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Lavinia Halbritter
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von Lavinia Halbritter »

LeGo hat geschrieben:Die Serie endet in ziemlich genau sechs Monaten.
Das wusste ich nicht. Sind aber immerhin noch 24 Folgen.
LeGo hat geschrieben:- grottige Dialoge
Qualität hat nichts mit Erfolg oder Einfluss zu tun. Wenn du nur die Dialoge grottig findest, dann wäre das ja noch gut.
LeGo hat geschrieben:- Konsti zeigt nicht auf, dass es auch einfach ein liebevolles Miteinander geben kann.
Na da hoff ich doch drauf - dass da noch was kommt. Was wär denn das für eine Liebesgeschichte? Sie: "Hi". Er: steckt den Kopf in den Sand. Ende.
LeGo hat geschrieben:- Der Therapeut unterstützt ihn in seinem Denken.
Meinst du der taucht nochmal auf? Viel mehr Inhalt hat der doch nicht zu sagen, als das was er schon abgesondert hat.
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LeGo
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von LeGo »

Lavinia Halbritter hat geschrieben:Na da hoff ich doch drauf - dass da noch was kommt. Was wär denn das für eine Liebesgeschichte? Sie: "Hi". Er: steckt den Kopf in den Sand. Ende.
Es wäre genau das, was sich Otto-Normal unter einem "verantwortungsbewusstem Umgang" vorstellt und alles andere wäre ja auch gegen den vom Therapeuten abgesonderten Satz "Sie wissen, dass das Ausleben Ihrer Gefühle Missbrauch an einem Kind bedeutet!"
Meinst du der taucht nochmal auf? Viel mehr Inhalt hat der doch nicht zu sagen, als das was er schon abgesondert hat.
Er wird keine große Rolle haben und auch nicht in jeder Folge zu sehen sein. Ich denke, dass Konsti mehrfach wieder dahingeht, weil das Mädel ihm doch wieder näher kommt. Oder er rückfällig wird und wieder perverse Bilder schaut. Oder das Leben Scheiße wird nach dem Outing. Das werden immer totale Floskeln sein. Da wird nix tief. Vertrau mir. Ich verfolge es nun aber auch weiterhin :-D
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Sakura
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von Sakura »

OK, haltet mich auf dem Laufenden.
Ich gucke die Serie ganz gewiss nicht!
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LeGo
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von LeGo »

Sakura hat geschrieben:OK, haltet mich auf dem Laufenden.
Ich gucke die Serie ganz gewiss nicht!
ok, das mache ich gerne. Hier meine Zusammenfassung der letzten drei Folgen (natürlich nur die relevanten Passagen):

Es hätte eine große Liebesgeschichte werden können... Die zwölfjährigen Mila und der fünfundzwanzigjährige Konstantin gehen gemeinsam ins Grüne und slacklinen, plaudern, sie flirtet ihn an, dabei entstehen Dialoge von Welt. Damit der Zuschauer es richtig einzuordnen weiß ("Achtung, hier droht Gefahr!") ist die Soundkulisse nicht freundlich:
Mila: "Hast Du eigentlich eine Freundin?"
Pause... Konstantin: "Wieso fragst Du das?"
Mila: "Weil ich's komisch fände, wenn Du keine hättest!"
--> "Bäääm", denkt sich der Perv und wird bitter enttäuscht. Der arme Konstantin schaut weg, wartet, lenkt vom Thema ab und flüchtet völlig verstört. Die Verunsicherung verleitet Konstantin am Ende der Folge 1732 dazu den Kontakt vom Handy zu löschen. Mila hatte ihn nun sogar zum Geburtstag eingeladen - das geht zu weit. Aber klar, so ein Perverser hat ja einen Trieb und tut das einzig vorstellbare: Er gibt in einer öffentlichen Suchmachine im WWW "junge Mädchen" ein und keult sich einen. Mit überhaupt nicht lustvollem Blick, sondern so richtig triebhaft-ernst, sogar mit offenem Mund - leider haben sie die üblicherweise aus dem Maul eines solchen Tieres laufende Spucke vergessen.

