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Cirilla.of.Cintra
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Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von Cirilla.of.Cintra »

8 Minuten verschwendete Lebenszeit
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SadClown
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Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von SadClown »

Der Artikel trifft ja von Stereotypen und Klischees.
Vorher denkt man einfach zu oft mit zwei Hormonproduzenten, die am unteren Leib hängen. Könnte man die nur mal für eine Weile abschalten, hängt das Organ statt zu steuern, dann würde der Vernunftpegel im Lande durch die Decke rauf gehen.

Er kämpft gegen das Östrogen, das um ihn herum wabert, aber kommt nicht dagegen an.


Klar, Menschen (vor allem Männer) sind total hormongesteuert und haben sich nicht gut im Griff. :x :roll:

Der Bezug zur "roten Pille" lässt auf einen Hang des Autors zur Incel-Community schließen, einer unterbelichteten, toxischen Gruppierung.

Grundfertigkeiten des Lebens üben, üben, üben. Das ist bei Mädchen keineswegs selbstverständlich. Ihnen wird so oft Hilfestellung gegeben, dass sie lange ohne solche Fähigkeiten auskommen. Irgendein Depp findet sich immer, der dem armen Mädchen hilft.


Dem muss ich teilweise zustimmen. Ist bei mir so gewesen. :oops:
[weiblich, 24]

[email protected] - wer Bock hat zu schreiben :herz:

TOX-ID:
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Mitleser
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Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von Mitleser »

Naja, der Artikel ist eindeutig Satire und übertreibt maßlos mit Klischees und Stereotypen, aber natürlich steckt dahinter auch immer ein Fünkchen Wahrheit. ;) Ein Satz ist mir aber besonders aufgefallen, und genau das ist es, was mir immer so weh tut, wenn ich ein Mädchen aufwachsen sehe:
Die erste Erkenntnis: Leider werden sie auch zu Frauen und leider geraten sie unausweichlich in die Verhaltensweisen, die Freie Männer bei Frauen so sehr ermüden.
Wären die Kinder nicht so sehr von der Gesellschaft beeinflusst, würden sie sich vielleicht nicht so entwickeln, und ihr Liebreiz, ihre Unbefangenheit und ihre "Unschuld" blieben länger erhalten. Genau das sind doch (unter anderem) Dinge, die wir an Kindern so schätzen.

Was die "Grundfertigkeiten des Lebens" angeht, dürfte meine hypothetische Tochter natürlich auch "Prinzessin" sein, der ich als "edler Ritter" beistehe, aber gleichzeitig würde ich ihr die Welt zeigen wollen, und sie alles lehren, was man fürs Leben braucht. Ich weiß, dass das wohl eine romantisch-verklärte Auffassung ist, und die Gesellschaft dagegen arbeitet, aber ich würde es zumindest nicht unversucht lassen...
Zinna
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Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von Zinna »

Es gibt aber gute Väter die nicht so dumm reden wie der Verfasser des Artikels, Mitleser. Ich meine solche die nicht vom modernen/modischen Gesabbel beeinflußt wurden und ihre eigenen Überzeugungen nachgehen. Von so einem Vater wird tatsächlich viel gelernt, ob Praktisches oder Philosophisches. Und seine Tochter wird nicht zu einer oberflächlich vulgären Schnattertante aufwachsen.
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loving-girl
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Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von loving-girl »

Die Erziehung durch den Vater wird oft unterschätzt. Da mischt sich manchmal auch die Schwiegermutter ein. Außerdem haben Kita, Hort und Schule auch großen Einfluss und dann ist noch die Entwicklung der eigenen Identität bei Jungen und Mädchen.
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Zinna
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Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von Zinna »

