Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung
Verfasst: 08.07.2014, 18:36
Laut einem Bericht des Providence Journal im US-Bundesstaat Rhode Island werden auf der Jagd nach KiPo-Besitzern nun auch Polizeihunde eingesetzt, um bei Hausdurchsuchungen versteckte Festplatten, USB-Sticks und Speicherkarten zu finden. Angeblich findet der Golden Labrador Thoreau auch noch Festplatten, die in verschlossenen Gefrierbeuteln gelagert werden, sowie USB-Sticks, vierlagig verpackt in einer Blechdose innerhalb eines Metallschranks.
Quellen:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 51556.html
http://www.providencejournal.com/breaki ... island.ece
Nun mögen die Verstecke, in denen potentielle KiPo-Besitzer ihre Datenträger lagern, ja durchaus kreativ sein, aber so ein Artikel zeigt doch wieder einmal mehr, wie unbedarft der Großteil der Computernutzer ist. Anstatt die illegalen Aufnahmen einfach zu verschlüsseln, wird ein mehr oder weniger großer Aufwand betrieben, die Datenträger vor neugierigen Familienmitgliedern (und der Polizei) zu verstecken.
Im englischsprachigen Artikel wird auch ein Fall beschrieben, wo jemand ein Bild mit einer "RhodeIslandGuy"-E-Mail-Adresse von GoogleMail gepostet hat, welche als Zugang für eine KiPo-Bildergalerie diente. Noch einfacher, den ermittelnden Behörden einen Hinweise auf seinen Wohnort zu geben, kann man es wohl nicht machen, die mussten ja einfach nur bei Google nach dem Inhaber des Accounts fragen...
Auch interessant sind die Diagramme, welche einmal die Anzahl der Festnahmen in Sachen KiPo in Rhode Island über die letzten vier Jahre zeigen, und die Anzahl der Ermittlungsverfahren. Wie unschwer zu erkennen ist, hat die Anzahl der Ermittlungen im Laufe der Jahre stark zugenommen, waren es 2011 noch knapp 300, werden es Ende 2014 schon ca. 800 sein, wenn man den roten Balken nach oben extrapoliert.
Man sollte ja meinen, dass damit auch die Anzahl der Festnahmen rasant ansteigt, aber zu früh gefreut: 2011 waren es knapp über 50 Festnahmen, die beiden Jahre danach etwa 40, und der Balken für 2014 lässt etwa 35 Festnahmen für das aktuelle Jahr erwarten. Umgerechnet sinkt die Erfolgsquote bei den Ermittlungen also von 16% auf magere 4,5%, trotz all der zusätzlichen Bemühungen wie den Festplattenschnüffelhunden.
Natürlich nimmt der Artikel auf diese Zahlen überhaupt keinen Bezug, man wollte wohl den Bericht mit ein paar Diagrammen aufhübschen, hat sich aber noch nicht mal die Mühe gemacht, die Zahlen zu interpretieren. Stattdessen erwähnt man im letzten Abschnitt lieber die stattliche Zahl von 2.099 Anzeigen im vergangenen Geschäftsjahr, wobei nicht ganz klar ist, ob damit die gleiche Gruppe von Leuten gemeint ist, denn diese Daten stammen vom Department of Homeland Security, und nicht von der Polizei von Rhode Island.
Allerdings wird erwähnt, dass es landesweit ca. 60 solcher Task Forces gibt, also ca. eine pro Bundesstaat, und so werden die 2.099 sich wohl ebenfalls auf Rhode Island beziehen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass alle Festgenommenen tatsächlich im Besitz von KiPo waren, wäre das zusammengenommen eine Erfolgsrate von 2% - oder anders ausgedrückt, man nimmt einen Kollateralschaden von 98% in Kauf. Zwar stehen meine Zahlen auf wackeligen Beinen, weil ich nur diesen Artikel als Datenquelle habe, daher sind sie mit Vorsicht zu genießen, aber mich würde es nicht wundern, wenn es sich tatsächlich so zugetragen hätte...
Quellen:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 51556.html
http://www.providencejournal.com/breaki ... island.ece
Nun mögen die Verstecke, in denen potentielle KiPo-Besitzer ihre Datenträger lagern, ja durchaus kreativ sein, aber so ein Artikel zeigt doch wieder einmal mehr, wie unbedarft der Großteil der Computernutzer ist. Anstatt die illegalen Aufnahmen einfach zu verschlüsseln, wird ein mehr oder weniger großer Aufwand betrieben, die Datenträger vor neugierigen Familienmitgliedern (und der Polizei) zu verstecken.
Im englischsprachigen Artikel wird auch ein Fall beschrieben, wo jemand ein Bild mit einer "RhodeIslandGuy"-E-Mail-Adresse von GoogleMail gepostet hat, welche als Zugang für eine KiPo-Bildergalerie diente. Noch einfacher, den ermittelnden Behörden einen Hinweise auf seinen Wohnort zu geben, kann man es wohl nicht machen, die mussten ja einfach nur bei Google nach dem Inhaber des Accounts fragen...
Auch interessant sind die Diagramme, welche einmal die Anzahl der Festnahmen in Sachen KiPo in Rhode Island über die letzten vier Jahre zeigen, und die Anzahl der Ermittlungsverfahren. Wie unschwer zu erkennen ist, hat die Anzahl der Ermittlungen im Laufe der Jahre stark zugenommen, waren es 2011 noch knapp 300, werden es Ende 2014 schon ca. 800 sein, wenn man den roten Balken nach oben extrapoliert.
Man sollte ja meinen, dass damit auch die Anzahl der Festnahmen rasant ansteigt, aber zu früh gefreut: 2011 waren es knapp über 50 Festnahmen, die beiden Jahre danach etwa 40, und der Balken für 2014 lässt etwa 35 Festnahmen für das aktuelle Jahr erwarten. Umgerechnet sinkt die Erfolgsquote bei den Ermittlungen also von 16% auf magere 4,5%, trotz all der zusätzlichen Bemühungen wie den Festplattenschnüffelhunden.
Natürlich nimmt der Artikel auf diese Zahlen überhaupt keinen Bezug, man wollte wohl den Bericht mit ein paar Diagrammen aufhübschen, hat sich aber noch nicht mal die Mühe gemacht, die Zahlen zu interpretieren. Stattdessen erwähnt man im letzten Abschnitt lieber die stattliche Zahl von 2.099 Anzeigen im vergangenen Geschäftsjahr, wobei nicht ganz klar ist, ob damit die gleiche Gruppe von Leuten gemeint ist, denn diese Daten stammen vom Department of Homeland Security, und nicht von der Polizei von Rhode Island.
Allerdings wird erwähnt, dass es landesweit ca. 60 solcher Task Forces gibt, also ca. eine pro Bundesstaat, und so werden die 2.099 sich wohl ebenfalls auf Rhode Island beziehen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass alle Festgenommenen tatsächlich im Besitz von KiPo waren, wäre das zusammengenommen eine Erfolgsrate von 2% - oder anders ausgedrückt, man nimmt einen Kollateralschaden von 98% in Kauf. Zwar stehen meine Zahlen auf wackeligen Beinen, weil ich nur diesen Artikel als Datenquelle habe, daher sind sie mit Vorsicht zu genießen, aber mich würde es nicht wundern, wenn es sich tatsächlich so zugetragen hätte...