GLF

Es gibt doch noch Rechtswissenschaftler, die im Zusammenhang mit der geplanten Strafverschärfung in Bezug auf Kindesmissbrauch und KiPo noch normal denken können. Bei unserer Justizministerin habe ich da meine Zweifel!

Dazu Thomas Fischer auf Spiegel.de

[...]Am unteren Ende werden bei Bagatelltaten - die gibt es nämlich! - alle Möglichkeiten eines vergleichsweise milden Strafrechtseinsatzes abgeschnitten. Warum ein bislang ganz unauffälliger junger Mensch, der erstmals und einmalig ein 13-jähriges Kind mit dessen Einwilligung und ohne jede feststellbare schädliche Folge über der Kleidung sexuell berührt, mit mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe vernichtet werden muss, verstehe ich nicht, auch wenn noch so viele Scharfrichter nach jahrzehntelanger härtester Strafe rufen. [...]Besonders verfehlt erscheint der Plan, den Besitz (!) kinderpornografischer Schriften und Daten zum "Verbrechen" mit Mindeststrafe ein Jahr zu machen. Das hat das Zeug, mit Tatbeständen in autoritären Diktaturen gleichzuziehen: Das einsame Anschauen einer verbotenen Schrift oder Zeichnung ohne jede Verbreitungsabsicht wird mit langjährigen Verbrechensstrafen bedroht. Nur am Rande: das Verbreiten und Haben der Baupläne für Atombomben ist straflos.

Edit: Zitat eingekürzt. Bitte beachte die Grenzen des urheberrechtlichen Zitierrechts. Der vollständige Artikel kann auf Spiegel.de nachgelesen werden. GLF-Mo

Fischer 4 Justizminister!
Tut wirklich gut, von einem so großen Blatt zur Abwechslung mal etwas vernünftiges zu lesen zu bekommen, wenn es um dieses Thema geht.

Ja, Fischer tut wirklich immer wieder gut. Es ist schade, aber auch verständlich, dass so jemand selten in den zwangsfinanzierten Talkrunden zu sehen ist.

LeGo hat geschrieben:so jemand selten in den zwangsfinanzierten Talkrunden

Erst recht nicht in den werbefinanzierten Quotenfernsehen der bürgerlichen Sender ... die schicken viel lieber "Pädojäger" ins Internet ...

Bei den Privaten gibt es meines Wissens nach weniger solcher Formate.

Das Problem bei den zwangsfinanzierten ist ja auch, dass diese durch den Rundfunksstaatsvertrag offiziell einer besonderen Ausgeglichenheit verpflichtet sind und eine höhere Glaubwürdigkeit suggerieren. Selbst wenn also zwei Sendungen genauso schlecht erarbeitet wurden, ist der kaum messbare verursachte Schaden bei den GEZ-Programmen ungleich höher.