Ich bin froh daß es bei mir verdreht war; nämlich daß meine Mutter mir Sachen wie Sprach- und Computer-Technisches beigebracht hat, und ich von meinem Vater neben das für das Überleben praktische Wissen (inkl. Panga u. Pistole!) eher Dichtung und Philosophie gelernt habe. Bin auch fast immer mit allen Fragen zu ihm gegangen. Der war zwar Kampfsoldat, aber ein außerordentlich guter Mensch. Hier in Europa sehen Kinder ihre Väter nur selten; jedenfalls bekam ich den Eindruck. Und was die Werbung hier euch an Väter-Bilder aufserviert ist abartig.
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loving-girl
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Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von loving-girl »

Du hast noch eine intakte Familie erlebt, was sehr gut ist.
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Zinna
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Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von Zinna »

Ich bin mir da nicht mehr sicher, l-g; das war viel zu kurz. In einem englischen Gedicht steht "besser lieben und verlieren als nie geliebt zu haben", aber das stimmt doch gar nicht. "Unwissenheit ist Glückseligkeit" steht es in einem älteren; davon bin ich jetzt eher überzeugt. Wenn du immer alleine warst vermißt du ja niemanden. Was sollen da dann einige Jahre Glück wenn danach die Gedanke daran weiß Gott über wieviele Jahrzehnte nur Tristesse auslöst?
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loving-girl
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Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von loving-girl »

Die Erinnerungen kann dir niemand nehmen und sind ein Teil von dir. Du bist jung, du bist frei und gehst am Leben nicht vorbei. Jeder Tag der sich stellt, schenkt dir eine neue Welt und bestimmt wirst du noch viel schönes erleben.
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Lavinia Halbritter
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Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von Lavinia Halbritter »

Eine Weile lang dachte ich auch, dass das Leben einfacher ist wenn man nicht liebt und nicht damit kämpfen muss wenn es schwindet.

Slavoj Žižek meint sogar zu lieben sei ungerecht und blöde, weil man eben einen Menschen höher stellt und andere dafür niedriger. An mir selbst hab ich das sogar bemerkt. Bin ich verliebt, dann sind mir alle anderen egal, auch wenn es irgendwo mal möglich wäre sich mit jemanden ganz toll zu befreunden, hab ich das nicht gesehen. (Zum Beispiel hat mich mal eine früh Jugendliche auf eine Feier angesprochen, sie sieht mich immer im Bus und so und wollte mal Hallo sagen. - Ich hab sie vorher noch nie bewusst gesehen, und hab in dem Moment nur mit Hä? reagiert. Später aber hab ich sie in einem anderen Kontext öfter gesehen und mir gedacht: Wow, da hab ich einen tollen Menschen verpasst.)
Insofern: Ja, Liebe diskriminiert und das ist nicht gut. Sonderlich wenn man bei dieser einen Person keine Chance hat. (Bewusst provokant formuliert und ich interpretier da mehr rein als er sagt: https://www.youtube.com/watch?v=hg7qdowoemo )
Ich finde: Ja, ne, weder noch, beides. Die rosarote Brille ist eben auch eine Tunnelbrille. Setzte ich sie ab, sehe ich viel mehr. Viel mehr schöne Mädchen, aber auch Jungs und Frauen und vielleicht auch Männer, aber trotzdem in dieser Reihenfolge. Und viel mehr Situationen die schön sind, oder wo man sich kennen lernen kann.¹

Zu zweitens dann die Frage, warum verlieben wir uns überhaupt? Das machen doch wohl nur wenige Tiere. Ich erkläre mir das so, dass Menschen soziale Viecher sind. Wir suchen uns unsere Partner unabhängig von der Jahreszeit und bleiben lange zusammen um gemeinsam Kinder aufziehen zu können. Die Partnerwahl funktioniert eben nicht über Machtgehabe und große Geweihe, sondern viel mehr über das soziale. Die Liebe ist hier, so banal das klingt, ein Trick der Natur das Paar für lange aneinander zu binden.

