Sakura hat geschrieben:
Ein Dialog ist erstmal was Gutes. Man redet miteinander statt übereinander.
Diese Aussage
UNTERSTREICHE ich vorbehaltlos!!!
Deshalb finde ich es sehr gut, dass du, Creasy, Dich in die "Höhle des Löwen" wagst und Deine Dialogbereitschaft deutlich machst. Damit will ich nicht etwa andeuten, dass diese nicht auch so vorhanden war und ist, sondern "Höhle..." deswegen, weil es ja doch den einen oder andern(...) Thread gibt, bei dem jemand mit einer konträren Meinung aufgrund des (gelinde gesagt) stürmischen Gegenwindes schnell abwinkend das Weite gesucht hat.
Doch das soll nicht mein Thema sein, der Text wird schon so lang genug.
Was ich Dir, Creasy, auch sehr anrechne, ist Deine Aussage, dass Du nach dem (wirklichen) Lesen im GLF (und auch nach unserer bisherigen Kommunikation) begonnen hast zu VERSTEHEN!
Dass Du damit nicht von Deiner Einstellung abgerückt bist, ist klar.
Auch ich beginne gerade durch den Dialog und Deinen Text auf SuH zu verstehen(!), warum vieles
auf SuH so absolut und scheinbar(!) keinen-Widerspruch-zulassend publiziert steht.
________________
Es gibt vieles im Text, wo ich mich widerfinde, bei dem ich feststelle, die gleiche Ansicht zu haben.
Dennoch gibt es so ein paar Punkte, auf die ich näher eingehen möchte.
Creasy auf SuH hat geschrieben:Man könnte Herrn Beier kritisieren, dass er in seiner Therapie keine gesunden, glücklichen Pädophilen sieht und dies seine Sicht auf Pädophilie generell beeinflusst.
sowie:
Creasy auf SuH hat geschrieben:Wir nehmen die persönlichen Schicksale von Menschen, die als Kind sexuelle Handlungen mit Erwachsenen ausgesetzt waren sehr ernst
Auch wenn das meinerseits nur eine Vermutung ist, so kann es natürlich zu einer ganz anderen Einschätzung führen, wenn man die Betrachtung von Folgen sexueller Handlungen in der Kindheit einseitig aufgrund von Berichten von solchen Menschen durchführt, welche sich TATSÄCHLICH als Opfer fühlen!
Damit will ich die Probleme dieser Menschen nicht klein reden. Es ist doch nur so, dass auch Herr Beier in den Pädos immer eine Gefahr sieht, weil hauptsächlich diejenigen zu ihm kommen, welche in SICH SELBST diese Gefahr glauben zu sehen!
Auch zu Nachfolgendem wurde schon einiges geschrieben:
Creasy auf SuH hat geschrieben:...psychische Folgeschäden vielleicht erst durch eine Neubewertung der Handlungen nach der Pubertät erfolgen...
Weil DIESE Gefahr der UM-INTERPRETATION tatsächlich besteht, hatten wir schon einmal einen Thread mit einer Diskussion über Ursache und Wirkung.
ICH vertrete folgende These: Die als sexuell deklarierte Handlung (auch wenn es wie bei "Satterbaum" im OB vielleicht nur ein Streicheln des Oberschenkels ist) ist AN SICH kein(!) Grund für SPÄTERE(!) Folgeschäden, solange diese Handlung vom Kind in dem Moment(!) gewollt und als angenehm empfunden wurde!
Dennoch KÖNNTE ein späteres psychisches Problem bei der Ursachen- Ergründung auf diesen damaligen Moment der Vertrautheit zurückgeführt werden, weil IMMER für ALLES eine Ursache gefunden werden muss.
WEIL also dieses Risiko NICHT auszuschließen ist, trägt der Pädo die indirekte Verantwortung für darauf zurückgeführte (Folge-) Schäden, wenn er heute diesen sexuellen Kontakt zulässt oder herbeiführt.
