Ovid hat geschrieben:Cocolinth hat geschrieben:
Bei Deinem Beitrag fehlt irgendwie eine Begründung. Warum soll die Mutter über Leben und Tod ihres Kindes frei entscheiden dürfen? (Wenn auch nur anfangs.)
Nun, weil es den eigenen Körper involviert
Ja und?
Wenn ich XYZ dämliche Visage sehe, wird mir schlecht. Da ist mein Körper involviert. Habe ich somit das Recht, XYZ fachmännisch töten zu lassen? Oder nur dann, wenn XYZ in dem Moment schutzlos ausgeliefert ist?
und man bis zu einem gewissen Grad eher davon sprechen kann, dass es sich noch um Selbstbestimmung handelt.
Es handelt sich bei dem Fötus um einen vollwertigen (auch wenn nicht vollständigen) Menschen. Nicht bloß um ein Anhängsel/Organ der Mutter!
Das ist wieder faschistisches Menscheneigentumsdenken (
Sklavenhaltermentalität).
Sicherlich bist du auch nicht gegen Verhütung, oder?
Nö, wieso sollte ich?
Trag ich einen Rosenkranz um den Hals oder wie?
Was ist, wenn der Embryo noch weniger Zellen aufweist als das Gehirn einer Fruchtfliege?
Der schutzbedürftige Mensch beginnt ziemlich genau ab der Befruchtung.
Bist du auch gegen Stammzellforschung?
Falls man dafür werdende Menschen tötet: Ja.
Falls man das anders hinbekommt: Nein. (Unter Vorbehalt, freilich.)
In allen dieser Fälle tötet man doch potentielles Leben.
Wo ist hier die klare Grenze?
Wen juckt denn bitte "potentielles Leben"? *löl*
Hier geht es um EXISTENTES LEBEN.
Wann wird es von der Angelegenheit des Mädchens/Frau zur Angelegenheit der Gesellschaft?
Spätestens ab dem Punkt, wo es um Leben und Tod eines anderen Menschen geht.
Verurteilt hat geschrieben:Aus rein humanistischer Perspektive finde ich das Abtreibungsverbot auch in diesem extremen Fall gerechtfertigt.
"Human" siehst Du:
Nur gleich zur Sicherheit der Hinweis:
Humanistisch ist nicht das gleiche wie human.
Human = menschlich bzw. menschenwürdig
Humanistisch = der individuelle Mensch und sein Gedeihen stehen im ethischen Mittelpunkt
- ein Kind gegen ihren Willen zu einer Risikoschwangerschaft zu zwingen, bei welcher die kindliche Mutter und deren Kind sterben können,
Ist furchtbar, jedoch guten Gewissens nicht durch Opfern eines anderen, zumal an der Situation vollkommen unschuldigen Menschenlebens zu vermeiden.
Vielleicht ist die Medizin ja eines Tages (oder schon heute??) so weit, dass ein "Fötentransfer" von überforderter zu qualifizierter Mutter (oder ins Reagenz-Zuchtglas) lohnend machbar ist.
Es gibt auf der Welt inhumane Situationen, in die man kommen kann. Verbrechen aus Verzweiflung, die man aus dieser Situation begehen mag, steigern vielleicht das Verständnis, entschuldigen jedoch nichts. Auch Totschlag aus Hunger bleibt Totschlag.
Ungeheuerlich, wenn man diesen auch noch insitutionalisieren würde!
- sie wird immer wieder an die Vergewaltigung erinnert, sieht den Vater im Kind und behandelt es schlecht,
Und da gibt es wirklich keine Alternative als das Kind zu töten?
Ganz sicher?
- Vater hat vergewaltigt, wird sich nicht um die Erziehung kümmern.
Brauch er ja nicht. Soll er vielleicht sogar lieber gar nicht.
Man kann ihn auch anderweitig zur Verantwortung ziehen.
Die Beziehung zwischen ihm und der Verwandtschaft der Mutter dürfte sehr schlecht sein,
Wayne?
die kindliche Mutter ist völlig überfordert in der Erziehung und wird kaum eine gute Bildung bekommen mit dieser Mehrbelastung.
Ergo:
Kindstötung aus sozialer Bequemlichkeit.
Kampfbegriffe wie faschistisch halte ich für völlig deplatziert.
Ist ja nur opportunistisch für Dich, das hier so zu halten.
Vergewaltigung ist ja wohl so ziemlich DER LETZTE Grund, warum man ein Kind töten sollte!
Von einem Kind war nie die Rede. Es ist ein Fötus in vorkindlicher Form
Also ein Kind.
Wir wissen nicht, wie ein Fötus in dieser Form fühlt
Google doch mal "
philosophischer Zombie".
Kein Scherz: Das ist ein Begriff aus der zeitgenössischen Philosophie, der diesen verschrobenen Einwand von Dir ein wenig in Perspektive zu rücken geeignet sein dürfte.
Davon abgesehen ist Subjektivismus immer ein ganz schlechtes Argument, wenn es um den Schutz von Menschenrechten geht.
Schließlich könnte man Dich z.B. im Schlaf ermorden, ohne dass Du -- nach medizinischen Kenntnisstand -- irgendwas davon mitkriegst.
Für mich persönlich- ich respektiere Deine anderslautende Meinung, ist es wichtiger, ein würdevolles Leben zu führen, als zu leiden.
Schein-Dichotomie!
Niemand befürwortet hier irgendwelches Leiden. Beide sollen sie ein würdevolles Leben führen!
Tötet man das Baby, erstickt man ihm diese Möglichkeit im Keim!
Lässt man den (bzw. IRGENDEINEN) Menschen leben, muss man auch mit Leiden rechnen. Spätestens wenn die ersten Milchzähne durchstoßen.
BEQUEMLICHKEIT, TÖTUNG RECHTFERTIGEN
Bequemlichkeit ist, wie Du sicher verstehen wirst, nicht der ausschlaggebende Grund und wurde nicht angeführt- da hast Du was falsch verstanden.
Nein, das verstehe ich nicht.
Hingegen betone ich nochmals:
Es geht bei Abtreibung ALLEM VORAN um Töten aus Bequemlichkeit.
Eben jene Bequemlichkeit, die man aufgeben müsste, um BEIDE würdevoll leben zu lassen! Und jene Bequemlichkeit, bei der Du von "Leiden" sprichst, wenn man sie aufgibt.
Und wiederum jene Bequemlichkeit, die den Fötus für Faschisten
zum idealen Menschenopfer macht.