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Forbidden Love
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von Forbidden Love »

@ Kimberly


Schade eigentlich. Danke trotzdem für Deine schnelle Antwort.

Mir schwirren da eine Menge Gedanken durch den Kopf, bezüglich der Klinik und der Pilotstudie die dort läuft, in diesem Gedankenwirrwar fehlen mir, unter anderem Zahlen in der Richtung.

Irgendwie macht mir dies doch ganz schön zu schaffen. Gerade noch gedacht
"Super diese Hürde ist genommen, alles wird gut", steht man schon vor der nächsten.



Gruß

Forbidden Love
Gelöscht_10
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von Gelöscht_10 »

Was brauchst Du denn alles für Zahlen? Man könnte anhand den Studienergebnissen und der Kriminalstatistik eine Schätzung machen, wieviele Übergriffe es von Pädos gibt. Was willst Du mit den Zahlen anfangen, wozu brauchst Du die genau?

lg kim
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Forbidden Love
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von Forbidden Love »

Ach ich weiß nicht, ich zerleg das, was da steht, gedanklich. Frage mich ob das überhaupt, aus rein wissenschaftlicher Seite, den richtigen Titel hat, und mach mir einen Kopf, dies dann, in einem möglichen Erstgespräch, auch gezielt und fundiert, ansprechen zu können.


So stand es ja da:

Emotionale Reagibilität pädophiler Patienten auf Pädophilierelevante Reize – eine Pilotstudie in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Hamburg und dem LKA Hamburg:
Diese Pilotstudie hat zu Ziel, herauszufinden, ob man mit Hilfe der neu entwickelten Gesichts-EMG-Methode die Intensität der emotionalen (freudig-erregten) Reagibilität bei pädophilen Patienten auf Pädophilierelevante Reize valide identifizieren kann. Sollte dies möglich sein, so ergäben sich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere auch im Bereich der Gutachterlichen Einschätzungen der Rückfallgefährdung solcher Patienten. Die Studie wird im Emotionsforschungslabor am UKE Hamburg in Zusammenarbeit mit Dr. A. Hill von der Abteilung für Sexualforschung und forensische Medizin durchgeführt. Koordination und Auswertung der Studie finden in _______ statt. Wir werden zeitnah berichten.



Folgende Dinge gehen mir da durch den Kopf:

Die Definition von Patient. Für mich ist ein Patient jemand, der Hilfe sucht, mit dem Ziel, Linderung oder gar Heilung seiner Beschwerden zu erfahren.

Im Kontext der Studie passt das dann aber wohl gar nicht, denn der, den diese Untersuchung dann trifft, wünscht sich diese Untersuchung wohl kaum. Sie basiert dann nicht auf Freiwilligkeit und dient auch nicht der Linderung seiner Beschwerden. Sondern kann eher dazu führen, daß er als Risiko eingestuft, und dann seiner Freiheit (länger oder gar auf Dauer) beraubt wird.



Warum ist so eine Studie wieder nur auf das Thema Pädophilie bezogen. Wenn es möglich sein sollte, mit dieser Methode Emotionen zu messen, müsste dies auch bei z.B. Vergewaltigern im Heterobereich funktionieren.



Dann ist da der Aspekt, der meine Frage nach den Zahlen brachte. Wenn es sich, wie ich das daraus lese, so verhält, dass Emotionen messbar sein könnten, wenn man entsprechenden Reizen ausgesetzt ist. (Bildlich gesprochen: Der Anblick einer kleinen Maus zaubert ein Lächeln in mein Gesicht oder wie sie es nennen, erregt mich freudig) und es so ist, das die Zahlen in Missbrauchsfällen, zwischen Pädo und Ersatzobjekttäter, extrem auseinander laufen, dann hätte diese Studie nur negative Folgen für „echte“ Pädos, nicht aber für die Ersatzobjekttäter, da diese demnach ja eigentlich keine freudige Erregung erfahren, wenn sie eine kleine Maus sehen. Das würde bedeuten:


Pädo zeigt Emotionen ---> Wiederholungsgefahr
Ersatzobjekttäter zeigt keine Emotionen ----> ungefährlich


Abgesehen davon, das diese Studie, dann auch nur für einen Bruchteil von „Tätern“ greifen könnte und dann vermutlich nur für einen sehr kleinen. Womit die Sinnhaftigkeit, von vorn herein, schon fraglich wäre. (Aber um dies, für mich besser werten zu können, bräuchte ich Zahlen.)


Und selbst wenn sich eventuell, die Messungen bei Pädo und Ersatzobjekttäter anwenden ließen. (Was für mich aber dann jeglicher Logik entbehrt) Dann hätte die Studie nicht

Emotionale Reagibilität pädophiler Patienten auf Pädophilierelevante Reize


sondern


Emotionale Reagibilität sexueller Mißbraucher auf relevante Reize


heißen müssen. Es sei denn, für diese Wissenschaftler ist auch schon jeder, der irgendwas sexuelles mit einem Kind tut, generell ein Pädo.




