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Gambit77
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Gambit77 »

Ärgerlich mal wieder aus Sicht eines GL, dass nochmals ein widerlicher Schwachsinniger als Partner eioner "Beziehung" zu dem Kind herhalten muss, als ob ein geistig intakter Mensch das nicht noch besser könnte. Das löste bei mir den selben Verdruss aus, wie "Digging to China (Träume bis ans Ende der Welt)", in dem das gleiche Stereotyp benutzt wurde.

Sakura
Was ist an einem "Schwachsinnigen" widerlich? Er besitzt ein Handicap, das ihm niemand vorwerfen kann. In manchen Filmen tritt er gar als die personifizierte Unschuld auf. Somit bietet er doch eine ideale Projektionsfläche für missverstandene und benachteiligte Minderheiten. Das gesellschaftskonforme Publikum unterstellt dem geistig Behinderten keine bösartigen Absichten wie etwa dem Pädo, empfindet sogar Mitleid für ihn, weil er sich den sozialen Umgangsformen niemals vollständig anpassen kann. Insofern finde ich es gar nicht so schlecht, in Literatur oder Film den Pädophilen hinter Figuren zu verstecken, die im Allgemeinen oder auch unter gewissen Voraussetzungen freundlicher aufgenommen werden. Man kann ihn als einen verantwortungsbewussten Vampir darstellen, der mit seinen überwältigenden Bedürfnissen klar kommen muss („Interview mit einem Vampir“) oder als einen Mutanten, der wegen seiner angeborenen Superkräfte von der Gesellschaft gefürchtet wird („X-Men“). Alle diese Filme hätten nicht den erwarteten Zuspruch gefunden, wenn die Assoziation ‚pädophil’ zu offensichtlich gewesen wäre oder wenn sie direkt von Pädophilen gehandelt hätten. Indirekt treten sie jedoch für unsere 'Sache' ein.
Zwar gelingt es, durch den Diebstahl an "Alice im Wunderland", die Erlebnisse der Kleinen so darzustellen, dass sie als isolierte Parallelwelt eines Kindes glaubwürdig wirken, das mit einer grässlichen Realität konfrontiert wird, aber eben diese Ästhetisierung wirkt zynisch verharmlosend, denn solche Kinder gibt es wirklich - und die leben eben nicht in einer Traumwelt, sondern müssen ihre brutale Wirklichkeit täglich durchstehen.
Dies ist der zweite ärgerliche Aspekt, den auch der normale Zuschauer, der mit Verstand hinguckt, nicht ohne Protest hinnehmen wird.

Sakura
Auch ich halte die These, dass Kinder jedes traumatische Erlebnis spielend mit ihrer Phantasie verarbeiten könnten, für überzogen. Dieser radikalen Gegenposition zum Status quo, der Kinder hauptsächlich als Opfer betrachtet, muss man nicht zustimmen. Manchmal bedarf es aber einer extremen Sichtweise, um eine Diskussion ins Rollen zu bringen, die sich am Ende in der Mitte treffen könnte. TIDELAND provoziert ohne Frage, und darin sehe ich den eigentlichen Nutzen dieses Films. Außerdem muss man einen Film nicht gleich ablehnen, nur weil man nicht dieselben Ansichten vertritt. Stattdessen kann man sich herausgefordert fühlen, seine Ansichten zu überdenken und zu modifizieren oder auch sich dadurch wieder bewusst zu machen, warum man von der eigenen Position nicht abweichen will.
robins
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von robins »

Hi ,

Ist euch schon aufgefallen das in den meisten filmen wo es eine beziehung zwischen einem jugendlichen/erwachsenen mann und kleinen mädchen die mänliche person immer als nicht sehr klug, ja dumm (Lawn dogs),analphabeth(Leon der Profi),geistig behindert? (Tideland),....

Mir fehlt einfach ein liebesfilm wie der für BL "For a lost soldier".

