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Ovid
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Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Ovid »

Es geht um:

http://www.merkur-online.de:8080/lokale ... 98242.html

Nun ja. Was bisher erreicht wurde in der medialen Pädophilendarstellung lässt sich im Prinzip mit diesem Zitat zusammenfassen:
sagt Geschäftsführerin Julia von Weiler. Und: „Nicht jeder Pädophile missbraucht Kinder, und nicht jeder, der Kinder missbraucht, ist pädophil.“
Ok. Das ist schon einmal ein Erfolg. Jedoch wird dieser Fortschritt sogleich wieder verwässert.
Nur wenn man Täterstrategien kennt, die Motivation der Täter begreift und Wege findet, sie von missbrauchendem Verhalten abzuhalten, kann es gelingen, sexuellen Missbrauch zu verhindern.
Dies wird im Kontext von dem Projekt "Kein Täter werden" genannt.
Was bedeutet das notwendig?
Die Behandlung von Pädophilen ist somit ipso facto allein ein Prozess der Zeitbombenentschärfung und Untersuchung von "Täterstrategien".

Das unterstellt uns allen hier also, dass wir uns gedanklich "Täterstrategien" ausmalen, Hang zu missbrauchendem Verhalten haben, und wir uns schleunigst zu einer psychischen Zeitbombenentschärfung begeben sollten.

Auch in Beiers Aussage erkennt man das zweischneidige Schwert wieder.
Das sei das Problem: „Die Neigung wird mit der Tat gleichgesetzt, was all denen nicht gerecht wird, die noch gar keine Tat begangen haben und selber Hilfe suchen, um eine solche zu verhindern“, meint Beier
"noch keine Tat begangen" UND "sich Hilfe suchen um eine zu verhindern".

Im Grunde genommen ist das eine miese Erpressung und Drohung.
Es gleicht der Indoktrination religiöser Fanatiker.
"Wenn du nicht an Gott glaubst, dann kommst du in die Hölle und erlebst Qualen für immer und ewig"
So ist es ein leichtes Menschen mit geringer Widerstandskraft und wenig Integrität zu unterwerfen durch das Streuen von Furcht und Angst.

Um Beiers Spiel zu durchschauen, muss man sich anschauen, wie er an Pädophile appelliert, die er wohlgemekt überhaupt nicht kennt.
Er redet ihnen ein möglicherweise eine Tat zu begehen, auch wenn "noch keine Tat begangen wurde", und droht damit, dass genau das passiert, wenn sie sich nicht bei diesem Projekt anmelden, was natürlich Geld kostet.
Er operiert mit der unglaublich mächtigen Furcht, dass Pädophile Kindern, die sie lieben, etwas Schlimmes antun könnten, wenn sie sich nicht behandeln lassen.
Aber nicht nur er tut das. Alle tun das. Die Zeitbombenanalogie ist eins der schrecklichsten psychischen Foltern, denen man als Pädophiler im Coming-In auch nur begegnen kann.

Man muss sich selbst als jemand erkennen, als dessen Gegenteil man sich bislang aufgefasst hat. Als jemand, der obgleich seiner Liebe zu Kindern, ihnen das Schrecklichste antun vermag, was man ihnen auch nur antun kann.
Griesemer beschreibt die Abwehr gegen so einen Konflikt als schwierige Abspaltung dieses Bildes von seiner Persönlichkeit.

Die Analogie des potentiellen Tätertums und des Zeitbombencharakters ist einfach absurd. Es zeigt deutlich, dass es einfach nicht machbar ist, sich in die individuelle Beschaffenheit der Persönlichkeit jedes Pädophilen, hineinversetzen zu können. Man verleugnet ihre speziellen Modalitäten und verschiedenen Lebenskonzepte, die weit entfernt von Straftaten sind und als solche integer und unabhängig von missbräuchlichen Wirkungskräften.

Die nächstpopulärste Analogie ist die des trockenen Alkoholikers mit Rückfallgefahr.
Wer jedoch niemals Alkoholiker war (Missbrauchstäter), der kann auch nie trocken werden, wenn es er denn ohnehin schon die ganze Zeit war.
Auch gibt es Kardinalunterschiede zwischen suchtartigem Verlangen und Wunsch. Während solch ein Verlangen eine unmittelbare direkte und fokussierte Suchtreaktion auf etwas sehr Bestimmtes ist, ist ein Wunsch eine abstrakte regulierbare Vorstellung etwas machen zu wollen.
Darüber hinaus gibt es für Sexualität einen Selbstbefriedigungsersatz, während es für Alkohol nicht einen Ersatzalkohol ohne Nebenwirkungen gibt. Und selbst dann, hat die Alkoholkrankheit an sich ja die intrinsische Eigenschaft einer Sucht nach einer zusätzlichen Form von Stimulation, während dies bei menschlicher Sexualität allgemein nicht gegeben ist.
Die Unterstellung, dass dies nur bei der pädophilen Neigung zutreffe, entbehrt jedem Logik.