1733. Konstantin geht natürlich nicht zum Geburtstag, weil da könnte ja sonst was passieren. Aber wir wären nicht bei einer Weekly Soap, wenn das Schicksal nicht noch eine neue, unfassbar wahrscheinliche Prüfung für den bemitleidenswerten Perv in Petto hätte. Konstantin fährt nichtsahnend Fahrstuhl, Mila steigt dazu und sofort gibt das Dingen den Geist auf. Nun beginnen schweißtreibende Minuten oder Stunden. Konstantin ist ganz wortkarg, kann sie kaum anschauen, was soll er tun? Die musikalische Unterlegung erreicht ihren dramaturgischen Höhepunkt, während da ein völlig durchschnittlich dreinschauendes Mädchen steht und klugscheißeriches Zeug daherschnattert. Sie gibt ihm einen Kaugummi - und als es ruckelt "zwingt" sie ihm eine Umarmung drauf - dieser elende Perv hat das doch genossen? Ja, hat er. So sehr, dass er wieder an seinen PC eilt, die öffentliche Suchmachine im WWW aufruft und den zweiten Klassiker der Suchanfragen eingibt: "Hilfe ich stehe auf junge Mädchen". Die Seite pädo-präv.de (gibt es übrigens echt und führt wieder zur Lindenstraße) erklärt ihm, dass nicht jeder Pädophile ein Straftäter ist. Glück gehabt!

Schon in 1734 wird Konstantin bei einem dort gefundenen Therapeuten vorstellig. Nach kurzem Vorgeplänkel, in dem Kontantin berichtet, dass er mit ner erwachsenen Frau nicht den sexuellen Akt vollziehen konnte, kommt der Therapeut seriengemäß schnell und unverblümt zur Sache: "Bitte beschreiben Sie mir, was Sie sexuell erregt!" Max packt aus, aber eigentlich alles halb so schlimm: "Keine Kinder, aber auch keine Frauen". Und Kinderpornografie hat ein so sympatischer Mann natürlich auch noch nie geschaut, ganz generell fügt er sogar hinzu: "Ich find Pornografie abstoßend". Puuuh, etwas anderes zu verarbeiten wäre auch wirklich zu viel verlangt gewesen vom Publikum.

Aber Konstantin legt nochmal nach: "Ich habe mich in ein Mädchen aus der Nachbarschaft verliebt." Die Kamera zeigt zum Ende dieser Aussage den Therapeuten, der fast vom Stuhl kippt - so etwas krankes hat ein auf "Pädophilie" und andere Perversitäten spezialisierter Mensch wohl noch nie gehört. Er fasst sich gerade noch so und hakt professionell nach "Und wie weit haben Sie sich diesem Mädchen schon mal angenähert?" ; "Nein, ich würde ihr niemals etwas antun, ich würde keinem Mädchen etwas antun, deswegen bin ich ja hier." ; "haaaach, gut" - der Therapeut ist erleichtert, schließlich kennt er den Mann ja schon einige Minuten und kann die Sache nun einschätzen. "Es ist gut, dass Sie sich an uns gewendet haben. Sie wissen, dass das Ausleben Ihrer Gefühle Missbrauch an einem Kind bedeutet!" ... Verantwortung, tralala.

