Re: Wie sicher sind Kinder im Netz? - Stern.de
Verfasst: 05.04.2013, 10:48
von Dark Angel
Also nachdem ich auch nicht wieter schalten konnte am Mittwoch Abend, hab ich mir den Stern TV Beitrag auch angesehen. Es ist wie ein Autounfall, so schlimm, dass man nicht weg schauen kann.
Nachdem ich an der Wahrheit dieser ganzen komischen Chats, schon lange meine Zweifel habe und ich immer alles ganz genau wissen muss, hab ich die letzten zwei Tage einfach mal den Selbstversuch gestartet.
Ich hab mich in drei, der so oft von Krafft-Schöning genannten Chats angemeldet. In zweien als 11 jährige, in einem ging es erst am 14.
Und ich muss sagen die Ergebnis sind wirklich erschreckend.
Und zwar in der Hinsicht, dass ich mir jetzt zu 100% sicher bin, dass alle diese furchtbaren Chatangriffe auf Kinder, schicht erfunden sind.
Das schlimmste was mir passiert ist, war ein 15 jähriger (der sofort bereit war mir ein Foto von ihm, mit aktuellem Datum auf einem Zettel zu schicken) der mir gesagt hat, dass er gerne mit mir knutschen würde. So ein kleiner Perversling!
Allerdings sofort das Theam wechselte, als ich ihm gesagt hab, dass ich das nicht will.
Re: Wie sicher sind Kinder im Netz? - Stern.de
Verfasst: 05.04.2013, 13:25
von Dark Angel
Klar hab jetzt von RTL natürlich nicht viel erwartet.
Problem seh ich da eher darin, dass es hier ja nicht ein TV Sender ist, der Quoten jagt, sondern eine Initiative, die ihren Müll ja überall verbreitet.
Und es stimmt einfach hinten und vorne nicht, oder hab ich mit meinem Fakeaccount nur mehr Glück als Krafft-Schöning??
Vielleicht passiert ja nur ihr sowas schlimmes, wenn sie als 9 jährige chattet??
Und wie hat sie es geschafft als 9 jährige in diesen Chats zu bleiben??
Klar beim anmelden gibt man ein falsches Alter an, aber jeder der dann direkt von mir erfahren hat, dass ich 9 bin, hat mich sofort gemeldet und sperrren lassen!
Ich vermute langsam sie hat sich als 19- jährige ausgegeben und dann brauch ich mich nicht wundern, wenn ich unmoralische Angebote bekomme!

Re: Wie sicher sind Kinder im Netz? - Stern.de
Verfasst: 05.04.2013, 14:04
von helwenny
Also, für alle, die jetzt denken, Spin.de sei ein Kinderchat: Es ist eine Community für Erwachsene, empfohlen ab 16. Ich bin da seit Jahren registriert und man trifft wirklich nur sehr selten mal Kinder an.
Das war das eine, was mich an dem ganzen Ding gestört hat. Das andere habt ihr ja schon geschrieben. Es ist einfach nicht wahr, dass man als Kind NUR solchen Chatpartnern begegnet. Es gibt zwar sicherlich immer wieder mal so jemanden, aber ich kann mir trotzdem beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Kind so blöd wäre darauf einzugehen. Oder gar seinen Namen und Wohnort zu nennen. Oder Fotos zu versenden.
Man muss die Kleinen einfach gut aufklären. Dann sind die nicht gleich traumatisiert, wenn sie aufgefordert werden sich irgendwas reinzuschieben. Dann klicken die das einfach weg und lachen drüber. Wie es halt sein sollte:D
Re: Wie sicher sind Kinder im Netz? - Stern.de
Verfasst: 05.04.2013, 14:26
von Dark Angel
Doch es gibt bei Spin, Kinder und Jugendchaträume, in die kommt man aber nur, wenn man sich halt auch mit dem Alter anmeldet. Da fragt man sich ja wie haben die Perversen aus dem Beitrag es in diese Räume geschafft.
