Verfasst: 21.11.2008, 17:05
Na ja da ich an den Bibel Scheiss nicht glaube lese ich es nicht ! Mal sehen ob ich meiner Nichte heute wieder spielen kann !! AM WE kommt sie immer zu mir !!
Maik hat geschrieben:http://de.mormonwiki.com/Plan_der_Erl%C3%B6sung
Was der Link mit Kindheit, erwachsen werden, verblassen werden zu tun hat? Steht alles da drin.
Bruno hat geschrieben:
Nein, aber im Ernst, was ich damit meine ist doch klar: Ich habe, so wie manche andere hier im Thread, ein Eigenschaften- bzw. Eigenheitenkonglomerat genannt, durch das ich (echtes) Kind-Sein - heute immer noch - gekennzeichnet sehe, und du hast im Gegenzug recht deutlich zu verstehen gegeben, dass du der Meinung bist, es gäbe offenbar gar keine "typisch kindlichen" Eigenschaften bzw. Eigenheiten.
Ich bin der letzte, der die Individualität und Einzigartigkeit des Menschen in Abrede stellen und den Menschen in seinem Mensch-Sein durch die Zugehörigkeit zu normiert gedachten sozialen Gruppen determiniert sehen will.
Aber es gibt und gab die "Idee Kind", die ein bestimmtes (gedachtes) Eigenschaften- und Eigenheitenkonglomerat impliziert.
Die Rousseausche Pädagogik hatte freilich eine enorme Auswirkung auf die gesamte nachfolgende Pädagogik - auch etwa die Reformpädagogik im 20. Jh. (M. Montessori, R. Steiner u.a.) steht ganz in diesem Zeichen - bis heute und wäre ohne die Vorstellung einer "Idee Kind" bzw. "Kindheit" nicht denkbar.
Robson zeigt durch ihre Ausführungen übrigens auch - ohne das so explizit auszusprechen - sehr deutlich, dass die "Pädophilie" des "Urahns aller Pädophilen", Lewis Carroll, ohne den oben dargestellten Kontext nicht denkbar ist.
Jenseits aller etwaigen Sentimentalitäten war die "Idee Kind" bzw. die Vorstellung einer "kindlichen Natur" auch ein ganz entscheidender Bestandteil in den letztendlich erfolgreichen politischen Argumentationen gegen die industrielle Kinderarbeit, die von den Philanthropen als "wider die kindliche Natur" angeprangert wurde.
Wir sehen aus diesen knappen Darstellungen, dass die "Idee Kind" eine sozial- und kulturgeschichtlich sehr wirkmächtige gewesen ist. Und ich bin sicher, wir brauchen sie immer noch. Gerade weil sie heute mitunter zu verblassen droht.
torres hat geschrieben:
Beißt man sich - als Anti zb. - an Einzeleigenschaften fest,
ich hatte früher dazu mal gefragt (in einem Anti-Forum), ob die Frau des geistig auf der Stufe eines 7jährigen stehenden Sam in "I Am Sam" diesen daher sexuell mißbraucht habe.
Ich bin der letzte, der die Individualität und Einzigartigkeit des Menschen in Abrede stellen und den Menschen in seinem Mensch-Sein durch die Zugehörigkeit zu normiert gedachten sozialen Gruppen determiniert sehen will.
Also anders als Maik.
Die Eigenschaften existieren ja auch - biologisch/entwicklungsphysiologisch gibt es klare Unterschiede zwischen Kindern und Jugendlichen/Erwachsenen, und da sind diese Unterschiede auch klar und eindeutig relevanter als die zwischen den Individuen.
Nur besteht das Leben nicht nur aus biologischen Prozessen, sondern auch aus psychischen und sozialen, was a) manche gerne übersehen (ich denke da an die Trollforum-Fraktion) und manche andere gerne gleichsetzen (also auf psychologischer und sozialer Ebene die gleichen klaren Trennungen etabliert sehen wollen wie auf biologischer - Maik wäre so ein Fall).
nicht von Sexualität, sondern zb. vom Ernstnehmen. Einer der wenigen Punkte, in denen ich mit Aufi (vermutlich) einer Meinung bin.
Warum brauchen wir sie heute?
torres hat geschrieben:Wir sehen aus diesen knappen Darstellungen, dass die "Idee Kind" eine sozial- und kulturgeschichtlich sehr wirkmächtige gewesen ist. Und ich bin sicher, wir brauchen sie immer noch. Gerade weil sie heute mitunter zu verblassen droht.
Warum brauchen wir sie heute?
Maik hat geschrieben:Du gehst davon aus das du dem Mädel damit was Gutes tust.
