Frager hat geschrieben:
mein Anstoß hier zu schreiben entstand durch bestimmte Threads in denen sich über schockierte Besucher dieses Forums lustig gemacht wird. Der allgemeine Konsens scheint hier zu sein, dass solche Leute von den Medien desinformiert sind und die Situation nicht verstehen, bzw. auf die eigene Harmlosigkeit verwiesen wird.
Ersteres passiert genauso wie es passiert, dass wir grundlos beleidigt und respektlos behandelt werden.
Dass es auch anders geht, siehst du beispielsweise und nicht nur hier. Unzählige sind hier daran interessiert ernsthaft mit dir zu diskutieren. Lass das nicht einfach so unter den Tisch fallen.
Und zweitens auf eigene Harmlosigkeit zu verweisen ist doch völlig zulässig. Wo ist da das Problem?
Frager hat geschrieben: warum dieses Forum von so vielen Gästen abgelehnt wird?
Nun ja. Weil hier eben alle möglichen Pädophilen frei und anonym schreiben können und zwar mit jeder Meinung.
Am schwersten wiegen in der Wahrnehmung natürlich die radikalen Meinungen und am wenigsten rezipiert werden diejenigen Meinungen, welche sich näher an der Gesellschaftsmeinung anlehnen.
Frager hat geschrieben:
Der Grund ist erst mal generell das Pädophile ein sexuelles Interesse an Kindern haben. Damit stehen sie in Konflikt mit den gesellschaftlichen Werten und werden deswegen ausgegrenzt. Das ist schlicht einfach mal der Grund warum das Forum abgelehnt wird.
Ach wirklich? Dann wäre es mal an der Zeit aufzuzeigen, dass diese Beweggründe viel zu kurz greifen. Dass also am Ende des Tages es sich um hysterische und menschenfeindliche Vorurteile Pädophilen gegenüber handelt.
Frager hat geschrieben:
Das hier auch Menschen sind, die abgesehen von ihren pädophilen Neigungen auch kinderlieb sind, ist für die Gesellschaft kein Problem, deswegen fordert niemand "Schwanz ab" und dergleichen.
Moment. Die Tatsache, die du da nennst, wird von der Allgemeinheit nicht anerkannt. Der Pädophile ist entweder eine gefährliche Zeitbombe oder ein hinterlistiger Grooming-Täter, oder....
Heute werden erwachsene Männer mit sozialem Interesse an Kindern schief angesehen. Das zieht sich bis zu den Erziehern und Grundschullehrern durch, die sich über dieses vorurteilsbehaftete Klima beklagen.
Leugnest du dieses Problem?
Frager hat geschrieben:
Der Konflikt ist also das sexuelle Interesse und meine Frage, hilft dieses Forum einen Konsens zu vermitteln um Pädophile in die Gesellschaft zu integrieren? Ich sage, in dieser Form nein.
Zunächst einmal ist der Pädophile ein Individuum. Das Forum hilft Kontakt zu knüpfen. Dazu ist es unbedingt nötig, dass Meinungsfreiheit beständig bleibt.
Es ist gut, dass es auch radikale Meinungen gibt, nur so gibt es überhaupt erst einen vernünftigen Diskurs. Es hat noch nie geholfen, dass man Leute aufgrund von Meinungen herausschmeisst.
In manchen Fällen haben aber selbst wir das getan. Dort handelte es sich vermutlich aber um freche Provokationsanmeldungen.
Eine Gleichschaltung von Meinungen funktioniert nicht.
Und das Problem liegt ohnehin bei Diskriminierung. In vielen Fällen könnte ich einem "Anti" bei allem zustimmen, und allein aufgrund der Tatsache, dass ich pädophil bin, wird allein meine Existenz schon abgelehnt.
Frager hat geschrieben:
1) In diesem Forum reicht die Bandbreite der Meinung über den sexuellen Kontakt zu Kindern von, "ist zu Recht eine Straftat, würde ich nie machen" zu "daran ist nicht schlimmes, schadet Kindern nicht".