Und in den Chaträumen, haben mich eh kaum Jungs angeschrieben. Eher Mädels in "meinem" Alter die quatschen wollten.
Es waren genau zwei Jungs, in zwei Tagen
Einer war 16 und hat ne halbe Stunde ganz normal mit mir gechattet und dann musste er zum Fußballtraining!
Der andere war 14 und da gings dann tatsächlich in eine sexuelle Richtung, weil er wissen wollte, ob ich schon mal was mit einem Jungen hatte und hat mir erzählt, dass er schonmal ein Mädchen geküsst hat und ihren Busen anfassen durfte! Kein Anzeichen von bösen Sexmonstern!
Re: Wie sicher sind Kinder im Netz? - Stern.de
Verfasst: 05.04.2013, 16:01
von Dark Angel
@Khenu das es immer und überall schwarze Schafe gibt, will ich auf keinen Fall abstreiten.
Allerdings glaube ich nicht, dass es in dieser Menge passiert, wie behauptet wird.
Frage ist da natürlich auch, wussten die Männer, dass sie in einem Erwachsenenchat mit einer 12-jährigen chatten??
Wir haben in dem Alter auch mal ein paar lustige Telefonnummern angerufen und fanden es sehr lusitg Telefonsex mit Männern zu haben, die wussten allerdings nie wie alt wir sind.
Übrigens hab ich mich beim chatten genauso verhalten, wie in dem Beitrag erzählt, also niemanden selbst anschreiben, zurückhaltend, keine Fragen in die Richtung usw.
Ich will nicht runter spielen, dass das Internet gefahren, gerade für Kinder mit sich bringt, aber sie sind einfach nicht so enorm groß, wie behauptet wird!
Re: Wie sicher sind Kinder im Netz? - Stern.de
Verfasst: 05.04.2013, 17:04
von helwenny
Spin.de schreibt dazu:
"Hallo
Wie viele von euch wissen, war unser Jugendschutzbeauftragter Markus Peter am 3.4. zu Gast bei Stern TV, um sich zum Thema "Sexuelle Belästigung von Kindern im Chat" zu äußern.
Die Kürze der Sendung erlaubte uns leider nicht, zu allem Stellung zu nehmen. Weil ihr nach der Sendung noch viele Fragen an uns hattet, möchten wir die Gelegenheit nutzen, sie an dieser Stelle einmal gebündelt zu beantworten.
Wie wir in der Sendung schon gesagt haben: Die Probleme mit sexueller Belästigung sind uns bekannt, und wir tun unser Möglichstes, dagegen vorzugehen. Als mittelständisches Unternehmen sind aber unsere Möglichkeiten begrenzt - wir können nicht die Strafverfolgung übernehmen und dürfen das auch nicht. Dies war auch unsere Hauptmotivation in die Sendung zu gehen - nämlich darauf hinzuweisen, dass endlich diejenigen ihren Teil beitragen müssen, die bislang noch gar nichts unternommen haben, nämlich die Politiker. Nachdem wir darüber informiert wurden, dass auch Familienministerin Schröder zu dem Gespräch eingeladen wurde, sahen wir hierzu eine gute Gelegenheit gekommen. Leider hat sie sich aus uns unbekannten Gründen entschieden, nicht zu erscheinen.
Wir möchten zunächst einige Worte zu der Sendung selbst sagen, bevor wir zu grundsätzlichen Informationen über die Problematik kommen.
Bedauerlich fanden wir, wie versucht wurde, über den Einspiel-Film und Lenkung der Diskussion nahezulegen, wir würden unseren eigenen Versprechen nicht halten. Deshalb sehen wir uns gezwungen, hier einige missverständliche Informationen richtig zu stellen. Wir möchten nicht behaupten, dass seitens SternTVs absichtlich versucht wurde, die Zuschauer in die Irre zu leiten, sondern eher von Fehlern, die sich unabsichtlich eingeschlichen haben. Von Seiten der Redaktion hat man sich auch bei uns mittlerweile entschuldigt für eventuelle Fehleindrücke, die entstanden sind durch die Hektik einer Live-Sendung.
