Smaragd aus Oz hat geschrieben:Die Maßstäbe und die Erwartung eines SEK-Sturms, die Du hier von anderen verlangst, halte selbst ich mit meiner Premium-Paranoia nicht für erwartbar und für nicht gerecht.
Hyperherrscher hat geschrieben:kann man als Normalpedo kaum mit derartig brachialen Polizeieinsätzen rechnen.
An euch richtet sich mein Vorwurf nicht. Wenn ihr findet, dass ihr es nicht hättet kommen sehen können - damit kann ich gut leben. Die Ansprüche an meine eigene Person sind da ein wenig höher, ich hätte es viel stärker ahnen sollen als ich es tat. Und Khenu hätte es meiner Meinung nach wissen müssen.
ASL1 war zwar eine schöne medienwirksame Aktion mit bunten Bildern, einem "geretteten" Kind und viel Lob und Schulterklopfen auf Seiten der Ermittlungsbehörden.
Aber einer stand am Ende des Tages in Bezug auf den "Hauptakteur" mit leeren Händen da: der Staatsanwalt.
Ich selbst war noch nie Staatsanwalt, aber wenn ich einer wäre, dann würde ich bei Leuten, von denen ich überzeugt bin, dass sie Verbrecher sind, beweiskräftiges Material ermitteln wollen. Mit Hilfe dieser Beweise würde ich ein Strafverfahren in die Wege leiten mit dem Ziel, dass meine "Clienten" zu entsprechenden (Haft-)Strafen verurteilt werden.
Khenu hingegen kam frei und das hätte mich als Staatsanwalt sehr gewurmt.
Aber die Ursache für die Freilassung läge für mich auch klar auf der Hand: kein beweiskräftiges Material.
Hier muss also weiter angesetzt werden.
Beweiskräftiges Material gegen Pädos bekommt man z.B.:
- indem man einen Pädo inflagranti mit einem Mädchen erwischt
- durch belastende Aussagen von Opfern des Pädos (Opfer in Anführungszeichen)
- duch Daten, die sich auf dem PC des Pädos befinden
In Khenus Fall hätte ich Punkt 1 und 2 beseite geschoben, dafür wäre Punkt 3 um so vielversprechender für mich.
Genau hier würde ich als Staatsanwalt ansetzen um den Verbrecher Khenu einer Haftstrafe zuzuführen.
Wäre da bloß nicht die PC-Verschlüsselung.
Also muss eine HD genau dann stattfinden, wenn er grade seinen PC am Laufen hat und die HD muss so ablaufen, dass er den PC nicht mehr ausschalten kann.
Den geeigneten Zeitpunkt erfahre ich bzw. meine Ermittler durch Beaobachtung seiner Gewohnheiten und durch seinen Chat-Status.
Für den wirksamen Zugriff stehen entsprechend geschulte und geübte Polizeigruppen zur Verfügung.
Damit wäre für mich als Staatsanwalt der Weg klar.
Ab jetzt bin ich wieder surfbrätti und ich spekuliere mal ein wenig:
Mit jedem, mit dem ich mich länger unterhalten habe und der auch nur ein bißchen interessant oder individuell wohnt, hat mir früher oder später von seiner Wohnsituation erzählt.
So auch Khenu. Er erzählte mir ausführlich, wie er in früheren Zeiten wohnte. Er erzählte mir aber mit keinem Wort, wie er zur Zeit unserer Kommunikation wohnte. Daraus schließe ich, dass es ganz einfach nichts darüber zu erzählen gab. Und so denke ich weiter: Vermutlich wohnte er in einer gesichtslosen Gegend in der reihenweise gesichtslose Häuser hingeworfen wurden. 4 Eingänge pro Haus und 6 gleichgeschnittene Wohnungen pro Eingang, graue Fassade. Ein Haus wie das andere und in der Mitte irgendwo ein Supermarkt. Solche Gegenden gibt es zum Beispiel im Nordosten von Ascherlsleben einige. Im Südwesten zwar auch, aber dann wäre man wohl nicht mit dem Auto zum Zoo gefahren.