Ihr könnt mit so einer Bandbreite von Meinungen nicht mit Akzeptanz rechnen.
Dann ist aber grundlegend etwas faul. Es gibt auch frauenverachtende heterosexuelle Männer, die frei herumlaufen.
Deswegen darf ich doch nicht den Fehler machen die gesamte Menschengruppe der Heterosexuellen auf den Unsinn einer Untergruppe zu reduzieren.
Es gibt ja zumindest einige wenige Bestrebungen irgendwelche Unterschiede zu zeichnen. Siehe "pädosexuell <> pädophil".
Ich finde das aber irreführend.
Pädophil heisst erst einmal gar nichts. Es kann ein totales Arschloch sein, oder eben ein kinderlieber harmloser Mensch.
Das ist eigentlich die völkerrechtliche
Mindestweisheit überhaupt. Es ist erschreckend, dass aber von Pädophilen nur in negativer Konnotation gesprochen wird.
Das muss ein Ende haben. Dann können sich auch alle Grundschullehrer, Erzieher, Kindergärtner usw. outen und zeigen, wer sie sind und was sie für Kinder bisher immer getan haben.
Dann kann auch ein besseres Pädophilenbild entstehen.
Aber solange man als Pädophiler nach einem Outing komplette Isolation, Ablehnung, Kündigung, Rauswurf fürchten muss, Freunde verliert und vor allem wohl nie mit Kindern zu tun haben darf, wird sich wohl keiner trauen das zu tun.
Frager hat geschrieben:
Warum kann man sich nicht als Forum eindeutig dazu bekennen sexuelle Handlungen an Kindern grundsätzlich abzulehnen? Offensichtlich will man sich hier dazu nicht festlegen, aber mit dieser Einstellung braucht man sich über Ausgrenzung nicht zu wundern.
Das ist doch ein strukturelles Problem.
Kennst du schicksal-und-Herausforderung? Die hatten mal ein Pädophilenforum, welches sich nach außen klar abgegrenzt hat. Das wurde schwierig. Es mussten welche rausgeworfen werden; vielen Leuten von außen, war die Meinung noch zu verharmlosend; und je mehr Pädophile es wurden - desto mehr Ablehnung gab es, weil sich auch nicht jeder super abgrenzen und formulieren konnte; es wurden viele missverstanden...
Heute hat die Seite nur ein Gästebuch bei denen die Beiträge manuell von einem Administrator freigeschaltet werden müssen, und nur einige handverlesene Pädophile können sich da äußern und tun es äußerst sensibilisiert und passen auf jedes Wort auf. Das kann es ja wohl nicht sein?
Um das Hauptproblem mal zu verbildlichen: Es kann sich zuweilen die Meinung eines "Antis" mit dem eines Pädophilen vollkommen decken, und doch zählt die Identität mehr, weswegen man sich in einer gegenseitigen Inselargumentation ablehnt.
Ich kenne das Forum jetzt schon drei Jahre, und ich hätte dir in meiner Anfangszeit wohl vollkommen zugestimmt und doch sehe ich heute eben mehr, mehr Probleme und vor allem erkennt man, was NICHT geht, weil es einfach nicht so funktioniert, wie man es sich so leichtgläubig vorstellt.
Frager hat geschrieben:
2) Das Thema Kipo wird hier verharmlost. Du schreibst selber das du Kipo nicht magst, aber das andere hier Kipo konsumieren scheint dich auch nicht sonderlich zu stören. Und das scheint so die generelle Meinung zu diesem Thema hier zu sein,
Kontrastproblem. Ich glaube es wird Kipo hier mehr verneint, als bejaht. Wenn nicht, ist das mein Wahrnehmungsfehler, aber so fühlt sich das für mich an.
