Bezugnehmend auf die Sendung des SWR hat der PGB folgenden Brief an den SWR gesandt, eine Eingangsbestätigung haben wir erhalten
Past and Copy des Originals.
Südwestrundfunk
Anstalt des öffentlichen Rechts
Neckarstraße 230
70190 Stuttgart
Betreff: Ihre Sendung "Zur Sache Baden-Württemberg - Einblick in die Pädophilen-Szene" vom 20. Mai 2010
Sehr geehrter Herr Brillen,
Sehr geehrter Herr Kamm,
Sehr geehrter Herr Boudgoust,
in Ihrem Bericht haben Sie schwerpunktmäßig das Thema Pädophilie im Zusammenhang mit dem Prozess gegen den ehemaligen SPD Generalsekretär Jörg Tauss angesprochen und redaktionell aufbereitet.
Leider mussten wir feststellen, dass Ihre Redaktion hinsichtlich der gelieferten Fakten diese sehr oberflächlich behandelt hat, stellenweise sogar extrem irreführend vermittelt wurden und das allgemein verbreitete Vorurteil, das typische Klischee eines pädophilen Triebtäters, bedient wurde.
Nachfolgend möchten wir Ihnen ein paar Punkte aufzählen, welche aus unserer Sicht eine fundierte Recherche für einen objektiven Journalismus zu Tage gebracht hätten:
1. In Ihrer Einführung erzählt Ihr Moderator:
"Selbst wenn dem so ist, dann hat sich Tauss sehr ungeschickt angestellt, was ihn leider von der Kinderpornoszene selbst ziemlich unterscheidet..."
Unsere Meinung:
Hier zeigt sich bereits deutlich, dass Sie Pädophilie mit der Kinderpornoszene gleich stellen. Wir möchten klar stellen, dass ein Pädophiler nicht grundsätzlich ein Täter und/oder ein Konsument von entsprechendem Material ist. Vor allem sei aber auch erwähnt, dass ein Pädophiler nicht automatisch eine Person ist, die illegales Material erstellt um es anschließend im Internet zu verbreiten, wie Sie es behaupteten.
Um eine Beschönigung auszuschließen, wollen wir jedoch nicht abstreiten, dass die meisten Pädophilen sich mit Links zu Material austauschen, welches frei im Internet über gängige Portale wie z.B. Flickr oder YouTube verfügbar ist, also Bilder und Videos die für jeden Internetnutzer frei zugänglich und legal sind. Wir denken jedoch, dass dieser Austausch nicht zu sexuellen Übergriffen führt, sondern dazu beiträgt besser mit seiner Neigung im Einklang zu leben. Es ist kein Geheimnis, dass Restriktionen und Verbote bei fast allen Menschen noch mehr Neugierde schüren, somit sind solche alltäglichen Motive für viele Pädophile ein sicheres Ventil.
Ebenso können wir nicht im Detail abwiegen, ob sich in Foren für Pädophile auch mögliche "schwarze Schafe" verbergen, welche gezielt illegales Material suchen und auch tauschen wollen. Üblicherweise werden solche Anfragen von Stammnutzern und der Moderation der Foren, welche Sie auch in Ihrem Bericht erwähnten, negativ aufgenommen und das Mitglied entsprechend darauf hingewiesen, dass dies nicht erwünscht ist. Bei Zuwiderhandlung erfolgt eine Sperrung des Nutzers.
2. Nach der Moderation beginnt Ihr Bericht. Gleich zu Beginn wird folgende Aussage gemacht:
"Sie wollen Sex mit Kindern und tauschen sich darüber ganz offen im Internet aus...""
Parallel dazu zeigen Sie dann das der Presse bekannte Girlloverforum und zitieren einen Gastbeitrag der mit dem Synonym "Pädo Krieger" im Forum am 12. Mai. 2010 veröffentlicht wurde:
"Es ist Menschenverachtet, wie wir behandelt werden. Wir dürfen nichts. Können unsere Sexualität nicht ausleben,, was ein Grundbedürfnis ist! Wir dürfen uns nicht einmal Filmchen ansehen, als Ersatzbefriedigung. Wir dürfen nichts! Wir sind verfolgte, wirklich die letzten in der Reihe, denen man irgendetwas zugesteht. Was ist das bloß für eine Welt?! Wir sind die Juden des 21 Jahrhundert."