Also ehrlich mal. Es ist doch weiss Gott nicht schwer bei Artikeln über Pädophilie freundlicherweise hinzuzufügen, dass ein Pädophiler nicht an und für sich genommen einer Therapie bedarf oder die Gefahr an ihm haftet einen Missbrauch zu begehen, solange er sich nicht Hilfe holt bzw. ein übermenschliches Aufkommen an "Verantwortung", "Reflexionsfähigkeit" und "ein Rucksack voller Handlungsimperativen" besitzt. Diese Ansicht ist einfach aus dem Hut gezaubert worden.
Erst, wenn bestimmte Komorbitäten auftauchen, psychische und seelische Leiden, Kontrollstörungen usw. dann erst - wie für jeden anderen Menschen auch - wird eine Behandlung notwendig. Aber nur dann.
Eine Person, der es egal ist, ob sie Kindern schadet oder eine Straftat begeht, passt zudem auch zusätzlich nicht ins Schema.
Wenn ich eins mitgenommen habe aus Pädophilenforen, dann ist es, dass die spezifischen Sexualprobleme, die die Charite als therapiewürdig erachtet, eines der geringsten aller genannten Probleme von Pädophilen sind.
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Sairen
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Sairen »

Es ist doch weiss Gott nicht schwer bei Artikeln über Pädophilie freundlicherweise hinzuzufügen, dass ein Pädophiler nicht an und für sich genommen einer Therapie bedarf oder die Gefahr an ihm haftet einen Missbrauch zu begehen, solange er sich nicht Hilfe holt bzw. ein übermenschliches Aufkommen an "Verantwortung", "Reflexionsfähigkeit" und "ein Rucksack voller Handlungsimperativen" besitzt.
Mit Verlaub, aber es ist noch nicht mal eine Woche her, dass ich aus einem "Psychotherapie"-Forum gebannt wurde, weil ich geäußert habe, dass ich pädophil bin, dass es mir prächtig geht UND dass ich keine Kinder missbrauche.
Für jeden Stino ist diese 3er Kombination anscheinend undenkbar. Entweder er kriecht, oder er missbraucht Kinder, eins von beiden.

Aber du mit deinem "verdächtigen Gebabbel" kommst bestimmt weiter, Ovid. Wenn du Glück hast, wirste noch mit Goebbels verglichen.
Es ist aussichtslos...
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Ovid
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Ovid »

Sairen hat geschrieben: Aber du mit deinem "verdächtigen Gebabbel" kommst bestimmt weiter, Ovid. Wenn du Glück hast, wirste noch mit Goebbels verglichen.
Es ist aussichtslos...
Vielleicht ist es sogar aussichtlos. Aber, dass es sich lohnt immer und immer wieder gegenzureden, auch als Privatperson, kann man an Matt Dillahunty [1] sehen.
Sich in den USA in einer streng christlichen Familie als Atheist zu "outen" kann ein wenig mit Pädophilie-Outing verglichen werden.
Tatsächlich glauben einige Christen, dass Atheisten süchtig sind zu sündigen, keine Moral hätten und die nächstbeste Frau vergewaltigen, weil sie Jesus nicht als ihren "Savior" akzeptieren. Zudem wird mit der Angst operiert, dass man in als Atheist in die Hölle komme.
Also es gibt Parallelen. Und ich denke zumindest einige wenige - immerhin einige Mütter aus einem Mutter-Forum(!) - die sich teilweise anschließen.

Das ist in manchen Fällen auch nicht verwunderlich, wenn man die Texte mal kontrastiert und die eine Seite entweder ein wütender Mobausbruch ist, eine grobe und dreiste Pathologisierung, Schubladisierung oder Verteufelung, oder simple faktische Falschheit beinhaltet und wir hier jedenfalls immerhin die Bandbreite des möglichen und eine konsequente lebenswirkliche Selbstdarstellung entgegenhalten.
Ich bin überzeugt, dass einige daran hängen bleiben. Und deswegen lohnt es sich einfach.

[1] http://www.youtube.com/watch?v=7ua7C5FkbW8
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Luna
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Luna »

Es wird nun mal mit der Angst operiert, weil sich damit das meiste Geld machen lässt. Zum Glück gibt es aber Menschen wie Ovid, die immer und immer wieder dagegen Reden. Wie die Welt wohl ohne Menschen wie Ihn aussehen würde?

Also ich finde Ovid sollte so weiter machen wie bisher, Er kann wirklich ganz tolle Texte schreiben und so, das musste ich einfach mal sagen.

@Sairen Das mit Goebbels und so hättest du dir echt sparen können.
Die staatliche Vernichtung von Puppen muss sich für ihre Besitzer wie die Ermordung eines geliebten Familienmitgliedes anfühlen. Konsequent gegen die politische Verfolgung und Inhaftierung von unschuldigen Menschen!

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Perma
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Perma »

Ovid hat geschrieben:Ok. Das ist schon einmal ein Erfolg.

Nein, absolut nicht. Noch nicht mal im Ansatz ist das ein Erfolg. Es geht hierbei lediglich darum, sich den Pädophilen gegenüber, die nicht gleich zur Schulung rennen, ein wenig wohlwollender darzustellen. Ansonsten ist das eher eine hohle Phrase.

Wenn ich dann lese:
[color=#FF0000]Merkur online[/color] hat geschrieben:Missbrauch müsse auf allen Ebenen bekämpft werden.
frage ich mich, warum von der Einleitung an es einzig und allein um Pädophile geht, die geschult werden müssen? Offensichtlich sind dann wohl Pädophile die Einzigsten, die ohne Schulung irgendwann ihre Neigung ausleben?