Gruß

Forbidden Love
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von Gelöscht_10 »

Hi FL,

über den Sinn solcher Studien mache ich mir auch viele Gedanken, nicht nur dass diese mal wieder nur die primär Pädophilen treffen können, sondern auch, weil man sich dann in einer trügerischen Sicherheit wähnt.

Mich würde mal interessieren was da gezeigt wird, sind es Gesichter von Mädchen oder Genitalien? Bei dem Schlagwort "pädophile Reize" liegt Genitalien wohl näher. Damit könnten aber auch sekundär Pädophile Männer betroffen sein, vermutlich aber auch schon bei Gesichtern. Ehrlich gesagt fände ich das ganz lustig, denn wie bereits andere herausgefunden haben sind zwischen 25% und 75% aller Männer durch solche Reize erregbar :mrgreen:.

Wenn sie aber nur Pädophile damit untersuchen und mit einer "Kontrollgruppe" abgleichen, dann muss man sich auch ernsthaft fragen, wie diese Kontrollgruppe ausgesucht wird. Denn ich vermute da werden auch alle Menschen mit sekundärer Pädophilie herausgefiltert, die Folge wäre ein massiv verzerrtes Bild der Realittät. Noch schlimmer: plötzlich würde bei viel mehr Sexualstraftätern eine Pädophilie "gemessen" werden, also sind wir wieder die Doofen. Denn dann heißt es plötzlich dass doch viel mehr Straftäter Pädos sind ... .

Was ich gefunden habe (Anteil primär Pädophiler Täter):
Wolter (1985): 1%
Lautmann (1994): 5%
Kinsey-Report, Lautmann, Brongersma, Groth: 2% bis 10% (Jahresangabe konnte ich nicht finden)
Zonana, Abel (1999); Fiedler (2004): 12% bis 20%

Walter, Schlitz, Peter & Bogerts (2009) schreiben: Pädosexuelle Praktiken durch Pri-märpädophile haben mit 1–5% denkleinsten Anteil an den Missbrauchs-fällen von Kindern [..]

Auf der Homepage der Berliner Chartié habe ich nun die unglaublich Hohe Zahl von 50% gefunden. Wie man auf diese Zahl kommt wird aber an keiner Stelle näher erläutert, es wird einfach so hingestellt als sei es so. Ich vermute vielmehr, dass man damit das Projekt rechtfertigen will, denn was soll das Projekt schon für einen Sinn machen, wenn es tatsächlich nur 1% oder 2% wären? Oder - was auch gut möglich wäre - man hat sekundär Pädophile da miteinbezogen.

Die FU Berlin schreibt: Nach vorsichtigen Schätzungen sind die regressiven Täter mit etwa 90% am häufigsten anzutreffen. Der fixierte Typ folgt (Anm.: Pädophiler) mit etwa 2-10% an zweiter Stelle. Der soziopathische Typ tritt nur in wenigen Einzelfällen auf.

Alles etwas schwammig :mrgreen:

lg kim
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von comeinfindout »

Danke fuer die Muehe :)
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Forbidden Love
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von Forbidden Love »

Hallo zusammen,

ich habe heute Kontakt zu Herrn Griesemer aufgenommen, und (wenn bei ihm nicht kurzfristig etwas dazwischen kommt) für Donnerstag den 14´ten einen Termin.



@kimberly
Danke für die ganzen Infos. Damit, daß die ganzen Zahlen ein eher schwammiges Bild liefern, hast Du recht.
Was ich aber interressant finde, ist der Umstand der Erhöhung der Zahlen, im chronologischem Zusammenhang mit den Studien.

1985 -----------> 1%
1994 -----------> 5%
1999/2004 -----> 12-20%

Charite Berlin --> 50%

Wenn man diesen Zahlen Glauben schenkt, hieße das mit anderen Worten:

Im Laufe der Jahre neigten immer mehr primär Pädophile dazu, Gesetzte zu überschreiten.

Kann natürlich damit zusammenhängen, das die Gesetze immer verschärft wurden, und so die ahndungsfähigen "Taten" auch mehr primär Pädophile trafen.



Gruß

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clara
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von clara »

Okay,
ich habe angefangen zu lesen und glaube, um diesen Thread wirklich zu lesen brauch ich ne Woche. Aber vermutlich ist das auch gar nicht nötig, wenn auch sicher unglaublich lesenswert, weil gerade du und gewürzgurke so viel wertvolles Gedankengut hier vereint habt.

Ich hab nur kurz eine Frage, vielleicht hab ich es auch überlesen:
Suchst du einen Therapeuten für eine ambulante Therapie oder eine Klinik für einen stationären Aufenthalt?
Und was sind da deine Beweggründe?
Ich find dich unglaublich reflektiert (ja, was zur Folge hat, dass man seine mühsig aufgebauten Mauern fallen lassen muss und plötzlich hilf- und schutzlos vor der Welt steht ...). Aber so "schwach" es dich angeblich macht, so stark macht es dich. Sehe ich auf jeden Fall auf lange Sicht so. Denn du bist den Dingen in deinem Unterbewusstsein nicht mehr so ausgeliefert, sondern gewinnst Kraft und Geschick das alles zu händeln. Also, ich hoffe wenigstens selbst auf eine solche erfolgreiche Wendung .... Schutz weggeben, aufräumen und dadurch immer lieber sich in seinem eigenen Inneren aufhalten wollen, weil man sich dort auskennen gelernt hat :)

Den Weg, den du hier schon sachte vorzeichnest, wenn ich ihn richtig verstehe, dann bedarf es eine Menge Kraft, Motivation, Durchhaltevermögen und einem eisernen Willen ... und einer Hoffnung, dass es besser werden kann. Und das kann es, oder?

