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Cocolinth
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Über Perversion (Antwort an Lolita)

Beitrag von Cocolinth »

Lolita hat geschrieben:Zu der Signatur: Mir gefällt halt nicht mit welcher Selbstverständlichkeit Huren da erwähnt werden. Da hätte auch stehen können: Ich mag Ribeye-Steak oder Die Aktien von Thyssen-Krupp sind mal wieder gefallen. Huren sollte man nicht erwähnen, höchstens in einem Nebensatz 7. Ordnung. Das kommt ihrer Position näher. Denn dadurch bekäme ihre Selbstverständlichkeit etwas Verruchtes.
Dieser Satz so hingestellt wirkt auf mich so langweilig wie Lenins Postulat: Eure Sexualität soll sein wie ein Glas Wasser trinken.
So ist es!

Genau das zeigt gleich beispielhaft, was ich damit meinte, dass Du bei mir kaum das finden wirst, was Du suchst. :-)

Denn das, was Du über meine Signatur sagst, hast Du sehr richtig erkannt: Ich breche ein Tabu ("soll man nicht erwähnen") und nehme der Hure ein Stück ihrer Verruchtheit, gehe mit ihr um wie mit etwas Selbstverständlichem. Das allerdings ist ja auch genau die ABSICHT meiner Signatur: Die ALLTÄGLICHKEIT des Konzepts der Prostitution aufzuzeigen, das eben nicht nur von Huren sondern genauso auch von den Anständigen gelebt wird. ;-)

Mein Umgang mit Sexualität ist nicht nur von Offensivität sondern auch von einer abgeklärten Gelassenheit geprägt, die für viele Menschen kaum zu ertragen ist. Damit sehe ich mich selbst in Tradition der Hippies und der Linken von '68, womit Du also auch das Lenin-Postulat vollkommen treffend verortet hast. XP

Sowas ist natürlich pures (Gegen-)GIFT für all diejenigen, deren sexueller Lustgewinn weithin vom "Reiz des Verbotenen" bzw. "des Verruchten" bzw. (in pädophilen Kreisen verbreitet) "des Reinen/Unschuldigen und deshalb Verbotenen" genährt wird. Entsprechend sind es praktisch NIE frühreife, männerjagende VAMPS oder ausgekochte LOLITAS sondern vor allem kleine, graue Mäuschen, die mir in die Arme laufen (was sich mit meinen persönlichen Preferenzen deckt). Mädchen, die Sexualität und Leidenschaft ausleben möchten, aber ohne sich deshalb für etwas Verruchtes, gar für Schlampen halten und einen entsprechenden Gestus entwickeln zu müssen! Sie möchten einfach junge Frauen sein, die etwas tun, was ihnen Genuss bereitet. Es sind "brave Mädchen", die aber nicht einsehen, gegenüber den "bösen Mädchen" deshalb in irgendetwas nachsehen zu müssen. Das ist in unserer nach wie vor patriarchalisch geprägten Gesellschaft aber alles andere als einfach! Da brauchen sie jemanden, der ihnen hilft, der sie an der Hand nimmt und ihnen den Mut gibt.

Rate mal wer. :mrgreen:


Ironischerweise ist echte sexuelle Perversion entgegen der weitläufigen Volksmeinung nicht von einer ÜBERBEWERTUNG VON SEX gekennzeichnet -- sondern von dessen UNTERBEWERTUNG! Sie erklärt das mystische, geheiligte RITUAL der Verschmelzung von Gut und Böse, Mann und Weib, Yin und Yang, Tugend und Sünde, an dem so vieles hängt, zu einer schnöden, wenn auch schönen, NEBENSACHE! Zu einem bloßen Freizeitsport ohne jede gotteslästerliche Eitelkeit ("ich mag Ribeye-Steak")! Daher kommt es logischerweise tendenziell viel öfter und leichter zum Sex, und auch "böse Wörter" werden viel unbefangener benutzt -- was wiederum zu jenem Missverständnis führt, hier läge eine Überbewertung des Sexuellen vor. ;-)


DAS ist es also, was sexuelle Perversion ausmacht, und das erkennt man nicht zuletzt auch daran, dass immer wieder ausdrücklich genau diese TRIVIALISIERUNG DER SEXUALITÄT gemeint ist, wenn etwa von der "sozialethisch desorientierenden Wirkung" von Pornografie auf junge Menschen die Rede ist. Und es ist eben diese sexuelle Laxheit, die den Linken von Einst von Seiten der Konsevativen immer wieder den Vorwurf der Verrohung und Verlotterung eingebracht hat -- auch wenn man das heute angesichts der von sexualfeindlichen Feministinnen unterwanderten "Bravlinken" kaum mehr glauben mag. :roll:


So schließt sich nun abermals der Kreis bei Lenin, dessen zitiertes Postulat eben keineswegs so langweilig und bieder ist, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Im Gegenteil: Es ist durchdrungen vom materialistischen Geist eines gesamtgesellschaftlichen UMSTURZES, einer REVOLUTION, die insbesondere SCHLUSS machen will mit Gott und seinem Sündengefasel. Dieser unscheinbare Satz Lenins ist zutiefst sexuell pervers. Das wird in unserer Gesellschaft auch jeder deutlich zu spüren und zu hören bekommen, der ihn offen befolgt. ;-)
Sex mit Kindern ab 14 ist (in D) per se legal:
  • „Der Gesetzgeber traut diesen zu, über ihre Sexualität in einem gewissen Umfang selbst zu bestimmen. […] eine pauschale Strafbarkeit besteht somit nicht. [Nur] In besonderen Fällen ist […] der Sex […] unter Strafe gestellt.“
(Thx @ ChrisGL&Anwalt)
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