Die angeblich nicht beantwortete Meldung - die nie geschickt wurde
Im Einspieler wurde der Fall eines Nutzers namens BacardiOakheart gezeigt. Es wurde angedeutet, der Nutzer wäre vom SternTV-Team gemeldet worden, aber die Meldung sei von uns ignoriert worden. Man versuchte auch, unseren Jugendschutzbeauftragten in ein Gespräch diesbezüglich zu verwickeln. Hätte man uns den Namen auch nur wenige Minuten vor der Sendung genannt, hätten wir die Hintergründe recherchiert und Auskunft geben können.
Der genannte Nutzer wurde von uns am 31.3. um 18:27 Uhr gesperrt - exakt 5 Minuten nachdem eine Meldung über diesen Nutzer eintraf - und damit auch mehrere Tage VOR der Sendung. Diese Meldung kam auch nicht vom SternTV-Team, sondern von einem anderen Nutzer auf Spin.de. Niemand von SternTV und auch kein Gast der Sendung hat je zu irgendeinem Zeitpunkt den Nutzer tatsächlich gemeldet. Nach der Sendung wurde uns dann auch mitgeteilt, dass der tatsächliche Sachverhalt so war: Man hat den Chat zunächst laufen lassen, um Material zu sammeln, und wollte die Person dann am nächsten Tag eigentlich melden. Dies hat man dann aber nicht getan, da man die Möglichkeit, jemanden wegen eines länger zurückliegenden Falls zu melden, nicht fand. Es wäre durchaus legitim gewesen, uns das auch genau so in der Sendung als Kritik vorzutragen, dann hätte sich unser Jugendschutzbeauftragter dazu äußern können, warum wir eine Meldefunktion mit Aufzeichnung von Dialogen vom Vortag rechtlich nicht realisieren dürfen - aber stattdessen zog man es vor, so zu tun, als kämen wir unseren Aufgaben nicht nach.
Obwohl die Redaktion eigentlich wissen musste, dass sie keine Meldung tätigten, und leicht hätten herausfinden können, dass die Person längst gesperrt war, wurde unser Jugendschutzbeauftragter in der Sendung "zur Rede gestellt", warum in so einem Fall angeblich nichts geschehen würde.
Die Meldung, deren Bearbeitung wir angeblich verweigert hätten
Dieser Trend setzte sich leider fort. So war im Einspieler der Nick eines unserer Nutzer sichtbar. Aus dem Kontext heraus musste der Zuschauer annehmen, er sei ein Belästiger. Es lag auch tatsächlich eine Meldung durch SternTV bzw. die Gäste vor - nur kam es in dem Dialog schlichtweg nicht zu einer Belästigung. Es war vollkommen legitim, dass unser Team ein weiteres Vorgehen gegen den Nutzer abgelehnt hat - was uns ebenfalls im Gespräch vorgeworfen wurde.
Wir möchten im Zuge der Transparenz den vollständigen, unverfälschten Dialog, wie er gemeldet wurde, hier wiedergeben. Lediglich der Nickname wurde von uns entfernt, um nicht noch stärker, als es durch die Sendung ohnehin schon passiert ist, eine Person an den Pranger zu stellen, die vermutlich vollkommen unschuldig ist:
12:50:53 Mann: hey
12:50:57 Mann: schöne ostern
12:51:16 Mann: na wie gehts dir?
12:51:21 Mann: tolles pic
Dies ist der vollständige Dialog, gemeldet durch eine 23-jährige Frau, die in diesem Gespräch zu keiner Zeit behauptet hat, sie sei ein Kind.
Der angeblich Pädophile, der in Wirklichkeit 14 Jahre alt ist
Im Zuge der Sendung wurde ein Live-"Test" durchgeführt. Da die Testerin als Erwachsene angemeldet war und lediglich über den Nicknamen und ihr Auftreten versucht hat, Minderjährigkeit vorzutäuschen, waren jegliche Schutzmaßnahmen, die wir für Kinder vorsehen, natürlich ausgeschaltet. Wir waren uns deshalb ebenfalls sicher, dass eine vorzeigbare Belästigung stattfinden würde - die Tatsache, dass dies tagtäglich unzähligen Kindern und Frauen passiert ist unstrittig.