Ich wünsch dir, dass du glücklich wirst. (und komme mir dabei wie ein kleines törichtes Mädchen vor, welches hier Worte schwingt einem Mann gegenüber, der so gescheit und erfahren scheint, dass ich eigentlich nur schweigsam mitlesen sollte. Ich hoffe, es wirkt nicht anmaßend?!)

EDIT: noch etwas: Vergib dir selbst! Du bist unglaublich streng zu dir, willst dass dir andere vergeben, aber du kannst dir selbst gegenüber nicht so gütig sein, zu vergeben.
~ wer am menschen nicht scheitern will trage den unerschütterlichen entschluss des durch-ihn-lernen-wollens wie ein schild vor sich her. ~
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von Forbidden Love »

Hallo Clara,

clara hat geschrieben:
Suchst du einen Therapeuten für eine ambulante Therapie oder eine Klinik für einen stationären Aufenthalt?
Das wäre mir im Wesentlichen egal. Wie schon irgendwo weiter vorne erwähnt, wollte mein Hausarzt bei einem Ortsansässigen Psychiater mal „anklopfen“ und vorfühlen, ob dieser mit mir arbeiten kann bzw. will. Das Gefühl meines Hausarztes war aber generell, das ein stationärer Aufenthalt wohl besser sein könnte. Dies wollte er aber nicht entscheiden, da er ja für so etwas nicht der Facharzt ist. Der Psychiater sollte dies dann weiter abklären. In Folge rief mich mein Arzt dann später an, und teilte mir mit, daß er die Sache „eingestielt“ hätte, und ich, in den nächsten Tagen, von der Ambulanz der Psychiatrischen Klinik angerufen würde. (was bis dato nicht erfolgte) Von dem Psychiater war nicht mehr die Rede.


clara hat geschrieben:
Und was sind da deine Beweggründe?
Tja, um das besser zu beschreiben, greife ich mal ein paar Passagen aus diesem Thread auf, damit Du nicht alles lesen musst.

….Die Last meiner Schuld ist gewaltig und der Trümmerhaufen den die ganze Geschichte von meinem Leben übriggelassen hat riesig. Um bei der bildlichen Darstellung zu bleiben bedürfte es wohl schwerster Baugeräte um den Schutt wegzuräumen. Wie das im richtigen Leben bewerkstelligt werden kann, weiß ich aber nicht…

…Nach außen hin funktioniere ich ja relativ normal. Ich meine man merkt von außen nicht, wie es in Wirklichkeit in mir aussieht…

….Ob ich fertig mit der Therapie bin? Das ist eine sehr interessante Frage. Ich bin ein sehr unglücklicher Mensch. Ich gehe jeden Abend mit dem Gedanken ins Bett "Wieder ein Tag geschafft. Wieder einen Tag näher am Ziel" Das Ziel ist der Tod. Und wenn ich höre das irgendwo irgendwer bei einem Unfall oder durch Krankheit starb frag ich mich immer "Warum nicht ich" Noch schlimmer ist es für mich wenn es sich dann auch noch um ein Kind handelte. Dann kommt mir sofort der Gedanke "Ich hätte mein Leben gegeben für Dich, wäre es nur möglich" Tief traurig bin ich dann….

…das was übriggeblieben ist, halte ich nicht wirklich für erhaltenswert bzw. lebenswert.
Ich bin eine leere Hülle ohne Ziele, Motivation und Visionen.
Ich funktioniere einfach aus einem Verantwortungsgefühl heraus.
Da gibt es vier von mir geliebte Menschen und ich will nicht Schuld an den Folgen für diese vier sein, die ein möglicher Suizid haben könnte. Kummer und Leid haben diese vier schon genug durch mein Handeln erlitten. Mit den Folgen meine ich nicht die finanzielle Versorgung, für die ich maßgeblich einstehe, sondern mögliche besondere psychische Belastungen. Wenn diese vier nicht wären, wäre ich mittlerweile auch nicht mehr. Über Möglichkeiten einer "unnatürlichen" Beendigung meines Daseins habe ich mir phasenweise aber dennoch viele und ausgiebige Gedanken gemacht. Drei chemische Mittel hatte ich für mich in die engere Wahl gezogen, wobei eine Aufgrund ihrer unkomplizierten Beschaffung "den Vogel abschoss".
Da aber wegen obigem Grund ein Suizid für mich als Möglichkeit wegfällt, steht der Todeswunsch durch Krankheit oder Unfall bei mir gedanklich so hoch im Kurs. So würde ich doch relativ "normal" aus dieser sch...Welt scheiden können. Klar würde dieser Verlust meine vier auch belasten, aber eben auf "normale" Art. Denn der Tod gehört zum Leben dazu….


