Das Thema "ohne Erwachsene" finde ich immer spannend. Wenn dazu noch Inzäst kommt, wird es noch spannender, also hab ich mir den Film mal zu Gemüte geführt und bin so überwältigt, dass ich ihn hier als Filmtipp einstelle! Inzäst ist untergleichaltrign wohl legitim, wobei die jüngere Schwester m.E. die schönere Wahl gewesen wäre.Irgendwo im Nirgendwo, am äußersten Rande einer Stadt leben die Geschwister Jack (Andrew Robertson) und Julie (Charlote Gainsbourg) mit ihren jüngeren Geschwistern und ihren Eltern zusammen in einem kleinen Haus. Der ganze Stolz ihres Vaters ist sein kleiner Garten, den er fast ganz zementiert hat. Als der Vater überraschend stirbt, fallen den Kindern elterliche Aufgaben zu. Bald erkrankt auch die Mutter und stirbt. Um nicht getrennt zu werden, zementieren die Kinder die Leiche im Keller ein und verbergen die Wahrheit. Doch Julies Verhältnis zu einem Außenstehenden und die aufkeimende Haßliebe zwischen den großen Geschwistern bringt das Lügengebilde zu Fall...
Eine weitere Besonderheit ist, dass der Film das Thema Transvestitiwismus anschneidet. Wobei ich nicht weiß, ob es das (als Persönlichkeitsstörung) ist oder zu jeder kindlichen Entwicklung dazugehört. Jedenfalls verkleidet sich der jüngste als Mädchen und spielt in den sachen seiner toten Mutter mit einem Freund.
Alice Coulthard als die ältere Sue spielt auch in "Antichrist" der mir außerordentlich gut gefiel mit.
Da frage ich mich, ob eine Instititiuion wie das Jugendamt wirklich nützlich ist. Im Grunde hätte man jemanden finden müssen der in das Haus einzieht und die Kinder und jugendlichen begleitet. Eine Leiche auf diese Art im Keller zu verstecken sollte man einfach nicht tun (müssen).
Nachtrag:
Ian McEwan der die Romanvorlage zu dem Film schrieb stellt sich für mich als absolut Litataraturfremdem als sehr interessant heraus. "Abbitte" werde ich mir mal besorgen und das ein oder andere Buch vielleicht auch.
Ist McEwan einem von euch ein Begriff?