Stattdessen, wie es der Vorführeffekt so will, passierte erstaunlich wenig. Es wurde stattdessen ein Dialog gezeigt, die Nicknamen offen lesbar, bei dem ein angeblicher "Herr" der Testerin eine Beziehung angeboten hatte, und der ansonsten keine sexuellen Inhalte enthielt. Durch geschickte Kameraführung wurden sowohl Bild als auch Altersangabe nicht gezeigt, man sprach von dem "Herren", der dies anbot und suggerierte so Volljährigkeit des vermeintlichen "Täters". Der vermeintliche "Täter", der naiverweise die Beziehung anbot, entpuppte sich bei einer Überprüfung durch uns nach der Sendung dann aufgrund der Datenlage als vermutlich 14-jähriger Junge, der sich aus Dummheit - und vermutlich dem Wunsch heraus, die automatischen Filter etwas zu umgehen - sich hier als 16 Jähriger angemeldet hatte.
Wir erwarten nun nicht, dass jemand bei SternTV weiß, dass die Person in Wirklichkeit vermutlich nur 14 ist - die Altersangabe des Nutzers war nun mal 16 - aber selbst bei einem 16-jährigen ist es ein Unding, diesen als pädophilen Erwachsenen darzustellen, nur weil er naiv-dumm eine angeblich 13-jährige gefragt hat, ob diese eine Beziehung wolle. Klar - es besteht theoretisch das Restrisiko, dass es in Wirklichkeit ein erwachsener Mann ist - aber SternTV kann eben nicht wissen, ob das so ist! Wir haben jedenfalls keinerlei Hinweise darauf, dass diese Person älter als 16 ist und gehen aufgrund der Datenlage davon aus, dass sie sogar jünger ist.
Ergebnis ist nun, dass irgendwo in der Schweiz ein vermutlich 14-jähriger Junge aufgrund der offenen Lesbarkeit seines Nicknamens von empörten Zuschauern als Pädophiler gebrandmarkt und öffentlich beleidigt wird.
Fazit
Die Probleme existieren und sind bei uns bekannt. Hätte man uns darum gebeten, hätten wir bereitwillig selbst Beispiele mitgebracht. Unser Anliegen in der Sendung war, auf die ungünstige Gesetzeslage hinzuweisen. Wir hätten gerne mehr darüber gesprochen, was man wirklich noch alles tun könnte, um den Schutz zu verbessern. Stattdessen wurde viel Zeit mit den oben genannten Beispielen verschwendet.
Wir möchten dies hier nicht falsch verstanden wissen: Wir hegen keinen persönlichen Groll gegen den Moderator oder die verantwortlichen Redakteure, und wir möchten auch darum bitten, von irgendwelchen überzogenen Hass-Mails an die Redaktion abzusehen! Das Thema ist ernst und wichtig, und es ist wichtig, es zur Sprache zu bringen. Im Gegenteil empfand unser Jugendschutzbeauftragter die Behandlung durch den Moderator, Herrn Hallaschka, als fair und es war ersichtlich, dass er sich Mühe gab, uns die Gelegenheit zu geben, unseren Standpunkt zu vertreten. Es ist durchaus legitim, wenn auch mal eine provokante Frage gestellt wird - wie z.B. die Frage, warum wir unseren Dienst nicht einstellen, an der sich viele von euch gestört haben - wir haben ja die Möglichkeit zu antworten.
