zuendedenken hat geschrieben:
Der Punkt ist, dass ich noch immer nicht verstanden habe, versteht ihr das? Der Punkt ist, dass ich wieder zu meinem eigenen Täterintrojekt zurück kehre. Der Punkt ist, dass ich immer wieder leugne ein Opfer zu sein (mir sogar einrede, ich würde lügen und alles nur erfinden, obwohl körperliche, seelische Beweise vorhanden sind und die Täter ihre Taten längst zugegeben haben)- weil ich schon immer begreifen wollte.
Der Punkt ist, dass ich den Täter so sehr verinnerlicht habe, dass ich mich schon selbst als ein Täter fühle.
Hmm. Das ist schwer zu verstehen. Wir können dir wirklich nicht bei der Aufarbeitung deines Missbrauchs helfen. Du solltest uns also getrennt sehen.
Melde dich hier doch einfach völlig unabhängig von deinem Missbrauch hier an.
Der hat nämlich hier gar nichts zu suchen. Du meldest dich hier an, weil du dich mit Pädophilen, und nicht mit Tätern auseinandersetzen willst.
Wenn du es nicht schaffst, beides irgendwie auseinanderhalten zu können, wenn dein vergangener Missbrauch dir Steine in den Weg legt, dann hast du Recht. Dann kehre ab, und seis drum. Du hast eben etwas probiert und es hat leider nicht geklappt.
zuendedenken hat geschrieben:
Mich hassen Leute, weil ich sage, dass ich keinen Amokläufer verurteile, weil ich niemanden verurteilen kann, den ich weder begriffen, noch verstanden habe.
Als Philanthrop geht es mir da sehr ähnlich.
Jemand, dessen Moral korrumpiert ist, der es nicht schafft gut zu handeln und das Gute im Blick zu haben, der hat auch Mitleid verdient.
Wir sollten froh sein, dass wir gute Absichten haben KÖNNEN. Das wir in der Lage sind Gutes zu tun. Diese Gabe hat nicht jeder.
zuendedenken hat geschrieben:
wenn man mir versucht weiszumachen, dass PTBS teilweise "erfunden" oder "eingredet" ist, so sitze ich doch hier fest- hier bei euch... weil mein Wunsch zu begreifen, soviel grösser ist als mein Wunsch zu verurteilen oder beurteilen, weil ich nicht genug von diesem "Ich bin das Opfer und ihr die bösen Täter" Gen habe...
Und dann bin ich dennoch euer auserkorenes "Feindbild", einfach nur der "Anti", vielleicht versucht auch ihr mir alle offen gegenüber zu treten und euch auch meinen Meinungen und meinen Erfahrungen zu stellen und mir nicht mit vorgefertigten Schubladen zu kommen... (ich meine hier nicht alle)
Ich tue dies lange nicht mehr. Bei keinem. Keiner ist mein Gegner, ich hasse niemanden.
Das Problem ist einfach nur, dass auf beiden Seiten innerlich gekämpft wird.
Wenn man einem Missbrauchsopfer sagt, man soll doch endlich mal wieder auf die Beine kommen und das zurückliegene vergessen, dann blockiert alles, das geht nicht.
Wenn man einem Pädophilen sagt, er sei für Kinder gefährlich, dann ist das ähnlich widersprüchlich. Es zweifelt die ganze Identität an, die man ist. Es zerstört die ganze Person, stellt sie in Frage, macht sie Böse. Und das stimmt einfach nicht.
zuendedenken hat geschrieben:
Das hier macht was mit mir, das weiss ich und es ist FALSCH und doch habe ich hier eine Grenze überschritten, die es mir unmöglich macht, mich umzudrehen und zu "gehen"... ich kann nicht einfach mit euch etwas aufreissen und dann abhauen...
Dann bleib hier. Aber nicht mit den Gedanken, das aus einem inneren Zwang getan zu haben. Nein, einfach weil ich dich eingeladen habe, dich hier anzumelden.
Also, wenn das für dich möglich sein sollte. Es ist ja nicht meine Entscheidung.
zuendedenken hat geschrieben:
Nein Ovid, vieles kann ein Missverständnis sein, aber in einem werde ich mit euch niemals konform gehen: mit der Tatsache, dass sexuelle Handlungen an Kinder nicht schädlich sind, nein, nicht SCHÄDIGEN. Davon werde ich nicht abweichen. Nie.
Soeben hast du mir zugestimmt. Ich bin derselben Meinung, nur, dass meine Meinung dazu viel angereicherter ist mit Informationen, Theorien und Überlegungen.
zuendedenken hat geschrieben:
Du drehst es schon wieder um. du fragtest mich, ob ich sicher sein kann, kein Kind zu schädigen- ich habe dir darauf geantwortet, jetzt heisst es wieder, dass das meine Überzeugung sei und ich deswegen auf andere schliesse. Für mich hatte das gar keine Relevanz, ich habe einfach nur geantwortet.
Ich hatte eine Menge Probleme in meinem Leben, ja, ich mache noch immer Therapie, ich will einfach gefestigt sein, wenn ich ein Kind gross ziehe. Das ist so. Was soll daran auch schlecht sein? Gibt genug 13-jährige, die einfach ein Kind bekommen und sich nicht darüber im Klaren sind, dass das ihr ganzes Leben verändert.-... so möchte ich eben nicht sein. Das ist alles.
