Cocolinth hat geschrieben:
Es geht stattdessen um die Frage, ob eine Person, deren Bewusstsein so massiv eingeschränkt ist -- ob nun aufgrund eines angeborenen Defekts oder Schläfrigkeit oder Drogenkonsum -- selbstbestimmt an einer sexuellen Handlung teilnehmen kann oder nicht.
Du mischt die ganze Zeit zwei Phänomene.
Das Baby hat eine empfindungsstarke, intakte Wahrnehmung und ist bei vollem Bewusstsein - das Party-Opfer dagegen hat einen schwachen Bewusstheitszustand.
Mit eingeschränkten geistigen Fähigkeiten hat dein Beispiel nunmal nichts zu tun.
Cocolinth hat geschrieben:
Ganz deutlich zu sehen, wie keksi genau in dem Moment, da die erste warme Ladung auf seinem Gesicht landet, eine Miene der Wonne zieht, die im Weiteren auch nicht nachlässt! Im Gegenteil: Später schleckt er sich wiederholt um den Mund -- die salzige, proteinreiche Crème du Homme scheint ihn wohl an ein gar köstliches Roquefort-Dressing zu erinnern! Was er mit genüsslichem Stöhnen unter fortgesetzt vergnügtem Gesichtsausdruck unterstreicht! Der Körper weiß eben, was gut für ihn ist!
Der Betrug ist hier doch offensichtlich. So ähnlich wie wenn man einem Muslimen Schweinefleisch gibt und sagt es sei Hähnchenfleisch.
Das mag schmecken - aber, wenn er es rausfindet, dann erkennt er das Unrecht, was ihm angetan wurde.
Bei Babys gibt es diesen Bedeutungshorizont gar nicht. Da gibt es schlicht nur: Fühlt sich gut an oder nicht. Ist gesund oder nicht.
Da kann man eben bloß falsche Entscheidungen treffen, die den Wertekontext der Gesellschaft betrifft - wenn das Baby dann als Erwachsener rückblickend Unrecht sieht.
In einem Dorf, das seine Babys im Schlamm wäscht, wird man als Erwachsener diesen Brauch in der Regel nicht als schlimm ansehen.
Aber ich suche ja für eine gute evidenzbasierte Begründung
unabhängig von gesellschaftlichen Kontexten oder auch eigenem Gefühl von Ekel, Sitte, Anstand - außer man argumentiert es ist menschlicht schlicht irgendwann einfach so, dass sensorisch angenehme unschädliche Erfahrungen psychisch
immer negativ kontextualisiert werden, wenn sie mit Sexualität zu tun haben.
Das wäre tatsächlich ein bestechendes Argument und es wäre eine Art Selbstbestimmung sinnvoll damit man stets sich bloß nur selbst verschuldet, wenn man etwas bereut und kein Dritter. Aber ist es denn so?
Cocolinth hat geschrieben:
Die Möglichkeit fehlt beim Säugling. Was keksi und Fötenfummel-Proponenten ja wissen.
Richtig. Deswegen werden Säuglinge schlicht in allen Lebensbezügen bevormundet(!).
Selbst in nicht lebenswichtigen Angelegenheiten.
Sogar ins Baby-Planschbecken geht es und Babymassagen bekommt es! Das ist nie ein Problem.
Bei diesen nicht lebensnotwendigen Angelegenheiten achtet man eben auf positives Baby-Feedback.
Warum ist Sexualität da so
extra?
Cocolinth hat geschrieben:
Aha... also sexuelle Handlungen an völlig Zugedrönten auch kein Problem? So lange sie die Augen noch auf haben und noch über ein -- rein sensorisches -- Schmerzempfinden verfügen?
Die Referenz ist jeweils immer das größte bewusste/geistige Potential des Individuums.
Hältst du deine kleines Kind zu Hause fest, dann übst du das Aufenthaltsbestimmungsrecht als Vater aus.
Tust du das bei einem Menschen, der seinen Aufenthalt selbst bestimmen kann, begehst du Freiheitsberaubung.
Ich sehe übrigens auch kein Problem, wenn derjenige vorher mit dir ausmacht, dass du dich gerne sexuell an ihm betätigen darfst, wenn er gerade zugedröhnt ist.
Sonst fehlt auch hier irgendwie das Feedback der Person.
Cocolinth hat geschrieben:
Informationelle Selbstbestimmung?
Völkerrechtliche Selbstbestimmung?
Das sind ja schon viel komplexere Rechte. Babys und Kinder empfinden sexuelle Gefühle, das ist ein direkter Lebensbezug, wie andere Grundfunktionen des Menschen, bei denen wir nirgends von irgendeiner Selbstbestimmung reden, die da einfach so gegeben ist.
Cocolinth hat geschrieben:
Also: sexuelle Selbstbestimmung unwichtig?
Nö. Die bleibt doch völlig davon unberührt. Eher wird sie dadurch gestärkt.
Cocolinth hat geschrieben:
Wie schaut's mit körperlicher Unversehrtheit aus? Bitte objektive Gründe nennen, warum die wichtig sein soll. Die "maximale Freiheit und Kulturunabhängigkeit" ruft!
Schmerzen, Leid, Misshandlung machen unfrei. Sie beeinträchtigen einen körperlich und gesundheitlich. So ziemlich unfrei.
Inwiefern schränkt es die Freiheit von Babys ein, wenn es mit sexuellen Zärtlichkeiten zusätzliche positive und angenehme Empfindungen bekommt, die für Glückshormone im Gehirn sorgen?
Cocolinth hat geschrieben:
Sexuelle Handlungen gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind keine Wohltat.
Genauso wenig wie Handlungen gegen die körperliche Unversehrtheit.
Folgendes Gedankenexperiment:
Aliens haben ein Baby entführt und können folgende Informationen über das Baby erheben: Den Gesundheitszustand, biologisch/physiologisch toxische Einflüsse, den Gemütszustand des Babys.
Nun testen sie positive und förderliche Handlungen an dem Baby. (Schmusen, Füttern, Tragen, Massage) und finden auch schlechte Einflüsse heraus (Schlagen, verdorbenes Essen).
Zu welchem Schluss würden sie bei Handlungen kommen, die wir als sexuell einstufen würden?
Wie würdest du den Aliens erklären, dass augerechnet der Sexkram an dem Baby ein Unrecht ist, obwohl die Aliens keinen Unterschied zwischen z.B. Schmuserei und Massage und den sexuellen Handlungen messen können.
Cocolinth hat geschrieben:
Dir ist aber schon klar, dass Du derjenige bist, der hier einen doppelten Maßstab propagiert, oder?
Ne. Ich führe die Ausnahme für sexuelle Handlungen ja nicht ein. Anscheinend ist das nirgendwo sonst wichtig, nur bei sexuellen Handlungen, obwohl man abstrakt (als Alien z.B.) einfach keinen qualitativen Unterschied zu anderen Handlungen ausmachen kann, die ähnlich positive Zustände beim Baby erzeugen.
Das ist ein doppelter Maßstab. Nicht von mir.