- Pitti
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Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
Was heißt da Meckerer?
Ich kann es nicht leiden, wenn dämliche Regisseure gute Bücher verhunzen. Das ist alles.
Genau wie bei Harry Potter: Im Buch steht, sie tragen einen Zaubererumhang und einen Zaubererhut. Und was macht der dämliche Regisseur??? Er zieht ihnen Jeans und Sweatshirts an. DAs ist Scheisse!
Wenn man das Buch "Alice im Wunderland" verfilmt, sollte man auch "Alice im Wunderland" verfilmen und nicht einen total anderen Film machen. Falls doch, sollte man auf den betrügerischen Titel verzichten und den Streifen anders nennen, z.B. "Alice wird erwachsen" oder sonstwas.
Wenn an einem Film "Alice im Wunderland" steht, will ich genau DAS sehen und nicht was total anderes und wenn ein Film "Harry Potter" heißt, will ich keine Spielfilm über einen Jagdpiloten aus dem Weltkrieg schauen, der einen schwulen Freund hat!
Ich kann es nicht leiden, wenn dämliche Regisseure gute Bücher verhunzen. Das ist alles.
Genau wie bei Harry Potter: Im Buch steht, sie tragen einen Zaubererumhang und einen Zaubererhut. Und was macht der dämliche Regisseur??? Er zieht ihnen Jeans und Sweatshirts an. DAs ist Scheisse!
Wenn man das Buch "Alice im Wunderland" verfilmt, sollte man auch "Alice im Wunderland" verfilmen und nicht einen total anderen Film machen. Falls doch, sollte man auf den betrügerischen Titel verzichten und den Streifen anders nennen, z.B. "Alice wird erwachsen" oder sonstwas.
Wenn an einem Film "Alice im Wunderland" steht, will ich genau DAS sehen und nicht was total anderes und wenn ein Film "Harry Potter" heißt, will ich keine Spielfilm über einen Jagdpiloten aus dem Weltkrieg schauen, der einen schwulen Freund hat!
- MaraFan
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Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
Ähm im Harry Potter Buch steht das sie in der Muckelwelt in normalen Klamotten rumlaufen. Und das sind eben Jeans und Sweatshirt
Und nochmal sie haben NICHT DAS BUCH VON LEWIS vefilmt sondern eine Eigene Geschichte geschrieben eine FORTSETZUNG
Und es geht um Alice im Wunderland Alice ist eben Älter gewurden mehr auch nicht..
Und nochmal sie haben NICHT DAS BUCH VON LEWIS vefilmt sondern eine Eigene Geschichte geschrieben eine FORTSETZUNG
Und es geht um Alice im Wunderland Alice ist eben Älter gewurden mehr auch nicht..
Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
Hast du den Film gesehen, Pitti?
Die Intelligenz ist das am gerechtesten verteilte Gut. Jeder meint genug davon zu haben.
- MaraFan
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Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
Zhu ich glaube nicht, zuerst war ich auch sehrrrrrrrrrr Kritisch eingestellt weil Alice 20 Jahre alt ist, aber nachdem ich ihn gesehen habe muss ich sagen das es gut so ist das ALice Erwachsen ist ^^Zhunami hat geschrieben:Hast du den Film gesehen, Pitti?
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Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
Hab den Film vor einigen Tagen im Kino gesehen, sogar in 3D.
EIn gelungener Film mit gelungen darmitunge der Schauspieler, nach dem ganzen Dreck, der sonst so vermarktet wird, finde ich ihn sehr Sehenswert.
Und Ich für meinen Teil, würde Alice nicht von der Bettkante stoßen!
Hübsche juneg Frau!
Super Film, erst ansehen, dann meckern XDD
Gruß Dunkelziffer
EIn gelungener Film mit gelungen darmitunge der Schauspieler, nach dem ganzen Dreck, der sonst so vermarktet wird, finde ich ihn sehr Sehenswert.
Und Ich für meinen Teil, würde Alice nicht von der Bettkante stoßen!
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Vergiss wer du bist und ich sage es dir, du bist Niemand
- Pitti
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Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
Bis jäzz nisch! Hab doch geschrieben: Werde mir den Film nicht ansehn.Zhunami hat geschrieben:Hast du den Film gesehen, Pitti?
- Pitti
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Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
In dem Film rennen sie aber in der Zaubererschule so rum.MaraFan hat geschrieben:Ähm im Harry Potter Buch steht das sie in der Muckelwelt in normalen Klamotten rumlaufen. ..