Als Konstantin wieder zuhause ist wird eine Überraschungsparty anlässlich seines Geburtstags (?) für ihn geschmissen. Er ist nicht bei der Sache, ganz abwesend. Eine Freundin fragt ihn in einer ruhigen Minute nach dem Grund und Konstantin outet sich mal flott "Ich steh auf junge Mädchen" (hatten wir den Satz nicht schonmal?). Er geht in den Rechtfertigungsmodus, spricht von Hilfe und so, sie schaut irritiert, sagt "Sorry" und ist weg. Doof gelaufen.
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Mitleser
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von Mitleser »

Ach je, das klingt natürlich mal wieder alles sehr Soap-Opera-mäßig überzogen und banalisiert, aber gut, mehr darf man von einer Serie, die zwar schon seit Jahrzehnten läuft und immer wieder aktuellegesellschaftliche Themen aufgreift, aber die Zuschauer auch nicht überfordern will, wohl nicht erwarten. Es ist jedenfalls interessant, dass man sich dieses Themas ausgerechnet jetzt, da die Einstellung der Serie unmittelbar bevorsteht, angenommen hat, vielleicht dachte man "jetzt kann eh nichts mehr schiefgehen". Ich werde das jedenfalls ganz sicher nicht gucken, daher werde ich weitere Berichte gerne lesen.
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Lavinia Halbritter
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von Lavinia Halbritter »

Falls es jemand interessiert, hier das wesentliche der letzten Folge:
Konstantin rennt rum und erzählt, dass er Pädophil ist, macht sich an ein junges (diesmal wirklich) Mädchen ran. Sagt zu seiner Kumpelin "Ich würde nie ...!" (ja was denn?) Sie nickt verständnisvoll und dann missbrauchen sie - Drogen. Alles ganz ohne Mila.
Nächste Folge dann wohl ohne Pädothemen.
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SadClown
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von SadClown »

Hört sich nach einer interessanten Serie an, wenn auch teilweise problematisch, wie hier schon erwähnt wurde.

@LeGo
[...]Er flüchtet vor Mila und übernimmt das gesellschaftliche Stigma "Ich bin eine Gefahr, ich muss mich fernhalten / geißeln."
Nur ein Pädo voller Selbsthass und Selbstaufgabe ist ein guter Pädo.
"Es ist gut, dass Sie sich an uns gewendet haben. Sie wissen, dass das Ausleben Ihrer Gefühle Missbrauch an einem Kind bedeutet!" Der Zuschauer lernt, was er eh schon wusste: Pädophile Gefühle sind immer rein sexueller Natur und dadurch auch immer Missbrauch am Kind.[...]


Hast du gut zusammengefasst. xD
Mich stört die Denkweise von vielen Leuten, dass man sich als Pädo immer gleich "Hilfe" suchen oder in Therapie soll, da man ansonsten zum unkontrollierten Vergewaltiger werden würde. :roll:
Off Topic, aber z.B. das "Kein Täter werden" - Projekt finde ich auch von der Botschaft her völlig falsch angesetzt. Dass Menschen, die eine Orientierung haben, welche nicht vom Mainstream akzeptiert wird, geholfen werden soll, sich nicht scheiße zu fühlen oder selbst zu hassen, ist gut. Kann sein, dass das Projekt auch einigen Leuten tatsächlich hilft. Aber nur um niemanden zu missbrauchen oder zu vergewaltigen, braucht man keine professionelle Hilfe... Ich denke, diesen Anstand besitzen die Mehrheit der Leute, egal welcher Orientierung, sowieso.

Die Serie scheint dieses von dir erwähnte Narrativ auch zu bedienen. Wenigstens ist sie aber ein Versuch, das Ganze zu thematisieren, ohne diese Menschen komplett zu verteufeln.

K. :herz:
[weiblich, 24]

[email protected] - wer Bock hat zu schreiben :herz:

TOX-ID:
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Arrowhead
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von Arrowhead »

Schaut noch jemand? Eine Zeit lang war es ruhig um den hebephilen Konstantin, ich dachte schon da kommt gar nichts mehr. Vor ein paar Wochen wurde der Handlungsstrang aber wieder aufgegriffen, und jetzt scheint sich die Geschichte ihrem dramatischen Ende zu nähern.

