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Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 07.12.2012, 21:16
von gelöscht_13
Smaragd aus Oz hat geschrieben: Hey, Du weißt doch: Das ist alles nur verblödetes RTL, BILD, Assi-TV und Quoten-Fake. :lol:
Ne, aber 99,75% davon. Entschuldige dass ich es nicht 100% genau nehme.
Ersatzobjekttäter sind nach denen eh pädophil.
Nils hat geschrieben: Hmm, na mal schaun. Ich bin eigentlich der Meinung, dass es ein sehr guter und objektiver Beitrag wird, da er auf ZDF kommt, aber wir werden sehen. Dauert noch ein paar Monate, bis der raus kommt, denke ich.
ZDF ist alles andere als objektiv. Du bist ziemlich naiv, etwas anderes zu glauben. Das schiebe ich auf Dein geringes Wissen und nicht auf Deine kognitiven Fähigkeiten.
Du schilderst Deine Ansichten, ohne Kontakt mit Kindern gehabt zu haben. Du schriebst selbst, keine Erfahrungen zu haben, aber Deine Meinung gilt damit als Aushängeschild für die Gefährlichkeit und potenzielle Schäden. Es ist zum K... :!:
Nils hat geschrieben: Ich hasste mich zuvor und habe mich akzeptieren während der Therapie gelernt. Bitte nix durcheinander werfen.
Du hasst Deine Neigung und alles was damit zusammen hängt, schätzt Dich als Person aber mehr, obwohl Du diesen Teil in Dir schlecht machst? Klingt irrsinnig.

Eine Sache noch und damit ist das Thema für mich gegessen: Nils Du hast keine Erfahrungen mit Kindern, aber eine klare Haltung, wie sich sexuelle Kontakte auswirken würden. Das bedeutet für mich, Du kannst weder die Lage beurteilen, noch neutral denken.
Daher macht es für mich keinen Sinn, mit Dir darüber zu schreiben.

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 07.12.2012, 21:30
von Khenu Baal
Hi Nils!
... ich bin mir ziemlich sicher, dass es möglich ist eine Beziehung zu einem Kind zu führen, in der es auch sexuelle Komponenten gibt, bei denen die Kinderseele nicht zerstört wird.
Im Vertrauen auf Deine kognitiven Fähigkeiten sage ich jetzt mal das, was ich dazu sagen möchte, indem ich Deinen Satz einfach nur umbaue:

"Ich bin mir absolut sicher, daß es möglich ist, eine Beziehung mit einem Kind zu führen, von der beide - unabhängig vom Vorhandensein einer sexuellen Komponente - in vielfältiger Weise profitieren."

Auch wenn ich mir sicher bin, Du brauchst keine Hilfe... bemerkst Du den Unterschied in der jeweiligen Grundhaltung? Deine ist negativ - meine positiv. Frage Dich vielleicht mal, warum das so ist.
Missbrauch: Man verwendet etwas oder jemanden, um damit Sachen zu machen, die nicht in der Bedienungsanleitung stehen.
So wie ich in meinen wüsten Jahren Bierflaschen üblicherweise mit einem Feuerzeug öffnete - ist mein Standardbeispiel für den Begriff Mißbrauch. Womit ich sagen will: Der Begriff Mißbrauch taugt in Bezug auf Menschen und ihre Sexualität nicht viel. Du hast ja ebenfalls etwas in Richtung Bedienungsanleitung gesagt. Unsere Sprache ist komplex genug, die Dinge beim Namen zu nennen. Unter Mißbrauch kann sich jeder vorstellen, was er will... *pffft*.
es gibt sexuellen Missbrauch, bei dem Kinder geschädigt werden, auch ohne, dass sie zu irgendwas aktiv gezwungen werden, das ist dir klar, oder?
Selbstredend. So wie es massig Formen des sexuellen Mißbrauchs gibt, die von den Beteiligten gewollt sind. Die aktiv herbeigeführt werden und bei denen es zu keinerlei Schädigungen, sondern ganz im Gegenteil zu Glücksgefühlen und einer auch im Nachhinein positiven Bewertung des Geschehens kommt. Nicht weil ich das so will, sondern weil es nachweislich so ist.
Darüber, wie sich das prozentual verteilt, gibt es leider nicht viel brauchbares Zeug. Man muß sich halt mit dem Wenigen bescheiden, was noch verfügbar ist.

Den sexuellen Übergriff definierst Du als sexuell motivierte Handlung. Gut. Aus Deiner Erläuterung geht für mich keinerlei Wertung hervor. Wenn man mal davon absieht, daß bereits der Terminus Übergriff negativ besetzt ist. Gehst Du mit mir denn so weit konform, daß es - Dein Beispiel paßt da übrigens prima - Übergriffigkeit in den unterschiedlichsten Formen gibt? Man könnte sie m.E. grob in erwünschte, neutrale, zu mißbilligende und strafwürdige Übergriffigkeit unterteilen. Siehst Du das ähnlich? Dein Beispiel könnte fast überall einordenbar sein, allerdings nicht in die Kategorie strafwürdig. Hängt halt davon ab, wie die Tochter deines Kumpels das sieht.
Ich hau die Begriffe auch manchmal durcheinander, also bitte jetzt nicht alte Posts raus kramen und mich zur Rede stellen. Passiert halt, sorry.
Keine Sorge. Wir sind hier unter zivilisierten Menschen (Ausnahmen bestätigen nur die Regel), so was läßt sich klären.
Ich bin eigentlich der Meinung, dass es ein sehr guter und objektiver Beitrag wird, da er auf ZDF kommt
Es wäre der allererste in diesem Jahrtausend.
Nicht, daß ich Dir deinen Optimismus nehmen möchte! Aber ich halte dies für ausgeschlossen und prognostiziere Dir, Du wirst vom Endresultat entsetzt sein. Erinnere mich ruhig daran, sollte ich falsch liegen, denn darüber würde ich mich freuen!
Alles in Allem war es ein sehr schöner Tag
Fein, gönne ich Dir! Ich hatte heute auch meinen Spaß :wink: .

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 07.12.2012, 21:59
von gelöscht_13
gelöscht_17 hat geschrieben:Du scheinst davon auszugehen, dass es keine Pädos gibt, die gegenüber Kindern übergriffig werden könnten. Man fragt sich nur, woher dann die Missbrauchsfälle kommen? Sind das keine Pädos? Haben die nicht irgendwann mal eine Zeit gehabt, wo sie noch die Wahl hatten, es zu tun oder nicht? Warum haben sie es dann getan? Wo sie Kinder doch eigentlich lieben.
Klar sind zum Großteil Pädos dabei. Aber die Sicht, alle Pädophilen als potenzielle Gefährdung vorsorglich mit Medikamenten zu behandeln und ihre Neigung schlecht zu machen, mit allen nicht-sexuellen Glücksmomenten ist skandalös.