Wenn ich meiner fiktiven kleinen Freundin (hypothetisch bei legaler Basis) einen innigen Zungenkuss geben würde, dann habe ich sie ihre Kindheit nicht leben lassen?
Sollen solche intimen körperlichen Zuneigungen der Erwachsenenwelt vorbehalten sein?
Ovid hat geschrieben:(hypothetisch bei legaler Basis)
Ovid hat geschrieben:
Wenn meine fiktive kleine Freundin (hypothetisch bei legaler Basis) mir einen innigen Zungenkuss geben würde, und ich das zulassen würde, habe ich sie dann ihre Kindheit nicht leben lassen?
Bruno hat geschrieben:Ich glaube, dass Rousseau im Grunde Recht hat, und eine glückliche Kindheit, die wirklich eine Kindheit ist, (d.h. in der das Kind noch nicht durch sämtliche Oberflächlichkeiten und Grausamkeiten der Gesellschaft verdorben wird) für eine gesunde menschliche Entwicklung notwendig ist.
Ich glaube, dass Menschen, die eine wirkliche Kindheit leben dürfen, ein höheres Potential besitzen, später auch zu gesunden, ausgeglichenen Menschen zu werden.
Von Rousseau hast Du wahrscheinlich nicht mehr als ein paar griffige Schlagworte gelesen. Wie er seine eigenen Kinder behandelt hatte, weil er lieber seinen Träumereien nachhing als die Verantwortung für soe zu übernehmen, kannst Du auch bei Wikipedia nachlesen.
Der Rousseau, der wirklich lebte, war ein Lump, ein Vagabund, ein Totalverweigerer, der mit einigen, und zwar dem kleineren Teil seener Schriften den Geschmack von Oppositionellen im späten vorrevolutionären Frankreich traf. Man kann ihn als Wegbereiter der Guillotine und der Terrorherrschaft Robbespieres ebenso in Anspruch nehmen wie als Kindheitsschwulstpropheten.
Was zum Teurfel ist eine "wirkliche" Kindheit? Die Kindheit der Menschen, die in 99,8% der Menschheitsgeschichte lebten war extrem gefährdet, sie begann damit, dass eine Frau beim Jagen, sammeln, Zeltebauen mal schnell abferkelte und sich dann wieder ihrer Arbeit zuwandte. Und eins von fünfen überlebte vielleicht mal diese Kindheit, die von dir zu einem gigantischen, das ganze Menschenleben erdrückenden, rosafarbenen Luftballon aufgebläht wird.
Diese Überfrachtung der Kindheit mit Ansprüchen, denen dieselbe doch bitteschön zu genügen habe, führt oft genug zu experimentellem Unfug, aber gut dass Kinder von Natur aus robust genug sind, auch das zu überstehen.
Hast du mal Kinder als deine Freunde bezeichnen können und sie nicht als Ansprüche stellender Erwachsener erlebt, sondern als einer von ihnen mit ihnen gelebt?
Dann hättest Du öfter mal Gelegenheit gehabt, dich zu wundern, wie die mit [von Erwachsenen designeten] Barbiepuppen spielende Grundschülerin sich überlegt, dass man ihrer Rivalin in der Klasse mal mit Gift, Messern oder einem Galgenstrick zu Leibe rücken könnte. Da wird intrigiert auf Deubel komm raus, da kannst Du hören, wie sie sich gegenseitig der wildesten Untaten bezichtigen, in denen Sexuelles natürlich dank seiner medialen Allgegenwart selten ausgespart bleibt usw. usw.
Ich komme zu dem Schluss, dass Du von Kindern nie in ihr Leben authentisch einbezogen wurdest. Ist auch riskant, da werden manche liebgewonnenen Vorurteile flöten gehen.
Glaub du mal ruhig weiter an das absolute Kind, dessen Lebensihnalt sich darin erschöft, auf sonnendurchfluteten Wiesen Blümchen zu pflücken.
Ovid hat geschrieben:Wenn meine fiktive kleine Freundin (hypothetisch bei legaler Basis) mir einen innigen Zungenkuss geben würde, und ich das zulassen würde, habe ich sie dann ihre Kindheit nicht leben lassen?
1. Axiom: SIE hatte das Interesse mich zu küssen.
2. Axiom: Es schadet ihr nicht.
Davon will ich bei dieser Fragestellung ausgehen Maik. Mir geht es hier NICHT um die Axiome selbst hier. Und (sorry) DICH habe ich auch nicht gefragt, sondern Bruno.![]()
Probleme gibts natürlich dann, wenn Bruno mit den Axiomen auch nicht einverstanden ist. Dann kann ich abwägen darauf zurückzukommen.
Ok, Maik?