kafka hat geschrieben:
Das heißt, wenn diese Beeinträchtigungen nicht bestehen, ist man nicht pädophil?
Der Autor des Artikels hat so einiges nicht verstanden. In diesem Fall hat er erstens nicht kapiert, dass der DSM Diagnoseschlüssel nicht von Düsseldorfer Studenten "definiert" wurde und zweitens, dass, wenn man diese Beeinträchtigungen nicht aufweist, eben einfach nur nicht mit "
pedophilic disorder" aus dem DSM diagnostiziert werden kann. Was praktisch bedeutet, dass kein Behandlungsbedarf besteht.
Ob man trotzdem pädophil in seiner nicht-klinischen Definition ist, darüber sagt es nichts aus.
kafka hat geschrieben:
Ist das so? Gibt es dafür belastbare Quellen. Wäre aber natürlich selbstverständlich nicht schlimm, sollte es tatsächlich so sein.
Soweit ich weiß, bestehen bei Studien, die so etwas feststellen, die Stichproben allesamt aus Inhaftierten, die sexuelle Straftaten an Kindern verübt haben.
Hier sind also auch die wirklich schrecklichen soziopathischen Gewalttaten in der selben Kategorie wie nackiges Kuscheln mit dem Kind.
Zusätzlich bekommt man ja nur eine Probe aus dem Hellfeld. Ob diese sich für das Dunkelfeld verallgemeinern lassen, ist fraglich - vor allem weil ja krasse Taten eher ans Tageslicht geraten als unscheinbare und harmlosere Fälle.
Aber der größte Fehler liegt wohl darin, dass all diejenigen Pädophilen, die keine Straftaten begangen haben, nicht repräsentiert werden.
Ahlers hat da glaube ich etwas ausgeglicheneres herausgefunden, viel niedrigere Komorbität mit Persönlichkeitsstörungen.
Und das gilt ja auch nur für diejenigen, die sich auch überhaupt bei der Therapie melden - wieder nicht repräsentativ.
kafka hat geschrieben:
Alles in allem ein schöner Artikel und eine erfrischende Kommentarspalte.
Schön wär's.