Oder würde eine liebesbeziehung zwischen einem netten,intelligenten mann und einem mädchen das publikum nicht akzeptieren?warum muß der mann immer ein dummer sein?sind aber alle filme so.irgendwie ein sexueller rassismus.
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Sairen
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Sairen »

Aber im Gegensatz zu Tideland ist in Lawn Dogs und Leon der Profi der "Kinderliebende" zumindestens der Sympathisant.

Aber das ist bei weitem nicht, was denn Film, meiner Meinung nach, schlecht macht.
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Forum-Geist
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Forum-Geist »

Tideland ist einer der wenigen Filme, die sich direkt in mein Herz projiziert haben.
Ich habe mich direkt in die Rolle von Jodelle verliebt,neulich hab ich ihn mir unter dem Einfluss von Psilocybin angeschaut. Eine sehr schöne Erfahrung, leider bewirkte es nur das ich Jeliza-Rose Dreidimensionaler sah, und ihre Stimme in meinem Kopf war. Anfassen konnt ich leider immer noch nicht´s, aber ich arbeite dran :wink:

Ja und ihr Filmpatner Dickens hätte nicht unbedingt wieder behindert sein müssen, finde ich auch. Aber anscheinend ist das die einzige Möglichkeit, Erwachsenen/Kind Liebesgeschichten vor der breiten Masse zu rechtfertigen :?
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Heraklit
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Gambit77
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Gambit77 »

robins: Mir fehlt einfach ein liebesfilm wie der für BL "For a lost soldier".
Würde mir auch gefallen - oder einfach mehr Filme im Sinne von "Mein erstes Wunder". Allerdings finde ich es nicht richtig, dass man einen Film ablehnt, nur weil man sich einen anderen gewünscht hätte. Man sollte einen Film nehmen, so wie er ist, und die Kritik sollte sich darauf beschränken, was er zeigt, und nicht darauf, was er hätte zeigen können.
robins: warum muß der mann immer ein dummer sein?sind aber alle filme so.irgendwie ein sexueller rassismus.
Das liegt wahrscheinlich an dem gesellschaftlichen Tenor gegenüber diesem Thema. Einen erwachsenen Mann, der eine Romanze mit einem Kind beginnt, kann man offenbar nur dann mögen, solange man ihn für seine Taten nicht verantwortlich machen kann. Wenn das Publikum für einen solchen Charakter Sympathie oder Mitleid aufbringen soll, ist ein geistig Behinderter die perfekte Wahl.

Ich würde mich hier auch gar nicht so sehr an der Behindertenthematik festklammern. In diesem Film geht es um die Stärke eines Kindes, traumatische Erlebnisse mit Phantasie zu überwinden, und das ist aus meiner Sicht ein interessantes Diskussionsthema.
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Smaragd aus Oz
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Smaragd aus Oz »

So,

als Antwort zu Forum-Geists Beitrag in

https://www.girllover-forum.net/forum/v ... 51#p106551
[color=#000000]Forum-Geist[/color] hat geschrieben:
Smaragd hat geschrieben:Tideland habe ich noch nicht gesehen.
Wenn du ihn mal sesehen hast sag mir bescheid wie er dir gefallen hat
antworte ich hiermit. Hm...

Ehrliche Antwort:
Tut mir Leid, aber da ist mir der Sex-Humor von Woody Allen tausendmal lieber als das, was ich in Tideland gesehen habe. :x

Zu dem, was hier geschrieben wurde:

[color=#FF0000]Sakura[/color] hat geschrieben:gerade ärgere ich mich über fast zwei volle verschwendete Stunden.
Ich habe "Tideland" gesehen.
Dem einen oder anderen mögen einige Szenen als Wichsvorlage dienlich sein, ansonsten hast Du mit
[color=#FF0000]Sakura[/color] hat geschrieben:er spielt in einer völlig von der Realität losgelösten Parallelwelt
mal Recht was "Real" angeht. :P
Da kann man auch nichts loben von wegen kindlicher Fantasie, sondern das ist einfach eine Aneinanderreihung von Selbstgesprächen.
Das später aufgebitchte Outfit von Jodelle ist abstoßend, und was auch mich am meisten ärgert:

[color=#000000]Bruno[/color] hat geschrieben:TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie
Jo... Genau: Ein Mutant, dem sie im Film das Gehirn weggeschnitten haben, will mit einem Mädchen züngeln, weil ihm zu Kindeszeit die Oma ihre Zunge in seinen Mund gesteckt hat.