Liebeskummer ist Leid. Und der Buddhismus lehrt, wie man aufhört zu leiden. Nicht dadurch, dass man nicht liebt, sondern dass man dem nicht nachhängt. Der Liebeskummer kommt nicht von außen auf einen drauf, sondern es sind Emotionen in einem selbst. Noch mehr sogar, das Selbst ist bloß ein Gedanke von vielen, und man-selbst ist eine Ansammlung von Gedanken und Emotionen. Wenn Emotionen also alles sind aus dem man besteht, dann kann man sich hinsetzten und bewusst entscheiden, welche Emotionen und Gedanken man als Teil von sich haben will. Man kann sich dafür entscheiden nicht mehr zu leiden - einfach so.

Du kannst dich auch dagegen entscheiden nicht mehr zu lieben. Das geht. Aber dann fragst du dich irgendwann: was nun? Was tun in meinem Leben?
Ich habe mich dafür entschieden zu lieben, einzutauchen in die Wellen und Wogen von Glück und Leid. Lasse mich hin und her tragen. Es ist einfacher als früher. Jetzt weiß ich, dass ich immer aussteigen kann, wieder zur Ruhe kommen und alles von außen betrachten kann. Aber was bleibt uns sonst? Es gibt nichts höheres als die Welt und nichts anderes als das Leben.

Es gibt da so nen Spruch: Gate Gate Pāragate Pārasamgate Bodhi Svāhā. "Hinweg, hinweg, drüber hinweg, ganz drüber hinweg, Yeah." - Eine Interpretation: es ist möglich sich loszusagen (ganz zu befreien), aber dann ist man eben auch ganz weg und verliert den Anschluss zum Rest.

¹ In den letzten Tagen ist mir das auch bildlich geworden, aber am Beispiel von Interessen und so. Wie ein langer schmuckloser Gang mit vielen Türen links und rechts. Gedankenlos würde man eine Tür betreten, in eine Tätigkeit, eine Ablenkung, eine Liebe sich fallen lassen - und dann dort bleiben so lange bis es zerbricht oder verschwindet. Dann landet man wieder im Gang, hält sich am nächsten Türgriff und geht in den Raum. Und das geht dann immer so weiter und man torkelt wie blind von Raum zu Raum.
Man muss aber nicht in jeden Raum rein. Mit Ruhe und ein wenig Balance kann man auch den Gang entlang gehen, durch die Türen schauen und dann entscheiden ob man reingehen will oder nicht. So kommt man viel zielsicherer vorwärts und kann sich die Erlebnisse und Emotionen aussuchen die man will. Und man kann selbst entscheiden einen Raum zu verlassen, zurück in den Gang und sich etwas Neues suchen.


² Nebenbei angemerkt; Ich finde ja die Theorie interessant, dass der Mensch sich selbst domestiziert hat, dass vieles was uns von andern Tieren unterscheidet Symptome der Neotenie sind. Soll heißen, wir sind verkindlichte Tiere die sich nicht von ihrer Familie/Gruppe trennen können, die sehr lange brauchen um auf eigenen Füßen zu stehen, deswegen lange ihre Kinder pflegen müssen und deswegen die Liebe brauchen.
Dass wir lieben kommt daher, weil wir Kinder sind.


Edit: War nicht absichtlich, hier sowas zu schreiben. Die letzten Tage und Wochen meditiere ich viel und denke viel nach, da kommen solche Dinge bei raus und irgendwo muss ich die loswerden.
Zinna
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Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von Zinna »

Lavinia Halbritter hat geschrieben:...

Edit: War nicht absichtlich, hier sowas zu schreiben. Die letzten Tage und Wochen meditiere ich viel und denke viel nach, da kommen solche Dinge bei raus und irgendwo muss ich die loswerden.
Bitte nicht löschen wenn du es dir anders überlegst; ich bin jetzt todmüde, aber möchte das morgen noch lesen.
Zinna
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Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von Zinna »

Ich hab einige Gedanken dazu; weiß aber nicht ob du weiter darüber sprechen möchtest, also nur kurz:

