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dreamer
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Phoebe In Wonderland (2008)

Beitrag von dreamer »

Phoebe (Elle Fanning) lebt in ihrer eigenen Welt, in der sie ihren Fantasien freien Lauf lassen kann. Doch sie hat ein Probleme damit, sich an die gängigen Verhaltensregeln zu halten. Erstaunlicherweise macht sie sich mit ihrer eigenwilligen Art aber nicht nur Feinde sondern es bringt ihr auch einige Bewunderer, während ihre Mutter (Felicity Huffman) fürchtet, sie könne die Erziehung der Tochter und den Beruf nicht unter einen Hut bringen. Als Phoebes Lehrerin (Patricia Clarkson) eine Amateurvorstellung von Alice in Wonderland organisiert, bemüht sie sich um eine der Rollen.


http://www.m-impulse.co.cc/?p=546 <-- Trailer auf das Bild klicken
gelöscht_17
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Film Tipp: "Phoebe In Wonderland" mit Elle Fanning

Beitrag von gelöscht_17 »

Edit-Hinweis: Doppelte Themen zum Film zusammengefügt.
GLF-Mo



Ja, das Traurige vorneweg: Es gibt nach wie vor keine deutsche Fassung davon, nicht einmal deutsche Untertitel. Bedenkt man, dass der Film schon drei Jahre auf dem Buckel hat, spricht das mal wieder Bände bezüglich des deutschen Filmgeschehens.

Ich habe mir den Streifen mit englischen Untertiteln angesehen, damit mir nicht zuviel vom Amigenuschel entgeht. Leider wird der Film dadurch nicht besser...

Ja, schon wieder muss ich einem Elle-Film kritisieren, "Somewhere" war mir einfach zu langweilig, "Phoebe" ist mir zu gewollt ambitioniert, aber leider ohne jeglichen Tiefgang. Elle hat hier definitiv eine Rolle mit Potenzial, spielt sie doch eine Neunjährige (was sie während des Films wohl auch ist, Leckerschmecker...), bei der psychische Probleme auftauchen, die anfangs nicht weiter erklärt werden. Der Fachmann erkennt schnell Zwangshandlungen, die auf das Tourette-Syndrom hinweisen. Sie macht Dinge wie die Treppen in einem bestimmten Muster hoch- und runterspringen, um mal ein Beispiel zu nennen. Unangenehm fällt sie in der Schule auf, weil sie irgendwen im Streit anspuckt. Doch statt ihr sonderbares Verhalten mal ein wenig auszubauen, wird dem Zuschauer ein Mutter-Tochter-Drama serviert, Phoebe bekommt die begehrte Rolle der Alice in einer Schulaufführung von "Alice im Wunderland" (höhö, welche Überraschung...), ihre Mutter schreibt derweil ihre Dissertation über - na, was wohl: "Alice im Wunderland". Von ihrer ebenfalls etwas seltsamen Theater-Lehrerin wird sie gefördert, weil sie das Potenzial ihrer Schülerin erkennt.

Naja, dann kommen noch ein paar unangenehme Ausrutscher seitens Phoebe, sie springt durch eine Falltür auf die Bühne und verletzt sich minimal, ihr wird als Strafe die Rolle der Alice weggenommen, dann kriegt sie sie wieder zurück, die seltsame Theater-Lehrerin wird aufgrund des Vorfalls ihres Postens enthoben, die Kinder machen aber auf Initiative Phoebes einfach weiter mit dem Üben, was dem stereotypen Schuldirektor nicht passt (er versucht, den John Cleese raushängen zu lassen, hat aber nicht die Klasse dazu). Phoebe hat später während einer Ballettaufführung den Zwang, eine der Tänzerinnen was zuzurufen und muss den Theaterraum verlassen, Drama, Drama, zwischenzeitlich hat sie einige Male eine Art Halluzinationen und sieht eine 'Red Queen' und den in Amerika bekannten Eiermensch Humpty-Dumpty, die ihr was aufzwingen, und schließlich - trara! - löst sich alles in Wohlgefallen auf, als Phoebe ihrer Klasse selbstbewusst erklärt, dass sie eine Form des Tourette-Syndroms hat, worauf die Schüler ein paar dumme Fragen stellen ("ist das AIDS?", "ist das ansteckend?"), die sie locker-lächeld mit einem "no" beantwortet. Dann gibt es noch eine Szene aus "Alice" zu sehen, Tanz, Gesang, alles wird gut, tralala, und man fragt sich schließlich, ob ein Film mit Bill Pullman und Elle Fanning wirklich so banal sein muss.