Die hat für den Artikel auch noch einen Preis bekommen.

http://www.merkur-online.de/lokales/mie ... 98216.html

Man schreibt also einen Artikel, der sich im Prinzip gegen Pädophile richtet und steckt noch einen Preis ein.

Da kann man doch nur hoffen, daß einem nicht mal irgendwann die Pädophilen und die sexuell mißbrauchten Kinder ausgehen um solche Artikel schreiben zu können. Was würden die Kinderschützer nur ohne Pädophile und mißbrauchte Kinder machen?

Ovid hat geschrieben:Im Grunde genommen ist das eine miese Erpressung und Drohung.

Sehe ich etwas anders. Momentan ist es eine Option. Die Option "kein Täter zu werden". Je mehr diese Option jedoch nutzen, desto mehr wird aus dieser Option eine Notwendigkeit werden. Da sind wir aber noch nicht. Aber wird schon noch werden.
Außerdem klingt die Option doch verlockend. Man wird dann nicht mehr so gehaßt und verachtet von der Gesellschaft, wenn man sich solch einer Schulung unterzieht. Gehaßt und verachtet werden erstmal nur noch die, die sich einer solchen Schulung vehement verweigern.
Also doch keine Erpressung oder Drohung, man hat ja die Wahl. Noch, jedenfalls.

Ovid hat geschrieben:Er operiert mit der unglaublich mächtigen Furcht, dass Pädophile Kindern, die sie lieben, etwas Schlimmes antun könnten, wenn sie sich nicht behandeln lassen.

Das ist aber doch eigentlich nichts wirklich Neues. Das war von vornherein genauso angelegt. Sowas funktioniert doch auch. Furcht ist ein mächtiger Gegener. Diese Furcht wird man los oder kann sie zumindest in geordnete Bahnen bringen, wenn man die Option "kein Täter werden" annimmt. Aber diese Option trägt nicht notwendigerweise den Namen Charite o.ä.

Ovid hat geschrieben:Also ehrlich mal. Es ist doch weiss Gott nicht schwer bei Artikeln über Pädophilie freundlicherweise hinzuzufügen, dass ein Pädophiler nicht an und für sich genommen einer Therapie bedarf oder die Gefahr an ihm haftet einen Missbrauch zu begehen, [...]

Wirklich ganz ehrlich? Doch, es ist schwer, eigentlich ist es sogar nahezu unmöglich. Denn einen Preis würde man dafür sicherlich nicht bekommen können. Dann ist da noch die Furcht, für so etwas gesellschaftlich gesteinigt zu werden. Auch hier gibt es die Option zwischen gesellschaftlicher Achtung und Verachtung. Für welche Option werden sich die meisten wohl entscheiden?
Bei einem Pädo wäre das nicht passiert.
Für flächendeckende BPZs (BPZ = Beschneidungs-Präventions-Zentrum) - Zum Schutz der Kinder - Jetzt.

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Ovid
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Ovid »

Perma hat geschrieben: Nein, absolut nicht. Noch nicht mal im Ansatz ist das ein Erfolg. Es geht hierbei lediglich darum, sich den Pädophilen gegenüber, die nicht gleich zur Schulung rennen, ein wenig wohlwollender darzustellen.
Nun. Es mag zwar dazu dienen. Aber dafür zahlten sie den Preis der Wahrheit. Es ist etwas Gutes an und für sich genommen, zu erkennen, dass nicht alle Pädophile zu Missbrauchern werden und nicht alle Missbraucher pädophil sind.
Wärst du lieber dafür, dass dort etwas anderes behauptet wird? Wenn ja, was? Und außerdem müsste dies ja dann eine Lüge sein.
Perma hat geschrieben: frage ich mich, warum von der Einleitung an es einzig und allein um Pädophile geht, die geschult werden müssen? Offensichtlich sind dann wohl Pädophile die Einzigsten, die ohne Schulung irgendwann ihre Neigung ausleben?
Klar. Das ist noch ein Makel dieses Artikels.
Der Rest der Täterschaft wird einfach nicht angeschnitten. Auch nicht den Anteil, den Pädophile daran ausmachen.
Perma hat geschrieben: Die hat für den Artikel auch noch einen Preis bekommen.