….Aber was soll man neues Aufbauen können in dieser Gesellschaft? Denn meine Neigung kann ich nicht ablegen und die daraus resultierenden Wünsche und Sehnsüchte darf ich nicht leben.
Depressiv war ich auch schon vor dem Vorfall…

… das mich sehr belastet. Und auch dies ist ein immerwährender Gedankenbegleiter. Selbstzweifel!! Ja, ich habe die Therapie gemacht und die damalige Situation zu Hauf reflektiert, aber ich kann bis heute nicht mit Sicherheit von mir sagen, dass ich bei einer ähnlichen Versuchungssituation wirklich anders handeln würde. Ich habe damals die Erfahrung machen müssen, daß logische und besonnene Gedanken mich nicht vor dem Geschehenen geschützt haben, da diese einfach nicht da waren….

..ich weiß nicht ob ich sicher sein kann in Zukunft solche Fehler zu vermeiden. Und eine solche Fehlbarkeit annehmen möchte ich natürlich nicht….


…hätte ich gar keinen Antrieb zu einer Therapie. So lang habe ich eine genießen dürfen. Diese hat mir natürlich auch geholfen, mich über Wasser zu halten, doch bleibend stabilisiert hat sie mich nicht. Meine jetzige Überzeugung ist, das eine Therapie mir in dieser Richtung auch nicht helfen kann, sondern immer nur wieder ein wenig aufrichten. Und eine Therapie als Dauerzustand, nur um einen bestimmten Level zu halten (ohne für mich erkennbare Möglichkeit einer Verbesserung), fehlt mir jeglicher Antrieb….


.. Daher auch die Hoffnung, dass dieses Leben nicht allzu lange dauert. Zu einer für mich vorstellbaren Lebensqualität gehören aber leider auch Dinge, die ich nicht für realisierbar halte, sowie auch welche, die mir von vornherein verboten sind…


….
Schuld gegenüber meiner Ehefrau:
-Ihre Enttäuschung, da ich ihr in gewissem Sinne „fremdgegangen“ bin
-Verlust des Ehemannes
-Aussetzung der Gefahr, von möglichen Repressalien aus der Gesellschaft, ihr und den Kindern gegenüber
-Ihre Ängste vor möglichen Repressalien aus der Gesellschaft Ihr und den Kindern gegenüber
-Verlust einiger Personen aus ihrem vorher intaktem, sozialem Umfeld
-Verlust ihrer eigenen Familie! Mutter und Schwester
-Verlust des häuslichen Umfeldes


Schuld gegenüber meinen Kindern:
-Verlust des im Haushalt lebenden Vaters
-Psychische, durch die Strafverfolgung ausgelöste Probleme, bei meiner zum Zeitpunkt der Festnahme 6 Jahre alten Tochter.
-Aussetzung von möglichen Repressalien aus der Gesellschaft
-Verlust des häuslichen Umfeldes
…..
…Und die Liste zeigt auch auf, an wie vielen Baustellen meine Therapie gleichzeitig zu arbeiten hatte und was mich alles belastet….

…Das ist nicht meine Welt. Ich passe hier einfach nicht rein. Das sind oft meine Gedanken.
Die ewige Anpassung nach außen. Das ewige Verstellen. Ich führe ein Doppelleben. Für z.B. meine Arbeitkollegen lebe ich sogar in einer intakten Familie. Das ewige Darstellen einer anderen Person ist so schwer….

…Ich wurde im Zuge der ganzen Geschichte von Menschen enttäuscht, die ich vorher als richtige und aufrichtige Freunde kannte. Aber das war ein riesen Trugschluß meinerseits. Sie sind mir in den Rücken gefallen und haben ihr wahres Gesicht gezeigt. Ich habe schon vorher Probleme gehabt mich überhaupt auf Freundschaften einzulassen. Aber nach dieser Erfahrung ist dieser Punkt noch viel stärker ausgeprägt. Was natürlich das Problem meiner Isolation noch begünstigt….

…Ich hatte es geschafft mich so zu akzeptieren wie ich bin. Allerdings ist dadurch bei mir keine Fassade gefallen, sondern ich hatte im Gegenteil, eine relativ stabile Schutzmauer um mich herum aufgebaut. Diese ist dann in besagter Nacht gefallen….

…Ich muß irgendwas verändern. Ich befinde mich aber noch auf dem Weg zu dem wie und was…

.. Mit der Option, einfach einen Schritt nach vorne gehen zu können, meine ich den Sturz in den Tod. Die andere Option wäre das Überwinden des Abgrunds.
Deine bildliche Beschreibung:“Du stehst immer wieder vor einer senkrechten Felswand“, hätte mir diese andere Option nicht eröffnet. Daher finde ich die meine für mich passender, da sie meine Gefühlslage und Gedankengänge eher umschreibt….

…Gerade meine Pädophilie ist es aber, die einen sehr großen Teil meiner Probleme darstellt bzw. hervorruft und ist damit, für mich, das primäre. Viele der sekundären Probleme erwachsen gerade aus diesem Umstand. Wenn es also gelingen würde, die Leiden der Sekundärprobleme zu minimieren, bliebe immer noch der größte Teil bestehen. Und da ja genau an diesem Punkt nichts geändert werden kann, sehe ich für mich nicht die Möglichkeit, eines angenehmeren und unbeschwerteren Lebens….



