Wieder sorgen Doktorspiele in KITA für unangebrachten Wirbel
Verfasst: 25.01.2014, 20:42
Ein 4 1/2 Mädchen soll im Oktober bei "Doktorspielen" unter Kindern in einer Drevenacker Kita Opfer von sexuellen Übergriffen geworden sein. Die Mutter des Kindes ist verzweifelt. Doktorspiele gehören zur normalen Entwicklung der Kinder dazu, doch wann wird eine Grenze überschritten?
Dass Kinder ihren Körper und den von anderen Kindern spielerisch erforschen und untersuchen, ist eine ganz normale Sache und gehört zur gesunden Entwicklung eines Kindes dazu. Doch, was wenn diese Grenzen überschritten werden? Wenn Kinder gegen ihren Willen sexuelle Handlungen ausführen oder sich dabei verletzen? Diese Vorwürfe erhebt eine Mutter aus Drevenack gegen die Kindertagesstätte „Die Sandhasen“. Ihre Tochter soll im Oktober bei Doktorspielen unter Kindern Opfer von sexuellen Übergriffen geworden sein. Das schreibt sie in einem offenen Brief an die Drevenacker Kita.
In dem Brief schildert die Mutter ungefilterte Aussagen ihrer Tochter. Sie beteuert, ihrer Tochter nichts einsuggeriert oder gezielt Worte in den Mund gelegt zu haben. Ihre Tochter spricht davon, dass ein anderes Kind sie und ein weiteres Kind mit einem Holzstäbchen „verarztet“ habe. „Aber die wollte dann nicht mehr und hat ihre Unterhose angezogen. Ich musste weitermachen, obwohl ich nicht wollte.“ Festgestellt habe es die Mutter, als ihre viereinhalbjährige Tochter unter der Dusche stand und ihre Scheide gerötet und geschwollen gewesen sei. „Die Verletzung ist auch beim Arzt dokumentiert“, beschreibt die Drevenackerin.
An anderer Stelle in dem Brief heißt es, dass ein Kind sie mit einem „Schwert untersucht“ habe. Außerdem habe ein Kind „an meiner Scheide geleckt“, heißt es in dem Brief. Die Kinder sollen einander gefesselt und für ihre „Spiele“ Buden gebaut und Wache gestanden haben. Außerdem sollen Drohungen wie „Du bist nicht mehr meine Freundin“ oder „Deine Mama stirbt und du bist Schuld“ gefallen sein. Als die Mutter davon erfuhr, hat sie Anzeige erstattet.
Zur Entwicklung gehören auch Doktorspiele dazu. Sie können auch in Kindertagesstätten stattfinden, meint Till Döring vom Landschaftsverband Rheinland, an den das Landesjugendamt angegliedert ist.Wichtig seien aber klare Regeln, sagt Andreas Groß, Diplom-Psychologe bei der Caritas.
Das Einführen von Gegenständen in Körperöffnungen oder orale Verhaltensweisen gehen zu weit. „Die Einrichtung habe gute Voraussetzungen geschaffen, dass sich so etwas nicht wiederholt“, so Döring. Das Thema Sexualpädagogik wird die Kita in Drevenack in ihre Konzeption mit aufnehmen, das soll bis April passieren, sagt er. Prinzipiell gebe es einen großen Fortbildungsbedarf.
Die Mutter des betroffenen Kindes ist verzweifelt, am Donnerstag hat sie mit ihrer Tochter einen Termin bei einer Therapeutin in Wesel. Das Mädchen weise aktuell Störungen auf, sagt sie. „Meine Tochter hat in ihrem Lebenslauf nun einen schwarzen Fleck.“ Eine Frage lässt ihr keine Ruhe: „Wie ist es möglich, dass Kinder solchen Alters unter erzieherischer Aufsicht zu solchen Handlungen und Taten in dieser Häufigkeit in der Lage sind?“
Die Mutter habe eine „blühende Fantasie“, meint hingegen Eleonore Kimhofer, die Leiterin der Kita, die von einer Elterninitiative betrieben wird. Sie frage sich, woher die Mutter all das wissen will, was sie dem Kindergarten vorwirft. „Es steht kein Kind Schmiere, es werden keine Kinder gefesselt und kein Kind vergewaltigt“, sagt sie. Die Leiterin wirft der Mutter Verleumdung vor. Vielmehr sei die Mutter nicht mit dem Konzept des Kindergartens einverstanden gewesen und habe ihr mit den Worten „Es werden Köpfe rollen“ gedroht.
Die Kita arbeitet mit einem offenen Konzept. Das Motto lautet „Lernen über das eigene Tun“. So können die Kinder teilweise selbst bestimmen, wann sie draußen spielen. Auch Doktorspiele seien nicht verboten, erklärt die Leiterin, „das ist doch ganz normal.“ Der Meinung ist auch die Vorsitzende der Elterninitiative Anne-Katrin Hinz, die weiß, dass ein paar wenige Eltern nicht von dem Konzept überzeugt sind. „Ich als Mama habe ein gutes Gefühl. Ich finde, die Erzieherinnen machen eine tolle Arbeit“, sagt sie.
