GLF

Das sehe ich auch so - der Informationswert solcher Sendungen ist eigentlich gleich null, und sie kolportieren immer nach demselben Drehbuch die gleichen Inhalte.

Lolimat hat geschrieben: Der obligatorische unkenntlich gemachte Pädo (der beim Erzählen garantiert geraucht hat) ist aber bestimmt in Wahrheit der Kamera-Assi oder einer der Beleuchter.
Und die unkenntlich gemachten Bilder, sind bestimmt schon auf dem Monitor unkenntlich gemacht. Es wäre ja sonst auch Verbreitung von Kipo innerhalb der Dreh-Crew, die womöglich noch unkonzentriert werden würde.

Naja, ich schenke den öffentlich-rechtlichen Medien zumindest noch so viel Glauben, dass das Interview mit dem besagten Pädo tatsächlich stattgefunden hat, also nicht getürkt war. Klar, man könnte es aus Anonymitätsgründen mit einem Schauspieler nachstellen, aber das ändert ja nichts an der Sache. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass man durch gezielte Auswahl der Wortschnipsel auf das übliche Bild hinarbeitet, was ich schon genannt habe: Die Pädos können zwar nix für ihre Neigung, sind aber trotzdem eine Gefahr für unsere Kinder und müssen therapiert werden.

Was das Interview bei der Polizei betrifft, frage ich mich auch, wie genau das mit den auf dem Monitor zu sehenden Bildern ist. Zwar ist das bloße Anschauen ja nicht verboten, und die Polizei darf Kraft Gesetz auch KiPo besitzen, um ihren dienstlichen Verpflichtungen nachzukommen, aber jede Aufnahme mit einer Journalistenkamera wäre schon wieder Verbreitung, und für das Filmteam die Besitzverschaffung bzw. der Besitz. Wahrscheinlich wird man also harmlose Fotos heraussuchen, der Zuschauer sieht den Unterschied ja ohnehin nicht.

Man scheute sich allerdings nicht, während des Berichts über AZOV reichlich (ebenfalls unkenntlich gemachte) Szenen aus den FKK-Videos zu zeigen, da sah man spärlich bekleidete bzw. nackte Jungs bei Rangeleien und beim Spielen. Und genau da setzt bei mir auch die Wut ein, wie man die Kinder hier nachträglich zu Opfern gemacht hat. Es ist sicherlich fragwürdig, wenn ein Erwachsener die Kinder mit kleinen Geschenken überredet, für ihn vor der Kamera herumzutoben, aber die hatten sicher auch ihren Spaß und haben die bestellte Pizza gerne gegessen.

"Sexuellen Missbrauch" sehe ich da jedenfalls nicht, eine Nichtbeachtung der Persönlichkeitsrechte der Kinder hingegen schon. Wenn sich Leute solche Filme kaufen und sich daran erregen, ist das womöglich moralisch bedenklich, aber immer noch kein "sexueller Missbrauch". Im Fall der philippinischen Webcam-Chats sieht die Sache schon etwas anders aus, hier wurden die Kinder teilweise gezwungen, sexuelle Handlungen vorzunehmen. Pikanterweise kannte der interviewte Pädo (ein BL) diese Aufnahmen überhaupt nicht, sondern wohl nur die AZOV-Sachen (und ich glaube nicht, dass er ein Käufer war).

Wie in meinem ersten Beitrag erwähnt, läuft die "Kein Täter werden"-Therapie also mal wieder völlig ins Leere, denn nicht er hat mit seinem Interesse an KiPo die Herstellung und Verbreitung gefördert, sondern andere Leute, die das aus was weiß ich für Motiven tun und bereit sind, auch noch Geld dafür auszugeben. Sollte man nicht besser alle AZOV-Kunden zu einer Zwangstherapie verdonnern, weil die sich - für westliche Moralvorstellungen einfach ungehörig - an FKK-Filmchen mit Kindern ergötzt haben?

Die philippinischen Familien haben sich einen Weg aus der Armut erhofft, wäre es da nicht besser, erst einmal die unhaltbaren Zustände in den Slums zu verbessern, anstatt den "sexuellen Missbrauch" anzuprangern? Genauso, wie die rumänischen Jungs in ihrem Dorf kaum andere Freizeitmöglichkeiten gehabt haben, und den "Spielplatz" des FKK-Filmers und das Essen dankbar annahmen. Das wäre Teil einer kritischen und ausgewogenen Berichterstattung gewesen, aber leider hat man wieder einmal die Chance vertan, auf die wirklichen Missstände hinzuweisen...