http://www.merkur-online.de/lokales/mie ... 98216.html
Hihi. Naja. War ja irgendwie klar. Applaus, wie ausgewogen und fair, und humanistisch und bla.
Bisher hat niemand das Thema komplett durchdrungen und in seiner Breite ausgefächert.
Das wäre auch zu gefährlich. Denn für so eine Botschaft würde niemand einen Preis bekommen. :lol:
Perma hat geschrieben: Da kann man doch nur hoffen, daß einem nicht mal irgendwann die Pädophilen und die sexuell mißbrauchten Kinder ausgehen um solche Artikel schreiben zu können. Was würden die Kinderschützer nur ohne Pädophile und mißbrauchte Kinder machen?
Öhm. Frag doch mal WiWa. Die konzentrieren sich längst auf den Patriarchen und den gewaltätigen Tyrann als Ehemann, der auch seine Töchter missbraucht.
Perma hat geschrieben: Sehe ich etwas anders. Momentan ist es eine Option. Die Option "kein Täter zu werden". Je mehr diese Option jedoch nutzen, desto mehr wird aus dieser Option eine Notwendigkeit werden. Da sind wir aber noch nicht. Aber wird schon noch werden.
Die Option kann man aber eben auch gehen, ohne sich diesem Projekt hinzugeben.
Für junge pädophile im Coming-In ist das eine Erpressung. "Komm zu uns oder du missbrauchst Kinder"
Perma hat geschrieben: Außerdem klingt die Option doch verlockend. Man wird dann nicht mehr so gehaßt und verachtet von der Gesellschaft, wenn man sich solch einer Schulung unterzieht. Gehaßt und verachtet werden erstmal nur noch die, die sich einer solchen Schulung vehement verweigern.
Also doch keine Erpressung oder Drohung, man hat ja die Wahl. Noch, jedenfalls.
Erzähl das mal Leuten, die sich in Gesellschaft religiös fundamentalistischer Gruppen sehen. Die Option entweder mitzumachen, oder eben gehasst, verachtet und ausgestoßen zu werden - auch von der eigenen Familie. Zudem noch die irrationale Angst in die Hölle zu kommen und auf ewig Qualen erleiden zu müssen.

Ob man die Wahl hat oder nicht, kommt darauf an, welches Selbstbewusstsein man entwickeln konnte, wie bodenständig man ist, und wie widerstandsfähig man gegen solche Repressalien ist.
Perma hat geschrieben: Das ist aber doch eigentlich nichts wirklich Neues. Das war von vornherein genauso angelegt. Sowas funktioniert doch auch. Furcht ist ein mächtiger Gegener. Diese Furcht wird man los oder kann sie zumindest in geordnete Bahnen bringen, wenn man die Option "kein Täter werden" annimmt. Aber diese Option trägt nicht notwendigerweise den Namen Charite o.ä.
Eben. Es ist nicht unter allen Umständen notwendig, Jesus als seinen Retter zu akzeptieren um sein Leben zu führen.
Perma hat geschrieben: Wirklich ganz ehrlich? Doch, es ist schwer, eigentlich ist es sogar nahezu unmöglich. Denn einen Preis würde man dafür sicherlich nicht bekommen können. Dann ist da noch die Furcht, für so etwas gesellschaftlich gesteinigt zu werden. Auch hier gibt es die Option zwischen gesellschaftlicher Achtung und Verachtung. Für welche Option werden sich die meisten wohl entscheiden?
Auch für diesen Artikel gibt es glorreiche Verachter. Verachtet wird man sowieso immer, wenn man das Wort pädophil in den Mund nimmt.
Irgendjemand findet schon ein "loophole" in dem, was geschrieben wurde, und los geht's.

Aber das ganze kann sich ja noch entwickeln. Da ist noch potential.
Hier zum Beispiel wagt eine Dame den Vergleich von Homosexualität und Pädophilie.
http://www.amypink.com/2011/03/sexual-i ... your-head/

Finde ich super. Das ist doch auch schon ein kleiner Edelstein in der Internettextwüste. Nicht perfekt, aber auch nicht unbedingt von unserer Seite aus zu verachten.
(Wer ist Sag!Ich!net! in den Kommentaren? lol)

Also Ausschau halten nach Artikeln. Schauen, was richtig ist, kritisieren was falsch ist.
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Khenu Baal
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Khenu Baal »

Perma hat geschrieben:Das war von vornherein genauso angelegt.
Stimmt. Schon im allerersten Statement, nachdem das Projekt öffentlich vorgestellt wurde, sprach Beier allen Pervs, die sich nicht schulen lassen (*lol*, geile Wortwahl), jegliches Problembewußtsein ab.
Ovid hat geschrieben:Frag doch mal WiWa. Die konzentrieren sich längst auf den Patriarchen und den gewaltätigen Tyrann als Ehemann, der auch seine Töchter missbraucht.
Wieder, mein Guter, wieder! Back to the roots, möchte man sagen, denn damit fing der ganze Horror an. Mittlerweile scheinen denen die potenziellen Täter auszugehen :lol: .
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Perma
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Perma »

Ovid hat geschrieben:Nun. Es mag zwar dazu dienen. Aber dafür zahlten sie den Preis der Wahrheit.

Wenn es denn bis dahin jemand gelesen hat. Die Wahrheit, wie du sie nennst wird eher beiläufig erwähnt. "Und ..." ach da war doch noch was.

Ovid hat geschrieben:Es ist etwas Gutes an und für sich genommen, zu erkennen, dass nicht alle Pädophile zu Missbrauchern werden und nicht alle Missbraucher pädophil sind.

Wenn nicht alle Missbraucher pädophil sind, was sind sie denn dann? Genau diese Frage wird gar nicht beantwortet. Der Hetero, der das liest fühlt sich gar nicht erst angesprochen. Wer missbraucht also neben Pädophilen noch Kinder? Wahrscheinlich alle, die irgendwie gestört sind, weil Pädophilie ist doch auch eine Störung.