Da könnte man gleich alle Leute vorsorglich wegen allem möglichen behandeln. Das geht zu weit. Smaragd ich finde es unglaublich, wie Du solche Präventionsmechanismen noch befürworten kannst, in dem Du RTL und Ko teilweise Recht gibst.
Ovid hat geschrieben: Naja, wir hatten ja neulich schon einen Reinfall im Ersten [1]. :/
Ob ZDF da so viel besser ist?
Nils kann das schlicht nicht beurteilen. Er ist ein Bauer auf einem Schachbrett. Dass er das nicht selbst sieht, lässt mich an seinen kognitiven Fähigkeiten zweifeln.
Nils hat geschrieben: Bin ich nicht, ich hatte bisher nur Angst mich in Kontakt zu begeben. Aber ihr habt schon Recht, diese Angst wurde mir während der Therapie nicht genommen, das sehe ich jetzt im Nachhinein als Kritikpunkt, würde aber als Therapeut auch nicht anders handeln wollen.
Das zeugt von psychologischer Inkompetenz der Therapeuten und von einem Mangel an Professionalität.
Nils hat geschrieben: "Es" im Sinne von "der Missbrauch" bzw. "schreckliche Erinnerungen".
Das ist mir zu allgemein, damit kann ich nichts anfangen.

Bescheiden zu sehen, wie jemand ohne Erfahrungen eine klare Haltung einnehmen kann und so tut, als kenne er sich aus. Jeder Wortwechsel mit Dir Nils ist verschwendete Lebenszeit.

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 07.12.2012, 22:40
von Nils
Sascha hat geschrieben:Frage doch mal einfach an, ob du den vollen Mitschnitt von dem Interview, was du gegeben hast, bekommen kannst.
Mach ich. Ich bekomm auf jeden Fall den Rohschnitt vorher und kann sagen, ob das von mir Gesagte im richtigen Kontext gezeigt wird und ob ich was ändern lassen möchte. Ich finde es aber dennoch sehr schwierig alles in 30 Minuten Film zu packen. Sie haben sich allein mit mir über 2 Stunden lang gefilmt unterhalten, das ist schon eine Kunst, da das Passende rauszusuchen.
Sascha hat geschrieben:ZDF und besser? Karremann lief über ZDF.
Edit: ZDF Neo, falls es einen Unterschied macht.
Smaragd aus Oz hat geschrieben:Es ist generell empfehlenswert, alles, was man öffentlichkeitswürgsam jemandem anvertraut, für sich selbst mitzudokumentieren. Entweder durch Beisein eines Anwalts oder durch das eigene Diktiergerät.
Zu spät, bei der nächsten Doku weiß ich's dann. :D
Verurteilt hat geschrieben:Du schilderst Deine Ansichten, ohne Kontakt mit Kindern gehabt zu haben. Du schriebst selbst, keine Erfahrungen zu haben, aber Deine Meinung gilt damit als Aushängeschild für die Gefährlichkeit und potenzielle Schäden.
Stimmt, aber so ist nun mal meine Meinung. Ich weiß selbst, dass die sich noch ändern wird und erst einen Bruchteil von den Erfahrungen enthält, die manch einer bereits gemacht hat. Aber für mich ist es momentan die Ansicht und fertig. Dass du die nicht akzeptierst ist in Ordnung, damit kann ich grad so leben.
Verurteilt hat geschrieben:Du hasst Deine Neigung und alles was damit zusammen hängt, schätzt Dich als Person aber mehr, obwohl Du diesen Teil in Dir schlecht machst? Klingt irrsinnig.
Ich hasse meine Neigung nicht, nein.
Ich schätze mich als Person MIT dieser Neigung, ja.
Ich mache den Teil nicht schlecht, ich komm nur noch nicht so gut mit ihm klar wie andere. Aber das lerne ich ja gerade und die Therapie hat mir dabei geholfen. Ich schreib hier nun schon zum 3. Mal das Gleiche, ich weiß nicht, wie ich es dir noch klarer mitteilen kann.
Verurteilt hat geschrieben:Nils Du hast keine Erfahrungen mit Kindern, aber eine klare Haltung, wie sich sexuelle Kontakte auswirken würden. Das bedeutet für mich, Du kannst weder die Lage beurteilen, noch neutral denken.
Wenn das deine Einschätzung von mir ist, ok. Sind wahre Sachen dabei, aber ich bitte zu beachten, dass Wissen nicht nur auf Erfahrungen basiert, ich bin nicht dumm, ich kann mir Sachen vorstellen, ich kann lesen, ich bin empathisch und einfühlsam. Unerfahrenheit wiegt das nicht auf, ist aber ein großer Kritikpunkt, das weiß ich. Aber danke fürs nochmalige darauf hinweisen.
Khenu Baal hat geschrieben:Auch wenn ich mir sicher bin, Du brauchst keine Hilfe... bemerkst Du den Unterschied in der jeweiligen Grundhaltung? Deine ist negativ - meine positiv. Frage Dich vielleicht mal, warum das so ist.
Doch, ich brauch Hilfe.
Ja, ich sehe den Unterschied und da hast du einen ziemlich großes Manko meiner Persönlichkeit entdeckt. Ich arbeite dran.
Khenu Baal hat geschrieben:Unter Mißbrauch kann sich jeder vorstellen, was er will... *pffft*.
Nicht 100%ig, aber so ähnlich, ja. Ich hab ziemlich klare Vorstellungen, wo die Grenzen für mich persönlich sind, um Missbrauch von ...ja ... dem Rest zu trennen. Die Grenzen sind für andere bestimmt anders und unsere Regierung bzw. das Gesetz hat wieder ganz andere. Solange es niemandem schadet geh ich da überall konform, auch, wenn sich meine Grenzen dadurch wahrscheinlich nicht ändern werden. Ergibt das für dich irgendeinen Sinn?
Khenu Baal hat geschrieben:So wie es massig Formen des sexuellen Mißbrauchs gibt, die von den Beteiligten gewollt sind. Die aktiv herbeigeführt werden und bei denen es zu keinerlei Schädigungen, sondern ganz im Gegenteil zu Glücksgefühlen und einer auch im Nachhinein positiven Bewertung des Geschehens kommt. Nicht weil ich das so will, sondern weil es nachweislich so ist.
Mag sein, dass es die gibt, aber ich probiere doch keine sexuellen Handlungen aus, bei denen mein(e) Partner(in) nicht völlig überzeugt ist bzw. die sogar gegen seinen/ihren Willen geschehen in der Hoffnung, dass es ihm/ihr am Ende dann doch vielleicht gefällt. Á la "zum Glück zwingen". Das kann auch nach Hinten los gehen vermute ich jetzt einfach mal ganz stark.
Khenu Baal hat geschrieben:Gehst Du mit mir denn so weit konform, daß es - Dein Beispiel paßt da übrigens prima - Übergriffigkeit in den unterschiedlichsten Formen gibt? Man könnte sie m.E. grob in erwünschte, neutrale, zu mißbilligende und strafwürdige Übergriffigkeit unterteilen. Siehst Du das ähnlich? Dein Beispiel könnte fast überall einordenbar sein, allerdings nicht in die Kategorie strafwürdig. Hängt halt davon ab, wie die Tochter deines Kumpels das sieht.
Ja, da stimm ich mit dir Überein. Es kommt auch immer auf den Blickwinkel an. Für einen selbst ist das Kopf streicheln ein Übergriff, für das Kind Nettigkeit und der fick-tiefe Kumpel ignorierts wahrscheinlich. Für jemand anderes wäre es wahrscheinlich auch überhaupt kein Übergriff.
Strafbarer sexueller Übergriff ist dann wahrscheinlich fließend mit sexuellem Missbrauch, je nachdem, wie aktiv und passiv die Partner agieren.
Khenu Baal hat geschrieben:Fein, gönne ich Dir! Ich hatte heute auch meinen Spaß :wink: .
Danke. Irgendwann müssen wir mal drüber reden, wie du es schaffst in eine Beziehung mit einem Kind zu kommen. Das wär echt toll, mein persönlicher Everest. Und du bist mein Touristenführer. Davon träume ich schon so lange, unglaublich frustrierend.
Verurteilt hat geschrieben:Nils kann das schlicht nicht beurteilen. Er ist ein Bauer auf einem Schachbrett. Dass er das nicht selbst sieht, lässt mich an seinen kognitiven Fähigkeiten zweifeln.
Irgendwie wird mir das zu offensiv mit dir. Mag sein, dass ich da nicht den kompletten Überblick hab, aber deine Bemerkungen sind anmaßend und verletzend. Ich weiß, ich kling wie ne Heulsuse, aber ich wollts mal gesagt haben.
Verurteilt hat geschrieben:Das ist mir zu allgemein, damit kann ich nichts anfangen.
Schade.

