Hauptbereich für Diskussionen.
Benutzeravatar
Luna
Beiträge: 8251
Registriert: 04.12.2010, 00:23
AoA: 6~11 flauschig sind!

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von Luna »

Hallo lieber jfk.

Könntest Du vielleicht noch mehr über Deine Gefühle berichten?
Könntest Du über das Loch berichten, dass Du in den ersten Monaten verspürst hattest? Und womit Du es gestopft hast?

Ich weiß das das sehr Persönliche Fragen sind. Ignoriere einfach meine Neugier, wenn Du darüber nicht schreiben magst. ;)

liebe Grüße.
Die staatliche Vernichtung von Puppen muss sich für ihre Besitzer wie die Ermordung eines geliebten Familienmitgliedes anfühlen. Konsequent gegen die politische Verfolgung und Inhaftierung von unschuldigen Menschen!

Meine TeleGuard-ID: YHB6PWGT9
Benutzeravatar
jfk
Beiträge: 102
Registriert: 01.12.2010, 15:44
AoA: 10-12
Wohnort: meist zentral

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von jfk »

@Lunatic: Deine Bitte ist wirklich sehr persönlich. Aber ich will versuchen mich zu erinnern, auch wenn das sicher nicht mehr alles zu 100% vollständig sein wird.
Die Situation nach meinem Super-GAU war sowieso schon ziemlich bescheiden. Ich hatte kaum noch Kontakt zu meinen Kindern, dafür jede Menge Ärger mit der Justiz und der Anwaltschaft. Kurz vorher hatte ich ja eine neue Stelle in einer neuen Stadt angenommen, von daher hatte ich auch wenig Gelegenheit mit anderen über meine Gedanken zu reden (so schnell finde selbst ich nicht, trotz aller Offenheit, jemanden mit dem ich über alles reden kann). Eine Partnerschaft hatte ich schon lange nicht mehr und nun fiel auch noch der "private" Sex zunehmend weg. Schließlich musste ich auch noch mein Hobby (ich bin seid 20 Jahren aktiver Jäger) aufgeben, da mir die Polizei aufgrund meiner Verurteilung den Waffenschein entzog. Mal abgesehen von meiner Arbeit hatte ich nun nichts mehr, mit dem ich mich identifizierte und selbst die machte mir keinen rechten Spaß mehr.

Mein Therapeut empfahl mir dringend einen neuen Bekanntenkreis aufzubauen und mir ein neues Hobby zu suchen, um einen Teil der Lehre dadurch zu füllen. Das ist mir inzwischen auch ansatzweise gelungen. Aber es gibt immer noch Phasen, wo ich mich nicht so recht zu orientieren weiß. Deshalb bin ich auch hier, weil ich hoffe andere zu finden, denen es evt. ähnlich ging und wo ich Anregungen erhalten kann.

Natürlich wäre es mir am Liebsten, wenn ich mich ganz für meine Kinder einbringen könnte, aber wie schon gesagt, geht das zur Zeit nur für 2Stunden alle drei Wochen...

JFK
All pedophiles, wherever they may live, are loving humans, and, therefore, as a loving human, I take pride in the words ‚Ich bin ein Pädophiler‘!
frei nach JFK: http://de.wikipedia.org/wiki/Ich_bin_ein_Berliner
[email protected]
Benutzeravatar
Luna
Beiträge: 8251
Registriert: 04.12.2010, 00:23
AoA: 6~11 flauschig sind!

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von Luna »

Guten Tag lieber jfk.

Nur Mut jfk! Es braucht seine Zeit und seine Geduld, aber dann wird alles wieder Gut werden. =)

Du hast Dich richtig entschieden, Dich hier anzumelden, denn wer weiß schon wie andere Menschen deine Offenheit empfinden könnten? Ich bin so froh darüber, dass es dieses Forum als Medium gibt. Hier kann man sich Anonym und ohne Angst austauschen. Das ist besser als alles in sich hinein zu fressen.

