folge dann nicht von Kindern ferngehalten oder uns am besten gleich der Tod gewünscht wird...

Trotz der kleinen Meinungsverschiedenheiten (solange jetzt niemand Vergewaltigungen an Kindern oder dergleichen verharmlost) finde ich es wichtig, zu versuchen, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und sich zumindest zusammen für die Akzeptanz bzw. gegen die Stigmatisierung der Pädophilie einzusetzen. Es gibt ja schon genug Leute, die uns nicht mögen, da muss das nicht auch noch untereinander sein.
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Regenbogenfisch
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Re: Kein Täter werden, Vor- und Nachteile

Beitrag von Regenbogenfisch »

Namielle hat geschrieben: 06.02.2021, 22:00 Ich finde es durchaus legitim, eine Studie zu kritisieren.
Ansich ja, ist es. Ich hab nur manchmal das Gefühl, es geht darum, Sirius und alles, was er tut (und dementsprechend auch Studien, die er zitiert), zu kritisieren (zumindest bei manchen Menschen - und damit meine ich nicht mal Arrowhead jetzt) und das finde ich recht unangemessen, da Sirius a whole lot für die Entstigmatisierung tut, einiges mehr als viele, die ihn kritisieren.
Ich respektiere aber, dass du da jetzt nicht weiter drüber reden möchtest.
Danke!
Ich finde diese Werbung von KTW immer sehr befremdlich, wenn ein Kind mit seiner Mutter in die Bahn einsteigt, der Mann dann Herzklopfen bekommt und viel Drama hierum gemacht wird.
Jo, ich finde das auch befremdlich, aber letztendlich wurde die Werbung ja auch nicht für Pädos gemacht, die mit ihrer Neigung total glücklich sind und kein Problem damit haben, sondern für diejenigen, die eben Angst haben ein Kind zu missbrauchen (und sei es halt durch die Medien, die es ihnen immer wieder einreden, dass es ja irgendwann so kommen muss) oder einfach Probleme, sich selbst zu akzeptieren. Von einem Slogan wie "Lieben sie Kinder mehr als ihnen lieb ist?" fühle ich mich halt auch null angesprochen. Ich liebe kleine Mädchen, so wie es mir lieb ist (und ihnen natürlich :wink: )

Im Übrigen finde ich den Namen "Kein Täter werden" auch schon recht dämlich, weil es genau diese Vorstellung befeuert, dass man als Pädo erst lernen muss, wie man nicht zum Täter wird.
Ich kann es wirklich absolut nicht nachvollziehen, dass es als etwas Schlimmes wahrgenommen wird, Zuneigung und Liebe bei Kindern zu empfinden.
Dazu fällt mir ein Artikel ein: https://www.vice.com/de/article/y3zk55/so-kriegen-padophile-ihre-neigungen-in-den-griff

Da wird ein Pädo zitiert: "Ich empfand dieses furchtbare Gefühl von Freude und Glück gegenüber Kindern."

Ist das nicht völlig absurd? Freude und Glück werden als "furchtbare Gefühle" beschrieben. Ich will mich nicht lustig machen über Pädophile, die den Kontakt mit Kindern als schwierig empfinden oder unter ihrer Neigung leiden, oder darunter, was die Gesellschaft aus ihrer Neigung macht, aber, wie du ja schon geschrieben hast, wird ja grundsätzlich angenommen, wir würden unter der Neigung leiden. Wie oft bin ich schon gefragt worden, ob es nicht eine tägliche Folter wäre, mit Kindern zu arbeiten. "Das ist doch als wärst du in einem Süßigkeitenladen, aber darfst die Süßigkeiten nicht essen". (Wo bekommen die Leute eigentlich immer ihre "tollen" Vergleiche her?). Dabei fühle ich mich einfach wie im Himmel, wenn ich kleine Mädchen um mich herum habe und bin wunschlos glücklich, wenn sich eine kleine Maus auf meinen Schoß setzt und sich an mich kuschelt.


Thread ab hier geteilt, weil alles Folgende nicht mehr um KTW geht. GLF-Moderation
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