Zusammenfassung der letzten Folgen:
Konstantin hat sich ganz brav an das KT... äh, das "PädoPrev" Programm gehalten. Kein Kontakt mehr zu der 12yo (die für mich eher aussieht wie 15), nichts passiert. Irgendwie ist er dann aber in die Situation hineingerutscht, ich weiß nicht mehr wirklich wie, einer 14yo (die für mich eher aussieht wie 16) Nachhilfe zu geben. Anscheinend die Tochter der neuen Frau seines Vaters? Komische Verhältnisse, wie auch immer. Er gibt ihr eine Stunde Nachhilfe, sein Vater meint, er könne das doch öfter tun, Konstantin aber will nicht, fühlt sich unwohl dabei, obwohl er eigentlich nichts für das Mädel empfindet. Er sucht erstmal Rat bei seinem Therapeuten.
Der Therapeut meint, der 14yo Nachhilfe zu geben wäre schon okay, da Konstantin ja nichts für sie empfinden würde. (Einem geliebten Mädchen Nachhilfe zu geben wäre hingegen nicht okay? Meiner Meinung nach ja irgendwie dumm. Naja.)

Also gut, Konstantin lässt sich darauf ein, gibt dem Mädchen doch noch weitere Stunden Nachhilfe. Er hat aber weiterhin Angst, und beschließt, zu einer der Stunden diese eine Oma mitzunehmen, der er sich ja schon zuvor geoutet hatte. Die soll wohl "kontrollieren". (Finde ich komisch, grade wenn er doch eh nichts von dem Mädchen will, aber vielleicht sind das ja so Tipps, die man bei KT... bei "PädoPrev" bekommt.) Jedenfalls: Eine Stunde Nachhilfe, die Oma passt auf, dass nix passiert, Frau und Konstantins Vater sind grade aus dem Haus.
Dann kommen sie aber vorzeitig zurück. Und sind verwundert, was die Oma da macht. Ja, öh. Alle in Erklärungsnot. Konstantin stammelt erst etwas rum, und dann outet er sich gegenüber Vater und Frau. Weil das ja in der Vergangenheit schon immer so gut geklappt hat.

Upsi, war doch keine gute Idee. Frau ist not amused, schmeißt ihn raus, keine Nachhilfe mehr. Sein Vater ist ebenfalls überfordert, reagiert nicht gerade gelassen, hält letztendlich zu seiner Frau statt zu seinem Sohn. Verhältnis erstmal kaputt.
Derweil hat sich die 14yo aber in Konstantin verknallt! Sie versteht das alles nicht und kriegt von ihrer Mutter auch keine richtige Begründung, warum sie sich nicht mehr mit Konstantin treffen soll. (Ich verstehe es übrigens auch nicht, wäre doch legal...) Naja, ein bisschen Hin und Her, dann lauert die 14yo Konstantin irgendwann im Hausflur auf. Sie sucht seine Nähe, Konstantin beteuert, dass er nichts von ihr will, kleines Gerangel, am Ende zieht Konstantin versehentlich ihre Bluse runter. In dem Moment betritt die Mutter der 14yo die Szene. "HAT ER DICH ANGEFASST?" Das Mädel, frustriert dass die Liebe nicht erwidert wird: "Ja."

Jetzt (gestrige Folge) hat Konstantin eine Anzeige am Hals. Er musste auch schon bei der Polizei vorsprechen, wobei deutlich wurde, dass die ihm kein Wort glauben. Außerdem weiß nun die gesamte Nachbarschaft, dass er auf junge Mädchen steht - die Frau hat ihn nicht nur angezeigt, sondern auch noch im Netz vor ihm "gewarnt". Auf der Straße wird er von fremden Leuten als Kinderschänder beschimpft und Drohnachrichten kriegt er auch. Eine Freundin von ihm holt zum digitalen Gegenschlag aus, macht ein Video darüber, wie doof Vorurteile sind, hilft aber auch nüscht. Tja.