Lolimat hat geschrieben:bestimmt in Wahrheit der Kamera-Assi oder einer der Beleuchter

Das ist von mir natürlich etwas überspitzt dargestellt. Ich möchte den Öffentlich-Rechtlichen nicht unterstellen, dass sie groben Unfug prdoduzieren.
Und doch, wenn die Aussage, die vermittelt werden soll, bereits von vornherein feststeht, dann braucht der Zuschauer zwar den anonymen Pädo, die Produzenten der Sendung jedoch kaum oder gar nicht.
Das wollte ich gerne verdeutlichen.

Dass auch die Öffentlich-Rechtlichen bei den Produktionen ihrer Sendungen "kleine Tricks" einsetzen, davon bin ich jedoch überzeugt.

Ja, da hast Du sicher recht.

Ist gar nicht so weit von der Realität.

Ich weiß von einem Dreh in einem sachsen-anhaltinischem Maßregelvollzug, da hatten sich die dort Untergebrachten geweigert, sich vor der Kamera in Pose zu setzen. Da wurden die Rollen der "Bekloppten" kurzerhand von den Mitarbeitern des MDR übernommen.



Liebe Grüße
asGL

Mitleser hat geschrieben: Genauso, wie die rumänischen Jungs in ihrem Dorf kaum andere Freizeitmöglichkeiten gehabt haben, und den "Spielplatz" des FKK-Filmers und das Essen dankbar annahmen. Das wäre Teil einer kritischen und ausgewogenen Berichterstattung gewesen, aber leider hat man wieder einmal die Chance vertan, auf die wirklichen Missstände hinzuweisen...

Danke Mitleser für diese gelungene Zusammenfassung!
Habe den Beitrag auch gesehen und habe mich über viele Dinge fürchterlich aufgeregt! Die meisten davon hast du ja schon angesprochen.
Bezüglich der sog. "Karateschule" in Satu Mare, Rumänien kann ich nur sagen, dass die rumänischen Interwievs für mich das Verlogenste und Primitivste war, das ich in der letzten Zeit gehört habe.

Diese dämliche rumänische Direktorin, die da so lapidar sagte "der Mann war irgendwie.... komisch..." (KOMISCH ??? was soll das aussagen?), sie kann mir nicht erzählen, sie habe nichts von den FKK-Aufnahmen gewusst. Zufälligerweise, weiß ich ganz genau, wie ES dort funtionniert: Es geht alles, es ist alles nur eine Frage des "Bakschisch"! Verlogen, dann zu sagen, sie habe gedacht, der würde eine Karateschule betreiben.
Dann diese Mütter der Jungs, die so ahnungslos taten... auch verlogen!
Da braucht nur kurz ein Filmteam vorbeizukommen und etwas Geld anzubieten, schon wechseln wir die Flagge... So ist es eben dort. Und wie du das so treffend geschrieben hast, hat dieser Bericht nichts mit einer fundierten Recherche und kritische Betrachtungsweise des Themas zu tun gehabt.

Den Beitrag hätte man sich wirklich sparen können! Zu viele Klischees wurden da bedient und Fehlinformationen verbreitet.

Hab die Doku auch gesehen. Irgendwie hinterlassen solche Videos bei mir immer noch "Ich bin ein Monster" Gedanken...

Armer YoungLover! Bitte denk so etwas nicht über Dich!

YoungLover braucht dringend mal eine Knuddelmaus, dann merkt er schnell, dass er keineswegs ein Monster ist, sondern ein Mädchenliebender. Die konsequent propagierte Vermeidungtaktik von "Kein Täter werden" ist meiner Meinung nach kontraproduktiv, zwar mag es durchaus sein, dass es dem einen oder anderen hilft, seine Impulse besser unter Kontrolle zu bringen, aber ein lebenswertes Leben ist das noch lange nicht, schon gar nicht, wenn man dann auch noch irgendwelche Mittelchen einnehmen soll.

@YoungLover: Hör nicht auf die Medien, die Dir eintrichtern wollen, dass jedes Angucken von solchen FKK-Filmchen oder was weiß ich stets wieder ein Missbrauch an den Kindern ist. Das eigentliche Monster ist die Gesellschaft, die solche Fälle immer und immer wieder aufbauscht, und von "Millionenmärkten" spricht, und die Kinder fortwährend quält, in dem sie den "Missbrauch" immer und immer wieder thematisiert, auch Jahre nach dem Geschehnissen Interviews mit den Betroffenen führt und diese nie zur Ruhe kommen lässt.

YoungLover hat geschrieben: "Ich bin ein Monster" Gedanken...

Das wird u.a. Sinn des Ganzen sein.
Neben dem Zweck natürlich, das "dumme Volk "in diese Richtung zu manipulieren!