Oh, ist immer noch eine ganze Menge.
Also, nach den vielen Worten, die hier, aber auch schon vorher öfters in der SHG gefallen sind, habe ich mich jetzt dazu durchgerungen, wenigstens einen Versuch zu starten, über eine Therapie, meine Situation zu verbessern. Ich stehe der Erfolgsmöglichkeit nach wie vor kritisch gegenüber und gehe ohne Erwartungshaltung an die Sache ran. Ich sehe es aber jetzt wenigstens als eine mögliche Chance, die ich nutzen sollte. Zu verlieren habe ich dabei nichts, vielleicht aber zu Gewinnen.


clara hat geschrieben:
Ich find dich unglaublich reflektiert (ja, was zur Folge hat, dass man seine mühsig aufgebauten Mauern fallen lassen muss und plötzlich hilf- und schutzlos vor der Welt steht ...).
Irgendwo hatte ich schon mal geschrieben, daß ich mir so sehr wieder eine Mauer wünsche. Sie darf von mir aus auch ein paar Fenster haben. Aber so fühl mich ganz schutzlos und angreifbar auf der freien Fläche stehend. Mitten auf einem Schlachtfeld.


clara hat geschrieben:
Aber so "schwach" es dich angeblich macht, so stark macht es dich. Sehe ich auf jeden Fall auf lange Sicht so. Denn du bist den Dingen in deinem Unterbewusstsein nicht mehr so ausgeliefert, sondern gewinnst Kraft und Geschick das alles zu händeln. Also, ich hoffe wenigstens selbst auf eine solche erfolgreiche Wendung .... Schutz weggeben, aufräumen und dadurch immer lieber sich in seinem eigenen Inneren aufhalten wollen, weil man sich dort auskennen gelernt hat :)
Siehe oben. Mag sein, dass es daran liegt, wie schell meine Schutzmauer komplett einbrach. Aufräumen ist in Ordnung, aber wofür ist es erforderlich, dafür Schutz aufzugeben bzw. zu verlieren?

clara hat geschrieben:
... und einer Hoffnung, dass es besser werden kann. Und das kann es, oder?
Von Hoffnung möchte ich da nicht sprechen. Ob es besser werden kann, wird sich zeigen. Es ist ein Versuch.


clara hat geschrieben:
Ich wünsch dir, dass du glücklich wirst. (und komme mir dabei wie ein kleines törichtes Mädchen vor, welches hier Worte schwingt einem Mann gegenüber, der so gescheit und erfahren scheint, dass ich eigentlich nur schweigsam mitlesen sollte. Ich hoffe, es wirkt nicht anmaßend?!)
Liebe Clara! Hier liegst Du aber jetzt voll daneben. Ich habe mich sehr über das von Dir geschriebene gefreut. Ich fände es eher töricht von Dir, wenn Du nicht schreiben würdest!
Ich komme mir ehrlich gesagt auch nicht besonders gescheit vor.

Und außerdem: Ich mag kleine törichte Mädchen und kommuniziere auch sehr gerne mit diesen. Du siehst, selbst wenn Du mir, wie ein kleines törichtes Mädchen, erscheinen würdest, wäre dies auch kein Problem. :wink:



Liebe Grüße

Forbidden Love
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clara
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von clara »

:shock: Wow!
So komprimiert noch einmal zu lesen,
wie es dir geht, schmettert einen ganz schön zu Boden.
Was soll ich sagen?
Vermutlich nichts.
Vielen Dank für deine Antwort. Vielen Dank für die Mühe, die du dir gemacht hast.

Wenn du von Depression sprichst, sprichst du von etwas, was mir (und sicher sehr vielen anderen hier) sehr bekannt ist. Ich habe auch depressive Tendenzen, die mal mehr mal weniger da sind und das Leben sich doppelt so schwer anfühlen lässt. Eine Freundin von mir leidet unter Depressionen seit ich sie kenne. Ich habe schon einige dunkle Täler mit ihr beschritten. Dazu kommt, dass sie eine posttraumatische Belastungsstörung, eine Borderline-Diagnose und eine Essstörung hat. Sie hat schon einiges durch an Klinikaufenthalten, Langzeittherapien, ambulant wie auch stationär.
Ich habe sie schon vor ihrer Zimmertür geschlafen, weil sie mich nicht bei sich haben wollte, ich aber Angst hatte, dass sie sich was antut. Ich habe sie schon in die Klinik gefahren, ich habe kurz gesagt: schon sehr nahe und sehr intensiv ihren Kampf mit sich selbst erlebt. Ein schrecklicher, grausamer Kampf. Und für nichts in der Welt möchte ich auch nur einen Tag mit ihr tauschen. Aber ich würde auch in der dunkelsten Stunde nicht von ihrer Seite weichen. Sie hat mir auch oft erzählt ... von diesen Mauern. Ihr habt zwar eine sehr unterschiedliche Hintergrundsituation, aber was auf jeden Fall Parallen sind, ist diese Haltlosigkeit durch den Wegfall dieser Mauern.
Seit sie sich das erste mal in Behandlung gegeben hat, versucht sie sich über Wasser zu halten. Sie sagt, diese Mauern kann sie so nie wieder aufbauen, dafür ist nun zu viel passiert und zu viel in ihren Kopf gepflanzt worden. Dieser Wegbruch der Schutzmauer hat sie sogar dazu "getrieben", sich mit allen möglichen Drogen den Kopf zuzuknallen, als kurzfristige Erlösung. Allerdings kam danach immer wieder das böse Erwachen. Und nichts war besser. Ich merke an ihr wie viel Kraft sie immer und immer wieder aufwenden muss, um diesen Kampf nicht aufzugeben. Wieder eine Therapie, sich wieder mit sich auseinander setzen, wieder anfangen ... nicht aufgeben und dabei nie wissen, ob da wo sie geht, ein Weg auf sie wartet.