Anstelle Tieren zu jagen, könntest Du doch Tiere fotografieren? Das ist bestimmt genau so spannend und schwierig.=)

Der Tag an dem Du Dich wieder voll und ganz für Deine Kinder einsetzen kannst, wird bestimmt kommen. Bis dahin wünsche ich Dir die Kraft, dass alles gut zu überstehen. =)

Liebe Grüße Lunatic. <3
Die staatliche Vernichtung von Puppen muss sich für ihre Besitzer wie die Ermordung eines geliebten Familienmitgliedes anfühlen. Konsequent gegen die politische Verfolgung und Inhaftierung von unschuldigen Menschen!

Meine TeleGuard-ID: YHB6PWGT9
Benutzeravatar
naylee
Beiträge: 1931
Registriert: 09.10.2008, 14:52
AoA: 6- 12+

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von naylee »

Hi JFK,

krass, was du da durchhast. Tut mir leid für dich, dass du diese Schwelle übertreten hast und vor allem, dass dir und den Mädchen dadurch dieser Moment nachträglich umso unerträglicher gemacht wurden.

Du sagst, dass du dich bereits seit 15 Jahren mit der Wahrung der Grenzen herumschlägst, und es dann doch nicht so funktioniert hat, wie du dir gewünscht hast.
Wie ist denn dieser Moment der geistigen Verneblung, wenn du das Mädchen vor dir siehst? Das ist nämlich auch ein ganz zentraler Punkt meiner Selbstzweifel, ob ich diesen Moment ebenfalls meistern könnte ohne zu weit zu gehen? Denn Risikosituationen - und das geht bestimmt vielen hier so - reizen auch. Einerseits fürchtet man sie, andererseits ruft man sie auch herbei.


Viele Grüße,

Naylee


PS: Deine Akzeptanz der Therapie ist wichtiger als alles andere :)
Wie nur kann ich derjenige sein, vor dem die Kinder dieser Welt gewarnt werden, von dem sie sich fernhalten sollen, wenn sie doch meine Gegenwart ganz und gar erbaulich finden?
Benutzeravatar
jfk
Beiträge: 102
Registriert: 01.12.2010, 15:44
AoA: 10-12
Wohnort: meist zentral

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von jfk »

Hallo naylee,
vielen Dank für die aufbauenden Worte!

Die Situation der geistigen Umneblung ist vergleichbar:
* mit der rosaroten Brille, wenn alle zu dir sagen: "Was willst du denn mit der?" und du nicht verstehen kannst, was das soll
* mit dem "Denken mit dem Schw...", wenn es einem egal ist, dass gerade kein Verhüterli da ist
* mit dem Kick beim Quicki, wenn im Nachbarzimmer die Eltern sind
* aber auch mit der Aggression, wenn einer unerträglich beleidigend oder provozierend wird.
Das alles sind Situationen in denen der gesunde Menschenverstand oder (wie der Psychologe sagt) die Impulskontrolle abgeschaltet ist.

Nun muss jeder für sich selbst entscheiden, wie oft der "Gaul" mit ihm durchgeht. Ich bin im Allgemeinen ein sehr, sehr selbstbeherrschter Mensch und lasse mich in der Regel durch nichts aus der Reserve locken. Aber ich habe erlebt, dass hübsche, liebe Mädchen, die meine Nähe suchen, mein Großhirn ausschalten (natürlich ohne dass sie es wollen). Dann werde ich übermütig und leichtsinnig und vergesse alle Folgen meines Handelns. Nicht dass ich dann gewalttätig werde, aber ich werde in solchen Situationen schnell aufdringlich. Dieses Problem für die Kinder und natürlich auch für mich habe ich erkannt und nach einer Lösung gesucht, die mir und meinem Umfeld ein sicheres Gefühl verschafft. Ich habe es nicht ausgehalten in Gegenwart von Mädchen krampfhaft selbstbeherrscht zu bleiben (also auch keinen Alkohol zu trinken oder auch nur Emotionen zuzulassen). Und Personen in meinem Umfeld, die von meiner Neigung wussten, waren auch verunsichert. Diese Entscheidung muss aber jeder für sich treffen, evt. mit Hilfe eines kompetenten Psychologen. Es gibt durchaus verschiedene Möglichkeiten die "Impulskontrolle" zu verbessern. Ich habe etwa 1,5 Jahre gebraucht, bis ich mich endgültig für die komplette (99%) Unterdrückung sexueller Impulse entschieden habe, nachdem andere Methoden nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hatten.

