Hallo Harald (bist Du der gleiche Harald, der hier letzte Woche die Flinte ins Korn geworfen hat und nicht mehr mit uns diskutieren wollte?),
meiner Meinung nach vergleichst Du hier Äpfel und Birnen. Der Verkauf von Alkohol und Zigaretten an Jugendliche ist verboten, weil der Genuss schädlich ist, soweit klar. Auch XTC und Marihuana sind schädlich, und deshalb auch verboten. Auch dürfen Kinder nicht Auto fahren, sie sind bis zum 7. Lebensjahr nicht geschäftsfähig, und sie dürfen bestimmte Filme nicht schauen, weil diese sie verstören könnten. Man darf mit Kindern unter 14 auch keinen Sex haben. Alles zum Schutz der Kinder, soweit klar und auch nachvollziehbar.
Aber jetzt erkläre mir doch mal, warum ich Alkohol und Zigaretten ab 18 ganz legal kaufen kann, XTC und Marihuana hingegen nicht? Besonders, was das Gras angeht, sagen ja viele, es sei sogar noch weniger schädlich als Alkohol, und wenn ich mir so anschaue, was Besoffene so alles anrichten, dann bin ich geneigt, dem zuzustimmen. Warum liegt das Schutzalter in etlichen US-Bundesstaaten aber bei 18 Jahren, während es in Mexiko bei 12 liegt? Warum dürfen Jugendliche in den USA ab 16 Auto fahren? Ist Sex denn gefährlicher als der Straßenverkehr?
Anhand dieser wenigen Beispiele sieht man also schon, dass die Gesetzgebung zwar gut gemeint, aber alles andere als konsistent, logisch und nachvollziehbar ist. Ich bin alles andere als begeistert davon, dass sich Erwachsene hierzulande hemmungslos besaufen dürfen, und ich muss den Mist dann ausbaden, wenn mich jemand wegen Trunkenheit am Steuer über den Haufen fährt. Ich brauche keinen Alkohol, um Spaß zu haben, wegen mir könnte der auch unters Drogengesetz fallen.
Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass man Kindern durchaus auch mal einen Schluck Bier oder Wein erlauben sollte, wenn sie es unbedingt probieren wollen. Vermutlich werden sie aufgrund des Geschmacks (natürlich sollte man nicht gerade einen lieblichen Wein nehmen

) sowieso freiwillig darauf verzichten, ich mag z. B. auch heute noch weder Bier noch Kaffee, weil's mir einfach nicht schmeckt. Aber die Erfahrung muss man halt mal gemacht haben.
Ich bin keineswegs für die Legalisierung von Sex mit Kindern, sofern selbiger eine Schädigung für sie bedeuten könnte. Ich hätte aber z. B. kein Problem damit, ein Kind am Intimbereich zu berühren, wenn es mich dazu auffordern würde. Rein rechtlich würde ich dabei einen sexuellen Missbrauch begehen, denn das Gesetz sieht ja jegliche Einvernehmlichkeit als nicht gegeben an. Es ist nur irgendwie merkwürdig, dass man Kinder dahingehend erzieht, dass sie das Konzept "mein Körper gehört mir" und "ich darf auch 'nein' sagen" erlernen, in dieser Beziehung aber nicht 'ja' sagen dürfen.
Auch erheitern mich immer wieder Berichte, die davon handeln, dass Kinder ganz gezielt auf jemanden zugehen und ihm stolz den Inhalt ihrer neuen Lektion "Ich darf nicht mit Dir [einem Fremden] reden!" präsentieren. Muss man sich da nicht fragen, ob die Kinder überhaupt den Sinn verstanden haben? Für sich betrachtet sind solche Lektionen nämlich genauso sinnlos wie die auf den Körper bezogenen, denn Kindern fehlt ganz einfach das Abstraktionsvermögen.
Man muss ihnen also erklären, warum sie "nein" sagen sollen, nämlich wenn sie sich nicht wohl fühlen, Angst haben oder ihnen sogar weh getan wird. Genauso ist es keineswegs schädlich, einen Fremden anzusprechen, wohingegen es gefährlich sein kann, zu jemandem ins Auto zu steigen oder in dessen Wohnung mitzugehen, auch wenn dort eine Verlockung wie z. B. ein Haustier wartet. Kinder sind keineswegs auf den Kopf gefallen und verstehen Zusammenhänge durchaus, wenn man sie nur anschaulich genug erklärt.