Und das soll jetzt die Darstellung von "Pädophilie" sein?? Ich kämpfe gegen die Not, mich übergeben zu müssen. :x Das ist doch absurd. Wenn das im Film Gezeigte "pädophil" sein soll, dann müsste die überwiegende Mehrheit der GLF-User das Forum bitte verlassen - oder sich als sonstwasphil bezeichnen.

Warum rege ich mich künstlich so sehr darüber auf? Nun, weil:

[color=#FF0000]Sakura[/color] hat geschrieben:Ärgerlich mal wieder aus Sicht eines GL, dass nochmals ein widerlicher Schwachsinniger als Partner eioner "Beziehung" zu dem Kind herhalten muss
Damit wird suggeriert, dass nur ein Gehirnamputierter (Achtung: Das ist nicht diskriminierend, denn ihm wurde nach eigener Aussage wirklich im Gehirn herum geschnitten, bitteschön also: echt gehirnamputiert!!) zu Beziehung/Lust zu einem Mädchen in der Lage ist. Damit wird im Film "krank" zu "krank" gesellt, um es zu legitimieren.

Ein unbedachter Zuschauer dieses Filmes, der zum ersten Mal mit der Thematik Mädchenliebe (wenn es das im Film überhaupt wäre) konfrontiert wird, wird unweigerlich fortan mit Mädchenküssern dieses Zahnfäule-Monster assoziieren. Und welcher Vater möchte schon, dass der saubere Mund seiner Tochter mit seinen strahlend weißen Zähnen von einem Mund mit verschimmelten Zähnen geküsst wird? Nun ja. Ich würde erst mal einen Liter Desinfektionsspray in diesen verschimmelten Mund sprühen.



Aber abgesehen davon, dass sich meine Echauffierung über das Zahn-Alien mit meinem Mund-Fetisch und der Vorliebe für schöne Zähne erklären lässt, wird es auf abstrakter Bedeutungsebene noch schlimmer für den Film:

[color=#000000]Gambit77[/color] hat geschrieben:Was ist an einem "Schwachsinnigen" widerlich? Er besitzt ein Handicap, das ihm niemand vorwerfen kann. Somit bietet er doch eine ideale Projektionsfläche für missverstandene und benachteiligte Minderheiten.
Genau das ist es ja: Der Kinderliebende ist missverstanden und benachteiligt. Darum geht es, wenn es um "Pädophilie" ginge. Darum geht es in dem Film aber nicht, sondern schlicht um Sakuras "Schwachsinnigen".

Richtiger wäre es gewesen, einen nach außen "normal" auftretenden kinderliebenden Mann (mit ordentlichen Zähnen) als Charakter zu nehmen. Das wäre ehrlich gewesen und das hätte den Realbezug, den Sakura einfordert.

Aber das geht ja nicht, weil die Menschen - wie oben schon erwähnt - "krank" zu "krank" summieren und es der Film ihnen leicht macht - siehe Gedankenblase des Zuschauers: "Der Gehirnamputierte will mit dem Mädchen züngeln - ja, natürlich, denn er ist ja gehirnamputiert = verständlich."