Jetzt jedoch so weit zu gehen, zu sagen:
Creasy auf SuH hat geschrieben:...Umarmt man hingegen ein Kind, um sexuell erregt zu werden, betrachten wir dies als Übergriff. Jede sexuell motivierte Handlung ist eine sexuelle Handlung, auch wenn sie weder vom Kind noch von Außenstehenden so bewertet wird.
(Unterstreichung von mir)
erklärt, warum in unserer Gesellschaft JEDE Annäherung eines Erwachsenen an ein Kind argwöhnisch und mit ängstlichen Vorurteilen beobachtet wird!
Und DAS kann es doch wohl nicht sein, oder?!?
Ich konstruiere mal ein extra harmloses Beispiel:
NEIN! Ich brauche gar nicht zu konstruieren!
Hier ein vorwurfsloses und deutlich machendes Beispiel aus EIGENEM Erleben:
Vor Jahren durfte ich meiner Nichte beim Duschen helfen. Es war damals in meiner Situation als Pädo, der mit sich noch lange nicht "im Reinen" war, ein besonderer Moment, welcher mir SEHR viel beim Verständnis der Kinder geholfen hatte. Desweiteren war es damals für mich ein Moment der Erkenntnis, wie sehr (und wie positiv) ich den Verlauf eines solchen Kontaktes mit einem Kind beeinflussen KANN!!! Trotz großer Angst vor mir selbst, trotz extremster Nähe beim Abtrocknen wurde ich nicht von meinen Begierden(...) übermannt! Selbst das Abtrocknen der Intimregion konnte ich ohne "harten Kampf mit mir" meiner Nichte überlassen!!!
Als ich mich ca. 2 Jahre später meiner Frau gegenüber geouten hatte, musste ich von ihr hören, dass sie meine Hilfe beim Duschen verhindert hätte, wenn sie von meiner Neigung gewusst hätte, DENN:
- MEIN Grund für meine Hilfe war doch sicherlich hauptsächlich meine nackte Nichte.
UND:
- Wenn meine Nichte es später einmal erfahren sollte, dass ich pädophil bin, dann WIRD sie sich von mir AUSGENUTZT und MISSBRAUCHT fühlen.
(Hier kein Kommentar dazu von mir! Damals zu meiner Frau schon!)
Nebenbei wird noch ein weiteres Problem deutlich, was in meinen Augen bezeichnend für den überzogenen(!) "Kinderschutz" ist:
Als MENSCH bin ich ein sexuelles Wesen. Mein tägliches Tun wird u.a. durch meine Sexualität bestimmt (Partnerwahl, Wohlfühlbereich, "Geschlechterrolle" als "starker Mann", usw.)
Natürlich hatte mich der Anblick meiner nackten Nichte nicht kalt gelassen. Es war angenehm und auch erregend - zumindest anfangs, bis sich in der Situation Normalität eingestellt hatte, weil es ja um's Duschen ging!
Es bedeutet zwar nicht, dass mir bei erregenden Momenten immer eine "Latte" wächst, aber natürlich ist mir klar, dass ich beim nächsten Mal Duschen- Helfen o.ä. wieder eine angenehm erregende Situation erlebe.
Wenn ich jetzt also diese ENGE Definition, was eine SEXUELLE Handlung und was ein Übergriff sein soll, heranziehe, dann hätte ich, als ich ein späteres Mal - weil ich mal gerade anwesend war - meiner Nichte ANGEBOTEN habe, ihr wieder beim Duschen zu helfen (was sie damals freudestrahlend angenommen hatte...), einen SEXUELLEN ÜBERGRIFF begangen???
Nur weil ich mich BEWUSST mit ihr allein in's Bad begeben habe, wobei mir klar war, dass ich diese körperliche Erregung nicht werde unterdrücken können???
Auch wenn niemand außer mir von dieser körperliche Reaktion in meinem Inneren auch nur ahnt???