Hey, So war das nicht gemeint.

Ich meine einfach nur, dass man doch sieht, wenn man Gutes tut, und man sieht wenn man Schlechtes tut.
Dass man weiß, wenn man zu etwas nicht in der Lage ist, und weiß, wann man etwas eher nicht schaffen kann.
Natürlich machen Menschen Fehler, natürlich kann man sich über- oder unterschätzen. Aber hat man nicht wenigstens das bisschen Selbstbewusstsein, dann kann man kaum Leben ohne Ängste oder Hemmungen. Man kann nicht frei sein, wenn man sich nicht selbst als wirksam und zureichend betrachtet.
Dann kann man gleich sein Leben aufgeben.
Ich habe jahrelang mit Kindern zu tun, Eltern, Lehrer, Betreuer, und nicht zuletzt die Kinder selbst bestätigen mir, dass ich kann. Dass ich gewünscht, akzeptiert, kompetent und geliebt bin.
Wenn mir jemand nun sagt, wie ich sicher sein könne, dass ich keinem Kind schade, dann muss ich einfach nur mein momentanes Leben überblicken und dann ganz heftig mit dem Kopf nicken. Ich KANN sicher sein. Sogar sehr sicher.
zuendedenken hat geschrieben:
Ich weiss, dass man das nicht "lernen" kann, es geht dabei auch nicht um den Umgang mit Kindern (ich arbeite selbst mit Kindern), es geht darum, dass man selbst sehr klar ist und seiner Gefühle bewusst, damit man so wenig wie möglich auf sein Kind "überträgt" (es passiert trotzdem!).
Lustigerweise hält sich das die Waage. Wenn ich das mal kritisch auswiege, dann übertragen Kinder sehr viel auf mich, und ich auch so einiges auf sie.
Aber so ist das Zusammenleben nunmal. Wenn ich traurig bin, stecke ich die Kinder damit leider an, weil sie sich dann um mich sorgen.
Umgekehrt bin ich natürlich sehr betrübt, wenn es einem Kind nicht gut geht.
Es ist keineswegs etwas Falsches, sondern schier menschliches.
zuendedenken hat geschrieben:
Was heisst sekundärpädophil? Dass du in erster Linie auf Frauen stehst und in zweiter auf Kinder? "Schützt" dich das davor, dass du dein Kind anfasst? Kannst du dir da sicher sein? Oder ist für euch auch "Inzest" kein Problem?
Dass ich sexuell gleichermaßen auf pre- und postpubertäre Mädchen bis erwachsene Frauen stehe.
Aber emotional verliebe ich mich viel heftiger in Kinder.
Ich würde also lieber einfach den ganzen Tag mit einem geliebten kleinen Mädchen verbringen und spielen und Dinge unternehmen, als eine Nacht mit einer Frau Sex haben.
Ich bin noch Jungmann und ungeküsst. Ich habe keinerlei sexuelle Erfahrungen. Ich bin ca. 20 Jahre alt.
zuendedenken hat geschrieben:
Dass einige von euch Lehrer sind oder Berufe haben, die etwas mit Kindern zu tun haben, schockiert mich sehr... ja, das tut es, denn es zeigt nur, dass sich im Grunde auch aus pädophilen Gründen Menschen diesen Beruf aussuchen...
Und neben Liebe bleibt für mich immer und immer noch das, was ich anfangs sagte, dass auch schon Blicke und Worte eine Grenzüberschreitung sein können.
Ich sehe Kinder an und Kinder mich, tagtäglich, lange und viel. Ich sehe da keine Probleme. Auch wüsste ich nicht, ob ich anders schaue, wenn mir etwas als sexuell attraktiv vorkommt.
Berufe mit Kindern suchen wir uns aus, weil wir uns sozial unter Kindern einfach wohlfühlen und ohne einfach nicht können.
Ohne Kinder? Das würde dem Sterben meiner Seele gleichkommen.
Ich habe viele Freundschaften, zu Jungs und Mädchen. Jungs finde ich sexuell nicht attraktiv, und trotzdem bin ich gerne mit ihnen befreundet und spiele mit ihnen. Was bedeutet das? Nun. "Pädophilie" bedeutet als mehr als nur ein sexuelles Interesse, VIEL mehr, unglaublich viel mehr.
Wenn Sex so wichtig wäre, ja was wäre dann aus mir geworden? Hatte ich ja nich nie.
zuendedenken hat geschrieben:.. ich versuche zu verstehen, doch solltet IHR das genauso tun, denn es kann auch euch zu Wachstum und Erkenntnissen verhelfen...
Selbst, wenn du auch nicht alles verstehst. Wo ist das Problem? Man muss ja nicht alles verstehen. Man kann ja trotzdem unter uns weilen, und sich beteiligen am Forum. Ich verstehe ja auch nicht alle von uns, und ich verstehe auch nicht alle Außenstehenden. Aber das mus man zulassen, als menschliche Individualität abtun, als Qualia-Phänomen. So sehr ich auch gerne jeden Menschen verstehen wollte.