Wär ungefähr so, als wenn Astronauten in Badehosen im Weltraum spazieren gehen oder Kirchgänger dreckige Blaumänner und Sicherheitsschuhe tragen und Bauhelme. Haha! *hierfehlteinkotzsmily*
- Khenu Baal
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Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
Das war ein gewisser "Aladdin Truelove" am 26.04.1998. An diesem Tag schrieb er in der ASGL-L (alt.support.girl-lovers List), einer Mailingliste für Mädchenliebhaber, den geschichtsträchtigen Satz:Kolibri hat geschrieben:Wer hat diesen Tag eingeführt?
"Hi all, I hope you all had a nice April 25! Might we call it "Alice Day"?"
Die Namensidee war damit geboren. Zuvor und auch noch im Folgejahr begingen die GLs den PPD (Pedo Pride Day), und zwar seit 1996. Ins Leben gerufen hatte diesen Tag "TheSlurp", der Betreiber der "Pedophile Liberation Front", einer längst nicht mehr existierenden Webseite. Im Januar 2000 griff ein gewisser "Moomin" in oben genannter Mailingliste den Namensgedanken von "Aladdin Truelove" wieder auf. Daraus entwickelte sich eine Diskussion, die nach nur wenigen Wochen mit der Umbenennung des Pedo Pride Day in Alice Day endete. Dabei spielte neben des einprägsameren, kürzeren Namens auch der Sinneswandel eine Rolle, den Tag nicht ausschließlich dem emanzipatorischen Anliegen, sondern zuallererst den geliebten Mädchen zu widmen. 2001 fand dann der erste Alice Day unter dem neuen Namen statt, 2002 folgte das erste "offizielle" (2001 hatte es auch schon ein kleines, inoffizielles gegeben) AD-Treffen in Deutschland.
Im März konnte ich Dir das leider nicht sagen, weil ich die konkreten Informationen im virtuellen Nirvana wähnte. In der Annahme, sie befänden sich auf einer der in den letzten Jahren abgerauchten Festplatten. Ich fand sie heute auf einer funktionierenden, aber im Herbst 2003 (!) von mir ausgemusterten Festplatte, gesucht hatte ich eigentlich was ganz anderes.
Tja, wie mein geliebter Großvater immer sagte: Wirf nix weg, mein Junge! Man weiß nie, wozu es nochmal nützlich sein kann.
Gruß!
Der Messi-Baal
Edit: Peinlich - hab die Quellenangabe unterschlagen. Die genannten Details gehen auf einen Abriß von "Frank" am 23.04.2001 auf dem damaligen Pädo-Portal zurück.
Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
ich hab die vorschau gesehn, das mädchen ist mir zu alt und die ganzen phantasiegestalten sind hässlich, besonders die katze.
ricochet:jsxji5wy47wudli6
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An alle Pedohasser
https://www.youtube.com/watch?v=09vFKfpyuII
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Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
Also mir hat der Film gefallen. Und ich fand die Katze am interessantesten, vor allem die Syncro-Stimme war wirklich wundervoll.
Ebenfalls war die Detailverliebtheit (z.B. im Palast der Königin) eine kleine Augenweide.
Ich habe jedenfalls nichts zu bemängeln an diesem Werk.
Ebenfalls war die Detailverliebtheit (z.B. im Palast der Königin) eine kleine Augenweide.
Ich habe jedenfalls nichts zu bemängeln an diesem Werk.
Die Dunkelheit ist das Tor zum Licht
Das Elend ist der Weg zur Schönheit
Der Tod ist die Schwelle zum Leben
{Quelle: Pans Labyrinth}
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Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
vielleicht sollte ich den film anschaun. aber da warscheinich keinen kleinen girls da vorkommen werd ich es mir noch überlegen.
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An alle Pedohasser
https://www.youtube.com/watch?v=09vFKfpyuII
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Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
Nun, völlig ohne kleine Alice kommt auch die Verfilmung von Tim Burton nicht aus. Die kleine Alice wird von Mairi Ella Challen (http://www.imdb.com/name/nm3141431/) gespielt. Aber sie ist nur am Anfang des Film zu sehen.
Das du aber einen Film beurteilst ohne ihn gesehen zu haben... Mir fehlen die Worte. Kinobanause du!!
Das du aber einen Film beurteilst ohne ihn gesehen zu haben... Mir fehlen die Worte. Kinobanause du!!
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Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
@liquid, nein nein, versteh mich bitte nicht falsch, ich beurteile ihn ja nicht, ich habe ja nur geschrieben wie mein erster eindruck war, der erste eindruck ist ja das a und o aber wenn mir jemand einen film empfiehlt dann überleg ich mir nochmal ob ich ihn doch anschaue.
ricochet:jsxji5wy47wudli6
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- Smaragd aus Oz
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Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
So....