Nun habe ich für mich ein sicheres Gefühl, dass ich Situationen, etwa wenn meine Lütte auf meinem Schoß "Hoppe-hoppe-Reiter" spielen will, gut händeln kann. Außerdem fühlen sich viele (manche Frauen können sich die Wirkung leider nicht vorstellen) Umstehende entspannter, wenn ich mit (ihren) Kindern spiele.

jfk
All pedophiles, wherever they may live, are loving humans, and, therefore, as a loving human, I take pride in the words ‚Ich bin ein Pädophiler‘!
frei nach JFK: http://de.wikipedia.org/wiki/Ich_bin_ein_Berliner
[email protected]
Benutzeravatar
*Blumenregen19*
Beiträge: 222
Registriert: 11.02.2009, 23:09

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von *Blumenregen19* »

Chemische Kastration :shock:

Ich hab auch mal einen Bericht im Fernsehen gesehen wos darum ging dass diese methode bei sxualstreftätern praktisch angewandt werden soll.
aber in "schlimmen" fällen z.B nach einer haftstrafe kann man wählen entweder sicherungsverwahrung oder Chemische Kastration....

Ist noch nicht so (wenn eben auf freiwilligenbasis) wollen se aber anscheinend machen...kp..

Ist echt hart....aber nachdem du die "therapie" machst wieso darfst dann deine kids nur alle 3 wochen 2 std. sehen??
is ja mal voll fies...du bist doch in deren augen freiwillig auf dem weg der "besserung"---habs aus ärzte und baemten sich geschrieben :wink:
"Wenige sind imstande, von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinungen gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen."

Albert Einstein
Benutzeravatar
jfk
Beiträge: 102
Registriert: 01.12.2010, 15:44
AoA: 10-12
Wohnort: meist zentral

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von jfk »

Hallo Blümchen,
die von dir angesprochene Wahloption Knast oder antiandrogene Therapie ist meiner Kenntnis nach in Deutschland nur ein Vorschlag und noch nicht rechtsrelevant (wenn einer etwas anderes belegen kann, lass ich mich gern belehren :-) ). Ich habe mich ja erst ein Jahr nach der Verurteilung dazu entschieden, sie hat also mit meinem Urteil (ein Jahr auf Bewährung) gar nichts zu tun.

Das Thema ist auch in anderen Staaten (z.B. Polen) in der Diskussion, aber auch hier kenne ich keinen Fall, wo es zwangsweise oder optional in der Rechtssprechung Anwendung findet. Die ethische Schwelle für einen solchen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit ist doch sehr hoch. Außerdem hilft diese Maßnahme als Vorbeugung eines Rückfalls (als Strafe oder Abschreckung ist sie eh irrelevant) nur bei einem bestimmten Täterprofil.

Der "Eingriff" selbst ist gar nicht schlimm, einfach eine Spritze alle 3 Monate unter die Haut.

Die Umstellung (also das Verlöschen des Sexualtriebes bzw. der Libido) dauert etwa 3 bis 5 Monate. Dabei sollte man regelmäßig jemanden haben zum Aussprechen (bei mir war das der Therapeut) damit man mit der Leere klar kommt. Wie so oft merkt man erst wie wichtig etwas ist, wenn man es nicht mehr hat.

