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Wolfgang
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Bundestag: Kinderkommission Verursacherbezogene Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch

Beitrag von Wolfgang »

Kritik an der
Kinderkommission Verursacherbezogene Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch
Quelle:
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw13-pa-kiko-taeter-939016

Meine Kommentare zu diesem Bericht finden sich in den eckigen [Klammern].

Die Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder (Kinderkommission, KiKo) gibt es seit 1988. Sie ist ein Unterausschuss des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das bedeutet, sie ist kleiner als der Ausschuss selbst und hat eine ganz spezielle Aufgabe: die Interessenvertretung für Kinder und Jugendliche. Alle ordentlichen Mitglieder der Kinderkommission sind dort ebenfalls vertreten und haben damit einen Zugang zum parlamentarischen Aktionsfeld, den nur ein Ausschuss bieten kann.
Jedes zehnte Kind in Deutschland wird Opfer sexuell übergriffigen Verhaltens. [eine Schätzung!] Die meisten Taten werden nicht angezeigt, bleiben unaufgeklärt, juristisch ungesühnt. [Weil weder das Kind noch der Erwachsene an einer Strafverfolgung interessiert sind?] Manche Täter müssen sich strafrechtlich verantworten und werden verurteilt. Viel besser für den Kinderschutz ist es, durch Präventionsarbeit möglichst viele davon abzubringen, sich überhaupt erst an Minderjährigen zu vergehen, waren sich die Sachverständigen und Mitglieder der Kinderkommission (Kiko) im Fachgespräch am Mittwochnachmittag, 29. März 2023, zum Thema „Kein Täter werden“ einig.

Expertin verweist auf hohes Dunkelfeld
Präventionsarbeit leisten die geladenen Sachverständigen Dr. Dipl.-Psych. Laura F. Kuhle und Dr. med. Till Amelung vom Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité Berlin. Gerade während der Covid-Pandemie, in der es zu einer gesteigerten Internet-Nutzung zu Hause gekommen sei, bei einer gleichzeitig geringen Nachverfolgung von Straftaten und schlechten Versorgung von Opfern und Tätern, seien die Zahlen von Kindesmissbrauch vermutlich [vermutlich!!!] gestiegen, sagte Kuhle und gab Einblick in das Präventionsprojekt Dunkelfeld an ihrem Institut.
Mehr als 90 Prozent der minderjährigen Opfer erstatteten keine Anzeige, [weil sie es nicht können oder weil sie es nicht wollen?] das Dunkelfeld der Straftaten, die nicht justiziell verfolgt oder aufgedeckt würden, liege um das 30-fache über der Zahl der in der Kriminalstatistik ausgewiesenen Fälle. [Der Begriff Dunkelfeld wurde eingeführt, weil es KEINE Zahlen zu diesem Feld gibt. Es wird spekuliert. Es gibt keinen Nachweis für die 30er Annahme] Leider gebe es viel zu wenige therapeutische Versorgungsmöglichkeiten für potenzielle Täter, um diese von einer Tat abzubringen, viele Kliniken fühlen sich in dem Bereich nicht kompetent. Dabei verursache ein Missbrauch bei den Opfern schwerste lebenslängliche gesundheitliche Schäden und belaste das Gesundheitssystem mit hohen Kosten. [Dabei ist selbst ein „Missbrauch“ nachweislich weniger schädlich als bspw. Vernachlässigung oder emotionale Gewalt!]

Verursacherbezogene Prävention
Im Projekt an der Charité, das auf die verursacherbezogene Prävention ziele, arbeite man mit Patienten, die eine sexuelle Präferenz für Kinder empfänden. Die Präferenz mache sie nicht automatisch zu Tätern. [Was soll „automatisch“ in diesem Zusammenhang?] Ein Teil der Kindesmissbrauchsfälle seien auf Täter mit einer pädophilen Störung zurückzuführen, die aufgrund ihrer Veranlagung zur Tat schritten. Ein Großteil der Missbrauchsfälle geschehe jedoch aus anderen Motiven. [Der Großteil sind über 80%!!! Diese Erkenntnis spielt im weiteren Verlauf allerdings keine Rolle.]
Bei der Täterschaft habe man es mit einer Bandbreite von Tatmotiven zu tun, die von jugendlichen sexuellen Ersterfahrungen bis hin zu besonderen familiären Konstellationen reichten, ebenso wie die Taten von Voyeurismus über eine ganze Palette von Vergehen bis hin zu schwersten sexuellen Vergehen reichten.