[Dings]Die Einzeiler-Leser oder Filmphobiker können gleich wegklicken, Ihr Vakuumgehirne![/Dings]
...jetzt habe ich den Film gesehen und kann mich äußern.
Den langen Einleitungs-Beitrag von Bruno habe ich noch nicht gelesen, um mich durch seine regelmäßig doch recht durchdachten Äußerungen in meiner frischen Meinung nicht zu beeinflussen. Ihn werde ich erst morgen lesen, nachdem ich dies geschrieben und eine Nacht darüber geschlafen habe.
Aber die folgenden Kommentare von Euch und Eure Hauptkritik habe ich gelesen. Dazu werde ich mich am Ende äußern.
Zunächst zum Film selbst:
Wie MaraFan schon richtig schrieb, handelt es sich nicht um eine Verfilmung vom Wunderschland-Buch von Carroll. Aber der Film ist auch keine Fortsetzung!!!
Und hier setze ich mein erstes Lob, denn die Drehbuchautorin hat erheblich aus Carroll zitiert, aber trotzdem eine eigenständige Geschichte erschaffen.
Von Beginn an wird eine gute Atmosphäre geschaffen - ein wesentliches Kriterium für mich.
Musikkompositeur ist Danny Elfman - das spricht für sich: Perfekt für diese Art Film, schöne Untermalung, ohne aufdringlich oder kitschig zu wirken.
Die Bilder und Kulissen des Films sind ein Märchen für sich. Sie können auf Augenhöhe neben den Welten von "Herr der Ringe" oder "Star Trek" bestehen... na ja, für "Star Trek" reicht es vielleicht doch nicht ganz.
Johnny Depp spielt die Rolle des pädophilen Girllovers sehr überzeugend - wie schon in seiner Schokoladenfabrik. Juchhu, ich mag ihn. Einer von uns.
Mia Wasikowska als Alice finde ich sehr hübsch und für diese Rolle - wie sie für diesen Film gedacht ist - ideal. Eine Augenweide.
Die Charaktere werden von Beginn an liebevoll eingeführt und gezeichnet. Obwohl es sich um pointierte Stereotypen handelt, wirkt keine Figur - selbst die kleinste Maus - weder oberflächlich noch peinlich. Alle Charaktere tragen eine konsistente Seele mit sich und rufen bei ihrem Auftreten sofort Vertrautheit und Echtheitsgefühl hervor.
Die Dramaturgie lässt den Charakteren - bis auf Anfang und Ende in der "Realwelt" - genügend Luft zum Entfalten und der Spannungsaufbau ist gelungen. Eine langweilige Minute habe ich während des Gucks nicht gehabt.
Lediglich der Kampf gegen den Endgegner ist wie üblich recht seicht und vorhersehbar. Trotzdem artete der Finalschlacht-Aufmarsch nicht in einer metzelnden Massen-Orgie à la "Herr der Ringe" aus, obwohl daraus zitiert wurde.
Insgesamt hat Burton mit seinem Film eine richtige Welt erschaffen - freilich nur für diejenigen, die auch Zugang zu richtig richtigen Welten wie das Wunderland haben.
Als der Film vorbei war, fühlte ich mich so, als würde ich aus einer heimischen Welt kehren, aus einem Traum erwachen. So ein Gefühl, wie man es am Ende einer Oper hat.
Sakura würde jetzt schreiben: "Das ist nicht real."
Doch während ich den Film sah, da sah ich ihn als das, was er ist, und ich wusste, dass sich Sakura irrt. Im zweiten Drittel sprach Alice auch diese auf meiner Zunge liegende Erkenntnüs aus: "Diese Welt ist real."
Und so ist es! Wacht in Eure Träume auf, Leute!!
Jetzt zu Eurem Hauptkritikpunkt: Alice gespielt von einer Erwachsenen.
Abgesehen davon, dass der Film keine Verfilmung von Carrolls Buch ist, ist nach meinem Dafürhalten genau dies das Element, das diesen Film mehr werden lässt als eine billige Buch-Kopie oder eine GL-Wichsvorlage.
Warum sehe ich darin das wesentliche Element? Nun, weil hier nicht das Kindliche isoliert als heilige Kindlichkeit zelebriert wird, sondern vererwachsend wird. Und darin liegt für mich auch das Reale und Besondere des Filmes:
Ein Erwachsener fällt in eine Welt, die eigentlich für Kinder vorgesehen und vorgezeichnet ist. Aber es funktioniert trotzdem.