(ist nichts gegen dir dabei, im Gegenteil, nur gegen Schwertuer)
Lavinia Halbritter hat geschrieben:Slavoj Žižek meint sogar zu lieben sei ungerecht und blöde, weil man eben einen Menschen höher stellt und andere dafür niedriger.
Wenn das kein Scherz war ist der bekloppt. Was soll der Blödsinn? Soll er sich eine laue 'Fair Trade' Liebe bestellen und gucken damit glücklich zu werden. Kommt der aus einem Labor oder was?
(Zum Beispiel hat mich mal eine früh Jugendliche auf eine Feier angesprochen, sie sieht mich immer im Bus und so und wollte mal Hallo sagen. - Ich hab sie vorher noch nie bewusst gesehen, und hab in dem Moment nur mit Hä? reagiert. Später aber hab ich sie in einem anderen Kontext öfter gesehen und mir gedacht: Wow, da hab ich einen tollen Menschen verpasst.)
Das verdankst du eurer schönen Gesellschaft, wo man als verrückt betrachtet wird wenn man einen Unbekannten anspricht oder nur guckt.
Insofern: Ja, Liebe diskriminiert und das ist nicht gut.


Aber diskriminieren heißt nur den Unterschied zwischen zweierlei zu sehen. Das machst du den ganzen Tag sowieso. Und es gibt keine Regel für Gefühle, egal was man euch vormacht.
Zu zweitens dann die Frage, warum verlieben wir uns überhaupt? Das machen doch wohl nur wenige Tiere.
Es gibt enge Freundschaften zwischen Tieren. Hippos retten Gnukälbe die von Krokodilen angegriffen werden, Bären helfen Kleintiere die ins wasser fallen und nicht schwimmen können, Vögel lenken Raubtiere von verwundeten Hasen ab, usw.
Die Liebe ist hier, so banal das klingt, ein Trick der Natur das Paar für lange aneinander zu binden.
Na und? Ist doch eine schöne Sache? Man trickt sich selbst doch jeden Tag schon mit dem Glauben es mache irgendeinen Unterschied ob man lebt oder nicht? Es gibt ja bereits genug Leute, die meisten sind nur Ballast.
Liebeskummer ist Leid. Und der Buddhismus lehrt, wie man aufhört zu leiden. Nicht dadurch, dass man nicht liebt, sondern dass man dem nicht nachhängt. Der Liebeskummer kommt nicht von außen auf einen drauf, sondern es sind Emotionen in einem selbst. Noch mehr sogar, das Selbst ist bloß ein Gedanke von vielen, und man-selbst ist eine Ansammlung von Gedanken und Emotionen. Wenn Emotionen also alles sind aus dem man besteht, dann kann man sich hinsetzten und bewusst entscheiden, welche Emotionen und Gedanken man als Teil von sich haben will. Man kann sich dafür entscheiden nicht mehr zu leiden - einfach so.
Das ist alles 'wishful thinking' und 'self-fulfilling prophecy', Lavinia. Entschuldige, ich krieg das jetzt nicht richtig übersetzt.
² Nebenbei angemerkt; Ich finde ja die Theorie interessant, dass der Mensch sich selbst domestiziert hat, dass vieles was uns von andern Tieren unterscheidet Symptome der Neotenie sind. Soll heißen, wir sind verkindlichte Tiere die sich nicht von ihrer Familie/Gruppe trennen können, die sehr lange brauchen um auf eigenen Füßen zu stehen, deswegen lange ihre Kinder pflegen müssen und deswegen die Liebe brauchen.
Dass wir lieben kommt daher, weil wir Kinder sind.
Warst du mal in der dritten Welt außerhalb Großstädten? Das einzige kindliche was du da siehst ist bereits kaputt - hängt an Pfählen, ist eingesperrt, oder liegt im Teller. Das letzte war figurativ, denn meistens ißt man von großen Baumblättern.

Und was Tieren angeht: alle vom Menschen veränderten Arten neigen zur Neotonie. Hunde sind Wolf/Schakal-"puppies" las ich.
Edit: War nicht absichtlich, hier sowas zu schreiben. Die letzten Tage und Wochen meditiere ich viel und denke viel nach, da kommen solche Dinge bei raus und irgendwo muss ich die loswerden.
Du machst es dir aber selbst schwer, denke ich. Wenn du einfach einen Schritt zurück machst und dir Zeit läßt zum genaueren Betrachten gibt's doch viel weniger Spannung oder Verwirrung?