Ich hätte nicht gedacht, dass sich das so entwickeln würde. Tatsächlich nicht ganz unspannend. Bemerkenswert finde ich insbesondere:
- dass sie das kaum mehr geradebiegen können. Selbst wenn die Wahrheit bezüglich der Sache da im Hausflur noch ans Licht käme: Es wäre zu unrealistisch, wenn ihm die ganze Nachbarschaft plötzlich akzeptieren würde. Das Leben von dem Typen ist doch im Arsch. Wegziehen, Knast, Suizid, von einem Lynchmob umgebracht werden. Seh eigentlich gar keine andere Möglichkeit. Und das, obwohl er so "vorbildlich" gehandelt hat.
- dass das Mädel sich in Konstantin verliebt hat. Da ist ein Seriencharakter hebephil, was ja fast so schlimm ist wie pädophil, und dann verlieben sich die kleinen, zarten, unschuldigen Mädchen in IHN? Und dabei hat er sie gar nicht böse manipuliert? Da könnte der ein oder andere Zuschauer ja fast auf die Idee gekommen, dass so eine Beziehung dann ja eigentlich gar nicht schlimm wäre, wenn sie denn zustande käme...
- dass das Mädel jetzt lügt. Erfundene Vergewaltigungen sind ja politisch auch ein ganz heißes Eisen, und dann auch noch aus dem Mund einer Minderjährigen. Uiuiui.

Kritikwürdig bleibt, dass die Moral der Geschichte wohl einerseits sein soll, dass Vorurteile doof sind, die Lindenstraße anderseits aber selbst Vorurteile geschürt hat. So von wegen Pädo/Hebe, der im Fahrstuhl mit einem Mädchen Schweißausbrüche kriegt, während dramatische Musik suggeriert, dass er kurz davor ist, auf der Stelle über sie herzufallen... und dann, Gott sei Dank, die rettende Therapie. Glaub da fühlen sich die wenigsten von uns wirklich repräsentiert, aber naja. Das wurde hier ja schon angesprochen.
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Horizonzero
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von Horizonzero »

Teil 1 hatte ich gesehen - den Rest bewusst verpasst ...
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LeGo
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von LeGo »

danke für die tolle inhaltliche Zusammenfassung und anschließende Einordnung. Ich hatte nicht mehr die Zeit / Motivation gefunden das weiter zu verfolgen und kann es nun auch getrost lassen :-D
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Arrowhead
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von Arrowhead »

Auf einmal geht alles ganz schnell. Rund ein bis zwei Wochen nach der Anzeige wird Konstantin dann auch schon zu einer Geldstrafe wegen sexueller Nötigung verurteilt. Damit ist für die anderen Lindenstraßen-Bewohner endgültig klar: Ja, er ist schuldig, jetzt ist es offiziell - dieses Schwein! Konstantin versucht sich nochmal zu wehren, aber sein Anwalt meint, man könne da nichts mehr machen.

Also entscheidet Konstantin tatsächlich, sich das Leben zu nehmen.

Aber dann! Im letzten Moment - er stand auf dem Gleis und der Zug fuhr auf ihn zu - wird er von seinem Vater gefunden. Dem ist jetzt doch noch eingefallen, dass Konstantin ja sein Sohn ist und er deswegen zu ihm halten sollte. Selbstmord verhindert. Hurra.
Zeitgleich klärt sich dann auch auf, was wirklich passiert ist. Die 14yo geht zur Polizei und beichtet die Wahrheit. Konstantin ist also doch unschuldig. Nochmal hurra.

Ende gut, alles gut? Nicht ganz. Glücklicherweise sehen die Autoren wohl ein, dass die Konsequenzen von einer solchen Hetzkampagne, wie sie gegen Konstantin gefahren wurde, nicht so einfach rückgängig zu machen sind. Er will jetzt also umziehen, nach Köln. Dort hat er einen Praktikumsplatz gefunden. Ein freiwillig-unfreiwilliger Neuanfang. Er hinterlässt: Den Vater, der traurig ist, dass er seinen Sohn gerade jetzt wieder verliert, die 14yo, die mit ziemlichen Schuldgefühlen zu kämpfen hat, und die Frau, die die treibende Kraft hinter der Anzeige war, die... sich nun irgendwie noch immer keiner Schuld bewusst ist. Tja, manche Menschen lernen nie.