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 07.12.2012, 22:51
von Tropi
Verurteilt hat geschrieben:Bescheiden zu sehen, wie jemand ohne Erfahrungen eine klare Haltung einnehmen kann und so tut, als kenne er sich aus. Jeder Wortwechsel mit Dir Nils ist verschwendete Lebenszeit.
Auch wenn ich nicht weiß, wie es sich anfühlt, von einem Bus überfahren zu werden, kann ich mir eine klare Haltung darüber aneignen. Da muß ich nicht erst Erfahrung sammeln, weil das wohl meine letzte Erfahrung wäre, dann aber nicht mehr im Stande bin, meine Erfahrung auszuwerten.
Nils hat sich in seiner frühen Jugend Kipo reingezogen. Diese Bilder haben sich bei ihm manifestiert. Dies Bilder werden ihm noch in 100 Jahren im Kopf rum schwirren. Für mich ist eigentlich klar, daß er diese Bilder mit "Kontekt zu Kindern" in Verbindung bringt, weil er sonst keine weiteren Erfahrungen sammeln konnte. Das er daraus dann Ängste zieht, die ihn veranlassen, in eine Therapie zu gehen, ist für mich sehr verständlich. Die Frage ist doch, ob die Therapie ihm helfen kann, diese Bilder wieder los zu werden. Das wage ich zu bezweifeln.

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 07.12.2012, 23:02
von gelöscht_13
Tropi hat geschrieben:Die Frage ist doch, ob die Therapie ihm helfen kann, diese Bilder wieder los zu werden. Das wage ich zu bezweifeln.
Nein die Bilder bleiben und in der Therapie sah er wieder welche. Lediglich die Medikamente hielten ihn ab. Ich denke Therapien werden überbewertet, aber das ist verschieden und dies muss jeder für sich beurteilen. Er meint, die Therapie helfe ihm. Sie ist somit positiv zu sehen.

Ich habe selber wie er Kinderpornos geguckt und weiß, dass gerade die sadistischen Bilder ein gewaltig schlechtes Gewissen erzeugen. Wegen den Normalen passiert wenig, aber wegen denen wo die Kinder unglücklich sind, bin ich zur Selbstanzeige übergegangen. Dass er zur Charité geht, ist also nur verständlich.
Tropi hat geschrieben: Auch wenn ich nicht weiß, wie es sich anfühlt, von einem Bus überfahren zu werden, kann ich mir eine klare Haltung darüber aneignen. Da muß ich nicht erst Erfahrung sammeln, weil das wohl meine letzte Erfahrung wäre, dann aber nicht mehr im Stande bin, meine Erfahrung auszuwerten.
Ja. Aber man kann nicht von den Schmerzen reden oder den Zustand während des Sterbens beschreiben. Das sind Fantasien und Spekulationen. Daher sollte man sich kein Urteil machen über Dinge, die man selbst nicht erfahren hat, weil ansonsten Fehlvorstellungen sich häufen. Dass sie in seinem Fall medial ein verzerrtes Gesamtbild erzeugen, macht mich wütend.
Tropi hat geschrieben: Nils hat sich in seiner frühen Jugend Kipo reingezogen. Diese Bilder haben sich bei ihm manifestiert. Dies Bilder werden ihm noch in 100 Jahren im Kopf rum schwirren. Für mich ist eigentlich klar, daß er diese Bilder mit "Kontekt zu Kindern" in Verbindung bringt, weil er sonst keine weiteren Erfahrungen sammeln konnte. Das er daraus dann Ängste zieht, die ihn veranlassen, in eine Therapie zu gehen, ist für mich sehr verständlich.
Ja klar. Das ändert aber nichts daran, dass KiPo und Kinderkontakt zwei verschiedene Dinge sind. Ich sah KiPo, wollte aber keinen Kontakt zu Kindern. Das wollte mein Gewissen nicht. Ich denke das wird bei ihm ähnlich sein, ohne es zu wissen. Die Ängste halte ich für überzogen, irrational und durch die Charité verstärkt. Daher wäre es geeigneter, wenn er Erfahrungen macht, bevor er über etwas schreibt, was er nicht beurteilen kann.