Am kritischsten sind die möglichen Nebenwirkungen: Diabetes, Osteoporose, Brustkrebs, Keislaufprobleme, Gewichtszunahme, Muskelabbau. Dafür muss ein regelmäßiges Monitoring (halbjährlich) gemacht werden. Sollten sich dabei Anzeichen für eine solche Nebenwirkung zeigen, kann die Therapie abgesetzt werden und die Nebenwirkungen sollen(?) verschwinden.

Eigentlich hatte ich gehofft, neben dem Schutz vor einem Rückfall und den Folgen für das Kind und mich, mit dieser Maßnahme auch das Vertrauen meines Umfeldes in mich wieder zu erhöhen. Bei den meisten hat das auch geklappt. Lediglich Jugendamt ("Sie können uns erzählen, was Sie wollen. Wir glauben Ihnen gar nichts!") und die Mutter meiner Kinder wehren sich dagegen zu akzeptieren, dass ich mich "entschärft" habe und keine Gefahr mehr für Kinder darstelle. Bei der Kindesmutter spielt aber noch eine ganze Menge mehr mit hinein:
* Missbrauch durch den Stiefvater und fehlendes Vertrauensverhältnis zu irgendeiner Vaterfigur (gewissermaßen war ich die und habe das Vertrauen durch meine Taten selbst zerstört :-()
* Ausnutzen der Machtposition mir gegenüber
* aggresive Haltung mir gegenüber als Rechtfertigung in ihrer Familie...
Damit muss ich zunächst leben, da meine Möglichkeiten etwas zu bewirken erschöpft sind.

Leider verstehe ich deine letzte Zeile nicht, da ist wohl der Tehlerfeufel drin herrumgehoppst...

Wenn du mehr wissen willst, immer her damit!

jfk
All pedophiles, wherever they may live, are loving humans, and, therefore, as a loving human, I take pride in the words ‚Ich bin ein Pädophiler‘!
frei nach JFK: http://de.wikipedia.org/wiki/Ich_bin_ein_Berliner
[email protected]
Benutzeravatar
*Blumenregen19*
Beiträge: 222
Registriert: 11.02.2009, 23:09

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von *Blumenregen19* »

jfk hat geschrieben:die von dir angesprochene Wahloption Knast oder antiandrogene Therapie ist meiner Kenntnis nach in Deutschland nur ein Vorschlag und noch nicht rechtsrelevant
--jepp meinte ja das ichs in ner reportage gesehen hab das man das eventuell machen will :wink:
jfk hat geschrieben:Am kritischsten sind die möglichen Nebenwirkungen
-- hast du schon welche???

jfk hat geschrieben:Eigentlich hatte ich gehofft, neben dem Schutz vor einem Rückfall und den Folgen für das Kind und mich, mit dieser Maßnahme auch das Vertrauen meines Umfeldes in mich wieder zu erhöhen
Das glaub ich dir...ich glaub keiner dem sowas passiert ist kann erahnen wie es dir dabei geht..die vom jugendamt sind doch nicht mehr ganz sauber ich kann wirklich nicht verstehen das die so drauf reagieren kann dein psychologe nicht sowas wie ne art gutachten (oder wie auch immer) ausstellen das du auf dem weg der "besserung" bist und aus eigenem antrieb heraus die therapie machst weil dir deine kids eben so wichtig sind???

wie lange ist das etzt schon her??(sorry falls du das schon beantwortet hast :wink: ) redet sie überhaupt noch mit dir??

danköööö schonmal :D
"Wenige sind imstande, von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinungen gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen."