Unsere Meinung:
Das Girlloverforum (kurz GLF) ist ein Forum wo sich Nutzer austauschen, die Kinder lieben. Schwerpunktmäßig, wie es der Titel bereits vermittelt, geht es um die Liebe zu Mädchen. Die Stammnutzer des Forums (welche länger als ein Jahr angemeldet sind), sind sich hier zum Großteil in einem Punkt einig: Wer ein Mädchen liebt, wird diesem nicht wehtun wollen, es verletzen, geschweige denn sexuell missbrauchen.
Viele Nutzer des GLF legen Wert auf soziale Kontakte zu Mädchen oder Kindern generell und manche leben diese auch intensiver aus, soweit es im Rahmen des Möglichen liegt. Jedoch findet dies stets auf einer einfühlsamen und emotionalen Basis statt. Die Mädchen werden respektiert und man spendet ihnen Aufmerksamkeit. Es wird nichts anderes gemacht, als für das Kind da zu sein, so wie es auch die Eltern tun.
Jegliches Material das in irgendeiner Form kinderpornografische Inhalte liefert und somit gegen die Regeln des Forums verstößt, wird von der Moderation entsprechend gelöscht. Das GLF ist kein Umschlagplatz für illegale Inhalte.
Bezüglich des Kommentars des Gastes "Pädo Krieger" haben Sie in Ihrem Beitrag leider nicht erwähnt, dass es sich um eine Meinung aus einem offenen Bereich handelte. Dieser offene Bereich wurde dafür eingerichtet, dass auch nicht registrierte Mitglieder über das Thema der Pädophilie offen reden und diskutieren können, ohne gleich Gefahr zu laufen ihre Identität offen zu legen. Welche nicht zuletzt dank der häufigen, oftmals inhaltlich falschen, so wie gerne auch reißerischen Berichte rund um das Thema Pädophilie, auf dem Spiel steht. Aber auch Menschen, die nicht pädophil sind, können in diesem Bereich entsprechend mit den Mitgliedern oder weiteren Gästen frei kommunizieren.
Wir finden es bedauerlich, dass Sie ausgerechnet diesen Beitrag, welcher den durchaus auffälligen Thementitel "Kleine Muschis braucht das Land", für Ihr renommiertes Magazin verwendet haben, um das GLF mehr als offensichtlich gezielt in ein falsches Licht zu rücken.
Wir möchten auch anmerken, dass es bezüglich des durchaus provokanten Beitrages im Zusammenhang mit dem geplanten Interview mit Herrn Gieseking einige fragwürdige Zufälle gibt. So erhielt Herr Gieseking laut eigenen Informationen eine Anfrage zu einem Interview am 11. Mai und den entsprechenden Fragebogen am 12. Mai 2010. Zeitgleich wurde der Beitrag des Gastes "Pädo Krieger" erstellt und fand direkt Einzug in Ihre Sendung. Die Reaktionen der angemeldeten Nutzer hinsichtlich des Beitrages von "Pädo Krieger", welche eindeutig gegen die Aussage des Gastes gingen, wurden in Ihrem Bericht vollständig ausgeklammert.
Wir möchten der Redaktion damit gewiss nichts unterstellen, jedoch hinterlässt so ein Zufall dennoch einen leicht faden Beigeschmack, der Ihnen spätestens jetzt auch offensichtlich sein sollte.
3. Dieter Gieseking wird im engen Zusammenhang mit dem GLF erwähnt
Unsere Meinung:
Auch wenn Herr Gieseking sich an vielen Stellen für die Pädophilie stark macht und gleichzeitig für einvernehmliche sexuelle Kontakte mit Kindern eines gewissen Alters und der vorausgesetzten Reife einsetzt (O-Ton Ihrer Redaktion: "Dieter Gieseking fordert gebetsmühlenartig Sex mit Kindern" ), so haben Sie in Ihrem Beitrag versäumt, klar und deutlich darauf hinzuweisen, dass Herr Gieseking ein eigenes Projekt unter dem Titel "K13 Online" führt. Diese Tatsache wird erst später durch eine entsprechende Einblendung und Kommentar in Ihrem Sendebeitrag unzureichend vermittelt.