Soll es WIRKLICH so verstanden werden, dass aus Gründen des Schutzes der Kinder der Pädo einen Kontakt zu Kindern nur dann aufbauen sollte, wenn er AUSSCHLIEßEN kann, von ihnen nicht sex. erregt zu werden?
Ist das der Grund, warum die Kontakte der Pädos zu Kindern immer so ängstlich und zwiespältig betrachtet werden, weil der Pädo es NIE im Vorfeld ausschließen kann??? ER wird IMMER aufgrund seiner Sexualität den Kontakt zu Kindern als MENSCH aus Gründen des (zumindest unbewussten) sexuellen Wohlfühlens suchen! Also ist - kleinlich gesehen, jeder Kontakt eines Pädos zu einem Kind nur zum Zwecke der sexuellen Erregung und somit ein Übergriff???
(mal ganz abstrakt auf die Aussage "heruntergebrochen")
Damit es nicht falsch ankommt:
Kinder müssen (nicht nur) von uns vor Schäden bewahrt werden!
Wir müssen aber nicht Beispiele(!) von Schäden als Begründung heranziehen, um ALLES zu verteufeln.
Ovid hatte ja schon andere Fälle angebracht, bei denen NIEMAND schon einmal irgendwo entstandene Schäden als Begründung nutzt, um z.B. zu verbieten, Kindern das Fahrradfahren beizubringen...
________
Creasy auf SuH hat geschrieben:Wir haben aber in einem gewissen Maße Angst vor uns selbst. Eine Berührung im Intimbereich ist stets nur eine Handbewegung entfernt und man kann jederzeit in eine Situation geraten, in der eine harmlose Handlung eines Kindes sehr erregend wirkt. Wir wollen sicher sein, unter keinen Umständen doch eine sexuelle Handlung durchzuführen.
Du schreibst es selbst, wie man seine eigene Angst vor sich selbst und theoretisch möglichen Situationen unter Kontrolle bekommt:
Creasy auf SuH hat geschrieben:... regelmäßiger Kontakt zu Kindern hilft ... dabei, sie nicht zu idealisieren. ... und die Kinder in ihrer gesamten Person gesehen werden, anstatt nur als körperliches Objekt.
MEINE Erfahrungen bestätigen genau diese letzte Erkenntnis!
Je mehr ich mit Kindern auch engen Kontakt habe, umso mehr reduzieren sich in mir die Momente der körperlichen Erregung. Nicht falsch verstehen, natürlich registriere ich mit Wohlwollen die körperliche Anmut eines hübschen Mädchens beim Inline- Skaten. Aber das sind Momente ganz für MICH. Und sie sind vergessen, wenn sie vielleicht meine Hilfe beim Gleichgewicht braucht.
Auf keinen Fall ziehe ich mich mit irgendwelchen Begründungen zurück, wenn ich bei mir vllt. durch die Nähe zum Mädchen eine äußerliche Körperreaktion feststelle!
Neben meiner (sexuellen) Passivität in dem Moment ist meine einzige Reaktion auf meine Körper- Regung, dass das Mädchen diese nicht mitbekommen darf! Somit hat das Mädchen noch weniger Möglichkeiten zu bemerken, dass jetzt gerade etwas "anders" ist!!! (Im Gegensatz dazu, dass ich sie von mir fern halte, um mich zu "beruhigen"...
Dieses Beruhigen passiert automatisch, sobald ich meine "Körperregung" nicht mehr beachte!
DAS ist WICHTIG!:
Wer Kinder nur als Objekte betrachtet, der hat ganz andere emotionale Probleme als seine Pädophilie. Der würde auch in Erwachsenen nur Objekte(!) sehen, weil ihm/ihr die nötige Empathie für ein gesellschaftliches Miteinander fehlt!
______________
Creasy auf SuH hat geschrieben:Eine partnerschaftliche Liebesbeziehung zu einem Kind, auch ohne sexuelle Handlungen, lehnen wir ab.
... Notwendigkeit, die Häufigkeit und Dauer von Kontakten kritisch im Auge ... behalten.