„Überschlag von Phantasie zur Tat verhindern“

Betroffene mit Tatendrang oder Täter könnten anonym, ohne Strafverfolgungsdruck, eine Erstberatung im Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité, der ältesten derartigen Beratungsstelle in Deutschland, aufsuchen. [Wobei den meisten nicht klar ist, dass es sich um ein Kinderschutzprojekt handelt, dass ihre Interessen nicht wirklich im Blick hat.] Nur so erreiche man Menschen, vor allem Männer, mit einer sexuellen Präferenzstörung und könne sie mit einer Therapie von einer Straftat abbringen. [Die Mehrheit der Männer leidet unter der Stigmatisierung und einem falschen Selbstbild. Das Projket KTW ist Teil des Systems, dass diesen Leidensdruck erzeugt.] In je jüngerem Lebensalter dabei die Ansprache erfolge, desto wirkungsvoller erweise sich die Therapie, berichtete Kuhle. [Unfassbar, aber Tatsache: 12-jährige werden „therapiert“ obwohl eine sexuelle Präferenz in diesem Alter nicht diagnostizierbar ist. Und worin besteht der Therapieerfolg?]
„Ich schaue mir die sexuellen Phantasien der Klienten an.“ Man bespreche mit den Betroffenen die für sie risikoreichen Situationen, erarbeite ein „Störungsmodell“ und versuche dann „mit verhaltenstherapeutischen Interventionen“, teils medikamentös unterstützt, deren „sexuelle Impulse zu dämpfen“. „Es geht darum, mit Verhaltenskontrolle den Überschlag von den Phantasien zur Tat zu verhindern.“ [Geschickt unterstellt diese Aussage, das Pädophile ihren Trieb nicht im Griff haben. Dabei ist davon auszugehen, dass eine Impulskontrollstörung nicht häufiger auftritt als bei anderen sexuellen Identitäten. In allen anderen Fällen sind die Maßnahmen unangemessen und gehen von einem verkehrten Bild Pädophiler aus.]

Beratung als Beitrag zur Kriminalitätsprävention
Warum etwa 4,1 Prozent der männlichen Bevölkerung derartige sexuelle Präferenzen hegten, dafür gebe es noch keine hinreichende Erklärung, so die Wissenschaftlerin. [Aus dem 1% sind seit einiger Zeit 4,1% geworden. Auch diese Zahl eine Schätzung, welche durch die „Komma 1“ suggeriert sie sei genau. Damit wird das vorangestellte „etwa“ absichtlich entkräftet. Diese Art der Darstellung wird gerne genutzt um ungesicherten Berichten eine höhere Glaubwürdigkeit zu geben.]
Die Patienten seien häufig psychisch stark belastet, isoliert und hätten Angst vor sozialer Ausgrenzung. [Die Angst ist mehr als berechtigt.] Es sei eigentlich allen gemein, dass sie sagten: Ich habe ein Problem, das möchte ich überwinden. [Das Problem ist das Resultat der absichtlich falschen Darstellung von Pädophilen. Dieses wird getrieben von angeblichen Kinderschützern, Opferverbänden, Politik, Selbstdarstellern dem ÖRR und a.m.. Das Ergebnis sind falsche Selbstbilder aufgrund von Stigmatisierung, Kriminalisierung, Ausgrenzung, Isolation.] Der Gang zur Beratung sei ein erster westlicher [Schreibfehler im Original. Sollte wesentlich heißen.] Schritt, neue Fälle von Kindesmissbrauch zu vermeiden, und somit auch ein Beitrag zur Kriminalitätsprävention. Mit dem Behandlungsangebot im Dunkelfeld fülle man in Deutschland eine Versorgungslücke. 3.700 Patienten habe man seit 2005 in Berlin beraten, mehr als 2.500 Therapien durchgeführt.

Forschungsergebnisse des NEMUP-Projekts mit 300 Teilnehmenden (Abkürzung für: Neural Mechanisms Underlying Pedophilia and Child Sexual Offending) präsentierte Till Amelung. [Selbstbeschreibung: „Die Zusammenarbeit von ambulant-klinischen Einrichtungen aus dem Präventionsnetzwerk Dunkelfeld (KTW) und Einrichtungen des Straf- und Maßregelvollzugs stellt dabei eine weltweit einmalige Konstellation dar.“ Noch Fragen?] Pädophilie lasse sich demnach mit frühen Entwicklungsstörungen und einer frühen Sexualisierung der Betroffenen assoziieren. Zu einer Täterschaft kämen dann aber noch eine Reihe „biologischer, sozialer und psychologischer Marker“ hinzu, wie ein „veränderter Testosteronsignalweg, hirnstrukturelle Veränderungen, Impulskontrollstörungen“ sowie ein geringerer Bildungserfolg. [Alles bekannte Theorien, die auf falschen Annahmen, Tatbestandsvermischungen und einer begrenzten Auswahl an Probanden beruhen. Die Akteure sind allesamt bereits bekannt. Es geht offensichtlich darum das eigene Weltbild zu bestätigen. Andere Sichtweisen werden nicht nur nicht gesehen sondern von einem Großteil der Akteure persönlich diffamiert.]