Empathie hat oft den Charakter einer Fantasie und das man sich Dinge einredet, die ganz anders sind.

Die Bilder waren speziell- sadistisch. Das heißt sie erzeugen einen traumatischen Zustand, in dem das Thema verschlossen wird (verteufelt usw.). Das führt dazu, dass diese Erfahrungen nicht vergessen werden.
Vergessen halte ich für unmöglich.
Was er macht ist von den Bildern auf sich als Täter gegenüber Kindern zu blicken. Das ist gerade im Bereich Sadismus absurd, weil es einen riesen Unterschied macht, ob man etwas sieht oder tut. Allein vom Gewissen her sind da Welten zwischen.

Mir geht es darum, dass man nicht sagen kann, alle sexuellen Erfahrungen seien per sé gut oder schlecht. Beide Haltungen sind zu extrem und unglaubwürdig, da die Wahrheit dazwischen liegt.
Aber ohne Erfahungen eine klare extreme Haltung einzunehmen, ist lächerlich.

Von seinem Hintergrund aus verständlich- da stimme ich zu. Mir ist das aber zu oberflächlich. Genau wie den Kontakt zu Kindern auf das Sexuelle zu beschränken. Ich mein, was soll das? Da muss man sich fremd schämen, auf Grund seiner Neigung als triebgesteuertes Monster charakterisiert zu werden.

Auf Grund der Neigung geht man auf Kinder ein, spielt mit ihnen, beschäftigt sich mit ihnen und erfreut man sich über ihr glücklich sein. Das Sexuelle steht bei mir da ganz hinten an- auf reale Kinder bezogen.
Klar ist der sexuelle Reiz eine Antriebskraft, die auch positiv genutzt werden kann. Sexualität ist ein Geben und Nehmen. Sei es bei Heten, oder bei Päden. Ist ja nicht so, dass der Nutzen nur einseitig wäre. Gäbe es keine Sexualität, sähe es mit dem Frieden zwischen Frau und Mann schlecht bestellt aus. Kinder würden vernachlässigt, Partner auch usw.

Das mangelnde Interesse an Frauen und der Frauenhass im Forum bedingen sich z.B. Aber das nur am Rande bemerkt.

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 08.12.2012, 00:38
von Khenu Baal
Hi Nils!
Doch, ich brauch Hilfe.
Das war ein Mißverständnis. Ich bezog mich lediglich auf das Verständnis dessen, was ich mit dem umformulierten Satz (positive vs. negative Herangehensweise) sagen wollte. Das hast Du ja wie erwartet verstanden. Ob und inwieweit Du in anderer Hinsicht tatsächlich Hilfe benötigst, maße ich mir nicht an, beurteilen zu können.
Ich hab ziemlich klare Vorstellungen, wo die Grenzen für mich persönlich sind
dito
Solange es niemandem schadet geh ich da überall konform
[...]
ich probiere doch keine sexuellen Handlungen aus [...] in der Hoffnung, dass es ihm/ihr am Ende dann doch vielleicht gefällt
Selbstverständlich nicht!
Das von mir Hervorgehobene ist für mich der übliche Maßstab in der Beurteilung des Verhaltens anderer. Für mein eigenes Verhalten hängt die Meßlatte noch ein kleines Stückchen höher. Man mag es für übertrieben, idealistisch halten, aber es gilt ja nur für mich, ich erwarte nicht von anderen, sich dem zu unterwerfen. Es ist vor allem mit dem Anspruch verknüpft, nicht bloß keinen Schaden anrichten zu wollen, sondern Förderliches, Positives zu bewirken. In Bezug auf alle Beteiligten, versteht sich.
Zu denen gehöre natürlich auch ich mit meinen Ansprüchen, Sehnsüchten und all dem, was ich in einer Beziehung mit einem Mädchen suche! Es erleichtert die ganze Sache jedoch ungemein, daß sich diese, verglichen mit den Ansprüchen anderer Männer an eine Beziehung (mit 'ner Frau z.B.), recht bescheiden ausnehmen.

Nimmt man nun das jeweilige Mädchen, so bedarf es keiner nennenswerten Anstrengung, sich vorzustellen, wie ein solches auf das reagiert, was da so von mir kommt.
Ganzheitlich angenommen, respektiert, begehrt, geliebt, ernst genommen... usw... zu werden hat direkte - positive - Auswirkungen auf Selbstwertgefühl und Selbstbewußtsein. Ist aber ein weites Feld, das ich jetzt nur zum besseren Verständnis dessen, was ich mit dem Anspruch, eine Bereicherung darstellen zu wollen meine, anreiße.
Irgendwann müssen wir mal drüber reden, wie du es schaffst in eine Beziehung mit einem Kind zu kommen. [...] Davon träume ich schon so lange
Glaub mir - ich habe länger davon geträumt.
Was das Reden darüber angeht, so wird sich das vielleicht mal ergeben. Für den Moment hoffe ich erstmal, Du bleibst dem GLF noch ein Weilchen erhalten. Man kann sich auch auf diesem Wege ein wenig kennenlernen, etwas Vertrauen aufbauen. Danach wird man sehen. Auf keinen Fall werde ich jedoch den Touristenführer mimen, Du hast gewiß auch viel zu geben. Womit ich jetzt nicht Deine Erfahrungen mit dem Laden von Prof. Beier meine!
Verurteilt hat geschrieben:KiPo und Kinderkontakt [sind] zwei verschiedene Dinge
Jupp. Ist ähnlich wie in den Hetenpornos - die haben mit der heterosexuellen Beziehungsrealität ähnlich viel gemeinsam.
Verurteilt hat geschrieben:es [macht] einen riesen Unterschied, ob man etwas sieht oder tut
Eine Binsenweisheit. Nur bei "uns" wird da ein Zusammenhang unterstellt. Was einer in irgendwelchen Vulgär-Kommentaren sagt oder woran er beim Wixen denkt, hat im Regelfall nichts mit seinem Verhalten in einer realen Situation zu tun.

