Stuttgarter Nachrichten über den Missbrauch per Webcam
Verfasst: 22.02.2014, 13:38
Bei solchen Missbrauchsfällen müssen sich die Experten wirklich ins Zeug legen, um sie zu dramatisieren:
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 4532b.html
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 4532b.html
Am Tatablauf gab es wohl nichts zu rütteln (wegen der "Internetprotokolle, in denen die Straftat dokumentiert war"). Dank der Experten lernt der Leser trotzdem alles richtig einzuordnen:Connie hatte den Mann in einem bei Kindern und Jugendlichen beliebten, sozialen Netzwerk kennengelernt und begonnen, sich mit ihm per Kurznachrichten zu unterhalten. Dem Täter gelang es, sie so zu beeinflussen, dass ihn das Mädchen über die Webcam dabei zusehen ließ, wie sie sich auszog und sexuelle Handlungen an sich vornahm.
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Wie genau der Täter das bei Connie erreicht hat, ist unklar.
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Viele [Kinder] erkennen den Übergriff nicht.
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Auffällig an Connies Fall ist, dass das Mädchen die Initiative ergriff und den Chat mit derber Sprache vorantrieb. „Das war wirklich außergewöhnlich“, sagt Putze. „Aber es ist erschreckend, wie schnell manche Mädchen bereit sind, sich vor der Webcam auszuziehen.“ Er erinnert sich an einen Fall, in dem das Opfer nach fünf Minuten sein Hemd ausgezogen hatte. „Der Täter erzählte ihr, dass er sie liebt und ihren Körper wunderschön findet“, berichtet Putze.
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Sie [Connie] hat den Missbrauch im Chat zunächst als Spaß aufgefasst.
Kommt in der Pubertät ja sonst nie vor!Die Täter erschleichen sich das Vertrauen des Opfers und üben dann Druck auf das Kind aus.
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Sie traf sich nicht mehr mit ihren Freunden, kapselte sich von den Eltern ab und verweigerte die gemeinsamen Mahlzeiten. Die Eltern vermuteten hinter dem ungewöhnlichen Verhalten Probleme in der Schule.
Druck = „Der Täter erzählte ihr, dass er sie liebt und ihren Körper wunderschön findet“„Im Grunde kann jedes Kind Opfer eines solchen Falles werden“ sagt Lieberknecht, „aber je gefestigter ein Kind ist, desto eher lernt es auch, Nein zu sagen.“
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Egal in welcher Form der Täter auf sein Opfer Druck ausübt
Warum haben sich die kleinen Dummerchens nicht schon aus dem Chat zurückgezogen? Warum haben sie sich dort nicht geschämt, sondern erst vor den Eltern und der Psychotante?„Die Folgen eines Missbrauchs über das Internet sind oft die gleichen, wie wenn das im echten Leben passiert. Schon leicht erscheinende Fälle können enorme Auswirkungen auf das Kind haben.“ Oft ziehen sich die Kinder zurück, klagen über Kopfschmerzen und schämen sich. Andere werden aggressiv.
Klar, Straftaten aufarbeiten ist die beste Therapie! (Wo ist der Kopf-gegen-die-Wand-Smiley?)„Die Eltern sollten in erster Linie darauf achten, was ihr Kind braucht. Die Straftat muss aufgearbeitet werden, und die Eltern sollten ihrem Kind Ruhe und Halt vermitteln.“