Ovid hat geschrieben:Wärst du lieber dafür, dass dort etwas anderes behauptet wird? Wenn ja, was?

Wie wäre es mit der ganzen Wahrheit? Daß es Heterosexuelle gibt, die Kinder mißbrauchen, genauso wie es Homosexuelle gibt, die Kinder mißbrauchen, genauso wie es Pädophile gibt die Kinder mißbrauchen und daß Männer wie Frauen Kinder mißbrauchen.

Ovid hat geschrieben:Und außerdem müsste dies ja dann eine Lüge sein.

Ist diese halbe Wahrheit im Artikel nicht bereits ein Lüge?

Ovid hat geschrieben:Öhm. Frag doch mal WiWa. Die konzentrieren sich längst auf den Patriarchen und den gewaltätigen Tyrann als Ehemann, der auch seine Töchter missbraucht.

Selbstverständlich machen sie das. Wenn die mißbrauchten Kinder langsam zur Neige gehen, wird man den Nachschub genau dort finden. Da wird schonmal für die Zukunft vorgesorgt und die Väter sind die Mißbraucher der Zukunft.

Ovid hat geschrieben:"Komm zu uns oder du missbrauchst Kinder"

Klingt fast wie eine Religion.

Ovid hat geschrieben:Ob man die Wahl hat oder nicht, kommt darauf an, welches Selbstbewusstsein man entwickeln konnte, wie bodenständig man ist, und wie widerstandsfähig man gegen solche Repressalien ist.

Richtig. Dabei helfen kann das Wissen darüber, daß man Optionen auch ohne Schulungen á la Charite hat.

Ovid hat geschrieben:Also Ausschau halten nach Artikeln. Schauen, was richtig ist, kritisieren was falsch ist.

Wenn die alle wieder hierherkommen, weiß ich nun ja wer sie hergelockt hat. :D
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Sakura
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Sakura »

Perma hat geschrieben:
"Komm zu uns oder du missbrauchst Kinder"


Klingt fast wie eine Religion.
Viele der Pervs da draußen im Lande greifen nach dem vermeintlich letzten Strohhalm und sind daher anfällig für solche Pseudoreligionen, die nichts weiter sind als Variationen des herrschenden moralischen Fundamentalismus.

Eben deshalb ist es so wichtig, dass es das GLF gibt.
Das ist denen ein Dorn im Auge, ein Stachel im Fleische. Möge er noch lange jucken!

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Follower of Mara
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Follower of Mara »

Dann bleib doch auch beim Text. Ich habe den Eindruck, du benutzt den Text lediglich, um dir von der Seele zu schreiben, was dich schon immer angekotzt hat. Einen Bezug zum Artikel kann ich nur mit etwas Phantasie herstellen.

Ich finde ihre Arbeit für einen normalen Zeitungsartikel recht gelungen. Was anderes kann man doch nicht erwarten. Freundlicherweise lässt sie verschiedenste Seiten zu Wort kommen; so berichtet sich auch über die Krumme 13.

Ob die Autorin wirklich "Katharina Blum" heißt? Ist ihren Eltern kein besserer Name eingefallen. Auch "Max Weber" als Pseudonym hat mir gefallen. Nur mit "Marco Kuhn" und "Andreas Seidel" kann ich nichts anfangen ;)


Die Behandlung von Pädophilen ist somit ipso facto allein ein Prozess der Zeitbombenentschärfung und Untersuchung von "Täterstrategien".
Selbst wenn - Na und! Es gibt unzählige Psychologen, die in (normalen heterosexuellen) Männer potentielle Vergewaltiger sehen, die nur durch eine geschickte Mischung aus Erziehung und sozialem Druck daran gehindert werden, über Frauen herzufallen. Im Krieg und anderen Extremsituationen, wenn keine Sanktionen drohen, fallen die Schranken daher auch sofort.

Es ist nur konsequent, wenn man dann mit der gleichen Logik an Pädophile herangeht :D
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Ovid
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Ovid »

Perma hat geschrieben: Wenn es denn bis dahin jemand gelesen hat. Die Wahrheit, wie du sie nennst wird eher beiläufig erwähnt.
Geht dir nich weit genug? Richtig. Nichts anderes sage ich.
Aber du kannst kaum gegen diese Erwähnung sein. Selbst, wenn sie beiläufig ist.
Perma hat geschrieben: Wenn nicht alle Missbraucher pädophil sind, was sind sie denn dann?
Eben diese Frage keimt bei manchen Lesern auf, und manch anderer weiss sogar um die Täterverteilung.
Ich stimme dir ja zu, dass dieser Artikel eben diesen wesentlichen Makel hat, hier eine Menge unerwähnt zu lassen.
Perma hat geschrieben: Wie wäre es mit der ganzen Wahrheit?
Ja. Bin ich doch auch dafür. Also willst du die momentane Aussage dort diesbezüglich erweitern.
Nimmst du überhaupt irgendetwas positiv auf?
Weil würde dort die "ganze Wahrheit" stehen in diesem Punkt, hättest du sicher auch wieder etwas zu Meckern gefunden. :lol:

Es ist immerhin das einzig positive Korn, das ich gefunden habe, und das lasse ich der Fairness halber nicht unerwähnt.
Perma hat geschrieben:
Ovid hat geschrieben:Und außerdem müsste dies ja dann eine Lüge sein.
Ist diese halbe Wahrheit im Artikel nicht bereits ein Lüge?
lol. Also das ist jetzt textlogischer Kleinkram.
Aber, wenn die Wahrheit gut ist, und die Wahrheit um 1% repräsentiert wird, dann ist es auch um 1% gut, dass es dort steht und nicht 0% gut.