Albert Einstein
gelöscht_17
Beiträge: 2893
Registriert: 06.02.2010, 10:53

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von gelöscht_17 »

Ich habe mal ein, zwei, drei Jahre Trevilor genommen, das ist ein Antidepressivum mit dem Wirkstoff Venlafaxin. Dieses Mittel hat meine Libido auf ein Minimum reduziert. Ich war einfach an Sex, Frauen oder Mädchen gar nicht mehr interessiert, ging voll an mir vorbei. Zur Onanie mußte ich mich einmal wöchtentlich zwingen, weil ich keine Prostatabeschwerden haben wollte. Lust war da in keinster Weise dabei, as war eine mechanische Sache, die man eben machen muß. So ähnlich wie geregelter Stuhlgang, wenn da mal was quer liegt, kann das ja auch böse Folgen haben (Verstopfung, das Gefühl, einen Backstein zu kacken). Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, wie ich die Jahre aushielt, es fehlte einfach ein wichtiger Teil meiner Persönlichkeit. Gottseidank bin ich im letzten Jahr dann an die richtigen Therapeuten gekommen, die mich das Venlafaxin entziehen ließen (es heißt ja, Antidepressiva machen nicht süchtig, aber setz' mal Venlafaxin ab, dann weißt du, was du von dieser Regel halten kannst) und mich mit Gruppentherapie, Einzeltherapie und Dingen wie Autogenem Training und Gestalttherapie wieder zu einem fühlenden Menschen machten. Die Emotionen nehmen manchmal überhand, aber in Großen und Ganzen bin ich viel besser dran als mit Trevilor. Ich empfinde wieder wie ein Mensch und habe eine normale Libido, die mich zu einem ständigen Frauenhinterhergucker und Komplimentemacher sowie Verehrer der Weiblichkeit ansich gemacht haben. Ich werde NIE wieder SSRI oder SNRI anfassen, das Zeuch macht echt Zombies aus einem. Ich war wirklich ein lebender Toter, ich hatte überhaupt keine Empfindungen mehr. Ihr ahnt ja gar nicht, wie einen das verrückt machen kann, wenn man keine Emotionen mehr hat und und Sex für ein Therorem hält.

*flatter-flatter-flatter*

Nosfi
gelöscht_22
Beiträge: 352
Registriert: 07.01.2011, 01:54

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von gelöscht_22 »

Hallo Alle,

das mit der chemischen Kastration habe ich auch hinter mir.

Hintergrund ist, dass ich eine sehr extrem seltene Krankheit habe, die in Deutschland nur eine handvoll mal in dieser speziellen Ausprägung dokumentiert ist. Ich leide seit meinem 11. Lebensjahr an fremdaggressiven Somnambulismus (Schlafwandeln) mit sexualisierten komplexen gewaltätigen Übergriffen/Vergewaltigungen in meiner Partnerschaft.
Diesbezüglich habe ich mit dem LKA schon sehr unangenehme Kontakte gehabt (es läuft noch ein Verfahren, also braucht mich auch keiner hier anzeigen), aber bisher bin ich deshalb nicht angeklagt worden weil mein Partner ausdrücklich die Einvernehmlichkeit erklärt. Die Fälle wurden untersucht. Eine weitere Anzeige ist also zwecklos.

Da der Grad der potenziellen Fremdgefährdung aber so groß ist und ich als so gefährlich eingestuft werde, kann ich keine stationäre Aufnahme in den Psychatrien bekommen. Ich habe es in 30 Kliniken versucht, UKE, Charité etc. etc., aber immer hießt es, ich wäre ein unkalkulierbares Risiko für Mitpatienten und Personal. Sogar aus geschlossenen Abteilungen der Psychatrien mit Videoüberwachung bin ich raus geflogen. Alle Vorschläge mit Wachpersonal, fixierungen, Kontaktmatten, Alarmsystemen etc. sind nicht angenommen worden.

Deshalb habe ich mich für die chemische Kastration entschieden, nicht wegen meiner sexuellen Orientierung und der sehr schwierigen Auslebbarkeit (nicht Pädo) und dem entsprechenden Triebdruck, noch wegen der Freundschaften und Beziehungen zu den Kurzen.

