kafka hat geschrieben:
denn man darf nicht vergessen, dass das Aufziehen von Kindern wirklich, wirklich harte Arbeit ist.
Aber so etwas zum Beispiel, lese ich da überhaupt nicht heraus...
Es ist ja nicht so, dass wir eine Situation haben in dem Moritz frech zum hundertsten Male die Fensterscheibe eingeschlagen hat, und die Mutter verzweifelt und am Ende ihrer Kräfte ausrastet.
Es ist auch nicht so, dass Emilia respektlos andere Leute anspuckt, das Parfüm auskippt und die Mutter nicht weiß, was sie dagegen tun soll und in einem schwachen Moment mal über die Stränge schlägt.
Dieses sehr junge Mädchen wurde in diesem Fall ohne ihr Zutun und eigenen Fehler auf kalte, gefühllose Weise geringgeschätzt und respektlos behandelt.
Sorry, das geht mir nicht aus dem Kopf. Ich sehe darin nicht, wie das wegen "
harter Erziehungsarbeit" und Erschöpfung passieren kann, dass es einer Mutter wirklich so leicht über die Lippen geht zu sagen: "
Das Kind kotzt mich an!" und nicht mal auf eine Weise, die einem Ausraster ähnelt, in denen die Gefühle überschwingen, sondern eine beiläufige Äußerung während eines Alltagsunfalls...
Und noch was: Für wen das Zusammenleben mit Kindern nur eine "Erziehungs
arbeit" ist, die anstrengt, und das Kind nur dasjenige Wesen ist "an dem gearbeitet" werden muss, der sollte einfach keine Kinder haben...
Nach so einer Sache ist es für mich schwer mir vorzustellen, wie die beiden sich manchmal zusammenkuscheln und eine liebevolle Mutter-Tochter Beziehung führen.
Na gut. Ich halte mich jetzt mal ein bisschen zurück und sage nur folgendes: Ich möchte nach so einem Einzelfall, den ich nur aus dritter Hand erfahren habe, nicht endgültig richten über die Frau. Da würde ich micht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Ich habe auch keine Kinder und fühle mich auch noch nicht bereit dazu Vater zu sein und gebe des Weiteren zu teilweise nicht zu wissen worüber ich rede.
Aber vergleichen kann ich schon und ich kenne andere Familien in denen auch geschimpft wurde, in denen die Kinder auch nicht immer nur mit Samthandschuhen angepackt wurden.
Jedenfalls: Ich spreche kein eindeutiges und finales Urteil, will es mir nicht anmaßen.
Aber: Ich komme nicht umhin zu sagen, dass mir dieser Fall schon Sorgen und Kopfschmerzen bereitet.
Das erste, was mir dabei einfällt ist jedenfalls nicht: "
Oha. Vielleicht hat die Mutter viel Erziehungsstress"