„Es braucht Sensibilisierung und Aufklärung“

Die Mitglieder der KiKo betonten, dass man mehr in die Forschung und in die Prävention investieren müsse. Schließlich seien zehn Prozent der Kinder betroffen. [eine Schätzung] Und dass insbesondere das vom Grundgesetz geschützte familiäre Umfeld betrachtet werden müsse, hätten doch Kinder Angst sich mitzuteilen, vor allem wenn Täter dem familiären Kontext entstammten, wie es häufig der Fall sei. [Innerhalb von Familien sind es eher heterosexuelle Täter, was aber nicht explizit benannt wird. Absicht?]
„Es braucht Sensibilisierung und Aufklärung überall“, um die sexuelle Integrität von Kindern zu gewährleisten, sagte Kuhle und mahnte, die Auswirkungen des Lebensbereichs Internet nicht zu vergessen. Eine Auswertung des Charité-Projekts werde man in drei Jahren Jahren vorlegen können. (ll/29.03.2023) [Es wäre spannend zu erfahren, ob hier mit dem Begriff „sexuelle Integrität“ die Definition aus der „Erklärung der sexuellen Menschenrechte“ (1999) gemeint ist, die diese definiert als „Freiheit eines jeden Individuums, alle seine sexuellen Möglichkeiten zum Ausdruck zu bringen“.]

Soweit das Dokument.
Das wirklich Schlimme an diesem Bericht ist, dass er sich auf den Seiten des Bundestages findet und es keinen Widerspruch oder eine Relativierung gibt. So entspricht das Dokument den bekannten Mechanismen. Offenbar konnten diese so etabliert werden, dass sich keiner mehr traut diese infrage zu stellen.
Das Schicksal der Minderheit ist die Zukunft der Mehrheit.
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Kentaru
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Re: Bundestag: Kinderkommission Verursacherbezogene Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch

Beitrag von Kentaru »

Da gibt es nicht als soviel zusagen. Du sollten sich mal mit uns an einen Rundentisch setzten dann reden wir mal Klartext. :mrgreen:
Und wieso eigentlich Störung, geht es noch. Ich habe keine Sexuelle Störung, die sind doch mehr als gestört. :shock:
Die Gefühle der ersten Liebe bleiben ein Leben lang :herz:
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Leni
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Re: Bundestag: Kinderkommission Verursacherbezogene Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch

Beitrag von Leni »

Kentaru hat geschrieben: 12.04.2023, 20:21
Und wieso eigentlich Störung, geht es noch. Ich habe keine Sexuelle Störung, die sind doch mehr als gestört. :shock:
:D
Du allein warst mein Beschützer, Inhalt meines Lebens.
Du warst mir ein Freund und Vater. Ich liebe dich.
:herz:
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Horizonzero
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Re: Bundestag: Kinderkommission Verursacherbezogene Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch

Beitrag von Horizonzero »

Man sollte mal eruieren was "Störung" bedeutet, ich denke hier wird eine statistische Abweichung eines als Standart gesetzten Wertes (Norm) gemeint sein. "Norm" ist der Mittelwert aller erfassten Daten.
Ich für meinen Teil weiche gerne vom Durchschnitt ab, wissend das es kaum Menschen gibt die diesem Durchschnitt tatsächlich gänzlich entsprechend.
679KCNGQQ (Teleguard)
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Pan Tau
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Re: Bundestag: Kinderkommission Verursacherbezogene Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch

Beitrag von Pan Tau »

Und ist der Ruf erst ruinierd - lebt´s sich völlig ungeniert :mrgreen:
5D1FBC2B18214566A1C64DC693697DBD866C9A7F5F00A5E42E694F3F2579F14DD39B8CBDB214
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Nabokov
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Re: Bundestag: Kinderkommission Verursacherbezogene Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch

Beitrag von Nabokov »

Kentaru hat geschrieben: 12.04.2023, 20:21 Da gibt es nicht als soviel zusagen. Du sollten sich mal mit uns an einen Rundentisch setzten dann reden wir mal Klartext. :mrgreen:
Und wieso eigentlich Störung, geht es noch. Ich habe keine Sexuelle Störung, die sind doch mehr als gestört. :shock:
Sei du froh, dass man sich auf international praktisch höchster Ebene, deren Kategorisierungen von vielen medizinischen und rechtlichen Instanzen auf nationaler Ebene übernommen werden, von Einstufung als Krankheit, die noch anfangs dieses Jahrhunderts galt, losgekommen ist. Es hat harte Diskussionen gebraucht. Noch immer starker emotionaler Widerstand begegnet einem bisweilen, wenn man den Ausdruck gebraucht, den auch etwa Beier häufig benutzt: abweichende Orientierung.

Mit dem Wechsel von Krankheit auf Störung ist allerdings eine völlige Umkonzeptualisierung, eine veränderte Herangehensweise, eine neue politische und praktische Einstufung einhergegangen. Der P. ist jetzt nicht mehr von dunklen Mächten getrieben, nicht von einer Krankheit erfasst, die ihn umtreibt, ihn aber auch innerlich quält. Er erscheint jetzt als frei von immanentem Leidensdruck. Dafürwird ihm jetzt Verantwortung zugesprochen und aufgebürdet. Er kann zwar das Problem nicht beseitigen ("heilen"), aber er kann (und muss dann folglich auch) verantwortungsvoll damit umgehen, z.B. evtl. einen Kurs à la "Kein Täter werden" absolvieren usw.
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