Re: Grenzen der Kinder achten
Verfasst: 05.03.2015, 01:29
meine eigene "position" bzw. meinung zu dem thema bzw. der frage, die ich zu beginn des threads aufgeworfen habe, aber nicht so richtig mit eigenen worten artikulieren konnte, wird meiner meinung nach ziemlich gut in der broschüre "körper liebe doktorspiele" umrissen.
ich zitiere:
"(...)Nein sagen zu dürfen ist wichtig…
Im Zuge der Entwicklung seiner Eigenständigkeit übt das Kind
seine Selbstbehauptung: Es ist trotzig. So anstrengend diese
Phase für die Eltern ist, und so viel Gelassenheit und Nachsicht
sie Ihnen abverlangt (und dies noch mehrmals bis zum Erwachsensein
des Kindes!), so bedeutsam sind doch die Erfahrungen, die
das Kind dabei mit seinen Bezugspersonen macht.
Dies gilt ganz allgemein für die Persönlichkeitsentwicklung, speziell
aber auch für den Bereich der Sexualerziehung. So wird ein Kind,
dessen Wünsche nicht gehört und berücksichtigt werden oder
dessen Wahrnehmungen nicht ernst genommen werden, sich in
späteren Jahren schwerer damit tun, Bedürfnisse zu äußern, als
solche Kinder, die erfahren haben, dass sie ein Recht darauf haben,
Ja und Nein zu sagen.
Dieses Nein-sagen-Dürfen ist auch eine wichtige Voraussetzung
zur Vorbeugung von sexuellem Missbrauch, und die Prävention
beginnt schon bei vermeintlichen Banalitäten. Denn wenn ein kleines
Mädchen der Oma einen Kuss geben muss, obwohl ihm das
unangenehm ist, und es dabei von den Eltern hört „Stell dich nicht
so an!“, dann lernt es, dass die eigenen Gefühle, in diesem Fall
ein inneres Nein, nicht wichtig sind. Wie soll es sich dann selbstbewusst
zur Wehr setzen, wenn jemand aus der Familie oder ein
Fremder einen körperlichen oder seelischen Übergriff wagt?!
Aber auch die Aufmerksamkeit Ihrem eigenen Verhalten gegenüber
ist gefordert: Es gibt Kinder, die wollen nicht auf den Schoß kommen
oder mögen Umarmungen nicht, nicht mal die von der Mutter. Wenn
Sie dieses Nein nicht respektieren und das Kind gegen seinen Willen
zu zärtlichen Gesten zwingen, hat es weniger Chancen zu lernen,
dass es selbst bestimmen darf, ob und welche intimen Berührungen
es bekommen und geben möchte. Wie viele Erwachsene haben
Schwierigkeiten damit, in ihrer Partnerschaft dem bzw. der anderen
zu sagen, wenn sie bzw. er etwas möchte?! Diese wertvolle Fähigkeit,
die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und anderen gegenüber
ausdrücken zu können, verlernen Kinder leider oft schon in
frühen Jahren aufgrund einer entsprechenden Erziehung.
Deshalb sollte in Ihrer Familie die Regel gelten: Zuneigung, Höflichkeit
und Dankbarkeit müssen nicht körperlich ausgedrückt
werden, wenn das Kind das nicht möchte. Das Kind hat ebenso
wie Erwachsene das Recht auf körperliche Unversehrtheit, die
sich auch darin ausdrückt, dass niemand ein Kind (nicht mal einen
Säugling) berühren darf, wenn es das offensichtlich nicht will. Sofern
das Kind noch zu klein ist, um sich selbst zu äußern, müssen die
Eltern Anwalt ihrer Kinder sein.(...)"
Quelle: http://anndann.musicker.net/books/kld1_3.pdf
ich zitiere:
"(...)Nein sagen zu dürfen ist wichtig…
Im Zuge der Entwicklung seiner Eigenständigkeit übt das Kind
seine Selbstbehauptung: Es ist trotzig. So anstrengend diese
Phase für die Eltern ist, und so viel Gelassenheit und Nachsicht
sie Ihnen abverlangt (und dies noch mehrmals bis zum Erwachsensein
des Kindes!), so bedeutsam sind doch die Erfahrungen, die
das Kind dabei mit seinen Bezugspersonen macht.
Dies gilt ganz allgemein für die Persönlichkeitsentwicklung, speziell
aber auch für den Bereich der Sexualerziehung. So wird ein Kind,
dessen Wünsche nicht gehört und berücksichtigt werden oder
dessen Wahrnehmungen nicht ernst genommen werden, sich in
späteren Jahren schwerer damit tun, Bedürfnisse zu äußern, als
solche Kinder, die erfahren haben, dass sie ein Recht darauf haben,
Ja und Nein zu sagen.
Dieses Nein-sagen-Dürfen ist auch eine wichtige Voraussetzung
zur Vorbeugung von sexuellem Missbrauch, und die Prävention
beginnt schon bei vermeintlichen Banalitäten. Denn wenn ein kleines
Mädchen der Oma einen Kuss geben muss, obwohl ihm das
unangenehm ist, und es dabei von den Eltern hört „Stell dich nicht
so an!“, dann lernt es, dass die eigenen Gefühle, in diesem Fall
ein inneres Nein, nicht wichtig sind. Wie soll es sich dann selbstbewusst
zur Wehr setzen, wenn jemand aus der Familie oder ein
Fremder einen körperlichen oder seelischen Übergriff wagt?!
Aber auch die Aufmerksamkeit Ihrem eigenen Verhalten gegenüber
ist gefordert: Es gibt Kinder, die wollen nicht auf den Schoß kommen
oder mögen Umarmungen nicht, nicht mal die von der Mutter. Wenn
Sie dieses Nein nicht respektieren und das Kind gegen seinen Willen
zu zärtlichen Gesten zwingen, hat es weniger Chancen zu lernen,
dass es selbst bestimmen darf, ob und welche intimen Berührungen
es bekommen und geben möchte. Wie viele Erwachsene haben
Schwierigkeiten damit, in ihrer Partnerschaft dem bzw. der anderen
zu sagen, wenn sie bzw. er etwas möchte?! Diese wertvolle Fähigkeit,
die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und anderen gegenüber
ausdrücken zu können, verlernen Kinder leider oft schon in
frühen Jahren aufgrund einer entsprechenden Erziehung.
Deshalb sollte in Ihrer Familie die Regel gelten: Zuneigung, Höflichkeit
und Dankbarkeit müssen nicht körperlich ausgedrückt
werden, wenn das Kind das nicht möchte. Das Kind hat ebenso
wie Erwachsene das Recht auf körperliche Unversehrtheit, die
sich auch darin ausdrückt, dass niemand ein Kind (nicht mal einen
Säugling) berühren darf, wenn es das offensichtlich nicht will. Sofern
das Kind noch zu klein ist, um sich selbst zu äußern, müssen die
Eltern Anwalt ihrer Kinder sein.(...)"
Quelle: http://anndann.musicker.net/books/kld1_3.pdf