Und jetzt folgt daraus für den unbedachten Zuschauer nämlich ein noch (!) gefährlicherer Schluss:

[color=#000000]Gambit77[/color] hat geschrieben:Das gesellschaftskonforme Publikum unterstellt dem geistig Behinderten keine bösartigen Absichten wie etwa dem Pädo, empfindet sogar Mitleid für ihn
Richtig.
So, Achtung, und jetzt ziehe den Schluss mal bis zum Ende:

Wenn der Gehirnamputierte das Mädchen nicht nur gezüngelt, sondern mit seinem - wie Sakura es ausdrückt - "schwachsinnigen" Lachen das Mädchen sogar gefickt hätte, dann würde das gesellschaftskonforme Puplikum diesen Akt der Schändung nur mäßig verurteilen und - wie Du, Gambit, schreibst, Mitleid mit ihm haben.

Wenn aber ein normaler Kinderliebender, dem man nicht das Gehirn weggeschnitten hätte, das Mädchen gezüngelt hätte --- so jetzt setze den Satz mal fort! Was für Mitleid und Verständnis hätte das Puplikum mit/für diesen/m Charakter??! Na? Genau!

Warum spielt dieser gerade dargestellte Unterschied eine Rolle? Nun, weil die Kinderliebenden da draußen, die ihre Freundin gerne mal auf den Mund küssen würden, mehrheitlich ganz sicher nicht der gehirnamputierte Quasimodo-Typ mit verfaulten Zähnen wie in Tideland sind. :wink:


Konklusio:
Dieser Film
  • schafft Mitleid und Entschuldigung für eine uns fremde Minderheit, die schon bereits bemitleidet wird
  • schafft eine zahnfäulende Ekelassoziation hinsichtlich Mädchenküsser und gibt Zunder zum abschreckenden Feindbild des Mädchenlüsternen
  • animiert hoffentlich jeden zum besseren Zähneputzen.





Jodelle mag ich trotzdem sehr gerne. :oops:


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Forum-Geist
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Forum-Geist »

Smaragd aus Oz hat geschrieben: gehirnamputierte Quasimodo-Typ mit verfaulten Zähnen wie in Tideland
Ich lieg auf dem Boden vor lachen :lol:
Ja der Typ ist ein Störfaktor in dem Film, ich hasse ihn :evil:

Vill wäre eine "split Brain" op besser gewesen da er ja an Epilepsie litt. Dann wären Anfälle unmöglich aber dafür hätte er das "Alien hand Syndrom" was mir aber lieber wäre als weniger IQ zu besitzen als Forest Gumb :?

Ich mag den Film zum einen wegen den Schönen Scenen mit Jodelle und weil es ein Drama ist. Dem Kind passiert so viel schlimmes und bei Dramen werd ich immer so emotional das ich mich selbst in die Geschichte rein Wünsche.

Ja ein Kinderlieber Mann wäre besser gewesen, am besten einer in schlillernder Rüstung, und einem harten langen Schwert :wink:
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Felicitas »

Tideland, ist schon ne ganze Weile her das ich den Film gesehen habe. Damals hatte ich ihn mir nur wegen Jodelle angesehen, die wie jemand schon erwähnt hat leider nur in Horrorfilmen mitzuspielen scheint. Mir persönlich hat der Film damals nicht viel gegeben, was wohl aber auch daran liegen mag das ich alle Filme/Serien hasse, in denen kleine Mädchen zu Schaden kommen. Aber wenn die kleine Jodelle mitspielt mach ich dann doch immer ne Ausnahme. Eine vernünftige Kritik zu dem Film kann ich jetzt leider nicht abgeben, da es wie gesagt schon ein Weilchen her ist.

Alle die sich den Film jetzt nur wegen dem hübschen Mädchen ansehen wollen, rate ich strikt davon ab. Da gibt es wirklich besser geeignetes, ohne Blut, Drogen und Tod. Schaut euch lieber sowas wie Hanny und Nanny oder wie die beiden heißen an.

gelöscht_17 hat geschrieben:BTW - hat schon jemand den neuen von ihm gesehen, 'Das Kabinett des Doktor Parnassus' - ein wie gewohnt geniales Meisterwerk.
Mehrmals sogar, ein phantastischer Film. Animationstechnisch recht sparsam, aber das macht gar nichts, der Film weiß mit anderen Werten zu beeindrucken.