Ja, schade, aber immerhin gibt es eine herzallerliebste Elle zu sehen, die gewohnt souverän als Neunjährige die Rolle meistert, aber leider gibt es da nicht so viel zu meistern. Achja, wer sie schon immer mal singen hören wollte, wird auf seine Kosten kommen, aber der Gesang ist leider auch nicht der Rede wert. Wie gesagt, das Potenzial hatte der Film, aber er ist einfach zu belanglos und erschöpft sich in oberflächlichen Szenen.

Achja, die kleine Schwester von Phoebe sollte noch erwähnt werden, die irgendwie mehr hängenbleibt als Elle, weil sie ihre Rolle als Nervensäge wirklich überzeugend spielt, ausserdem sind ihre Zahnlücken allerliebst.

Tja, von mir gibt es 5 schlappe Daumen von 10, aber nur, weil es Elle ist.

Nosfi, der sich duckend vom Acker macht, um von Perma und Smaragd nicht erschlagen zu werden...

*davonflatter*
gelöscht_17
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Re: Film Tipp: "Phoebe In Wonderland" mit Elle Fanning

Beitrag von gelöscht_17 »

OK, das hatte ich übersehen. Asche auf mein Haupt. Ist aber interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Meinungen sein können.

Nosfi
Wilson
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Re: Film Tipp: "Phoebe In Wonderland" mit Elle Fanning

Beitrag von Wilson »

Ok, dann werde ich mir einfach mal meine eigene machen :)
gelöscht_17
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Re: Film Tipp: "Phoebe In Wonderland" mit Elle Fanning

Beitrag von gelöscht_17 »

Wilson hat geschrieben:Ok, dann werde ich mir einfach mal meine eigene machen :)
Das sollte man ohnehin, denn ich erhebe keinesfalls den Anspruch der absoluten Objektivität.

Nosfi
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Bruno
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Re: Film Tipp: "Phoebe In Wonderland" mit Elle Fanning

Beitrag von Bruno »

Ich habe den Film vor kurzem gesehen und fand ihn eigentlich ganz gut, wenngleich auch nicht überwältigend. Elle spielt die erste Hauptrolle ihrer Karriere souverän und durchaus überzeugend. Natürlich war Elle alleine bereits ein Grund für mich, die Mühe eines nur-englischsprachigen Filmes auf mich zu nehmen. Und in diesem Punkt hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

Der zweite Punkt, der den Film für mich interessant gemacht hat, ist natürlich der Bezug zu Lewis Carroll. Die im Film geschaffene Verbindung vom Tourette-Syndrom mit dem Werk Lewis Carrolls ist durchaus bemerkenswert und meines Wissens nach auch neu. Dass die Erlebniswelt der vom Tourette-Syndrom betroffenen Phoebe mit Carrolls Werk im Film in Beziehung gesetzt wird, heißt zwar noch nicht, dass Carroll selbst (posthum) eine Affinität zum Tourette-Syndrom unterstellt wird, dennoch spiegelt Carrolls literarische Welt so eindeutig ein kommunikationsbedingtes gesellschaftliches Außenseitertum wider, dass der hergestellte Bezug grundsätzlich nicht ganz ungerechtfertigt erscheint.