(das weiss ich weil: Ein paar Wochen nach ASL1 habe ich mal bei schönem Wetter eine entspannte Radtour durch Aschersleben gemacht. Ich mache mir bei manchen Ereignissen gerne ein Bild von den Verhältnissen vor Ort. Z.B. auch nach dem Amoklauf in der der Schule in Erfurt 2002, aber das sind andere Geschichten)
Also, einheitliche Wohnanlagen haben oft Schließanlagen. Und so gehe ich davon aus, dass bei dem Überfall auf Khenu ein Hausmeister oder ein Mitarbiter der Hausverwaltung den Polizisten die Wohnungstür aufgeschlossen hat, damit die sich leise durch die Wohnung an Khenu ranschleichen konnten.
Für mich ist die Motivation naheliegend und die Durchführung - falls ich mit meinen Annahmen richtig liege - alles andere als ein Hexenwerk.
Und das hätte Khenu auch wissen müssen und sein Anwalt erst recht.
Und ja: daraus muss man Konsquenzen ziehen und sein Verhalten ändern, sodass der Staatsanwaltschaft
keine belastenden bzw. beweiskräftigen Materialien in die Hände fallen können.
Nochmal: wem das hier zu phantastisch ist - ok kein Problem. Für mich ist das aber ein realistisches Szenario, das mir vor ASL2 aber nicht so konkret vor Augen stand, obwohl es mir selbst hätte vor Augen stehen müssen !!!
Warum es Khenu nicht vor Augen stand, ist mir ein Rätsel, das ich mir nur mit sehr hoher Selbst-Überschätzung erklären kann.
Unterm Strich hätte er nach ASL1 die Daten auf seiner Festplatte für immer vernichten müssen.
Bei meiner Arbeit kommt alle paar Monate ein mobiler Reisswolf vorbei. Dieser zerfetzt nicht nur Berge von Papier samt Ordnern sondern zerhackt auch ganze Festplatten in kleine Stücke.
Da wir dafür die Festplatten aber in die Hände einer anderen Firma geben, müssen wir laut Datenschutzrichtlinie diese vorher vollständig mit Nullen oder Zufallsdaten überschreiben. Auch das physikalische Zerstören der Platten ist Teil der Datenschutz-Richtlinie.
Und was für eine normale Firma gilt, das wird ja wohl erst recht für Pervs gelten, wenn dieser sensible Daten gespeichert haben. (Wer keinen Festplattenschredder hat kann Festplatten aufschrauben und die innenliegenden Scheiben verbiegen. Dauert nur 2-3 Minuten.)
Smaragd aus Oz hat geschrieben:Du scheinst Khenus Gesamtverhalten in einen Topf zu werfen und daraus einen Gesamtschluss zu ziehen. Mir geht es einzig um die SEK-Puter-löschen These, die Du als Einstieg in dieses Thema gewählt hast.
Für mich hängt das deswegen zusammen, weil es meiner Meinung nach in der gleichen Charaktereigenschaft begründet liegt.
Expectation hat geschrieben:Es klingt wie Treten auf jemanden, der am Boden liegt und schon ein paar Tritte kassiert hat.
...
Die Vorwürfe macht er sich selbst schon genug, da muss keiner mehr was zu schreiben.
Ich sage es nochmal: Ich hatte ihn vor bestimmten Gefahren gewarnt, doch unglücklicherweise deute er dies als Kritik an sich und seiner Person. Etwas womit er anscheinend nicht gut umgehen kann.
Mir geht es aber nicht primär darum Khenu zu verurteilen, dazu brauche ich diese Forum nicht. Mir geht es um die Umstände, ums Todschweigen, ums Wegreden-wollen, darum die Schuld immer nur bei den anderen (hier der Staat) zu suchen
und um solch furchtbar
naives
viele aus dem GLF hat geschrieben:100% Sicherheit wird es nie mals geben und die Methode wie damals mit dem SEK war schon krass und auch für mich icht denkbar.
Wer so denkt und handelt, wird die geleichen Fehler wiederholen und leichte Beute für den Staat sein.
Natürlich wird es keine 100%ige Sicherheit geben. Wer aber an sich selbst nicht arbeitet - wer aus Fehlern nicht lernt sonder diese weg-redet - wer sich selbst nicht weiter entwickelt - wer die Experimente von jemand anderem für "jedes Maß übersteigend" und absurd halt - derjenige hat gar keine Sicherheit.
Ich habe mit Khenu in Wahrheit bereits abgeschlossen. Und so kann ich ehrlich sagen, dass ich ihm wünsche, möglichst bald und möglichst heil aus der Sache rauszukommen.
Ich wünsche nur wenigen Knast und Khenu gehört eindeutig nicht dazu.