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 08.12.2012, 08:40
von Nils
Moin, moin,
Verurteilt hat geschrieben:Bescheiden zu sehen, wie jemand ohne Erfahrungen eine klare Haltung einnehmen kann und so tut, als kenne er sich aus. Jeder Wortwechsel mit Dir Nils ist verschwendete Lebenszeit.
Ich gebe hier nur wider, was meiner Einschätzung nach Richtig und Falsch ist ohne Anspruch auf die ultimative Wahrheit.
Dass du es als verschwendete Lebenszeit siehst finde ich sehr schade. Aber eine Lösung dafür wäre nicht mehr auf mich zu reagieren. Ich werde trotzdem mal auf deinen letzten Beitrag eingehen, weil ich ihn für bis jetzt am wenigsten absolutistisch halte.
Verurteilt hat geschrieben:die Bilder bleiben und in der Therapie sah er wieder welche. Lediglich die Medikamente hielten ihn ab.
Richtig, die Bilder bleiben.
Falsch, die Medis haben mir in einer schweren Depression geholfen und zusätzlich dazu geführt, dass ich weniger onanierte. Dass ich mit dem Konsum aufgehört hab und alle Bilder vor langer Zeit gelöscht habe liegt nicht an ihnen, sondern an der (verbalen) Hilfe, die ich bekam.
Verurteilt hat geschrieben:Ich habe selber wie er Kinderpornos geguckt und weiß, dass gerade die sadistischen Bilder ein gewaltig schlechtes Gewissen erzeugen. [...] Dass er zur Charité geht, ist also nur verständlich.
Ok, das finde ich gut, dass du das so siehst. Das ist eine absolut richtige Einschätzung.
Verurteilt hat geschrieben:Tropi hat geschrieben:
Auch wenn ich nicht weiß, wie es sich anfühlt, von einem Bus überfahren zu werden, kann ich mir eine klare Haltung darüber aneignen. [...]

Ja. Aber man kann nicht von den Schmerzen reden oder den Zustand während des Sterbens beschreiben. Das sind Fantasien und Spekulationen. Daher sollte man sich kein Urteil machen über Dinge, die man selbst nicht erfahren hat, weil ansonsten Fehlvorstellungen sich häufen. Dass sie in seinem Fall medial ein verzerrtes Gesamtbild erzeugen, macht mich wütend.
Ok, ist nicht unbedingt das beste Beispiel für das Thema, aber prinzipiell hat Tropi da schon Recht. Klar weiß ich nicht wie groß die Schmerzen sind, wenn ich von nem Bus angefahren werde. Aber ich kann mir vorstellen, dass sie sehr groß sind und springe nicht vor den nächsten, nur um hinterher zu wissen, wie groß die Schmerzen tatsächlich sind. Ich lass es einfach.
Und ehrlich gesagt weiß ich nicht, warum ich diese Meinung nicht haben und äußern darf, herrscht hier keine Redefreiheit? Muss ich das Gleiche denken wie du?
Verurteilt hat geschrieben:Ja klar. Das ändert aber nichts daran, dass KiPo und Kinderkontakt zwei verschiedene Dinge sind. Ich sah KiPo, wollte aber keinen Kontakt zu Kindern. Das wollte mein Gewissen nicht. Ich denke das wird bei ihm ähnlich sein, ohne es zu wissen. Die Ängste halte ich für überzogen, irrational und durch die Charité verstärkt. Daher wäre es geeigneter, wenn er Erfahrungen macht, bevor er über etwas schreibt, was er nicht beurteilen kann.
Natürlich sind das 2 verschiedene Dinge.
Natürlich sind die Ängste völlig überzogen, das wurde mir von anderen Gruppenmitgliedern während der Therapie schon mehrmals gesagt. Aber deshalb gehen sie nicht einfach weg. Sie werden weniger, ja, aber sie sind immer noch da. Und ich schmeiß sie jetzt nicht einfach alle über Bord, sofern das ginge, nur, weil mir das Fremde in nem Forum sagen. Kannst du das irgendwie nachvollziehen?
Verurteilt hat geschrieben:Was er macht ist von den Bildern auf sich als Täter gegenüber Kindern zu blicken. Das ist gerade im Bereich Sadismus absurd, weil es einen riesen Unterschied macht, ob man etwas sieht oder tut. Allein vom Gewissen her sind da Welten zwischen.
Hatte und hat einen Einfluss, ja, aber ich hab mich jetzt nicht wirklich mit den Typen in den Filmen idendifiziert. Geholfen hat es aber definitiv nicht mein Bild von mir und Pädophilen zu bessern, da geb ich dir Recht.
Verurteilt hat geschrieben:Mir geht es darum, dass man nicht sagen kann, alle sexuellen Erfahrungen seien per sé gut oder schlecht. Beide Haltungen sind zu extrem und unglaubwürdig, da die Wahrheit dazwischen liegt.
Aber ohne Erfahungen eine klare extreme Haltung einzunehmen, ist lächerlich.
Ok, dann hab ich mich vielleicht etwas undeutlich ausgedrückt. Ich will auf keinen Fall sagen, dass alle sexuellen Erfahrungen, die ein Kind oder Jugendlicher mit einem Erwachsenen macht, negativ sind. Aber allein schon die Tatsache, dass man sich darüber Gedanken machen sollte, ja sogar muss, wie es das Kind beeinflusst, wenn man seine Fantasien in die Tat umsetzt, spricht doch schon Bände. Kinder sind eben keine Erwachsenen, es gibt nicht umsonst eine Geschlechtsreife, es ist einfach unnatürlich.
Wie gesagt, es kommt auf das Kind, die Situation und vor Allem auf den Pädo an, ob man sexuellen Kontakt pflegen kann und darf und welche Auswirkungen es hat bzw. wie es vom Kind aufgenommen wird. Wenn die Beziehung schon lange anhält, das Vertrauensverhältnis sehr gut ist und sich das Kind wünscht, ein noch innigeres Verhältnis einzugehen, dann ist das doch völlig in Ordnung. Wenn sie dich auffordert ihren Venushügel zu streicheln dann mach das doch, ist doch überhaupt nix gegen einzuwenden.
Ich persönlich wüsste zwar nicht, wie ich in einer solchen Situation reagieren würde, aber dennoch habe ich für mich Grenzen. Und die liegen, momentan mit meinem nicht vorhandenen Erfahrungen, beim Geschlechtsverkehr. Ich will hier überhaupt niemanden dazu überzeugen, die Grenzen an die meinigen anzugleichen. Aber eine Meinung zu dem Thema hab ich trotzdem.
Verurteilt hat geschrieben:Genau wie den Kontakt zu Kindern auf das Sexuelle zu beschränken. Ich mein, was soll das? Da muss man sich fremd schämen, auf Grund seiner Neigung als triebgesteuertes Monster charakterisiert zu werden.
Ich selbst bezeichne mich und auch Euch nicht als triebgesteuerte Monster. Wenn du das so aufgefasst hast dann war das deine Interpretation meiner Beiträge, die mit meiner Intuition nichts gemeinsam hat.
Verurteilt hat geschrieben:Auf Grund der Neigung geht man auf Kinder ein, spielt mit ihnen, beschäftigt sich mit ihnen und erfreut man sich über ihr glücklich sein. Das Sexuelle steht bei mir da ganz hinten an- auf reale Kinder bezogen.
Genau, bei dir ist das so. Wer sagt denn, dass es bei mir genauso ist? Wer sagt denn, dass es bei jedem Pädophilen gleich ist?
Bisher habe ich Kinder fast ausschließlich auf sexueller Basis gesehen und anziehend gefunden. Das ist natürlich einseitig, aber ich bin auch noch sehr jung und hab eben bis jetzt noch nie wirklich Kontakt zu Kindern in der realen Welt gehabt. Da bin ich KiPo- und mediengeprägt, ja, aber ist das nicht nachvollziehbar? Ich kann mich hier noch so viel für meine mangelnde Erfahrung entschuldigen, aber bitte gib mir doch ein wenig Zeit, um sie zu erlangen und wirf mir den Mangel bitte nicht alle paar Stunden vor.
Ich weiß, dass das eine einseitige Betrachtungsweise ist, du weißt es und ich bin mir sicher alle mit einem höheren IQ als George W. Bush unter den Lesenden werden es auch wissen und verstehen. Aber deshalb hab ich doch trotzdem eine Meinung zu dem Thema, man kann doch nicht einfach gar keine haben, ich wurde doch schon stark beeinflusst und hab allerhand (negative) Erfahrungen mit dem Thema gemacht.
Nochmal: das alles sind meine persönlichen Ansichten die ich hier zum Ausdruck bringe und die musst du nicht akzeptieren, aber ich bitte dich sie zu tolerieren, sonst bist du nicht anders als der "wütende Mob da draußen", wie du es so schön formuliert hast.