Die eklatante aus der Norm fallende Eigenständigkeit von Lewis Carrolls Leben und Werk hat seit über hundert Jahren Interpreten dazu veranlasst, sich nicht ausschließlich mit den Erklärungen von "künstlerischer Kreativität" und Individualität zufriedenzugeben sondern vielmehr Schlüsselerklärungen im "klinischen" Bereich zu suchen. Nachdem Carroll jahrzehntelang posthum in dominanter Weise der Spielball von Psychoanalytikern und Sexualwissenschaftlern mit ihren teils abstrusen universalisierenden Theorien gewesen ist sowie sich mit aus der Luft gegriffenen Drogen-Bezügen konfrontiert sah, scheint sich das interpretative Feld in jüngerer Zeit erfreulicherweise ausgeweitet zu haben: Nach allem, was über Carrolls Leben und Werk bekannt ist, dürfte eine auf Carroll selbst bezogene Posthum-Diagnose des Tourette-Syndroms zwar nicht unmittelbar zutreffend sein, was hingegen durchaus ernst zu nehmen ist, ist die in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnene Vermutung einer autistischen Persönlichkeit (Asperger-Syndrom) bei Lewis Carroll. (In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass Asperger-Autismus und das Tourette-Syndrom in manchen Fällen auch als komorbide Störungen gemeinsam auftreten können.)

Asperger-Autismus als neue "Schlüsselerklärung" für Lewis Carrolls Werk (wie ihn etwa der irische Psychiater Michael Fitzgerald in seinem 2004 erschienenen Buch "Autism and Creativity" sieht) dürfte der Wahrheit über Lewis Carrolls Leben und Werk weit näher kommen als einseitige sexualitäts- oder gar drogenzentrierte Erklärungsansätze. Die Verbindung von Carrolls Werk mit dem Tourette-Syndrom im Film "Phoebe in Wonderland" kann dabei auch im Kontext dieser neueren, inhaltlich zu begrüßenden interpretativen Richtung von Lewis Carrolls Leben und Werk gesehen werden.
Wilson
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Re: Film Tipp: "Phoebe In Wonderland" mit Elle Fanning

Beitrag von Wilson »

Der immer nur sporadisch aktive Wilson sah den Film nun auch. Auch ich habe nach den ersten 5 Minuten eingesehen, dass ich doch besser Untertitel anschalten sollte :wink:

Ich kann mich der Meinung von Bruno nur anschließen:
Ich habe den Film vor kurzem gesehen und fand ihn eigentlich ganz gut, wenngleich auch nicht überwältigend.
Der Film baut die Geschichte meiner Meinung nach ganz gut auf um sie dann wenig nachvollziehbar "Happy Enden" zu lassen. Die Wandlung wird durch das Erkennen und vorallem das Akzeptieren der Krankheit gebracht, im Film macht es aber einfach nur Klick und alles wird scheinbar gut. Belanglos und oberflächlich ist hier wohl durchaus der richtige Ausdruck.

Aber Elle ist toll, die Geschichte grundsätzlich nicht schlecht :)
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Sairen
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Re: Film Tipp: "Phoebe In Wonderland" mit Elle Fanning

Beitrag von Sairen »