Aber sie sagte mir, ähnlich wie du, dass sie -so hoffnungslos sie schon war- immer wieder weiter macht. Denn was bleibt ihr übrig? Du hast natürlich auch die Wahl aus der Situation zu fliehen, vielleicht gibt es einen Punkt, an dem dir der Schmerz, den du hinterlassen wirst, zu gering erscheint (bitte lass diesen Zeitpunkt niemals kommen). Vielleicht ist es bei ihr auch irgendwann der Fall.

Immer, wenn sich in unsrem Leben etwas bewegt, geschieht etwas. Sei es gut oder schlecht. Veränderung ist Leben! Aufgeben und Stillstand der Tod!

Aber so lange wir innehalten in einem Zustand sind wir leblos und lassen die Chance auf Veränderung verstreichen.

Vielleicht ist Therapie als lebenslager Begleiter nicht die Aussicht, mit der man motiviert weiter machen möchte,vor allem nicht, wenn man nicht weiß, was es bringen wird, aber es ist ja nirgends geschrieben, dass es so sein muss.
Ich weiß, für einen Menschen, der mit seinem Wesen "besser in die Welt zu passen scheint" (also hier: keine pädophilen Neigungen hat, mit denen er einen Lebensweg finden muss), ist das alles viel leichter zu sagen. Und ich sags trotzdem, weil ich hoffe, dir damit ein bisschen Lebensmut zu transportieren. Trotz allem was da ist und nicht wegzuwischen ist.
Forbidden Love hat geschrieben:Ich habe mich sehr über das von Dir geschriebene gefreut. Ich fände es eher töricht von Dir, wenn Du nicht schreiben würdest!
Danke!
:)
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von gewuerzgurke »

Tag clara,

da ich ja glaube im offenen Bereich schrieb, dass man über mich auch was lesen kann, hier noch der Nachtrag.

Beides zu lesen im "Selbsthilfe" Unterforum.

Einmal der Thread "Grau".

Dann noch der Thread "Probleme mit uns selbst".

Wobei der "Probleme eher eine Ergründung der Tatsache Von Forbidden Loves "Aussetzer" (ich hoffe bist mir nicht böse FL) ist/war.

Aber generell ist hier eh genug zu lesen - auch sehr empfehlenswertes - :wink: .


Und noch was an dich FL!

Schreib mir wie du deinen Besuch bei Griesemer empfandest - vielleicht dann aber eher "privat" - natürlich nur wenn du magst.
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von Gelöscht_10 »

clara hat geschrieben:Was soll ich sagen?
Vermutlich nichts.
Das habe ich mir auch gedacht, deshalb habe ich auch nichts hier in dem Thread geschrieben. Wobei mich seine Geschichte schon sehr ergriffen hat. Zu dem Zeitpunkt wo diese hier gepostet wurde, war ich eher in einer depressiven Phase und umso mehr ich hier gelesen und darüber nachgedacht habe - desto schlechter ging es mir. Jedenfalls freue ich mich, dass er sich bei Griesemer gemeldet hat. Da ist er auf jeden Fall in guten Händen.
gewuerzgurke hat geschrieben:Einmal der Thread "Grau".
da: http://www.girlloverforum.net/forum/vie ... f=6&t=1760
gewuerzgurke hat geschrieben:Dann noch der Thread "Probleme mit uns selbst".
und da: http://www.girlloverforum.net/forum/vie ... f=6&t=2418

Mensch Gurke, da lässt Du unsere Clara suchen, sowas macht man doch nicht :D.

gewuerzgurke hat geschrieben:Und noch was an dich FL!

Schreib mir wie du deinen Besuch bei Griesemer empfandest - vielleicht dann aber eher "privat" - natürlich nur wenn du magst.
Das würde mich auch sehr interessieren!