Jut, ich hoffe damit all deine Fragen beantwortet zu haben.
Khenu Baal hat geschrieben:Das von mir Hervorgehobene ist für mich der übliche Maßstab in der Beurteilung des Verhaltens anderer. Für mein eigenes Verhalten hängt die Meßlatte noch ein kleines Stückchen höher. Man mag es für übertrieben, idealistisch halten, aber es gilt ja nur für mich, ich erwarte nicht von anderen, sich dem zu unterwerfen. Es ist vor allem mit dem Anspruch verknüpft, nicht bloß keinen Schaden anrichten zu wollen, sondern Förderliches, Positives zu bewirken. In Bezug auf alle Beteiligten, versteht sich.
Seh ich absolut genauso, wie du, auch, wenn ich noch keine klare Vorstellung habe, was meine Ansprüche sind, so gleichen sie sich doch mit deinen zumindestens im groben Rahmen.
Ich hätte es nicht besser formulieren können.
Khenu Baal hat geschrieben:[...] das jeweilige Mädchen [...]ganzheitlich angenommen, respektiert, begehrt, geliebt, ernst genommen... usw... zu werden hat direkte - positive - Auswirkungen auf Selbstwertgefühl und Selbstbewußtsein.
Ok, klingt gut, merk ich mir und versuche beim nächsten Kontakt dran zu denken.
Khenu Baal hat geschrieben:Auf keinen Fall werde ich jedoch den Touristenführer mimen, Du hast gewiß auch viel zu geben. Womit ich jetzt nicht Deine Erfahrungen mit dem Laden von Prof. Beier meine!
Das war ein Scherz. Natürlich will ich nicht, dass du mein Touristenführer wirst, ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich dich, von dem, was ich bisher von dir weiß und gelesen habe, als Menschen sehr schätze und ich wohl noch viel von dir lernen kann. Wie von anderen hier im Forum natürlich auch.
Ich hoffe, dass ich viel Geben kann und darf, aber ich kann nicht versprechen, dass es gänzlich Charité-bereinigt sein wird. :)

Sorry abermals für die Länge, aber es schreibt sich einfach so gut herunter...

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 08.12.2012, 09:01
von gelöscht_13
Danke dass Du so ausführlich drauf eingegangen und dabei ruhig geblieben bist Nils.
Nils hat geschrieben:Ich schmeiß meine Ängste nicht über Bord, weil mir das Fremde in nem Forum sagen. Kannst du das irgendwie nachvollziehen?
In Zusammenhang mit Deiner ausführlichen Geschichte- ja.
Nils hat geschrieben: Da bin ich KiPo- und mediengeprägt, ja, aber ist das nicht nachvollziehbar?
Bei jemandem von dem die kognitiven Fähigkeiten gelobt werden in keinster Weise. Wahrscheinlich sind da meine Ansprüche zu hoch, so dass es Dir gegenüber unfair ist.
Sagen wir mal, es ist nachvollziehbar, auch wenn es mir schwer fällt.

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 08.12.2012, 09:38
von dex
Verurteilt hat geschrieben: Sagen wir mal, es ist nachvollziehbar, auch wenn es mir schwer fällt.
Im Gegensatz zu @Verurteil fällt es mir nicht schwer, das nachzuvollziehen. Eine adoleszente Hete, welche die vergangenen 5 Jahre nur Internet-Pornos konsumiert hat und nie in nähreren Kontakt mit jungen Frauen war, wird auch eine gewisse Übergangszeit bei der Anbahnung und Festigung derartiger Kontakte und Loslösung von gewissen Erwartungshaltungen haben (Stichwort: Bin ich ein guter Stecher?) - kognitive Fähigkeiten hin oder her.

Hey Nils, vielen Dank für Deine ausführlichen Texte hier, wirklich sehr interessant! Und ich gratuliere Dir zu Deinem verdammt mutigen Schritt, Dir Hilfe geholt zu haben. Ich selbst kenne diesen mehrjährigen Höllenritt nur zu gut - Geilheit, Wichsen, schlechtes Gewissen, Selbsthass, Rückzug, Depressionen, Unfähigkeit, (grundlegend) etwas dran zu ändern. Hilfe zu holen hätt ich mich damals nicht getraut, eher hätt ich mir was angetan, als zu so einer Schande zu stehen. Nun ja, mir wurde dann geholfen, in Form einer Hausdurchsuchung...Ist mittlerweile lange her, die Nachwirkungen spüre ich aber noch im Hier und Jetzt, im Guten (Und davon gibts fürwahr genug) wie im Schlechten (auch genug).

Ich denke, der Weg, den Du gegangen bist, und gehst, ist der bessere. Deshalb ist es auch schön zu hören, dass die Charité nicht zwangsläufig eine Gehirnwäscheinstitution sein muss.