Ich möchte jetzt nicht lange labern, denn mir scheint das kommt in Europa nicht gut an, weil alles schnell gehen soll. Kann das alles aber gerne begründen.

Menschen wie du werden von der "zivilisierten", sogenannt sozialen, nach außen heilen, 'kaufen und Klappe halten' Gesellschaft die ihr hier habt (die Amis &co auch) ausgenutzt und weggeschmissen. Warst du mal in einem Altersheim? Oder bei richtig verärmten Leuten? Da sieht man was euere Gesellschaft u. Regierung tatsächlich vom Menschenswerten hält. Geschweige Rechte; die in Afrika lachen sich halb-tod (die andere Hälfte erledigt den täglichen Gewalt bald genug) wenn die über Menschenrechte hören. Hier, hab selbst auch gerade eins erfunden: "jeder Mensch hat Recht auf sein eigenes Raumschiff".

p.s. ich mag aber was und daß du so schreibst
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Lavinia Halbritter
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Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von Lavinia Halbritter »

Also ich hab nochmal gelesen was ich geschrieben hab, und meine jetzt verstanden zu haben was ich sagen wollte.
Es gibt - zumindest bin ich so aufgewachsen - ein märchenhaft verklärtes Bild von Liebe. Liebe ist pur, Liebe ist selbstlos, Liebe ist ewig und höher als die übliche materielle Welt. Das stimmt so aber nicht.
Deswegen interpretiere ich die Aussage von Slavoj Žižek als provokanten Scherz. Er will mit diesem Klischee brechen. Liebe als das darstellen was sie wirklich ist. "In this quite formal sens, love is evil." - also nicht seine Meinung, sondern eine Übertreibung.
Liebe ist ebenso banal wie der Rest der Welt. Sie ist bloß Ergebnis unserer Biologie, sie ist beliebig, chaotisch, unlogisch, roh und egoistisch. Aber so ist das ganze Universum: banal und zufällig. Alles was es gibt ist bloß eine Turbulenz im Wasser der Welt.
Aber das ist alles was es gibt. Und eben weil es real ist, ist es schön.

Der zweite Teil ging dann darum, wie man sich nicht fesseln lässt von der Liebe.
Das erste mal das ich verliebt war war mit ca. 11 oder 12 Jahren. Ich war völlig in sie vernarrt, aber auch zu schüchtern mit ihr zu reden. Hab sie so sehr idealisiert, dass ich ihr wahres Selbst ganz übersehen habe. Und erst mit 18 hab ich sie angesprochen, mir einen Korb/eine Absage abgeholt und konnte endlich loslassen. Danach erst hab ich gemerkt, dass ich junge Mädchen lieber mag als ältere. Also etwa 6 Jahre in denen ich in einem Gedanken gefangen war und deswegen blind für vieles andere.
Später dann war die Geschichte mit Camille (gibt es hier im Forum auch ein Thema zu). Ihr hing ich auch viel zu lange nach. Das waren dann auch wieder etwa 7 Jahre. - Ich liebe sie immernoch. Beide. Aber ich habe gelernt (oder bin dabei), mich nicht zu sehr davon vereinnahmen zu lassen.