Und die Tochter von Parnassus ist wirklich sehr schön. Ihr Gesicht hat einfach etwas Besonderes. Hab ja nichts gegen Mädchen ihren Alters, aber 10 Jahre früher hätte sie mir sicher noch wesentlich besser gefallen. ^^
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Sairen
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Sairen »

Das Kabinett des Doktor Parnassus
Habe ich auch gesehen, aber ohne zu wissen, dass es vom Macher von Tideland ist. Gefiel aufjedenfall besser.
Auch wenn es einige sehr eigenartige Szenen gab (die in der Traumwelt mit den Leitern und so weiter...) und ich das Ende etwas überraschend fande, und auch nach zweitem Schauen nicht wirklich nachvollziehen konnte (warum war er denn plötzlich böse?) würde ich dennoch allgemein sagen, dass es ein guter Film, wenn auch kein Herausragender.
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Bruno
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Bruno »

Smaragd aus Oz hat geschrieben:
Bruno hat geschrieben:TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie
Jo... Genau: Ein Mutant, dem sie im Film das Gehirn weggeschnitten haben, will mit einem Mädchen züngeln, weil ihm zu Kindeszeit die Oma ihre Zunge in seinen Mund gesteckt hat.

Und das soll jetzt die Darstellung von "Pädophilie" sein?? Ich kämpfe gegen die Not, mich übergeben zu müssen. Das ist doch absurd. Wenn das im Film Gezeigte "pädophil" sein soll, dann müsste die überwiegende Mehrheit der GLF-User das Forum bitte verlassen - oder sich als sonstwasphil bezeichnen.
Was im Film gezeigt wird, ist nicht die Darstellung von Pädophilie, d.h. also es ist nicht allgemein repräsentativ für Pädophilie. (Nicht einmal Terry Gilliam hat das behauptet.) Es ist aber - in einem besonderen Kontext - dennoch eine Darstellung von Pädophilie bzw. pädophiler Handlungen.
Smaragd aus Oz hat geschrieben:Damit wird suggeriert, dass nur ein Gehirnamputierter (Achtung: Das ist nicht diskriminierend, denn ihm wurde nach eigener Aussage wirklich im Gehirn herum geschnitten, bitteschön also: echt gehirnamputiert!!) zu Beziehung/Lust zu einem Mädchen in der Lage ist. Damit wird im Film "krank" zu "krank" gesellt, um es zu legitimieren.
Nein, das sehe ich nicht so. Genauso könnte man sagen, dass suggeriert wird, dass nur Menschen mit geistiger Behinderung dazu fähig sind, Anschläge auf Eisenbahnzüge zu verüben. Terry Gilliam wollte wohl weder die eine noch die andere Aussage machen - und hat sie auch nicht gemacht.



Edit: Worthervorhebungen nachgebessert
Zuletzt geändert von Bruno am 16.12.2011, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Smaragd aus Oz »

[color=#000000]Bruno[/color] hat geschrieben:Was im Film gezeigt wird, ist nicht die Darstellung von Pädophilie. Es ist aber dennoch eine Darstellung von Pädophilie.
"Der Kreis ist kein Quadrat. Dennoch ist der Kreis ein Quadrat." Bild

Hä??

Was Du mit den "pphilen Handlungen" meinst, verstehe ich - teile Deine Schlussfolgerung aber nicht. Wenn ein Ersatzobjekt-Hetero ein Kind vergewaltigt, dann müsste man das nach Deiner Logik auch - in einem besonderen Kontext - als Darstellung von Pphili bezeichen. Genau dagegen wehre ich mich jedoch!!