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 08.12.2012, 10:17
von Nils
Verurteilt hat geschrieben:Sagen wir mal, es ist nachvollziehbar, auch wenn es mir schwer fällt.
Sehr schön, danke!
dex hat geschrieben:Eine adoleszente Hete, welche die vergangenen 5 Jahre nur Internet-Pornos konsumiert hat und nie in nähreren Kontakt mit jungen Frauen war, wird auch eine gewisse Übergangszeit bei der Anbahnung und Festigung derartiger Kontakte und Loslösung von gewissen Erwartungshaltungen haben (Stichwort: Bin ich ein guter Stecher?) - kognitive Fähigkeiten hin oder her.
Ähhh....danke?
Ich mag deine Einschätzung, dass ich adoleszent bin, zwar überhaupt nicht, aber danke für die Zusammenfassung meiner Persönlichkeit und Probleme der letzten 4 Seiten in einem Satz. Ich weiß nicht, was ich sagen soll... :|

dex hat geschrieben:ich gratuliere Dir zu Deinem verdammt mutigen Schritt, Dir Hilfe geholt zu haben. Ich selbst kenne diesen mehrjährigen Höllenritt nur zu gut - Geilheit, Wichsen, schlechtes Gewissen, Selbsthass, Rückzug, Depressionen, Unfähigkeit, (grundlegend) etwas dran zu ändern. Hilfe zu holen hätt ich mich damals nicht getraut, eher hätt ich mir was angetan, als zu so einer Schande zu stehen. [...]

Ich denke, der Weg, den Du gegangen bist, und gehst, ist der bessere. Deshalb ist es auch schön zu hören, dass die Charité nicht zwangsläufig eine Gehirnwäscheinstitution sein muss.
Danke sehr, ich muss aber sagen, dass es mir nicht so schwer fiel wie manch anderem, mir Hilfe zu suchen bzw. mich dort zu outen.
Ich hab ebenfalls dran gedacht dem Ganzen ein Ende zu setzen, und ab und zu kommt so ein Gedanke auch wieder auf. Aber ich denke ich bin aus dem Gröbsten (meines bisherigen Lebens) heraus und kann positiv in die Zukunft schauen. Ansonsten hab ich noch 20 Glückspillen bei mir rumliegen... :D

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 08.12.2012, 10:30
von dex
Grassiert hier eigentlich das "in-den-falschen-Hals-gerat-Virus"?
Nils hat geschrieben:Bisher habe ich Kinder fast ausschließlich auf sexueller Basis gesehen und anziehend gefunden. Das ist natürlich einseitig, aber ich bin auch noch sehr jung und hab eben bis jetzt noch nie wirklich Kontakt zu Kindern in der realen Welt gehabt. Da bin ich KiPo- und mediengeprägt
Dex bastelt aus diesen Infos eine Analogie (und nein, das heisst nicht, dass ich Dich als adoleszent oder hetig einschätze - es ist bloss eine Analogie).

Nils: Wenig Kontakt zu Kindern, kompensiert durch entsprechendes Videomaterial ---> Überbewertung des sexuellen Bereichs, was zu Problemen bei realen nahen Kontakten führen kann.

Hete (Heterosexueller Normalo): Wenige Kontakt zu Frauen, kompensiert durch entsprechendes Videomaterial ----> Überbewertung des sexuellen Bereichs, was zu Problemen bei realen nahen Kontakten führen kann.

Vielleicht hab ich auch was falsch verstanden.

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 08.12.2012, 10:44
von gelöscht_13
@Nils: Was ich nicht verstehe ist, wie einen Medien und KiPo prägen können.
Denn Medien sind sehr oft überdramatisierend und KiPo nur sexualbezogen.
Medien sind sehr kriminalisierend sexualbezogen.

Wenn Du etwas mit einem Kind machst, liegt doch auf der Hand, dass die bei Dir angeblich vorhandene derartige Prägung einen geringen Einfluss auf das Verhalten gegenüber den Kindern hat. Oder täusche ich mich da?

Mein Verständnis von einem durchschnittlichen Pädophilen ist, dass zwar sexuelle Fantasien da sind, diese aber selten oder nie strafrelevant ausgelebt werden. KiPo sehe ich nicht zwingend als Straftat an, weil es kaum direkte Opfer gibt. Sadomistische Bilder / Videos sind als Einzige sicher verwerflich.

Was begründet stichhaltig Deinen Verdacht, dass Du eine Therapie bräuchtest, allein auf lebendige Kinder bezogen? Unabhängig von dem wie es Dir ging oder den KiPos. Sind das alles Ängste, die durchaus irrational sein könnten, Du aber nichts genaueres weißt und Dir somit Dinge einreden lässt?

Weiter wüßte ich gern, ob Du Kommentare der Charité kritiklos glaubst? Diese bezogen auf die Schädlichkeit von Sexualkontakten.

Zuletzt wüsste ich gern: Warum wäre es für Dich ok, wenn ein Kind sagt in der Intimzone möchte es gestreichelt werden, dass Du dies dann tust. Widerspricht das nicht den Dogmen der Charité?

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 08.12.2012, 11:58
von Nils
@dex:

Ahh, sorry, dann hab ich das falsch verstanden.
Um dem ganzen etwas Gutes abzugewinnen verlustiere ich mich jetzt wenigstens am Begriff Anal-ogie... :mrgreen:

