Vor 20 Jahren wurde "Die sexuellen Bekenntnisse des Victor X" auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt!
Verfasst: 02.10.2021, 08:58
Ein literarisch interessantes Buch, möchte ich euch vorstellen. Es trug ganz wesentlich zur Erschaffung des Buches "Lolita" bei. Leider ist es vergriffen, allerdings ganz legal und kostenlos über diesen Link in PDF-Format erhältlich: https://de.scribd.com/document/193648160/Die-sexuellen-Bekenntnisse-des-Victor-X
"Dagegen ist Catherine M. eine Spießerin", behauptet der Verleger. "Besonders lasziv", konstatierte bereits Vladimir Nabokov, als er "Die sexuellen Bekenntnisse des Victor X" für seinen eigenen Roman "Lolita" heranzog. Dabei waren die Enthüllungen einst nur unter der Hand weitergereicht worden. Anfang des Jahrhunderts hatte ein anonymer Russe seine erotische Autobiografie dem Sexualwissenschaftler Havelock Ellis geschickt, der sie vorsichtig im Anhang einer Fachzeitschrift unterbrachte. Guido Keller, Verleger des Angkor Verlags, der durch den digitalen Bestseller "Hagakure. Der Weg des Samurai" bekannt wurde, erkannte das belletristische Potential von "Victor X" und präsentierte das Werk anlässlich der Buchmesse 2001 in Frankfurt. Über ein Jahr musste er um die Freigabe des Textes kämpfen, der von der Staatsanwaltschaft Frankfurt beschlagnahmt und schließlich freigegeben worden war, die zuerst Jugendgefährdung vermutet hatte. Denn Victors Bekenntnisse sind durchaus skandalös: Er liebt junge Mädchen. Detailliert und mit soziologisch relevanten Einsprengseln schildert er seine zahlreichen sexuellen Erfahrungen in Russland und Italien zwischen 1870 und 1907. "Während Catherine Millet den Lesern einen Tabubruch einreden muss", so der Verleger mit einem Seitenhieb auf den aktuellen Goldmann-Bestseller, "schockiert Victor X den Leser tatsächlich. Denn die Sexualität von Kindern, die er in aller Selbstverständlichkeit schildert, wird gegenwärtig mehr denn je sozusagen von oben herab und durch bestimmte, miteinander verflochtene Interessengruppen tabuisiert. Dabei schreibt die Wissenschaft schon seit hundert Jahren über sie und versucht sich Gehör zu verschaffen." Doch die Gegner solcher Literatur werden am Ende quasi versöhnt, denn Victor X bedauert im letzten Kapitel zunehmend den Suchtcharakter seiner unmoralischen Obsession.
"Dagegen ist Catherine M. eine Spießerin", behauptet der Verleger. "Besonders lasziv", konstatierte bereits Vladimir Nabokov, als er "Die sexuellen Bekenntnisse des Victor X" für seinen eigenen Roman "Lolita" heranzog. Dabei waren die Enthüllungen einst nur unter der Hand weitergereicht worden. Anfang des Jahrhunderts hatte ein anonymer Russe seine erotische Autobiografie dem Sexualwissenschaftler Havelock Ellis geschickt, der sie vorsichtig im Anhang einer Fachzeitschrift unterbrachte. Guido Keller, Verleger des Angkor Verlags, der durch den digitalen Bestseller "Hagakure. Der Weg des Samurai" bekannt wurde, erkannte das belletristische Potential von "Victor X" und präsentierte das Werk anlässlich der Buchmesse 2001 in Frankfurt. Über ein Jahr musste er um die Freigabe des Textes kämpfen, der von der Staatsanwaltschaft Frankfurt beschlagnahmt und schließlich freigegeben worden war, die zuerst Jugendgefährdung vermutet hatte. Denn Victors Bekenntnisse sind durchaus skandalös: Er liebt junge Mädchen. Detailliert und mit soziologisch relevanten Einsprengseln schildert er seine zahlreichen sexuellen Erfahrungen in Russland und Italien zwischen 1870 und 1907. "Während Catherine Millet den Lesern einen Tabubruch einreden muss", so der Verleger mit einem Seitenhieb auf den aktuellen Goldmann-Bestseller, "schockiert Victor X den Leser tatsächlich. Denn die Sexualität von Kindern, die er in aller Selbstverständlichkeit schildert, wird gegenwärtig mehr denn je sozusagen von oben herab und durch bestimmte, miteinander verflochtene Interessengruppen tabuisiert. Dabei schreibt die Wissenschaft schon seit hundert Jahren über sie und versucht sich Gehör zu verschaffen." Doch die Gegner solcher Literatur werden am Ende quasi versöhnt, denn Victor X bedauert im letzten Kapitel zunehmend den Suchtcharakter seiner unmoralischen Obsession.