Unsere Gefühle in dieser Angelegenheit sind eher geprägt durch Enttäuschung: Darüber, dass einem künstlichen inszenierten Konflikt zwischen uns und den anderen Gästen soviel Zeit eingeräumt wurde, obwohl alle vier Gäste im Studio das selbe Ziel haben, nämlich den Schutz unserer Kinder und Jugendlichen. In dieser Zeit hätte man auch über sinnvolle Strategien zur Bekämpfung des Problems sprechen können. Außerdem sind wir enttäuscht darüber, dass sich die deutsche Politik, diesmal in Form der nicht erschienenen Frau Schröder, nach wie vor der Diskussion entzieht. Eine Änderung des Strafgesetzbuches könnte tatsächlich eine Verbesserung der Lage bewirken. Stattdessen wird das Problem instrumentalisiert, um Lieblingsprojekte einzelner Politiker, wie die Vorratsdatenspeicherung, voranzubringen - obwohl diese nicht geeignet sind, etwas zu verbessern.
Hintergrundinformationen
Anders, als im Fernsehen wiederholt dargestellt, ist der Kern des Problems nicht, dass "richtige" Pädophile sich gezielt Kinder suchen würden. Diese Fälle gibt es - sie sind aber ein Bruchteil der Belästigungen und deshalb auch nicht das Hauptproblem, mit dem wir zu kämpfen haben. Das eigentliche Problem ist zunächst, dass überhaupt Frauen durch Männer belästigt werden, und diese dann auch keine Grenzen kennen, was das Alter betrifft: die unter "normalen" Männern verbreitete Anbagger-Unkultur über Sexsprüche, Nacktfotos und ähnlichem führt zu den meisten Belästigungen von Minderjährigen.
Der typische Täter ist ein Gelegenheitstäter, und er ist keineswegs immer erwachsen. Das Alter der potentiellen Täter fängt bei 14 an. Die größte Tätergruppe sind männliche Jugendliche zwischen 16 und 21. Teilweise wollen diese "endlich mal ran", und nehmen dafür billigend in Kauf, ein Kind anzugraben. Häufig gibt es auch gerade bei z.B. 16-jährigen einfach kein Gefühl oder Unrechtsbewusstsein dafür, dass Zusenden von Nacktfotos weder eine zulässige noch eine sehr erfolgversprechende Anbaggerstrategie ist.
Wenn man sich mit diesen Hintergründen beschäftigt, versteht man auch, warum weitere Maßnahmen, die nur der Identifikation der Chat-Teilnehmer dienen, keine Sicherheitsverbesserung bringen. Das Problem ist nicht, die Täter zu identifizieren, oder dass diese sich anders verhalten würden, würden sie noch mehr Daten von sich preisgeben. Das Problem ist das nicht vorhandene Unrechtsbewusstsein und die Tatsache, dass nur einige der häufig anzutreffenden Verhaltensweisen tatsächlich unter Strafe gestellt sind. Eine Gesellschaft, die sich an diesen Vorfällen stört, sollte in der Lage sein, diese Verhaltensweisen konsequenterweise unter Strafe zu stellen. Bereits einfache Geldstrafen für weitere, neu zu schaffende Straftatbestände, würden ausreichen, um hier öffentlich sichtbar ein Zeichen zu setzen: "Stopp! Sexuelle Belästigung ist nicht in Ordnung! Und bei Jugendlichen schon gleich gar nicht!". Wir sind der Überzeugung, dass selbst geringe Strafen ausreichen würden, um langfristig eine Änderung des Verhaltens der Menschen zu bewirken. Nur leider hört uns niemand zu.
Was Eltern tatsächlich tun können
Wir sind nicht der Meinung, dass Eltern tatsächlich effektiv verhindern können, dass ihre Kinder belästigt werden (außer natürlich durch Maßnahmen, wie totales Internetverbot - eine Maßnahme, die zumindestens bis zum Alter von 12 Jahren durchaus durchgesetzt werden könnte). Viele Leute versuchen, das Problem auf ein reines Erziehungsproblem zu reduzieren, und sagen: "Gut erzogene Kinder wissen sich zu wehren". Wir sehen dies aber nicht so, sondern wissen, genauso gut wie andere Eltern, dass es weder möglich noch sinnvoll ist, seine Kinder rund-um-die-Uhr zu überwachen. Keine Erziehung der Welt kann tatsächlich sicherstellen, dass ein Kind oder ein Jugendlicher im richtigen Moment "Stopp" sagt - was nicht bedeutet, dass man es nicht versuchen sollte.
