Seite 1 von 1

Lewis Carroll: Alice im Wunderland

Verfasst: 21.10.2008, 22:26
von Bruno
Wer Lewis Carrolls Bücher "Alice im Wunderland" und "Alice hinter den Spiegeln" nicht kennt, ist hier fast schon im falschen Forum. :wink:



Diese beiden Mitte des 19.Jh im viktorianischen England verfassten Kinderbücher sind nicht nur deshalb interessant, weil der Oxforder Mathematikdozent Lewis Carroll sie extra für seine "große Liebe" die damals 10-jährige kleine Alice, Tochter des Dekans des Oxforder Christ Church College, verfasst hat.

Auch unabhängig von dieser privaten Geschichte stechen sie aus der damals bekannten Kinderliteratur in untypischer Weise durch die völlige Abwesenheit von moralisierenden Elementen und die zum Ausdruck kommende letztendliche Überlegenheit des authentisch-kindlichen Wesens über die durch Regeln normierte Erwachsenenwelt hervor.



Über Lewis Carroll könnte man freilich noch viel sagen, aber ich verweise hier lieber auf das ausführliche Essay von Sakura (das ja wahrscheinlich ohnehin bekannt ist).



Als kleine Ergänzung: Neuere Forschungen haben ergeben, dass Lewis Carroll unter einer besonderen Form des Autismus ("Asperger-Syndrom") gelitten haben könnte. Dabei handelt es sich um einen (vermutlich genetisch angelegten und durch Prägung überformten) von der allgemeinen Norm abweichenden Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsmodus, der sich durch Schwächen in der sozialen Interaktion und Kommunikation sowie stereotype Verhaltensweisen und Interessen einerseits, andererseits auch durch besondere Stärken bei der Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung und Intelligenz in bestimmten Bereichen äußern kann.

Vgl. dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Asperger-Syndrom - Asperger-Syndrom



Diese sozialen Interaktions- und Kommunikationsprobleme kann man in den Alice-Büchern recht gut widergespiegelt finden. Die große Bedeutung, die Lewis Carroll den "Regeln" (sowohl als ernstgemeinte Lebenshilfe als auch in der Parodie) beimisst, kann als Ausdruck eines mangelnden intuitiven Verständnisses sozialer Prozesse gedeutet werden, was typisch für das "Asperger-Syndrom" wäre. Inwieweit zwischen der emotionalen Attraktion des Kindes bzw. kleinen Mädchens und dem "Asperger-Syndrom" (bzw. Autismus) ein Zusammenhang hergestellt werden kann, bleibt unklar, aber die Attraktion der kindlichen AUTHENTIZITÄT ("authentisch" und "autistisch" haben die gleiche Abstammung von gr. "autos" = selbst!) als Gegenstück zur oberflächlich-normierten "Gesellschaft" (die dem Autisten auf dieser Ebene schwer zugänglich ist) spricht in gewisser Weise für sich.



Für mich ist dieser etwaige Zusammenhang allein schon deshalb bedeutend, da ich bei mir selber (in Eigendiagnose) deutliche Züge des Asperger-Syndroms feststellen konnte. Wer mag, kann übrigens hier einen Selbsttest machen:

http://www.aspergia.net/index.php?page=as-test



Die positive Diagnose ist keine Schande, wenn man bedenkt, dass (nicht nur aber auch) so manche ausgesprochene Genies der Weltgeschichte unter Verdacht stehen, das "Asperger-Syndrom" gehabt zu haben (neben Lewis Carroll z.B. auch der Philosoph Ludwig Wittgenstein, Michelangelo, Andy Warhol, Isaac Newton u.a.). Vgl. dazu: http://en.wikipedia.org/wiki/People_spe ... n_autistic

Re: Lewis Carroll: Alice im Wunderland

Verfasst: 19.12.2011, 18:00
von MaraFan
Hab mir heute mal ein Buch gekauft:

http://www.amazon.de/Wunderland-Bibliop ... 3868732241

WUNDERSCHÖNE Bilder, alleine Alice auf den Cover ist schon schön.
Hardcover Buch Neuauflage von Mitte 2011. Einfach ein wunderschönes Sammlerobjekt.

Re: Lewis Carroll: Alice im Wunderland

Verfasst: 31.12.2011, 19:09
von Jonny
hab das buch auch, wollte es auch lesen aber ich denke das es für mich langweilig wird wenn ich es lese, auch wenn ein kleines mädchen die hauptrolle spielt, dafür habe ich ein buch von stephen king wo eine 9 jährige die hauptrolle spielt und alleine im wald ist.

das mädchen lautet der name des buches. :D