Als du eben sagtest, du fändest die 1% nicht gut, dann bedeutete dies, dass du lieber 0% Wahrheit hättest bzw. nur die anderen 99, aber nicht diese 1% :lol:
rofl.. also ehrlich. naja

Oder anders: Wenn du dich dazwischen entscheiden müsstest, ob es da stehen soll oder nicht. Was wäre deine Entscheidung?
Perma hat geschrieben: Klingt fast wie eine Religion.
Eben. Ich ziehe schon die ganze Zeit Parallelen.
Perma hat geschrieben: Richtig. Dabei helfen kann das Wissen darüber, daß man Optionen auch ohne Schulungen á la Charite hat.
Genau. Das ist mein größter Kritikpunkt an dem Artikel. Die völlige Untergrabung einer selbstständigen pädophilen Identität außerhalb dieses giftartigen Bildes eines vorherbestimmten Tätertums.
Genauso wie wir Menschen alle sündhafte Wesen sind. Nur Jesus kann uns unsere Sünden nehmen, damit uns Gott vergibt.
Perma hat geschrieben: Wenn die alle wieder hierherkommen, weiß ich nun ja wer sie hergelockt hat. :D
Freuen wir uns schon einmal drauf.
I*like*the*dawn hat geschrieben: Dann bleib doch auch beim Text. Ich habe den Eindruck, du benutzt den Text lediglich, um dir von der Seele zu schreiben, was dich schon immer angekotzt hat. Einen Bezug zum Artikel kann ich nur mit etwas Phantasie herstellen.
Tut mir Leid, dass du da nicht so in diesem Diskurs steckst.
Aber mein Kommentar bezieht sich schon auf einen breiteren Kontext über Beier und das Charite-Programm.
Dies war eben nur ein aktueller Artikel darüber.
I*like*the*dawn hat geschrieben: Ich finde ihre Arbeit für einen normalen Zeitungsartikel recht gelungen. Was anderes kann man doch nicht erwarten. Freundlicherweise lässt sie verschiedenste Seiten zu Wort kommen; so berichtet sich auch über die Krumme 13.
Was verstehst du unter "zu Wort kommen"?
"Die Krumme 13" ist zudem einfach nur Dieter Gieseking mit einer toten Internetseite.
Das hört sich in dem Artikel für jeden wie eine große geisteskranke Pädo-Bewegung an. :lol:
I*like*the*dawn hat geschrieben: Ob die Autorin wirklich "Katharina Blum" heißt? Ist ihren Eltern kein besserer Name eingefallen. Auch "Max Weber" als Pseudonym hat mir gefallen. Nur mit "Marco Kuhn" und "Andreas Seidel" kann ich nichts anfangen
Was sich anhört wie "mehrere Seiten", sind einfach nur Marco mit seinen Pädobekanntschaften durch seine Schickal-und-Herausforderung-Seite, die allesamt Ahlers und Beier Symphatisanten sind.
Ich finde es prinzipiell gut, dass die zu Wort kommen.
Auch finde ich gut, dass Krumme 13 ähhh verwirrtes Dieterlein nicht zu Wort kommt. Denn mit repräsentativ hat er längst nichts mehr zu tun.
I*like*the*dawn hat geschrieben: Selbst wenn - Na und! Es gibt unzählige Psychologen, die in (normalen heterosexuellen) Männer potentielle Vergewaltiger sehen, die nur durch eine geschickte Mischung aus Erziehung und sozialem Druck daran gehindert werden, über Frauen herzufallen. Im Krieg und anderen Extremsituationen, wenn keine Sanktionen drohen, fallen die Schranken daher auch sofort.

Es ist nur konsequent, wenn man dann mit der gleichen Logik an Pädophile herangeht :D
Vor allem ist es nur konsequent. Es ist auch konsequent, wenn du deinen Thailand-Besuch in die Realität umsetzt.

Wenn es denn so sei, wie du sagst, dann lastet diese "Konsequenz" jedoch sehr unverhältnismäßig auf uns. Immerhin gibt es noch keine Vergewaltigungspräventionsprogramme für erwachsene Heteros.

Was du übrigens ansprichst, ist nichts weiter als Täterkriminologie. Ganz normale Menschen begehen Straftaten. Man nennt sie dann nur kriminell, weil sie tun, was sie tun wollen, Hinwegsetzung über soziodynamische Prinzipien.
Klar. Ohne rechtliche Sanktionen, würden viel mehr Straftaten begangen werden.

Bei uns gilt aus irgendeinem Grund die unverhältnismäßige Unterstellung, wir seien so weitgehend überdurchschnittlich prädestiniert für solche Straftaten, dass eine außerordentliche präventive Maßnahme - für alle Pädophilen - gleichsam gelte.