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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von clara »

kimberly hat geschrieben:Mensch Gurke, da lässt Du unsere Clara suchen, sowas macht man doch nicht .
Vielen lieben Dank, du scheinst mich schon richtig einzuschätzen ... hab gestern stundenlang gesucht und nichts gefunden (könnte auch dran liegen, dass ich 1. nicht die Suchfunktion benutzt hab und 2. an jedem zweiten Thema hängengeblieben bin). Werde ich mir auf jeden Fall durchlesen, ihr seid wirklich unglaublich, danke!
Hab die Threads nur überflogen, aber schon wieder neugierig und hoffe, ich hab bald mal zehn Stunden am Stück Zeit, um mich durchzulesen ;)
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von Horizonzero »

und hoffe, ich hab bald mal zehn 10 Stunden am Stück Zeit, um mich durchzulesen
:mrgreen: häng da mal lieber eine 0 dran ... :mrgreen:
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von clara »

Horizonzero hat geschrieben:Zitat:
und hoffe, ich hab bald mal zehn 10 Stunden am Stück Zeit, um mich durchzulesen


häng da mal lieber eine 0 dran ...
Ja, ich fürchte auch. Ach dann ... ich hab noch ein paar Überstunden auf der Arbeit abzubauen *lach* das trifft sich gut!
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Re: Geschichte von Forbidden Love (War: "Hallo :) Wieder eine Ne

Beitrag von Forbidden Love »

Hallo,


will mal kurz Eindrücke von meinem ersten Besuch bei dem Neuro- und Entwicklungspsychologen Michael M. Griesemer geben. (http://www.fpe-griesemer.de)


War zwar schon am Donnerstag den 14´ten, konnte mich aber bis jetzt nicht durchringen dazu zu schreiben.


Der Termin war für Abends 18 Uhr mit zwei Stunden angesetzt. Da Frankfurt nicht gerade um die Ecke liegt, kalkulierte ich 3h Fahrzeit ein. Einer meiner Brüder bot sich kurzfristig an, mich zu begleiten. Er hielt es für besser, wenn jemand dabei ist, der zurückfährt, da ja nicht abzusehen ist, in welchem Zustand man sich nach so einem Gespräch befindet. Ich nahm sein Angebot gerne an, auch wenn sich hinterher rausstellte, daß es nicht von Nöten gewesen wäre. Wir sind sehr gut durchgekommen und waren dann gut 45 Minuten vorher da. Mein Bruder hatte sich in Frankfurt mit einem Bekannten verabredet und machte sich sofort auf den Weg zu einer Bahnhaltestelle. So saß ich nun allein, die Zeit abwartend, aufgeregt und nervös im Auto und die Gedanken kreisten. Zirka 10 Minuten vor Terminbeginn betätigte ich dann den Klingelknopf und Herr Griesemer teilte mir per Gegensprechanlage die neuen „Koordinaten“ mit. Sein Büro befindet sich in einem ganz normalen Wohnblock. Ich machte mich auf den Weg in das genannte Stockwerk. Auf dem dortigen Flur ging ich, nach der richtigen Türe suchend, an Türen vorbei, hinter denen, der Geräuschkulisse und dem Kindergeschrei zu urteilen, normales Familienleben stattfand. Dann kam ich an eine weit geöffnete Tür, ich blickte unsicher hinein und konnte einen Herrn entdecken, der gerade etwas auf einem Tisch sortierte. Ich fragte freundlich, ob ich hier richtig sei, und bekam eine freundliche Gegenbestätigung. Da war ich nun. Ich enterte die Räumlichkeiten und bekam, am besagten Tisch, einen Platz angeboten. Es bedurfte nur zwei oder drei Sätze zwischen uns und meine Unsicherheit und Nervosität war vollkommen verflogen. Ich fand mein Gegenüber sehr sympathisch, was mir ein Gefühl, des gut aufgehoben seins, vermittelte. So begann ich, ohne Hemmnis, über meine Gefühlslage und meine Probleme zu sprechen und bekam von ihm auch das ein oder andere dazu erzählt. Die zwei Stunden waren wie im Flug vorbei. Wir haben uns darauf verständigt, dass er mit mir in 5 weiteren Doppelstunden einige Tests durchführen wird. Danach sieht er sich, anhand der Resultate, in der Lage, eine Aussage dazu zu treffen, wie, in welcher Reihenfolge und wo wir bei meinen Problemen am besten ansetzten, um eine Verbesserung herbeizuführen. Er empfahl mir, Punkte oder Gedanken zu dem Gespräch mal niederzuschreiben. Zum einen als Erinnerungsstütze, zum anderen aber um es gedanklich noch mal revuepassieren zu lassen. Ich habe ihn gefragt, ob es in Ordnung wäre, dies hier im Forum zu tun, oder ob es da irgendwelche Bedenken seinerseits gäbe. Er hat der Veröffentlichung zugestimmt, und dies sogar begrüßt. Auf dem Weg zurück, ließ ich meinen Bruder fahren, der pünktlich wieder am Auto war. Ich hätte mich durchaus im Stande gesehen selbst zu fahren, war aber trotzdem ganz angenehm.


Punkte, die bei mir im Gespräch besonders hängen geblieben sind, oder welche, die mit meiner Entwicklung, meiner Tat, meinen immerwährenden Schuldgefühlen zusammenhängen könnten. (Tests die das belegen würden, stehen ja noch aus)


Jede kleinste Verliebtheit wirkt sich schon auf Bereiche im Gehirn aus und führen zwangsläufig und nicht beeinflussbar zu sexueller Anregung. Dies ist durch bewusstes Denken nicht übersteuerbar. Das ist eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache, aus dem neurobiologischen Bereich.


