Sakura hat geschrieben:. Eher bringt man damit zum Ausdruck, was man konsumiert, wovon man sich stimulieren lässt.
Ich denke das trifft für die wenigsten Fälle zu. Die Avatar-Mädchen symbolisieren, dass die Mitglieder hier kein Problem haben brauchen zu zeigen, wer einem auch in seinen Sehnsüchten herumspukt und hier im Forum anderen Menschen damit gegenübertreten zu können, ohne, dass man dafür gescholten wird. Wo kann man das sonst? Hier kann man es textlich und bildlich.
Darin sieht man viel mehr den Wunsch und das Mitteilungsbedürfnis auch mal mit jemandem darüber reden zu können, dass man sich in Mädchen verliebt und ihm das Wesen dieser Liebe zu erklären und zeigen zu können.
Aber neeeeein, ist bestimmte wieder bloße pädophile Sexgeheilheit auf
Frischfleisch und
Kinderpornograuzonenhandel über Avatar-Fotos. Bereitest du dich auf ein Spiegel-TV Interview vor?
Sakura hat geschrieben:Bei Sachen aus Filmen und Fernsehen ist es wohl OK, denn das ist für ein großes Publikum bestimmt gewesen.
Inwiefern ist das Zielpublikum ein Argument? o_O
Wenn ich ein Foto als schon vorher für ein großes weltweites Publikum bestimme, dann ist es OK?
Eigentlich geht es ja um die Zustimmung der Abgebildeten und diese Zustimmung müsste eig. umso nachdrücklicher und sachkundiger stattfinden, je größer das Publikum am Ende ist - je weitgreifender die Verbreitung ist.
Und auch da haben kindliche Darsteller regelmäßig wenig Ahnung wie weit das alles geht.
Auch hat man zum Zeitpunkt des Fragens auch keine Ahnung wie beliebt der Film wird, und wie groß der Personenkult um den Darsteller und das Milieu was diese Bilder bevorzugt etc. pp.
Da ist also IMMER und für jeden eine gewisse Unsicherheit. Die Bedeutung des Zustimmungsakts schwindet.
Was wir heute eher brauchen ist ein gelernter Umgang mit Abbilden und eine gewissse Toleranz zum Abbgebildetsein und eher keine Bildnis-Panik.
Mit dem Rest kann ich so in etwa zustimmen. Es stimmt natürlich, dass man im Internet für den Großteil an Bildern nicht um den Status der Zustimmung und der Verbreitungswege mehr weiß. Damit muss man wie gesagt einen Umgang finden, bestenfalls einen internettauglichen.
Denn es wird möglich sein immer mehr und größere Daten schneller um die Welt zu schicken.
Aber man merkt heutzutage auch etwas anderes. Ich hasse zum Beispiel, wenn Fotos von mir gemacht werden. Warum? Naja, weil ich in meiner Kindheit ständig still halten musste für das nächste Foto, und hier noch ein Foto und dort nochmal die Kleidung zurechtrücken für ein Foto.
Fotos machen war früher ganz in der Hand von Erwachsenen und oftmals auch eine Schikane Kindern gegenüber, auch, wenn viele sich heute darüber freuen, ihre eigene Kindheit bildlich festgehalten zu sehen.
Heute bauen Kinder seit einiger Zeit schon auf eigene Faust ihre eigene Foto-Kultur auf und zwar mit ihren Handys, ungeachtet aller Sorgen und Regeln der Obrigkeit und oftmals auch zu ihrem Trotze, auch mit allerlei Grenzverletzungen und Verletzung von Privatsphäre.
Man kann davon halten, was man will, aber immerhin lernen Kinder den Umgang damit und haben die Fotokultur nun teils auch selbst in der Hand.
Und das kann nur von Vorteil sein in einer entgrenzten Welt wo Fotos nur noch so durch das Internet rasen, alles und jeder irgendwie aufgenommen, gefilmt und photographiert wird. Wäre die Fotokultur immer noch nur noch strikt in der Hand von Erwachsenen, dann hätten wir hier eine viel massivere Ungerechtigkeit - so ist sie zum Teil wenigstens gerechter.
Eine andere Sache ist, wie Gesellschaft selbst mit Fotos umgeht. Wenn man ein großes Tantrum darum macht, dann macht man es schlimm. Man transpotiert sozusagen die Bedingungen dafür, wann man sich entrechtlicht und beschädigt fühlen soll.
Und im Moment haben wir die gesellschaftliche Bewegung in die Richtung, dass von einem nicht bloß das Besitzrecht verletzt wurde, wenn es in den Besitz eines anderen kommt, sondern man solle sich in Falle von Nacktbildern auch noch schwer missbraucht fühlen.
Den Schaden bestimmen wir sozusagen mit. Einige FKK-Clubs hängen ihre Gewinner bei Wettbewerben öffentlich bei sich im Vereinsheim aus. Wie kommt es, dass da regelmäßig keiner ein Problem damit hat? Naja, weil man in eben diese Kultur hineinwächst - ein
Schaden ist dort etwas ganz anderes. Damit sage ich nicht, dass wir es ihnen völlig gleichmachen können, aber eben näherungsweise in bestimmten Aspekten - wir bestimmen den gemachten Schaden mit.
Wenn wir also schon in einer Welt leben in der Informationen so schnell kopiert werden und durch die Gegend fliegen, dann tun wir bestenfalls zwei Dinge:
- Wir lassen die Kinder damit umgehen, ausprobieren und ja: auch Fehler machen. Und damit lassen wir ihnen die Deutungshoheit über ihre eigenen Grenzen und ihr Verhalten. Damit lernen sie auch: Fragen und Gefragt werden
- Wir erachten es nicht automatisch als riesen großen Missbrauch und Schaden, nur weil ein Bild nun öffentlicher wird als gedacht
Speziell noch zu Nacktheit sagt ein lawblog-Kommentator folgendes passendes:
Ångström hat geschrieben:Kind und Nacktsein kommt nur noch vor im Zusammenhang mit Missbrauch, Tod, lebenslange Seelenqualen, “Seelenmord”…
Man könnte dem ein bisschen entgegenwirken, wenn Kind und Nacktsein eben in positiven Zusammenhängen dargestellt würde. Früher gab es viele Filme und da sprangen auch niedliche Nackideis rum, gar nicht schlimm, trug eher zu einer unbekümmerten heiteren Atmosphäre bei.
In der Bravo wird das Alter der Darsteller für die Nacktbilder auch immer größer.
Was ist mit Aufklärungsheftchen wie “Zeig Mal!”?
Wer kennt die Aufklärungsfilme von Oswald Kolle? In einer Szene zeigt man wie zwei präpubertäre Mädchen zärtlich zueinander sind – was man gerne vergisst, dass diese auch sexuelle Wesen sind und man ihnen diesen Raum lassen sollte.
Mit dem Rückgang und der schleichenden Zensur dieser Darstellungen, fehlt den meisten auch langsam ein Gespür und eine Vorstellung für die positiven Bezüge kindlicher Nacktheit – es werden nur noch negative Bezüge phantasiert, weil von kindlicher Nacktheit kriegt man nur noch etwas mit, wenn es um Missbrauch geht.
Eigentlich wollen wir doch, dass Kinder mit einer positiven Beziehung zu ihrem Körper aufwachsen. Stattdessen gibt es überall nur noch schwarze Balken, Aufregung und Angst.