Verurteilt hat geschrieben:Was ich nicht verstehe ist, wie einen Medien und KiPo prägen können.
Denn Medien sind sehr oft überdramatisierend und KiPo nur sexualbezogen.
Medien sind sehr kriminalisierend sexualbezogen.
Und woher soll man das ohne Blick auf das Große, Ganze wissen? Ich bin mit dem Wissensstand eines Kaspar Hauser zur Charité gegangen in Bezug auf dieses Thema.
Oder noch einfacher: Ich war dumm und naiv.
Verurteilt hat geschrieben:Wenn Du etwas mit einem Kind machst, liegt doch auf der Hand, dass die bei Dir angeblich vorhandene derartige Prägung einen geringen Einfluss auf das Verhalten gegenüber den Kindern hat. Oder täusche ich mich da?
Die hat Einfluss, klar. Als Stift hast du doch auch an den Weihnachtsmann geglaubt, weil es dir eingeredet wurde. Ich weiß, nicht das passendste Beispiel, aber es geht. Klar ist das bei dem Thema hier etwas anders und ich würde mich jetzt so einschätzen, dass ich ein sehr liebevoller Partner wäre, der nicht genauso handelt, wie die Typen in den Videos, die ich gesehen hab. Aber geprägt hat es schon, wenn auch nicht sehr intensiv, da haste schon Recht.
Verurteilt hat geschrieben:Mein Verständnis von einem durchschnittlichen Pädophilen ist, dass zwar sexuelle Fantasien da sind, diese aber selten oder nie strafrelevant ausgelebt werden.
Glaub ich auch, wissen tu ich es aber nicht.
Verurteilt hat geschrieben:Was begründet stichhaltig Deinen Verdacht, dass Du eine Therapie bräuchtest, allein auf lebendige Kinder bezogen? Unabhängig von dem wie es Dir ging oder den KiPos. Sind das alles Ängste, die durchaus irrational sein könnten, Du aber nichts genaueres weißt und Dir somit Dinge einreden lässt?
Ja, so könnte man es formulieren. Wie gesagt, ich konnte mit der Neigung nicht umgehen und hab mir Hilfe geholt. In der Therapie ging es auch vorrangig um das KiPo-Problem und nicht um reale Personen, wenn nicht jemand grad eine echte Situation hatte, die es zu diskutieren galt.
Verurteilt hat geschrieben:Weiter wüßte ich gern, ob Du Kommentare der Charité kritiklos glaubst? Diese bezogen auf die Schädlichkeit von Sexualkontakten.
Hab ich, ja. Aber Meinungen können sich ja ändern.
Verurteilt hat geschrieben:Zuletzt wüsste ich gern: Warum wäre es für Dich ok, wenn ein Kind sagt in der Intimzone möchte es gestreichelt werden, dass Du dies dann tust. Widerspricht das nicht den Dogmen der Charité?
Wenn du jetzt in einer Beziehung zu so nem Mädchen wärst und so eine Situation hier im Forum beschreibst, dann würde ich dich nicht dafür verurteilen. Ich kann es durchaus nachvollziehen und tolerieren.
Wenn ich in so einer Situation wäre wüsste ich allerdings nicht, wie ich reagieren würde. Entweder ich hab mir vorher feste Grenzen gesteckt, die ich auch einhalte, oder ich kann den Trieben nicht widerstehen und gebe nach. Kann ich dir ehrlich nicht sagen. Ist ne große Grauzone bei mir...

Btw: Dogmen der Charité...das war (bei mir) keine Gehirnwäsche dort. Soetwas wurde nie diskutiert, weil sich niemand in der Situation befand. Davon waren wir meilenweit entfernt.

Re: Mein Leben vor und nach der Charité

Verfasst: 08.12.2012, 14:54
von Khenu Baal
Nils hat geschrieben:Bisher habe ich Kinder fast ausschließlich auf sexueller Basis gesehen und anziehend gefunden. Das ist natürlich einseitig, aber ich bin auch noch sehr jung und hab eben bis jetzt noch nie wirklich Kontakt zu Kindern in der realen Welt gehabt. Da bin ich KiPo- und mediengeprägt, ja, aber ist das nicht nachvollziehbar?
Für mich oder "dex" (*wink*) ja, für "Verurteilt" offensichtlich nicht. Kommt vor.
Nils hat geschrieben:Wenn ich in so einer Situation [Aufforderung zu irgendwas] wäre wüsste ich allerdings nicht, wie ich reagieren würde. Entweder ich hab mir vorher feste Grenzen gesteckt, die ich auch einhalte, oder ich kann den Trieben nicht widerstehen und gebe nach.
Du wirst es erst wissen, wenn Du damit real konfrontiert wirst. Bis dahin kannst Du nur annehmen, ob Du Dich an Deine eigenen Maximen hältst.
Dies ergibt einen fließenden Übergang zu meiner Anmerkung hinsichtlich Deiner Frage nach dem Umgang mit Bejahung, der mich in Deinem Alter geradewegs in den Knast geführt hätte. Es gibt nämlich - was mich betrifft - einen gewaltigen Unterschied zwischen meinem Verhalten in knisternden Situationen vor und nach dem Coming-In und der damit verbundenen intensiven Auseinandersetzung mit der ganzen Thematik. Vorher, sagen wir mal, so im Alter von 16-24 Jahren, bin ich im Regelfall auf derartige Avancen von Mädchen (Die Rede ist dabei nicht GV oder überhaupt etwas in der Preislage!) erstmal eingegangen. Nach dem Coming-In dagegen kam in vergleichbaren Situationen stets erstmal ein unmißverständliches Nein meinerseits. Und das weiß Gott nicht, weil ich nicht wollte :lol: .

Die Prämissen derer, die Pädophilen angeblich höchst offiziell "helfen" wollen, negieren jedoch wider besseren Wissens die Möglichkeit einer auch sexuell geprägten Beziehung zwischen "Kindern" und "Nicht-Kindern". Das heißt, sie verschließen dem Probanden die Tür, sich zu erarbeiten, worauf jeder Mensch auf diesem Planeten ein Recht hat. Sie tun das als Erfüllungsgehilfen der in §§ gegossenen Sexualmoral, so wie es ihre Vorgänger seit mehreren Jahrtausenden tun, nur etwas subtiler. Neu ist lediglich, die Repressionen als "Hilfe" zu bezeichnen und dabei die Dreistigkeit zu besitzen, den Betroffenen keine lebenswerte Alternative anzubieten. Ja, nicht einmal die simple Triebabfuhr mittels optischer Stimuli zuzulassen, obwohl kein Mensch davon geschädigt wird, wenn sich ein Pädophiler z.B. einen Clip reinzieht, den ein Kind von sich beim Wixen erstellt hat. Du drückst es so aus: "wurde nie diskutiert, weil sich niemand in der Situation befand. Davon waren wir meilenweit entfernt." und genau darum geht's ja dort. Erst gar nicht irgendwelche Gedanken an die Möglich- resp. Umsetzbarkeit des Lebens einer pädophilen Identität zuzulassen.
Auf diese Verlogenheit gründet sich mein Abscheu gegenüber diesen Weißkitteln. Diesen wohlbemerkt, nicht allen!
Nils hat geschrieben:Kinder sind eben keine Erwachsenen, es gibt nicht umsonst eine Geschlechtsreife, es ist einfach unnatürlich.
Gaaanz schlecht. Mit "natürlich" oder "widernatürlich" kommst Du nicht weit. Die Geschlechtsreife hat in erster Linie etwas mit Fortpflanzung zu tun, nicht mit sexuellen Empfindungen und Bedürfnissen. Die sind auch bei nicht geschlechtsreifen oder nicht fortpflanzungsfähigen Menschen (Kindern, zeugungsunfähigen Männern, Frauen nach dem Klimakterium) vorhanden.
Nils hat geschrieben:Meinungen können sich ja ändern.
Du sagst es! Wenn ich mir anschaue, welche Überzeugungen - nicht zuletzt auch im hiesigen Kontext - ich vor 15 oder 20 Jahen vertrat... puuuh. Leben ist Veränderung.