Nach den Schilderungen meiner ersten sexuellen Kindheitsphantasien, ist Herr Griesemer sich ziemlich sicher, das ich definitiv pädophil bin. (Etwas anderes hätte mich auch sehr gewundert) Dies schließt er aufgrund der Ergebnisse der Nautilus-Studie zur psychosexuellen Kindesentwicklung. Diese kam unter anderem zu diesem Ergebnis:
Untersucht wurde die Hypothese nach der Integrativen Ursachentheorie zur Pädophile (Griesemer, 2006 b), dass die allerersten spontanen Anziehungserlebnisse später pädophiler Menschen in der Kindheit vorpubertäre andere Kinder sein werden, während die allerersten Spontananziehungen Nicht-Pädophiler in deren Kindheit von pubertären oder älteren Erscheinungsbildern ausgehen..
Ergebnisse: 1) Diese Hypothese fand soweit Bestätigung. 2) In beiden Gruppen lag das Durchschnittsalter der allerersten erotischen Anziehungserlebnisse um das 9. Lebensjahr (zumeist bezogen auf präpubertäre Gleichaltrige). 3) Um dieses 9. Lebensjahr bereits waren die Anziehungspersonen der später pädophilen Kinder 2,5 Jahre jünger im Schnitt als die ersten Anziehungspersonen der später nicht-pädophilen Kinder….

Quelle: http://www.itp-arcados.net/wissenschaft ... utilus.php


Besonders hellhörig wurde Herr Griesemer, als ich im Gesprächsverlauf fast belanglos erwähnte, dass bei meinem Sohn ein ADHS diagnostiziert wurde. Er wollte wissen, ob mein Sohn so ist, wie ich es war, bzw. ob ich mich in ihm wieder erkenne. Was soll ich sagen. Er hält mir immer den Spiegel meiner selbst vor. Dann wollte Herr Griesemer wissen, ob ich mich habe Testen lassen. Wie ich schon irgendwo weiter vorne in diesem Thread schrieb, stehe ich der ADHS-Thematik sehr kritisch gegenüber. Dies war mitunter auch ein Grund, warum ich mich nicht hab testen lassen. Ich habe auch immer gesagt, was soll das bringen? Ich stehe mitten im Leben und was interessiert es mich, ob ich nach heutigen Gesichtpunkten ADS oder ADHS habe. Herr Griesemer hat da aber aus seinen Erfahrungen ganz andere Schlüsse gezogen. Er hatte es schon mit einer, nicht zu vernachlässigbaren, Anzahl von Pädos zu tun, bei denen ADS oder ADHS nachgewiesen wurde. Er sagt, wenn das zusammen spielt ist das eine besonders tragische Konstellation. Und in vielem, was ich erzählte, sah er ADS als eine mögliche Ursache. Im Originalton sagte er:“ Sollte sich herausstellen, das sie ADS oder ADHS haben, ist es auf fast banal erscheinende Weise möglich, ihnen in kürzester Zeit einen großen Teil ihres Paketes abzunehmen. Wir sollten dies auf jeden Fall testen.“ Einerseits weckt diese Aussage natürlich enorme Hoffnung in mir. Wenn sich das bewahrheiten würde und mir dadurch wieder zu einer besseren Lebensqualität verholfen werden könnte. Andererseits würde diese Diagnose bedeuten, dass mir ADS oder ADHS letztlich mein Leben versaut haben und nicht, wie von mir immer angenommen, meine pädophile Präferenz.


Als ich davon erzählte, wie sehr mich Sprüche und Schw…abparolen immer verletzen würden, sagte Herr Griesemer man müsse lernen, so etwas nicht in sich hinein zu lassen. Er würde dies aber nur zu gut kennen, auch wenn er selbst diese Präferenz nicht hat. Er hätte in der Zeit, in der er sich mit der Thematik beschäftigt so viel gesehen und erlebt, das er bei solchen Dingen genau die selbe Wut, Hilflosigkeit und Schmerz empfunden habe und sich selbst einiger Psychischer (Dinge) (–hier weiß ich leider nicht mehr genau wie er dies formulierte) unterziehen musste, damit er gegen solche Angriffe gefeit ist. Als ein Beispiel seiner Erlebnisse schilderte er mir den Fall eines 14jährigen Jungen, der Suizid begehen wollte und versuchte sich zu erhängen. Und der alleinige Grund dafür war es, daß er als Junge eine, als positiv erfahrene, Beziehung zu einem Mann hatte und nun gezwungen werden sollte, gegen seinen damaligen Freund vor Gericht auszusagen. Dann erzählte er mir noch, dass ich mir gar nicht vorstellen könne, welchen Anfeindungen er oftmals ausgesetzt sei, und das dies allen Wissenschaftlern so ginge, die mit ihren Ergebnissen und Meinungen in den Augen anderer, auch nur ansatzweise mal was gutes am Pädophilen lassen.



Ich habe mich bemüht, gesagtes möglichst genau, wenigstens aber sinngemäß wiederzugeben.



Liebe Grüße

Forbidden Love
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