QuAlle: http://www.derwesten.de/staedte/nachric ... 99590.html (Hervorhebungen durch den Tread-Ersteller)
Dass Kinder ihren Körper und den von anderen Kindern spielerisch erforschen und untersuchen, ist eine ganz normale Sache und gehört zur gesunden Entwicklung eines Kindes dazu. Doch, was wenn diese Grenzen überschritten werden? Wenn Kinder gegen ihren Willen sexuelle Handlungen ausführen oder sich dabei verletzen? Diese Vorwürfe erhebt eine Mutter aus Drevenack gegen die Kindertagesstätte „Die Sandhasen“. Ihre Tochter soll im Oktober bei Doktorspielen unter Kindern Opfer von sexuellen Übergriffen geworden sein. Das schreibt sie in einem offenen Brief an die Drevenacker Kita.
In dem Brief schildert die Mutter ungefilterte Aussagen ihrer Tochter. Sie beteuert, ihrer Tochter nichts einsuggeriert oder gezielt Worte in den Mund gelegt zu haben. Ihre Tochter spricht davon, dass ein anderes Kind sie und ein weiteres Kind mit einem Holzstäbchen „verarztet“ habe. „Aber die wollte dann nicht mehr und hat ihre Unterhose angezogen. Ich musste weitermachen, obwohl ich nicht wollte.“ Festgestellt habe es die Mutter, als ihre viereinhalbjährige Tochter unter der Dusche stand und ihre Scheide gerötet und geschwollen gewesen sei. „Die Verletzung ist auch beim Arzt dokumentiert“, beschreibt die Drevenackerin.
An anderer Stelle in dem Brief heißt es, dass ein Kind sie mit einem „Schwert untersucht“ habe. Außerdem habe ein Kind „an meiner Scheide geleckt“, heißt es in dem Brief. Die Kinder sollen einander gefesselt und für ihre „Spiele“ Buden gebaut und Wache gestanden haben. Außerdem sollen Drohungen wie „Du bist nicht mehr meine Freundin“ oder „Deine Mama stirbt und du bist Schuld“ gefallen sein. Als die Mutter davon erfuhr, hat sie Anzeige erstattet.
Zur Entwicklung gehören auch Doktorspiele dazu. Sie können auch in Kindertagesstätten stattfinden, meint Till Döring vom Landschaftsverband Rheinland, an den das Landesjugendamt angegliedert ist.Wichtig seien aber klare Regeln, sagt Andreas Groß, Diplom-Psychologe bei der Caritas.
Das Einführen von Gegenständen in Körperöffnungen oder orale Verhaltensweisen gehen zu weit. „Die Einrichtung habe gute Voraussetzungen geschaffen, dass sich so etwas nicht wiederholt“, so Döring. Das Thema Sexualpädagogik wird die Kita in Drevenack in ihre Konzeption mit aufnehmen, das soll bis April passieren, sagt er. Prinzipiell gebe es einen großen Fortbildungsbedarf.
Die Mutter des betroffenen Kindes ist verzweifelt, am Donnerstag hat sie mit ihrer Tochter einen Termin bei einer Therapeutin in Wesel. Das Mädchen weise aktuell Störungen auf, sagt sie. „Meine Tochter hat in ihrem Lebenslauf nun einen schwarzen Fleck.“ Eine Frage lässt ihr keine Ruhe: „Wie ist es möglich, dass Kinder solchen Alters unter erzieherischer Aufsicht zu solchen Handlungen und Taten in dieser Häufigkeit in der Lage sind?“
Die Mutter habe eine „blühende Fantasie“, meint hingegen Eleonore Kimhofer, die Leiterin der Kita, die von einer Elterninitiative betrieben wird. Sie frage sich, woher die Mutter all das wissen will, was sie dem Kindergarten vorwirft. „Es steht kein Kind Schmiere, es werden keine Kinder gefesselt und kein Kind vergewaltigt“, sagt sie. Die Leiterin wirft der Mutter Verleumdung vor. Vielmehr sei die Mutter nicht mit dem Konzept des Kindergartens einverstanden gewesen und habe ihr mit den Worten „Es werden Köpfe rollen“ gedroht.
Die Kita arbeitet mit einem offenen Konzept. Das Motto lautet „Lernen über das eigene Tun“. So können die Kinder teilweise selbst bestimmen, wann sie draußen spielen. Auch Doktorspiele seien nicht verboten, erklärt die Leiterin, „das ist doch ganz normal.“ Der Meinung ist auch die Vorsitzende der Elterninitiative Anne-Katrin Hinz, die weiß, dass ein paar wenige Eltern nicht von dem Konzept überzeugt sind. „Ich als Mama habe ein gutes Gefühl. Ich finde, die Erzieherinnen machen eine tolle Arbeit“, sagt sie.
QuAlle: http://www.derwesten.de/staedte/nachric ... 99590.html (Hervorhebungen durch den Tread-Ersteller)