Wenn wir Lewis Carroll lesen, dann versetzen wir uns alte Säcke in das kleine Mädchen, gehen also geistig fremd.
Ein Alice-Film, in dem Alice durch eine 8-Jährige gespielt wird, wäre die Erfüllung aller gängigen Erwartungen und mit der VLC-Szenenwiederholung als flüchtige Wichsvorlage super.
Aber bei diesem Film durfte ich in einer mir verbundenen Welt teilnehmen als das, was ich - leider - bin: als Erwachsener.
Das ist mein Zugang zu diesem Film.
Vielleicht liest es jemand, kann meiner Sicht etwas abgewinnen und gibt dem Film eine Chance.
Am Ende des Filmes verabschiedet Johnny Depp als girlloverischer Hutmacher die erwachsene Alice. Vorher beklagte er - in Reminiszenzen vom kleinen Mädchen badend - ihre Verwandelung. Man sieht am Ende seinen Schmerz, aber auch sein Glück. Und man sieht seine Erkenntnis, dass man irgendwann loslassen muss.
Diese Metaebene habe ich aus meinem subjektiven Universum in den Film hineingesponnen bzw. den Szenen unterlegt. Doch sie trifft zu, und vielleicht auch Johnny Depp als der im Moment wohl berühmteste lebende Girllover wird es so empfunden haben.
Das Erwachen nach dem Film war ein doppeltes. Beide Erwachen waren ernüchternd.
Aber durch den Film sehe ich mich wiederholt bestätigt, dass jenseits von Sakuras Realität eine reale Realität in unserem Kopfe existiert.
Dort lebe ich. Dorthin gehe ich jetzt. Tschö, Ihr armen Kreaturen.
Es ist für mich einfacher, über etwas einen furchtbaren Verriss zu posten und mich mächtig darüber auszukotzen. Wenn ich einen Film lobe, dann tue ich es aus tiefer Überzeugung.
[Dings]Die Einzeiler-Leser oder Filmphobiker können gleich wegklicken, Ihr Vakuumgehirne![/Dings]
...jetzt habe ich den Film gesehen und kann mich äußern.
Den langen Einleitungs-Beitrag von Bruno habe ich noch nicht gelesen, um mich durch seine regelmäßig doch recht durchdachten Äußerungen in meiner frischen Meinung nicht zu beeinflussen. Ihn werde ich erst morgen lesen, nachdem ich dies geschrieben und eine Nacht darüber geschlafen habe.
Aber die folgenden Kommentare von Euch und Eure Hauptkritik habe ich gelesen. Dazu werde ich mich am Ende äußern.
Zunächst zum Film selbst:
Wie MaraFan schon richtig schrieb, handelt es sich nicht um eine Verfilmung vom Wunderschland-Buch von Carroll. Aber der Film ist auch keine Fortsetzung!!!
Und hier setze ich mein erstes Lob, denn die Drehbuchautorin hat erheblich aus Carroll zitiert, aber trotzdem eine eigenständige Geschichte erschaffen.
Von Beginn an wird eine gute Atmosphäre geschaffen - ein wesentliches Kriterium für mich.
Musikkompositeur ist Danny Elfman - das spricht für sich: Perfekt für diese Art Film, schöne Untermalung, ohne aufdringlich oder kitschig zu wirken.
Die Bilder und Kulissen des Films sind ein Märchen für sich. Sie können auf Augenhöhe neben den Welten von "Herr der Ringe" oder "Star Trek" bestehen... na ja, für "Star Trek" reicht es vielleicht doch nicht ganz.
Johnny Depp spielt die Rolle des pädophilen Girllovers sehr überzeugend - wie schon in seiner Schokoladenfabrik. Juchhu, ich mag ihn. Einer von uns.
Mia Wasikowska als Alice finde ich sehr hübsch und für diese Rolle - wie sie für diesen Film gedacht ist - ideal. Eine Augenweide.
Die Charaktere werden von Beginn an liebevoll eingeführt und gezeichnet. Obwohl es sich um pointierte Stereotypen handelt, wirkt keine Figur - selbst die kleinste Maus - weder oberflächlich noch peinlich. Alle Charaktere tragen eine konsistente Seele mit sich und rufen bei ihrem Auftreten sofort Vertrautheit und Echtheitsgefühl hervor.
Die Dramaturgie lässt den Charakteren - bis auf Anfang und Ende in der "Realwelt" - genügend Luft zum Entfalten und der Spannungsaufbau ist gelungen. Eine langweilige Minute habe ich während des Gucks nicht gehabt.
