GLF

[Mr-Dakota-Fanning]

"Ehrenwort!", sagt er, niemals wollte er das Kind missbrauchen. Er wollte ihm nur die Katzen zeigen. "Ehrenwort!" Quartalsäufer ja, pädophil niemals.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/ ... -bei.story

[Smaragd aus Oz]

"Entführung", "Missbrauch"... und dann fällt das "P"-Wort ohne jeden echten Zusammenhang.

Ey, der wollte einfach nur pimpern. Mein lieber Herr Alfred Lobnik: Wer da an "P" denkt, der muss selbst ein Pädophiler sein. Denn um so viele Ecken kann man nur denken, wenn man weiß, wie das Haus gebaut ist.

[Luna]

Pädos sind auf jeden Fall LunaLimosäufer! Jaja ich roll ja schon ein neues Fass in den Treff...

[Ovid]

Die Hysterie und Blindheit gegenüber intergenerationären Sozialverhaltens wird sogar schon in der Sprache der Richter deutlich.

"Gefallen Ihnen Kinder?", fragt die Richterin. Nein! Ja. Er spielt gerne mit Kindern, aber er hatte immer normale sexuelle Beziehungen

Es ist nun also "offiziell" Konsens, dass, wenn man davon spricht, dass einem "Kinder gefallen", offensichtlich damit zu meinen hat, dass man Sex mit ihnen haben wolle.

[Mitleser]

Ja, ja, immer dieses böse "P"-Wort... Es ist schon bezeichnend, dass "pädophil sein" heute gleichbedeutend ist mit der Beschuldigung "der ist einen Pakt mit dem Teufel eingegangen" im Mittelalter. Pädophilie quasi als ultimative Verdammnis, schlimmer als Raub, Vergewaltigung und Mord, so dass jeder Straftäter zwar alles zugeben würde, niemals aber, dass er pädophil sei.

Ob's jemand von den Beispielen aus den Zeitungsartikeln, die Mr-Dakota-Fanning gefunden hat, wirklich ist, wissen wir nicht, aber eigentlich spielt es keine Rolle, denn an Kindern vergreift man sich nicht, egal ob man nun einen über den Durst getrunken hat oder nicht. Alkoholsucht finde ich sowieso sehr schlimm, es ist für mich absolut unverständlich, dass das Zeug so einfach zu bekommen ist, während selbst harmlosere Drogen wie Cannabis illegal sind.

Aber das nur nebenbei, es macht mich traurig und wütend zugleich, wie unreflektiert hier die Gesellschaft ein Schlagwort zum Brandmarken verwendet, und wie die Medien dem auch noch Vorschub leisten. Früher war's die Hexenjagd, heute ist's die Jagd nach Pädophilen, grausame Kinderschänder, denen emotional aufgewühlte Menschen am liebsten gleich den Bauch aufschlitzen (und noch andere Dinge mehr) würden, da sie ja sowieso ihre Existenzberechtigung verspielt haben, wenn sie auch nur an Kinder gedacht haben.

Ich glaube, ich kann wirklich froh sein, in einer eher ländlichen Gegend zu wohnen, wo die Eltern ihre Sprösslinge durchaus noch alleine durchs Dorf ziehen lassen, im Garten spielen lassen, und wo man gelegentlich sogar mal einen nackten Kinderpopo erspähen kann, ohne dass sich gleich alle aufregen. Das war schon in meiner Kindheit so, und die Zahl der Verbrechen ist seitdem sicher nicht gestiegen. Nur treten die Medien heute jeden bekannt gewordenen Fall viel breiter, so dass auch der Letzte davon Wind bekommt.

Den Opfern hilft das alles nicht viel, und den Tätern genausowenig. Im Moment scheint Prävention ja hauptsächlich über den Aufbau einer Drohkulisse zu "funktionieren", wenn schon alle Täter einen solchen Verdacht erst einmal weit von sich weisen müssen. Haben die Opfer, die meist aus dem Familienkreis kommen, denn überhaupt eine vernünftige Möglichkeit, eine solche misslichen Lage zu bewältigen? In der Regel wandern Vater/Onkel/wer auch immer erstmal in den Knast, was das Trauma bei den meisten meiner Meinung nach aber eher noch vergrößern wird (Verlust der Bezugsperson usw.).

Warum es zu den Übergriffen gekommen ist, spielt offenbar auch nur eine untergeordnete Rolle. Was können potentielle Täter tun, um mit ihren Neigungen fertig zu werden? Sieht man von einigen wenigen Therapiemöglichkeiten ab, nicht viel, und selbst da stehe ich den Angeboten teilweise skeptisch gegenüber. Selbst ganz legale Austauschplattformen wie das GLF sind in der Öffentlichkeit verrufen, werden teilweise zensiert (Herausfiltern von Suchergebnissen bei Google), und viele Mitglieder trauen sich nur über Umwege hierher. Klar, wie überall laufen auch hier manch seltsame Gestalten herum, aber das macht selbige nicht gleich zu Verbrechern.

Wie dem auch sei, ich bin froh, dass ich einen Weg gefunden habe, meine Neigung einerseits (wenn auch mit gewisser Heimlichtuerei verbunden) auskosten zu können, Spaß daran zu haben, und mich auch mit anderen darüber austauschen zu können, ohne dass die Öffentlichkeit über mich herfällt, denn was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß. Klar fehlt mir in meinem Leben das eine oder andere, und gelegentlich packt mich die Sehnsucht, aber ich weiß auch, wo meine Grenzen sind, und was ich tun darf und was nicht, um das zu schützen, was mir am meisten am Herzen liegt: die Kinder. Ich wünschte nur, andere Menschen (außerhalb dieses Kreises) hätten die gleichen Möglichkeiten...