[color=#000000]Bruno[/color] hat geschrieben:Genauso könnte man sagen, dass suggeriert wird, dass nur Menschen mit geistiger Behinderung dazu fähig sind, Anschläge auf Eisenbahnzüge zu verüben.
Wer einen Anschlag auf einen Eisenbahnzug verübt, der wird in der Regel geistig nicht mehr ganz fit gewesen sein. :lol:
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Bruno »

Smaragd aus Oz hat geschrieben:
Bruno hat geschrieben: Was im Film gezeigt wird, ist nicht die Darstellung von Pädophilie. Es ist aber dennoch eine Darstellung von Pädophilie.
Sinnentstellung durch ungekennzeichnete Zitateinkürzungen :twisted:
Aber ich gebe zu: Ich habe die Worthervorhebungen vergessen.

Es sollte heißen:

Was im Film gezeigt wird, ist nicht die Darstellung von Pädophilie, d.h. also es ist nicht allgemein repräsentativ für Pädophilie. (Nicht einmal Terry Gilliam hat das behauptet.) Es ist aber - in einem besonderen Kontext - dennoch eine Darstellung von Pädophilie bzw. pädophiler Handlungen.

(Ich habe die Worthervorhebungen nun im oberen Beitrag auch nachgebessert.)
Smaragd aus Oz hat geschrieben:Wenn ein Ersatzobjekt-Hetero ein Kind vergewaltigt, dann müsste man das nach Deiner Logik auch - in einem besonderen Kontext - als Darstellung von Pphili bezeichen.
Genauso wie z.B. homosexuelle Handlungen von nicht-homosexuellen Menschen ausgeführt werden können, können pädophile bzw. pädosexuelle Handlungen von nicht-pädophilen Menschen ausgeführt werden.
Ob die Filmfigur des geistig behinderten Dickens nun korrekterweise als Pädophiler oder als "Ersatzobjekttäter" bezeichnet werden muss, werden wir - über Mutmaßungen hinausgehend - kaum entscheiden können.
Das ändert jedoch nichts daran, dass im Film Pädophilie bzw. pädophile Handlungen zur Darstellung kommen.
Smaragd aus Oz hat geschrieben:Wer einen Anschlag auf einen Eisenbahnzug verübt, der wird in der Regel geistig nicht mehr ganz fit gewesen sein. :lol:
Nun ja. Wer mit einem Kind sexuell interagiert auch nicht. :lol:
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Smaragd aus Oz »

[color=#000000]Bruno[/color] hat geschrieben: :twisted:
:P
[color=#000000]Bruno[/color] hat geschrieben:Genauso wie z.B. homosexuelle Handlungen von nicht-homosexuellen Menschen ausgeführt werden können, können pädophile bzw. pädosexuelle Handlungen von nicht-pädophilen Menschen ausgeführt werden.
Deine Darstellung entbehrt nicht einer gewissen Logik. :D Mir ist die Abgrenzung zwischen den Sachverhalten wichtig, und zwar nicht auf Handlungsebene, sondern auf der Ebene, die sozial asoziiert wird. Wenn das Puplikum denkt: "Geisteskranker Quasimodo lutscht Mädchen Zunge aus = pphil", und seine Asoziationsketten darauf beschränkt, dann ist das Murks. Schwul bedeutet ja auch nicht bloß "Aids+Pofick".

Wenn Du in Deiner ßrätt-Überschrift bildzeitungsmäßig "TIDELAND, Terry Gilliam
und Pädophilie" schreibst, dann drückst Du damit aus, dass Pphilie in dem Film ein, wenn nicht der Hauptaspekt ist. Und wer das liest, der wird nicht denken, dass es in dem Film um eine Darstellung von Pphilie geht, sondern den Eindruck bekommen, dass die Darstellung von Pphilie schlechthin im Vordergrund steht.
So ist es aber nicht.

[color=#000000]Bruno[/color] hat geschrieben:Wer mit einem Kind sexuell interagiert auch nicht. :lol:
Soso.
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