Lediglich der Kampf gegen den Endgegner ist wie üblich recht seicht und vorhersehbar. Trotzdem artete der Finalschlacht-Aufmarsch nicht in einer metzelnden Massen-Orgie à la "Herr der Ringe" aus, obwohl daraus zitiert wurde.
Insgesamt hat Burton mit seinem Film eine richtige Welt erschaffen - freilich nur für diejenigen, die auch Zugang zu richtig richtigen Welten wie das Wunderland haben.
Als der Film vorbei war, fühlte ich mich so, als würde ich aus einer heimischen Welt kehren, aus einem Traum erwachen. So ein Gefühl, wie man es am Ende einer Oper hat.
Sakura würde jetzt schreiben: "Das ist nicht real."
Doch während ich den Film sah, da sah ich ihn als das, was er ist, und ich wusste, dass sich Sakura irrt. Im zweiten Drittel sprach Alice auch diese auf meiner Zunge liegende Erkenntnüs aus: "Diese Welt ist real."
Und so ist es! Wacht in Eure Träume auf, Leute!!
Jetzt zu Eurem Hauptkritikpunkt: Alice gespielt von einer Erwachsenen.
Abgesehen davon, dass der Film keine Verfilmung von Carrolls Buch ist, ist nach meinem Dafürhalten genau dies das Element, das diesen Film mehr werden lässt als eine billige Buch-Kopie oder eine GL-Wichsvorlage.
Warum sehe ich darin das wesentliche Element? Nun, weil hier nicht das Kindliche isoliert als heilige Kindlichkeit zelebriert wird, sondern vererwachsend wird. Und darin liegt für mich auch das Reale und Besondere des Filmes:
Ein Erwachsener fällt in eine Welt, die eigentlich für Kinder vorgesehen und vorgezeichnet ist. Aber es funktioniert trotzdem.
Wenn wir Lewis Carroll lesen, dann versetzen wir uns alte Säcke in das kleine Mädchen, gehen also geistig fremd.
Ein Alice-Film, in dem Alice durch eine 8-Jährige gespielt wird, wäre die Erfüllung aller gängigen Erwartungen und mit der VLC-Szenenwiederholung als flüchtige Wichsvorlage super.
Aber bei diesem Film durfte ich in einer mir verbundenen Welt teilnehmen als das, was ich - leider - bin: als Erwachsener.
Das ist mein Zugang zu diesem Film.
Vielleicht liest es jemand, kann meiner Sicht etwas abgewinnen und gibt dem Film eine Chance.
Am Ende des Filmes verabschiedet Johnny Depp als girlloverischer Hutmacher die erwachsene Alice. Vorher beklagte er - in Reminiszenzen vom kleinen Mädchen badend - ihre Verwandelung. Man sieht am Ende seinen Schmerz, aber auch sein Glück. Und man sieht seine Erkenntnis, dass man irgendwann loslassen muss.
Diese Metaebene habe ich aus meinem subjektiven Universum in den Film hineingesponnen bzw. den Szenen unterlegt. Doch sie trifft zu, und vielleicht auch Johnny Depp als der im Moment wohl berühmteste lebende Girllover wird es so empfunden haben.
Das Erwachen nach dem Film war ein doppeltes. Beide Erwachen waren ernüchternd.
Aber durch den Film sehe ich mich wiederholt bestätigt, dass jenseits von Sakuras Realität eine reale Realität in unserem Kopfe existiert.
Dort lebe ich. Dorthin gehe ich jetzt. Tschö, Ihr armen Kreaturen.
Es ist für mich einfacher, über etwas einen furchtbaren Verriss zu posten und mich mächtig darüber auszukotzen. Wenn ich einen Film lobe, dann tue ich es aus tiefer Überzeugung.
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
- Madicken
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- Wohnort: Junibacken. "Ihr seht und fragt : Warum? Aber ich träume und sage: Warum nicht ?"
Re: Alice im Wunderland 2010 (Tim Burton)
Nimmst Du mich mit, Kapitän, auf die(se) Reise ???Smaragd aus Oz hat geschrieben:...sehe ich mich wiederholt bestätigt, dass jenseits von Sakuras Realität eine reale Realität in unserem Kopfe existiert.
Dort lebe ich. Dorthin gehe ich jetzt. Tschö, Ihr armen Kreaturen.
Die arme Kreatur Madicken.
"Wer zeigt ein Kind, so wie es steht ? Wer stellt es ins Gestirn und giebt das Maß des Abstand ihm in die Hand ?
(R.M. Rilke)
“We are all born sexual creatures, thank God, but it's a pity so many people despise and crush this natural gift.”
(Marilyn Monroe)