Weder DU noch sonst jemand, der Kinder liebt und "anders" ist, ist ein Monster!

YoungLover, du bist definitiv kein Monster, ja?

Dem Jungen in der "Doku" war es wichtiger zum Ausdruck zu bringen das er es schlecht fand das die Bilder im Netz landeten, wobei die Fragestellung sich auf das erleben hinter dem Sichtschutzzaun bezog. Bemerkenwert

Danke Jungs (und Mädels )!

Ich bin mehr oder weniger darüber hinweg. Aber trotzdem wird mir bei solchen Dokus unwohl... deshalb versuche ich sie hauptsächlich zu vermeiden. Manchmal frage ich mich aber schon, ob doch nicht die absolute Mehrheit recht hat. Wenn man jedoch bedenkt wie lächerlich ihre Argumente zum Teil sind... tja.

Mitleser hat geschrieben:[...] und die Kinder fortwährend quält, in dem sie den "Missbrauch" immer und immer wieder thematisiert, auch Jahre nach dem Geschehnissen Interviews mit den Betroffenen führt und diese nie zur Ruhe kommen lässt.

Daran hatte ich jetzt nicht gedacht! Guter Punkt.

Dani hat geschrieben:YoungLover, du bist definitiv kein Monster, ja?

Ja. Bin ich nicht. Ich würde einem Kind nie weh tun. Ich würde sie viel lieber die ganze Zeit knuddeln

Horizonzero hat geschrieben:Dem Jungen in der "Doku" war es wichtiger zum Ausdruck zu bringen das er es schlecht fand das die Bilder im Netz landeten, wobei die Fragestellung sich auf das erleben hinter dem Sichtschutzzaun bezog. Bemerkenwert

Eben, da ist nirgendwo die Rede von "Missbrauch", sondern der Junge ist einfach sauer, dass ihn der Kameramann angelogen hat, private Erinnerungvideos zu drehen, diese dann aber verkauft und ordentlich Geld damit gescheffelt hat. Ob er dabei nackt war oder nicht, spielt doch kaum eine Rolle, ich würde es auch nicht wollen, wenn mich jemand heimlich filmt und die Sachen dann einfach so veröffentlicht.

Es gibt da ja einen berühmt-berüchtigten Wikileaks-Artikel über dieses Posing-Studio in der Ukraine, welches vor ca. 10 Jahren im Einverständnis mit den Eltern Nacktaufnahmen der Kinder gemacht hat. Zwar ist das irgendwann von der Polizei hochgenommen wurde, aber nie wurde auch nur eine Anzeige von den Eltern der Betroffenen gemacht, nie gab es irgendwelche Interviews mit den ach so geschädigten Kindern, nie ist eine davon Jahre später mal an die Öffentlichkeit gegangen.

Man müsste doch eigentlich meinen, dass das im Nachhinein noch irgendwelche Wellen hätte schlagen müssen, gerade in der heutigen Zeit der KiPo-Hysterie, wo jeder noch so kleine Fall groß in den Medien herauskommt ("Kinderpornoring gesprengt!"). Stattdessen werden die Massen von Tag zu Tag unkritischer, posten ihre intimsten Gedanken, Fotos und Videos für jedermann zugänglich in den sozialen Netzwerken. Passt irgendwie alles nicht zusammen...

Mitleser hat geschrieben:... gerade in der heutigen Zeit der KiPo-Hysterie, wo jeder noch so kleine Fall groß in den Medien herauskommt ("Kinderpornoring gesprengt!").

Na ja, vor kurzem ist ja auch ein "Pädophilenring gesprengt" worden. Hört man da noch etwas von?

Mitleser hat geschrieben: Stattdessen werden die Massen von Tag zu Tag unkritischer, posten ihre intimsten Gedanken, Fotos und Videos für jedermann zugänglich in den sozialen Netzwerken ...

... ob "jedermann" das wissen oder sehen will oder nicht,
...und wundern sich, wenn "Unfug" damit getrieben wird. Da hätte man auch nie drauf kommen können!!! Nie!

Da hast du vollkommen recht Mitleser! Es passt alles wirklich nicht zusammen.

Dani hat geschrieben:

Mitleser hat geschrieben:... gerade in der heutigen Zeit der KiPo-Hysterie, wo jeder noch so kleine Fall groß in den Medien herauskommt ("Kinderpornoring gesprengt!").

Na ja, vor kurzem ist ja auch ein "Pädophilenring gesprengt" worden. Hört man da noch etwas von?

Wenn ich mich recht erinnere, soll das am kommenden Montag in dieser Sendung von Wolfram Kuhnigk eines der Themen sein. Bin mal gespannt, welche Lügenmärchen uns da aufgetischt werden...