-----
Das war sie also, die Pädo-Story der Lindenstraße. Wobei mir aufgefallen ist: Eigentlich hatte sie zum Ende hin ja gar nicht mehr so viel mit Pädophilie/Hebephilie zu tun. Was Konstantin passiert ist, hätte im Prinzip jedem Menschen passieren können. Also einer Vergewaltigung/Nötigung bezichtigt werden, obwohl man nichts getan hat. Das war es ja, was all das Drama ausgelöst hat. Und dass Konstantin hebephil ist, ja, das hat dann alles noch schlimmer gemacht, weil man ihm deswegen erst recht nicht geglaubt hat, aber eigentlich war es doch eher ein unglücklicher Nebenumstand als ein wirklich zentraler Punkt.

Gewollt und nicht gekonnt.

Hauptsache in der letzten Folge fiel nochmal der Satz "Die Therapie hilft mir wirklich". Na ich weiß ja nicht. Konstantin, wärst du mal zu uns gekommen statt zu denen. Wir hätten dir gleich sagen können, dass so unnötige Outings keine gute Idee sind. Hätte dir so viel erspart und letztlich auch mehr geholfen, glaube ich. ;)
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von LeGo »

Arrowhead hat geschrieben:Was Konstantin passiert ist, hätte im Prinzip jedem Menschen passieren können.
Korrigiere: jedem Mann

Ansonsten: Danke nochmal für diese Zusammenfassung. Durchaus interessant, was die da so treiben. Ich persönlich hätte auf vollendeten Suizid getippt, aber so lag ich halt knapp daneben.
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von Arrowhead »

LeGo hat geschrieben: Korrigiere: jedem Mann
Ach ja, ich vergaß. :|

Vollendeter Suizid wäre auch mein Tipp gewesen. Hätte das auch irgendwie besser gefunden... ja, klingt vielleicht doof, aber immerhin wäre man dann gezwungen gewesen, das Ganze nochmal richtig aufzuarbeiten. Nicht so ein lapidares "Ups, da haben wir dir ganz schön Unrecht getan, aber zum Glück ist nix passiert."
Aber sei's drum. Möglicherweise ist es ja doch ganz gut, dass das Thema nun vom Tisch ist. Besonders gelungen war es ja eh nicht.
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von LeGo »

Die Serien endet ja nun eh die nächsten Wochen irgendwann... So ein Suizid in der letzten Folge einer so lange ausgestrahlten Serie wäre schon ne Ansage gewesen.
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Re: Lindenstraße fokussiert auf Pädophile

Beitrag von Zidane »

Arrowhead hat geschrieben:...Hätte das auch irgendwie besser gefunden...
Finde ich eigentlich nicht. Dass würde der Fraktion der "Sowas-lebenslänglich-in-den-Knast" bis hin zu "Todesstrafe-für-Kinderschänder" in die Karten gespielt. Denn das würde ihm "recht geschehen"! Denn hier würde es dann um das Motto gehen, wenn er sie nicht jetzt "angrabbelt" hat, würde er es später einem anderen Mädchen antun.

So aber kommt es, dass er trotz der hebephilen Neigung ein Praktikumplatz als Sozialarbeiter bekommt. Und dieser Aspekt ist mir wichtiger, als die persönliche Aufarbeitung einiger weniger Menschen, bei denen es so auch über die Zeit hinweg geschehen würde. So kenne ich es aus eigener Erfahrung.
"Das Schlimme an dieser Welt ist, dass die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind." - Bertrand Russell (1872 - 1970)
"Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln." - Astrid Lindgren (1907 - 2002)

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:)
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