Ich habe eine Tagesdosis(!) von 200mg in Tablettenform bekommen, was bei meiner Statur mehr als dem doppeltem entspricht, was bei Sexualstraftätern üblicherweise angesetzt wird.

Nach vier Monten war der Effekt gleich null. Weder blieben die somnambulen Zustände aus, es gesachen 2 Übergriffe auf eine Person die das schon kennt und die AUSDRÜCKLICH die Einvernehmlichkeit erklärt, somit ist es strafrechtlich nicht relevant, noch verringerte sich meine Libido oder die Potenz. Die Ärzte meinen, das meine Libido aufgrund meiner gestörten Sexualität nicht rein aus dem Hormonspiegel sich ergibt, sondern noch durch eine dissoziative Störung abgeleitet wird. in fachkreisen gelte ich als medizinisches Wunder, und bin als Fallbeispiel quer durch die Republik bekannt, weil ich trotz der hohen Dosierung nicht auf das Medikment anspringe und sich mein Verhalten nicht ändert.

Die Nebenwirkungen waren fatal.
Das harmloseste war, das die Samenproduktion eingestellt war. Das Ejakulat bestand nur noch aus glasklarer Prostataflüssigkeit. Ferne reduzierte sich die Körperbehaarung.

Unangenehme Nebenwirkungen:
Beginnende Penisverkleinerung um 2mm (ich habe da reserven), beginnendes Brustwachstum mit teils starken Schmerzen.
Starke Verstärung der depressiven Phasen meiner bestehenden Bipolaren-Störung mit ultra ultra rapid cycling.

Folge dessen war ein Selbstmordversuch, den ich dank der dissoziativen Störung überlebt habe.

Das Medikamen wurde abgesetzt, weil die Nebenwirkungen lebensgefährlich wurden und der gewünsche Effekt nicht eintrat.

Ich bereue diese Experiment sehr, und setze jetzt auf rein mechanische Sicherheitsmaßnamen wie Alarmanlagen, Türsicherungen, Bewegungsmelder etc. Seit 15 jahren darf kein Kind bei mir übernachten, weil es bei einem Übergriff in Lebensgefahr sein könnte. Ich übernachte nicht bei anderen Leuten und so ich gezwungen bin mit anderen Personen in einem Raum zu übernachten, durchwache ich die Nacht.

Auch bin ich auf eine ambulante Versorgung angewiesen, und ein Krankenhaus hat sich trotz der Abrechnungsschwierigkeiten dazu bereit erklärt. Das ist hunderte Kilometer weit weg, aber so bekomme ich überhaupt eine Behandlung.

Das sind meine Erfahrungen mit dem Androcur und die Hintergründe dazu.

Ich bitte sehr um respektvollen Umbang mit diesem Posting und meiner Person.

dasneuetangram
Zuletzt geändert von gelöscht_22 am 11.01.2011, 02:23, insgesamt 1-mal geändert.
Pervers sind die Anderen
Benutzeravatar
Horizonzero
Beiträge: 13320
Registriert: 29.01.2009, 18:08
AoA: ab 8 aufwärts
Wohnort: [email protected]

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von Horizonzero »

Das ist eine sehr heftige Geschichte, da fallem einen zunächst mal keine Worte zu ein.

Aber, wenn diese Krankheit so extrem selten ist, der Hinweiß von mir das es sicher Menschen gibt, die mit diesem Beitrag auf deine Realperson schließen können.

daher gebe uns ggfs, bekannt, wenn er weg soll ..... (muß ja nicht Jahre hier so stehen ...)
rainer
679KCNGQQ (Teleguard)
Benutzeravatar
Khenu Baal
Beiträge: 4704
Registriert: 16.10.2008, 12:31
Wohnort: Sachsen-Anhalt

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von Khenu Baal »