Ich hab hier noch nicht kommentiert? Das verwundert mich ja selber :|
Für mich persönlich muss ich sagen (auch wenn inzwischen meine Erinnerungen ein wenig verschwommen sind), dass es der wohl langweiligste Film war, den ich bis zum Ende (!) geschaut habe.
Der Hauptfokus des Films liegt unzweifelhaft auf Elle. Was an sich ja nicht schlecht ist, eher das Gegenteil, aber ähnlich wie bei Tideland hatte ich wieder das Gefühl als würde man sich vollständig auf Elle als süßes, armes Kindlein verlassen.
Ich denke nicht, dass der Film jemals mit einem Erwachsenen statt Elle so geworden wäre. Man verlässt sich dann darauf, dass alle Geschehnisse, die Elle passieren umso dramatischer/emotionaler/trauriger wirken, weil sie ja ein Kind ist. Für mich persönlich war das aber nicht der Fall.
Die ewigen pathetischen Phasen scheinen mit der Zeit nur noch lächerlich. Ich kann mich noch gut an die Stelle erinnern, wo sie bei ihrem Rektor sitzt, und sie ihm eine Rede hält, und sie ständig irgendwie nur den Spiegel sieht, und man sehen soll, wie "krass" sie in ihrer eigenen Welt ist.
Und das ist wahrscheinlich noch der schlimmste Teil. Die eigene Welt.
Wir haben ein Mädchen. Was machen wir also? Richtig! Alice im Wunderland! Und plötzlich sind alle Charaktere Alice im Wunderland-Charaktere! Auch wenn das story-technisch nicht so viel Sinn macht, aber Elle ist doch immerhin ein Kind!

Mann, mann, mann.
Aber schließlich habe ich mich bis zum Ende durchgerungen, weil ich ständig gedacht habe: "Gleich kommts! Gleich kann man Elle's Höschen sehen!"

Denn mehr hatte der Film wirklich nicht zu bieten.
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Smaragd aus Oz
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Re: Film Tipp: "Phoebe In Wonderland" mit Elle Fanning

Beitrag von Smaragd aus Oz »

[color=#000000]Sairen[/color] hat geschrieben:"Gleich kann man Elle's Höschen sehen!"

Denn mehr hatte der Film wirklich nicht zu bieten.
WTF!? :shock: :o Wo wo wo wo?! Stelle??!! Minutenangabe?


21... 22... 23... Mein Blutdruck ist ganz normal...
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MaraFan
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Re: Phoebe In Wonderland (2008)

Beitrag von MaraFan »

Die Bluray gibt es ab Mitte Januar für 12,99€ beim Media Markt.
Ich muss gestehen, ich hab ihn bisher leider noch nicht gesehen, aber nun ist
er bereits reserviert
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Re: Film Tipp: "Phoebe In Wonderland" mit Elle Fanning

Beitrag von Smaragd aus Oz »

Hallo Schöööngucker,

entgegen meiner Prognose gibt es nun doch eine deutsche Version des Films. DVD und BlauRay sind seit Ende Januar zu haben.
Jetzt kann ich Elle noch mal auf arisch bewundern; schön. :]
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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Re: Film Tipp: "Phoebe In Wonderland" mit Elle Fanning

Beitrag von Arminius »

[color=#008000]Smaragd aus Oz[/color] hat geschrieben:Jetzt kann ich Elle noch mal auf arisch bewundern
Blond und blau-äugig war sie ja schon :)

Na da steht nun ein weiterer Film auf meiner Einkaufliste...die wird immer länger.
Vlt. sollte ich irgenwann anfangen sie mal abzuarbeiten :lol:
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Re: Film Tipp: "Phoebe In Wonderland" mit Elle Fanning

Beitrag von Kira »

Der Film musste natürlich sofort in meine Fanning-Filmesammlung und ich muss sagen - der Film ist wirklich schön. Damit meine ich nicht nur die schönen Szenen mit Elle, sondern auch das ganze drum herum, wie zum Beispiel die Frage: "Warum handelt Phoebe so, wie sie handelt?" - Habe mir den Film jetzt schon mehrmals angesehen und werde das künftig wohl auch wiederholen :)
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cortejador
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Re: Film Tipp: "Phoebe In Wonderland" mit Elle Fanning

Beitrag von cortejador »

Kira hat geschrieben:"Warum handelt Phoebe so, wie sie handelt?"
Und warum handelt sie so, wie sie handelt?
Kira hat geschrieben:Habe mir den Film jetzt schon mehrmals angesehen und werde das künftig wohl auch wiederholen
Nachdem du dir den Film schon mehrmals angesehen hast, hast du denn eine Antwort gefunden?
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