Wobei ich zu Beginn dieses Projekts noch irgendwo lesen konnte, wieviele Pädos wieder weggeschickt wurden, weil Beier ihnen eine Unbedenklichkeit, bzw. keine Therapienotwendigkeit attestiert hatte.
Ich finde die Zahlen/Äußerungen nicht mehr wieder. Wurden wahrscheinlich gelöscht. Weil das ist ja ungeheuerlich und unmöglich, dass Pädophile ihr Leben meistern ohne Übergriffe, Kipo, Therapie, Medikamente oder Alkoholmissbrauch. So etwas gibt es ja bekanntlich nicht.

Vielleicht sollten wir eine Multiple-Choise Umfrage starten mit den Optionen:
- Kindesmissbrauch
- Kipo
- Therapie
- Medikamente
- Alkohol (sonst. Drogen)

Die Option "Nichts" ist natürlich total unsinnig. Welcher Pädo kommt bitteschön ohne eins dieser Dinge aus?
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Follower of Mara »

Ovid hat geschrieben: Was verstehst du unter "zu Wort kommen"?
Der Klemm-Pädo aus dem Schwabenländle erfährt aus dem Käseblättchen vielleicht zum ersten Mal, dass es Leute wie Gieseking gibt - ganz egal wie schlecht dessen Position dargestellt wird. Das ist für ihn doch schon einmal ein Pluspunkt, oder?

Vor allem ist es nur konsequent. Es ist auch konsequent, wenn du deinen Thailand-Besuch in die Realität umsetzt.
Finger weg von Thailand! Das sollte sich doch mittlerweile rumgesprochen haben :twisted:
Wenn es denn so sei, wie du sagst, dann lastet diese "Konsequenz" jedoch sehr unverhältnismäßig auf uns. Immerhin gibt es noch keine Vergewaltigungspräventionsprogramme für erwachsene Heteros.


Das liegt vor allem daran, dass Frauen sich besser wehren können als kleine Kinder. Die geben die Tricks, wie sie die Männer auf Abstand halten, konspirativ von Mutter zu Tochter bzw. Freundin zu Freundin weiter. Auch Selbstverteidigung für Frauen oder ähnliches ist keine Seltenheit.
Wenn der Vater die Tochter begrapscht oder ähnliches, ist die Sache viel komplizierter. Daher muss man verstärkt bei den potentiellen Tätern ansetzen.
Für straffällige Heten gibt es übrigens sehr wohl tolle Therapieprogramme :)


Wobei ich zu Beginn dieses Projekts noch irgendwo lesen konnte, wieviele Pädos wieder weggeschickt wurden,


Im Artikel ist von 300 000 Pädophilen die Rede. Das versteht sich doch von selbst, dass man die nicht alle therapieren kann oder muss. Wer soll das bezahlen? Wo kommen die ganzen Therapeuten her?
Die Option "Nichts" ist natürlich total unsinnig.
Kein Sex, keine Drogen, kein Rock&Roll,... Was muss denn noch alles ausschließen, damit du aufhörst, dich zu ärgern, dass der Rest für unwahrscheinlich erklärt wird?
Vielleicht zeigt sich in solchen Unterstellungen mehr die Lebenswelt des gemeinen Heterosexuellen als die Voruteile über Pädophile ;)
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Ovid
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Ovid »

I*like*the*dawn hat geschrieben: Der Klemm-Pädo aus dem Schwabenländle erfährt aus dem Käseblättchen vielleicht zum ersten Mal, dass es Leute wie Gieseking gibt - ganz egal wie schlecht dessen Position dargestellt wird. Das ist für ihn doch schon einmal ein Pluspunkt, oder?
Wieso? Die Position wurde doch außerordentlich gut dargestellt.
Ich sehe aber eben keinen Mehrwert in der Darstellung eines einzelnen inaktiven Aktivisten ohne Gefolge.
I*like*the*dawn hat geschrieben: Finger weg von Thailand! Das sollte sich doch mittlerweile rumgesprochen haben :twisted:
Ich bin eben kein Insider in solchen Belangen...
I*like*the*dawn hat geschrieben: Das liegt vor allem daran, dass Frauen sich besser wehren können als kleine
Kinder.
Die geben die Tricks, wie sie die Männer auf Abstand halten, konspirativ von Mutter zu Tochter bzw. Freundin zu Freundin weiter. Auch Selbstverteidigung für Frauen oder ähnliches ist keine Seltenheit.
Wenn der Vater die Tochter begrapscht oder ähnliches, ist die Sache viel komplizierter. Daher muss man verstärkt bei den potentiellen Tätern ansetzen.
Für straffällige Heten gibt es übrigens sehr wohl tolle Therapieprogramme :)
Also irgendwie verhuderst du die Zusammenhänge sehr eingleisig. :?

Meintest du nicht den gesellschaftslosen Zustand, wo jeder seine eigene Jurisdiktion hat?
Wie sollen sich Frauen da vor Vergewaltigung wehren können? Besser allemal. Aber allgemein?
Die Idee der rechtswirksamen Sanktion und der soziodynamischen Dispositive bügelt die kriminologische "Prävalenz" wieder aus.
Nur bei Pädophilen angeblich nicht.