Ich bitte sehr um respektvollen Umbang mit diesem Posting und meiner Person.
Innerhalb dieses Forums garantiere ich Dir das. Was gewisse Leute damit andernorts anstellen liegt nicht in meiner Hand.
Gelöscht_28
Beiträge: 927
Registriert: 02.05.2010, 17:51
AoA: 7-12
Wohnort: [email protected]

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von Gelöscht_28 »

@JFK, ich find deine Entscheidung einfach nur super.Es kommt nur selten vor das Pädos ihre starke Libido erkennen (bzw erkennen wollen) und dann so reagieren. Die meisten sagen sich dann einfach "Die wollen das doch auch, kiindersexualität ist normal und vorhanden blablabla....", und erkennen nicht das sie sich wie Heroinjunkies anhören die auch versuchen alles mögliche an Argumenten zu finden nur um sich ihre Sucht schönzureden, egal wie scheinheilig die Quelle auch immer sein mag. Aber egal, darüber will ich nicht diskutieren.

Du hast die Gefahr erkannt und gehandelt. Nur habe ich eine Frage, die brauchst du auch nicht hier zu beantwroten, kannst auch ne Mail schicken wenn du möchtest: Hättest du ebenso gehandeltwenn dich die Mutter deiner Kinder nicht erwischt hätte? Oder hättest du einfach weiter gemacht wie bisher, vielleicht bis zum gv?

Ich habe dir die Mailalternative angeboten damit du ganz ehrlich antworten kannst, viele hier neigen dazu sich besser zu machen als sie sind (die angesprochenen wissen ganz genau was ich meine, die die das nicht wissen sind nicht angesprochen und brauchen auch nciht darauf einzugehen), deine Antwort wird wenn du es wünscht vollkommen unter uns bleiben. Deine Entscheidung.
Gegen Kinderpornos, gegen Gewalt an Kindern, gegen Sex mit Kindern.

Ich bin gegen Kinderpornos weil ich das Leid gesehen habe!
Benutzeravatar
jfk
Beiträge: 102
Registriert: 01.12.2010, 15:44
AoA: 10-12
Wohnort: meist zentral

Re: Antiandrogene Therapie -- Chemische Kastration

Beitrag von jfk »

@dasneuetangram: Vielen Dank für deinen Bericht. Auch wenn ich (bisher) mit meiner Medikation recht gut klar komme, so muss das natürlich nicht für alle und jede Situation gelten. Gerade in dieser Runde hier im Forum gibt es so viele spezifische Situationen, so dass es granatiert (habe den Tippfehler erkannt, lasse ihn jetzt aber so :-) keine allgemeine Lösung gibt. Aber manchmal ist es ja auch hilfreich von möglichen Alternativen zu wissen.

@Sargeras: Ich hatte mir für die Zeit nach meinem Umzug und den Arbeitswechsel vor 2,5 Jahren vorgenommen um Aufnahme in das Charité-Programm zu bitten. Ob ich das wirklich gleich gemacht hätte oder doch noch eine Weile vor mir hergeschoben hätte, weiß ich nicht. Mein erster Psychotherapeut sagte mir bei unserem ersten Gespräch: "Man geht zum Arzt, wenn es weh tut." Auf jeden Fall hätte ich am Programm teilbenommen, wenn ich nach dem Vorfall und dem Erwischt-werden nicht angezeigt worden wäre. So ging das allerdings dann nicht mehr (keine Aufnahme ins Programm von Personen gegen die Ermittlungen laufen, Im Knast oder auf Bewährung sind) und ich habe mir einen Therapeuten gesucht. Die Entscheidung zur chemischen Kastration, also der anti-androgenen Therapie, fiel erst nachdem ich nach gut einem Jahr Therapie noch immer kein "sicheres" Gefühl in der Nähe von Kindern hatte.
All pedophiles, wherever they may live, are loving humans, and, therefore, as a loving human, I take pride in the words ‚Ich bin ein Pädophiler‘!
frei nach JFK: http://de.wikipedia.org/wiki/Ich_bin_ein_Berliner
[email protected]
Antworten