Frager hat geschrieben:
Mal ganz im Klartext gesprochen. Kipos sind ein abscheuliches Verbrechen! Nicht nur das Kinder zur Herstellung notwendigerweise missbraucht werden (und sei es nur das sexualisierte Posen), sie müssen auch noch damit Leben das diese Aufnahmen im Internet zu Verfügung gestellt werden, nicht selten auch noch kommerziell. Wie würdet ihr das finden wenn Aufnahmen von euch im Internet zirkulieren würden? Ich glaube hier sind alle sehr auf Privatsphäre bedacht, für Kinder scheint das nicht zu gelten. Stattdessen scheint die Meinung vor zu herrschen "Das Verbrechen ist ja sozusagen schon geschehen, also macht man beim anschauen ja nichts schlimmes."
Kannst du mal auf konkrete Stellen verweisen, wo das so steht?
Ich kann übrigens eine Situation konstruieren, die kinderpornographisch ist, aber keinen Missbrauch vorraussetzen muss.
Zum Beispiel: Eine 12-Jährige filmt ihre Masturbation.
Ich lehne die Verbreitung dann jedoch zum Schutz der kindlichen Intimsphäre ab.
Aber ist es nicht recht seltsam, dass die gesetzliche Rechtsprechung keinen Unterschied macht, ob eben dieses Masturbationsvideo bei jemandem gefunden wurde oder eben ein Gewaltvideo?
Nur mal so eingeworfen. Übrigens würde ich für die paar differenzierenden Textzeilen überall woanders haushoch herausgeworfen worden. Es ist überhaupt kein Diskurs mehr zu diesem Thema möglich. Es ist alles gelähmt.
Ich würde ja persönlich strafrechtliche Unterschiede in der "Qualität" der Videos machen, also an den Zumutungen die das Kind in der pornographischen Schrift erfahren musste.
Bisher werden eigentlich nur Bilder und Videos numerisch gezählt... das ist total lächerlich.
Verharmlose ich deiner Meinung nach? Wenn ja, warum?
Ich finde die Rechtsprechung verharmlost indem sie härtere Kinderpornographie und Masturbationsvideos in einen Topf wirft. Das ist doch ein Hohn...
Wird dem Kind nur Gewalt angetan (ohne sexuelle Handlungen), dann ist das Video erlaubt. Geht's noch?
Frager hat geschrieben:
Das sich das Forum nicht eindeutig davon abgrenzt ist ein großes Versäumnis und man braucht sich über die Reaktionen darauf nun wirklich nicht wundern! Und Tipps zur Sicherheit gibts im Internet wie Sand am Meer, es besteht keine Notwenigkeit dieses Thema in diesem Forum zu behandeln und man muss sich nicht wundern, welchen Eindruck das hier macht. Vor allem wenn dann noch auf spezifische Problemfelder eingegangen wird, z.B. was tun bei einer Hausdurchsuchung etc.
Ja, was soll denn das auch? Wenn sich junge IT-Begeisterte auf einem Hackerkongress einen Anti-Hausdurchsuchungsvortrag von Udo Vetter (lawblog.de) angucken, dann geht das in Ordnung.
Aber, wenn sich Pädophile darüber informieren, wie man sich schützt (manche sogar Alpträume haben, weil einem immer die Angst verfolgt, geoutet zu werden) dann ist das natürlich NUR deswegen, weil dieser Kipo versteckt.
Also es ist ja mal grundsätzlich unverhandelbar, dass wir als Pädophile uns duckmausern müssen, besser Verhalten müssen als alle anderen. Sozusagen päpstlicher sein müssen als der Papst um überhaupt die leiseste Chance zu haben einigermaßen toleriert zu werden...
Frager hat geschrieben:und daran ist weder Bild noch RTL2 schuld, sonder ihr selber.
An allgemeinen und strukturellen Vorurteilen tragen wir keine Schuld.
Wie gesagt: Man kann päpstlicher sein als der Papst, alles richtig machen, und doch wird mal als Zeitbombe gesehen oder wird als lebenslanger Therapiefall gesehen.