Und du verwechselst da einiges, wenn wir das eigentliche Präventionsparadigma betrachten.
Das richtet sich weder an Ersatzobjekttäter, noch an straffällige Pädophile.

Es richtet sich eindeutig an nicht straffällig gewordene Pädophile, die sich freiwillig dazu entscheiden dort mitzumachen, aus Angst eine Straftat zu begehen. Und das wird nach meiner Kritik ein bisschen so konstruiert wie eine Religion.

Das hat nichts mit Zwangs- und Supervisionstherapien zu tun, die heterosexuelle Sexualstraftäter behandeln.

Die "fallenden Schranken" sind also situativ und völlig gewollt vom dem jeweiligen Täter. Das, was du beschreibst, hat keinen Therapiezusammenhang in dem Sinne, dass es eine freiwillige Lebenshilfe sei.
I*like*the*dawn hat geschrieben: Im Artikel ist von 300 000 Pädophilen die Rede. Das versteht sich doch von selbst, dass man die nicht alle therapieren kann oder muss. Wer soll das bezahlen? Wo kommen die ganzen Therapeuten her?
Natürlich kann man nicht alle therapieren. Weswegen wird also dieses Aussortierungsverfahren verschwiegen? Es werden Pädos aussortiert, und bei denen sagt man klipp und klar: "Hey. Wir übergeben dich nicht einmal einem üblichen lokalen Therapieplatz, wie wir es sonst tun würden, wenn die Kapazitäten überschritten werden. Sondern wir halten dein Lebenskonzept und deine Persönlichkeitsstzruktur für unbedenklich"

Bau das mal in den Artikel ein. Da springen die Leute im Dreieck. Wo sind die Medikamente? Die chemische Kastration? Wo muss er sich jeden Monat melden? Wieviele Meter wohnt er vom nächsten Kindergarten entfernt?
I*like*the*dawn hat geschrieben: Kein Sex, keine Drogen, kein Rock&Roll,... Was muss denn noch alles ausschließen, damit du aufhörst, dich zu ärgern, dass der Rest für unwahrscheinlich erklärt wird?
Hmm? Habe ich nicht ganz verstanden. Was soll für unwahrscheinlich erklärt werden?
I*like*the*dawn hat geschrieben: Vielleicht zeigt sich in solchen Unterstellungen mehr die Lebenswelt des gemeinen Heterosexuellen als die Voruteile über Pädophile ;)
Hä? Letzten Absatz bitte noch einmal erklären.
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Annika
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Annika »

Eine Studentin schreibt ihre Dissertation über die sich ändernden gesellschaftlichen Schemata von Furcht. Im Mittelalter war es in erster Linie die (endogene) Gottesfurcht; während der Aufklärung die politische Gesinnung, später die antinationale Einstellung, welche einem zum Verhängnis werden konnte (Landesverrat, Zersetzung des Moralsystems). Und eines Tages waren es sicherlich vor allem auch sexuelle Neigungen. In der jüngeren Zeit dann auch/ausschließlich pädophile Neigungen.
Ich habe mir daraufhin ein Funktionstheorem erdacht, das Furcht im soziologischen Sinne etwas mehr systamatisiert darstellt, hinsichtlich der Funktion der sozialen und sozialisierenden Kontrolle in einer Gesellschaft. Dabei gibt es grundlegend 2 Dimensionen - die der Persönlichkeit und die der Gruppenidentifikation; mit folgenden Ausprägungen:
individuell, kollektiv
endogen, exogen
Kollektiv exogen: Die Angst einer Gruppe vor der anderen (Krieg).
Individuell exogen: die Angst der Gruppe vor einem bestimmten (Arche)typen aus der Gemeinschaft (Verbrecher).
Individuell endogen: Die Angst von seiner Gemeinschaft stigmatisiert zu werden (z.b. wegen Kinderliebe, Gottlosigkeit).
Kollektiv endogen: Die Angst, dass meine ganze Gruppe sündig/stigmatisiert ist. Diese Angst ist vlt. schwer zu verstehen. Am ehesten passt hier der Begriff der klagenden "Masse", ein Begriff von Elias Canetti - sie empfindet sich demnach als sündig in Gottes Augen. Und diese Furcht war auch eine wesentliche treibende Kraft von mitteralterlichen Mahnungen an die Gemeinde in der Predigt. Sie führte ihnen wöchentlich vor Augen, dass sie schon bald nicht mehr zum auserwählten Volke dazugehöhren werde(n)...
Perma hat geschrieben:
[color=#FF0000]Merkur online[/color] hat geschrieben:Missbrauch müsse auf allen Ebenen bekämpft werde(n).
dann aber bitte auch Doktorspiele und Jugendliebschaften bekämpfen
Dumm fickt gut. Noch Fragen ??
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Re: Artikel: Schatten des Begehrens

Beitrag von Ovid »

Annika hat geschrieben:
Perma hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:Missbrauch müsse auf allen Ebenen bekämpft werde(n).
Irgendetwas kam mir schon vorher Spanisch vor.
Woher stammt dieses Zitat, Perma? :shock:
Welcher Ovid hat das geschrieben?

Edit: Ahhh. Korrigiert.
Zuletzt geändert von Ovid am 12.04.2011, 23:42, insgesamt 1-mal geändert.
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