Vorerst entsteht jedoch der Eindruck, dass Herr Gieseking ein sehr wichtiges Mitglied des GLF ist. Ausgelassen wird hier aber wieder, dass viele Anwender des GLF nicht der selbigen Meinung sind wie Herr Gieseking und zum Großteil den sexuellen Kontakt zu Kindern nicht befürworten. Herr Gieseking ist als ein einzelner Aktivist zu sehen, der seine persönliche Meinung offenkundig vertritt. Herr Giesking repräsentiert ausdrücklich nicht die Meinungen aller Pädophilen.
4. Gegen Ende Ihres Beitrages sagen Sie zum passwortgeschützten Bereich des Internetauftrittes von "K13 Online": "Was im passwortgeschützen Bereich seiner Seite geschieht, kann man nur vermuten."
Unsere Meinung:
Jeder Nutzer des Internets kann sich auf den jeweils genannten Seiten ihres Beitrages kostenlos und ohne Verbindlichkeiten registrieren und alle Beiträge einsehen und somit auch alles nachlesen. Ihr Beitrag vermittelt hingegen, dass in den genannten Foren illegale Aktivitäten betrieben werden und dies völlig unkontrollierbar sei. Sie vermitteln dem Zuschauer erneut eine bewusste Fehlinformation. Sie haben dabei versäumt zu erwähnen, dass diese Foren weder versteckte Bereiche beinhalten, das Senden privater Nachrichten nicht möglich ist, ebenso wie das hochladen einschlägigen Bild-, Ton- oder Videomaterials, und dass die von Ihnen gezeigten Seiten in keinster Weise nach den deutschen und internationalen Gesetzen rechtswidrig sind.
5. Zum Abschluss Ihrer Sendung sagen Sie in Ihrem Beitrag: "Pädophile seines Schlages wollen zwar Sex mit Kindern, aber blöd sind sie nicht."
Unsere Meinung:
Während Sie vorhergehend immer wieder oberflächliche und stellenweise unsachliche Informationen verteilt haben um ein schlechtes Bild aller Pädophilen zu suggerieren, muten Sie Ihren Zuschauern einen zum Abschluss der Sendung sehr ausgefuchsten Kommentar zu, den viele Zuschauer mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch interpretieren werden bzw. interpretiert haben.
Sicherlich beinhaltet Ihr Kommentar keinerlei negative Aspekte hinsichtlich einer pädophilen Neigung, denn Sie verweisen eindeutig darauf, dass Pädophile, die wie Herr Gieseking sind, Sex mit Kindern befürworten und ausleben wollen, jedoch überhört man schnell den entscheidenden Teil, welcher durch den Zusatz "seines Schlages" vermittelt wird.
Wir sind der Ansicht, dass man sich diesen Abschlusskommentar hätte einsparen können oder eben deutlich klarer hätte aussprechen müssen.
Wir hatten von Ihnen als Sender des öffentlich rechtlichen Fernsehens eine Berichterstattung erwartet, die den Zuschauern ein objektives Bild über die Thematik der Pädophile vermittelt. Aus unserer Sicht sind Sie dieser Verpflichtung leider in keiner Weise nachgekommen, daher bitten wir Sie um eine entsprechende Stellungnahme gegenüber dem PGB - mit der Erlaubnis diese dann auch den Betreibern des GLF und der K13 Online Webseiten zur Verfügung zu stellen.
Über den PGB:
Der Pädophilen-Gemeinschaftsbund (kurz PGB) ist eine Interessengemeinschaft pädophiler und nicht pädophiler Menschen, die sich in der Öffentlichkeit engagieren wollen, um langfristig das Bild des Pädophilen in ein realistischeres zu wandeln.
Wir erwarten Ihre Rückmeldung per E-Mail an die Adresse:
[email protected]
Mit freundlichen Grüßen
Ihr PGB