Was Eltern aber tun können, ist, die Folgen abzuschwächen. Ein Kind sollte unserer Meinung nach z.B. keine Webcam besitzen. Eltern sollten regelmäßig prüfen und erfragen, welche Personen sich in der Kontaktliste bei Skype/Messengern befinden. Sehr junge Jugendliche und Kinder sollten dort ausschließlich mit persönlich bekannten Personen Kontakt haben. Persönliche Treffen mit einer online kennengelernten Person sollte erst erfolgen, nachdem die Eltern persönlichen Kontakt mit den Eltern des anderen Kindes hergestellt haben. Und - ganz wichtig: Eltern sollten sicherstellen, dass ihre Kinder und Jugendlichen auf allen Plattformen mit dem korrekten Alter angemeldet sind. Praktisch jede deutsche Chat-Plattform hat heutzutage Schutzfunktionen, die helfen, das Ausmaß von Belästigungen zu reduzieren, auch wenn sie sie nicht vollständig verhindern können. Diese Schutzfunktionen greifen aber nur, wenn die Kinder/Jugendlichen tatsächlich mit ihrem korrekten Alter angemeldet sind.
Ein häufiges Problem ist auch, dass Jugendliche Aufforderungen, Nackt- oder Unterwäschefotos zu verschicken, nachkommen, weil sie Bestätigung suchen. Dies ist ein Punkt, an dem die Erziehung ebenfalls ansetzen kann und sollte: Macht euren Kindern klar, dass die Situation in solchen Fällen dem Kind schnell über den Kopf wachsen kann. Ist das erste Nacktfoto erst verschickt, macht man sich schnell erpressbar für weitere Fotos - oder die Fotos tauchen gar öffentlich sichtbar im Netz auf. Das Problem bei Kindern und Jugendlichen ist ja gerade, dass sie die Spätfolgen ihres Handelns oft nicht bedenken. Unsere Aufgabe als Eltern ist es, die Kinder vor diesen Spätfolgen zu beschützen.
Und zu guter Letzt: Eltern können dazu beitragen, dass ihre Kinder nicht selbst zu Tätern werden. Wie bereits erwähnt, ist die Gruppe der 16 bis 21-jährigen eine große Tätergruppe. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, unseren Kindern beizubringen, dass das ungefragte Zusenden von Penisbildern, das Verwickeln in Sex-Chats und ähnliches an vielleicht sogar jüngere Jugendliche eine Grenze überschreitet, dass sogenanntes "Sexting" keine besonders erfolgversprechende Strategie ist, seine vielleicht erste Freundin zu gewinnen, und dass Werte wie gegenseitiges Verständnis und Liebe wichtiger sind, als der schnelle Kick durch den Sex-Chat zwischendurch."
Re: Wie sicher sind Kinder im Netz? - Stern.de
Verfasst: 05.04.2013, 17:36
von Dark Angel
Wow im großen und ganzem eine sehr gelungene Stellungnahme!
Und bestaetigt meinen Verdacht und meine Erfahrungen!
Wenn mich ein 16 jaehriger angraebt, als 12 jaehrige dann find ich da erstmal nix schlimmes dran.
Als Frau hat man ja ein ansehnliches Problem, maenner baggern nunmal und manche gehen dabei auch nen Schritt zu weit!
Allerdings denke ich dass diese faelle, wo maenner sich mit Kindern verabreden um sie zu vergewaltigen eine absolute Ausnahme sind.
Spin aeussert da einen Gedanken, den ich auch hatte, als ich die Sendung gesehen hab, warum brauchen 9 jaehrige Kinder Internet! Ist nicht nötig!
Und wenn meine maedels aelter sind, dann geb ich ihnen die noetigen Tipps mit und bleibe offen und im Gespräch!
Jedenfalls ist das Internet nicht die massive Fälle fuer Kids, wie es dargestellt wird.