... Hauptkontaktpersonen ... müssen die Erziehungsberechtigten sein.
... wichtig ist ... regelmäßiger Kontakt des Kindes zu Gleichaltrigen.
Der Kontakt zu uns darf die anderen vorrangigen Kontakte nicht belasten oder gefährden.
Auch dieses unterstütze ich, und störe mich gleichzeitig an der Absolutheit dieser Aussage.
Genau wie beim Part mit den sexuellen Handlungen, so sehe ich auch hier Gründe, den Kern der Aussagen differenzierter darzustellen. Wie bei ALLEM, was Pädo und Kind tun, so ist m.E. ENTSCHEIDEND, vom WEM die Aktivitäten ausgehen, wie der jeweils andere auf die Aktivitäten anspricht/reagiert und wie sie mit seinen eigenen Wünschen übereinstimmen.
Ich akzeptiere, dass der Erwachsene - also in meinem Fall ich - u.U. seine eigenen Wünsche zurückstellen und die des Kindes vllt. (ab-)lenken muss.
Doch ich akzeptiere NICHT, dass ich - bei Einbeziehung der Eltern und Kontakt zu anderen Kindern - ein Mädchen daran hindern sollte, meine Nähe zu suchen, nur weil es Gefahr läuft, MICH zu idealisieren!
Ich akzeptiere NICHT, dass ich mich zum Schutz des Kindes(?)
nicht in Mädchen verlieben(!) darf und aus diesem Grund
nicht gern für das Mädchen da sein und - auf Gegenseitigkeit beruhend - ihre Nähe genießen dürfte.
Wenn das zuvor stehende Zitat in folgender Form o.ä. stehen würde:
"... Eine Isolation des Kindes durch den Erwachsenen darf weder aktiv erfolgen noch passiv geduldet werden, eine partnerschaftliche Liebesbeziehung zwischen dem Erwachsenen und dem Kind muss seitens des Erwachsenen - neben dem Vermitteln von als gesellschaftlich normal angesehenen Verhaltensregeln - IMMER auf die (kindgerechten) Wünsche (des Kindes) abgestimmt sein...",
DANN fände das meine volle Zustimmung.
Wenn man sich an diese(!) Richlinie hält, gibt nämlich das Kind vor, was entsprechend seiner /ihrer eigenen Entwicklung passend, gewollt und (für das Kind) verständlich ist!
Der (verliebte) Erwachsene muss in Bezug auf seine eigenen Wünsche eine gewisse Passivität an den Tag legen und das Kind bei dessen Worten, Taten, Gemütsregungen, Blicken, Mimiken usw. beobachten!
Dann wird er sehr schnell merken, dass er bei eigener Passivität KEINE Angst vor sich selbst haben muss, weil das Kind meiner Erfahrung nach höchst selten(!) die (kichernde) Aussage: "Ich weiß ja, was Du und ... (Deine Frau) im Schlafzimmer macht!" mit dem Wunsch fortsetzt, es selbst mit mir (dem Erwachsenen) auch mal zu probieren...!
Für das Kind ein Freund, Kumpel, großer Bruder, Ansprechpartner oder eben auch die "erste Liebe" zu sein - vielleicht je nach Familiensituation auch ein "Vaterersatz", kann für das Kind unter den von mir beschriebenen Voraussetzungen weitestgehen nur förderlich sein.
(Dass ein Vater seine Tochter auch mal idealisiert und bevorzugt, kommt in den besten Familien vor. Ihm deshalb den Kontakt zu seiner Tochter einschränken zu wollen, ... Auf diese Idee kommt gar keiner!!!)
___________
Creasy auf SuH hat geschrieben:...medizinische und psychologische Hilfe ... wird nur dann von der Krankenkasse bezahlt), wenn eine pädophile Störung als Krankheit anerkannt wird.
Das ist mal wirklich ein cleveres Herangehen!
Wenn es um's Geld geht...
Gruß
Denker