VideoMarkt hat geschrieben:Die 13-jährige Rynn ist mit ihrem Vater in ein Haus am Rande einer Kleinstadt gezogen. Als man den Vater schon einige Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen hat, werden die Vermieterin Hallet, ihr pädophil veranlagter Sohn Frank sowie der sympathische Polizist Miglioriti neugierig. Mrs. Hallet muss ihre Aufdringlichkeit mit dem Leben bezahlen, woraufhin Rynn versucht, die Spuren ihrer Anwesenheit zu beseitigen. Dabei lernt sie den jungen Mario kennen, der schon bald hinter ihre Geheimnisse kommt und ihr behilflich ist. Als weniger freundlich erweist sich Frank, der sich nicht so leicht abschütteln lassen will...
Quelle:Der Rezensent Mathias 'deepred' hat geschrieben:Die 13-jährige Rynn (Jodie Foster) lebt abgeschieden in einem alten Haus in ländlicher Umgebung mit ihrem Vater, einem angesehenen Schriftsteller. Nur, diesen Vater hat niemand je gesehen, und seine Abwesenheit wirft immer mehr Fragen auf, denen verschiedene Menschen neugierig nachgehen, darunter die biestige Vermieterin (Alexis Smith) und ihr psychisch gestörter Sohn (Martin Sheen). Bald schon muss Rynn zu drastischen Methoden greifen, um ihr Geheimnis zu bewahren...
Die kanadische Produktion DAS MÄDCHEN AM ENDE DER STRASSE aus dem Jahr 1976 ist ein ungewöhnlicher Mix aus Thriller, Psychodrama und Schwarzer Komödie, der fast völlig in Vergessenheit geraten ist, dabei handelt es sich hier um einen packenden Film, der es locker mit heutigen Genre-Beiträgen aufnehmen kann. Die Frage nach dem Aufenthaltsort des Vaters und dem Geheimnis um Rynn hält den Film in Hochspannung. Regisseur Nicolas Gessner schafft eine intensive, beklemmende Atmosphäre der herbstlichen Kleinstadt und dem Haus am Ende der Straße, in dem der größte Teil der Handlung spielt.
Daneben wird aber mit der Figur der kleinen Rynn ein stimmiges und faszinierendes Psychogramm eines Kindes entworfen, das völlig auf sich allein gestellt ist und sein Leben unabhängig von jeder Instanz organisiert hat. Rynns Einsamkeit ist selbst gewählt, nur dem jungen Zauberkünstler Mario (Scott Jacoby) gelingt es, ihre Isolation zu durchbrechen und einen emotionalen Kontakt aufzubauen, und so erzählt der Film auch eine sehr sonderbare, und doch berührende Teenager-Romanze. Mit dem Auftritt von Martin Sheen als psychopathischem Kinderschänder, der nur zu gern die scheinbare Hilflosigkeit von Rynn ausnutzen möchte, entsteht ein Element von Gewalt und Bedrohung, das man nicht so schnell vergisst, auch wegen Sheens beängstigender Vorstellung. Jodie Foster war zum Zeitpunkt des Drehs 14 Jahre alt und hatte bereits in Scorseses Taxi Driver (Collector's Edition) begeistert, hier trägt sie mühelos den kompletten Film alleine. Ihr Porträt der eigenwilligen Rynn ist äußerst komplex, niemals bettelt sie um Sympathie, wirkt manchmal sehr liebenswert, dann wieder bekommt man fast Angst vor ihr. Eine fantastische Leistung.
DAS MÄDCHEN AM ENDE DER STRASSE wurde seinerzeit in den USA angegriffen, weil es eine erotische Szene mit den jugendlichen Darstellern gibt, gegen die sich auch Jodie Foster nach eigenen Aussagen gewehrt hat. In dieser Szene wurde sie zwar von ihrer älteren Schwester gedoubelt, aber dieser Vorfall, zusammen mit dem erschreckenden Filmtod eines Hamsters, haben dazu geführt, dass Foster den Film bis heute ablehnt und sich nie positiv über ihn geäußert hat. In dem geschlossenen Universum der Geschichte aber haben beide Szenen ihre Berechtigung. DAS MÄDCHEN AM ENDE DER STRASSE bleibt ein absoluter Geheimtipp. Er verzichtet vollkommen auf Klischees, ist stellenweise äußerst unangenehm, makaber und eigenartig, aber mich hat er nicht mehr losgelassen. Ein kleines, schwarzes Meisterstück. Von solchen Filmen wünsche ich mir mehr.
Die DVD von Concorde bietet den Film in guter Qualität (16:9, Deutsch/Englisch DD 1.0, deutsche Untertitel), Extras sind nicht vorhanden. Das Cover mit dem grässlichen FSK-Logo lässt sich leider nicht wenden!
http://www.amazon.de/gp/product/B002PBH6VS
Hat den Film schon jemand von euch gesehen, lohnt es sich den zu kaufen?