Es gibt da so einen blöden Vergleich: Schließ ein Auge. Dann halte ein Bild deiner Liebe am ausgestreckten Arm hoch. Schau auf das Bild. Dann bringe es näher und näher zu dir. Irgendwann siehst du nur noch dieses Bild und nichts mehr andres. Ebenso kann die Liebe das ganze Leben einnehmen und alles andere verdrängen.
Als ich damals verliebt war hab ich auf eine Zukunft gehofft, die nicht kam. Dann nach der Absage hab ich der Vergangenheit nachgetrauert. Und wäre ich mal in einer Beziehung gewesen hätte ich mir wohl gedacht: hoffentlich hört es nie auf. Egal wie, ich hätte es immer geschafft mich mit meiner Liebe unglücklich zu machen.
Das ist was im Buddhismus "Anhaftung" genannt wird.
Die Lösung ist nicht, nicht zu lieben. Sondern anzuerkennen, dass alles vergänglich ist und das wertzuschätzen was ich hab.
Zinna hat geschrieben:Du machst es dir aber selbst schwer, denke ich. Wenn du einfach einen Schritt zurück machst und dir Zeit läßt zum genaueren Betrachten gibt's doch viel weniger Spannung oder Verwirrung?
Genau das ist mein Problem :mrgreen: Ich mach es mir viel zu schwer wo es doch so einfach ist.
Zinna hat geschrieben:
(Zum Beispiel hat mich mal eine früh Jugendliche auf eine Feier angesprochen, sie sieht mich immer im Bus und so und wollte mal Hallo sagen.[...]
Das verdankst du eurer schönen Gesellschaft, wo man als verrückt betrachtet wird wenn man einen Unbekannten anspricht oder nur guckt.
Mit "Hallo sagen" hab ich gemeint, sie wollte mit mir flirten. Die stand auf mich und ich hab sie stehen lassen.
Zinna hat geschrieben:Das ist alles 'wishful thinking' und 'self-fulfilling prophecy', Lavinia. Entschuldige, ich krieg das jetzt nicht richtig übersetzt.
Wunschdenken, selbsterfüllende Prophezeiung - wäre die Übersetzung. Bin mir aber nicht sicher was du wirklich meinst.
Zinna hat geschrieben:
[...] Dass wir lieben kommt daher, weil wir Kinder sind.
Warst du mal in der dritten Welt außerhalb Großstädten? Das einzige kindliche was du da siehst ist bereits kaputt - hängt an Pfählen, ist eingesperrt, oder liegt im Teller.
Nein, ich war noch nie außerhalb der Festung (Europa). Ich hab ein wenig übertrieben damit, dass wir "Kinder sind". Es sind mehrere Ebenen. Einerseits sind die Erwachsenen erwachsen. Viele Dinge die uns von den Tieren unterscheiden können aber auf die Neotenie zurückgeführt werden - das sind aber sehr oberflächliche und auch abstrakte Dinge. Diese beiden Aspekte wechselwirken miteinander und führen so zu ungewöhnlichen Ergebnissen. Zum Beispiel haben die Menschen die individuelle Gewalt und Aggression abgebaut, um sie mit einer systemischen Gewallt und Aggression zu ersetzen. - Es ist nicht besser, sondern nur anders. Und dann kommt noch die ganze Ebene der Kultur oben drauf, die es nochmal komplizierter macht.
Zinna hat geschrieben:Ich möchte jetzt nicht lange labern, denn mir scheint das kommt in Europa nicht gut an, weil alles schnell gehen soll.
Bitte, bitte pass dich nicht an! :D Hier gibt es schon viel zu viele angepasste Menschen.
Zinna
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Registriert: 07.08.2019, 22:05

Re: Väter und Töchter - eine Betrachtung aus Hetensicht

Beitrag von Zinna »

Ah okay, dann hab ich das zu viel wörtlich genommen. Mit Liebe und sowieso das was zwischen Menschen alles geschieht geht's anderswo nicht so ähnlich wie hier. Man redet und denkt (also nicht zerebral, analytisch; sonst natürlich schon) darüber und macht einfach. Ich sehe das wie ein Friedensangebot der Natur, so etwa wie: "Yuhu, tut mir Leid wegen des Bewußtseins aber hier hast du ein Antidot, ciao!"

Ich sag dir gern mehr dazu (hab inzwischen auch die E-Mail Nachricht abgeschickt), nur weiß nicht wie weit ich gehen kann/soll. Ist nett was du da am Ende sagst; ich glaub ich bin in 6-7J. hier wieder weg. Also aus Yoorp, nicht dem Forum. Ich will ja meine Gold-Mitgliedsmedaille!
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