Hallo Hurley,
Hurley hat geschrieben:[... ]den Zwang einem Mädchen mitteilen zu müssen was Du für sie empfindest und den Zwang ergründen zu wollen, was sie für Dich empfindet. Letztlich spielt das nämlich überhaupt keine Rolle. Eine Rolle spielt nur, wie sich ein Mädchen Dir gegenüber verhält und was Du daraus machst. [...] Also sind hier alle Anstrengungen umsonst.
Eine sehr interessante Position, die manches für sich haben mag.
...und trotzdem:
Ich sehe das entschieden anders. Für mich war und ist es immer wichtig gewesen, einer Kleinen die mir viel bedeutet, sie das auch merken zu lassen. Wie das geschehen kann, das hängt von ihrem Alter und ihrer Verständigkeit ab. Eine Beziehung mit einem Kind ist eben doch eine Beziehung und kein zufälliges Zusammentreffen von Umständen, die ein kontinuierliches Zusammensein ermöglichen. Wenn es reichen würde, letzteres genug sein zu lassen, dann hättest Du jedoch völlig Recht. Richtige und falsche Ansichten in diesem Punkt gibt es wohl auch nicht. Ich kann nur sagen:
Mir genügt es nicht, und deshalb will ich einer kleinen Freundin dieses Wissen um die Besonderheit der Beziehung vermitteln, das dann aber so "unbesonders" wie möglich: Man kann bei einer längeren Trennung von ihr dem Bedauern darüber Ausdruck geben, ihr sagen, dass man sich immer freut mit ihr zusammen zu sein und mir andere Kinder nicht so wichtig sind wie sie. Meine erste Liebe hat das richtig verstanden, wollte das aber nicht weiter zum Thema machen. Sie hatte meine ersten Äußerungen in dieser Richtung zur Kenntnis genommen aber sich selber nicht dazu erklärt. Das habe ich auch nicht erwartet. Später habe ich solche Äußerungen nicht mehr gemacht, als eine feste Kontinuität bestand, außerdem schien es ihr unangenehm zu sein, ihr sonst recht lässiges Reden über das was die Menschen so zueinander treibt, auf die Ebene eines konkreten "Du und Ich" zu beziehen.
Ihr Interesse an einer kontinuierlichen Beziehung und auch das jähe und mitunter unbegründete Aufflammen von Eifersucht in theatralischen Szenen, wenn sie merkte, dass mir andere Mädchen auch gefielen, machte eine Erklärung ihrerseits auch weitgehend überflüssig
Ich checke bis heute nicht, was in den Köpfen der Mädchen vorgeht, warum man mal total "in" ist und dann wieder nicht. Aber ich habe gelernt damit umzugehen und es nicht mehr ergründen zu wollen [...]
Das ist in der Tat ein wichtiger Hinweis. Mädchen erscheinen launisch, und dieser Eindruck kann das seelische Gesundheitserleben eines Liebhabers empfindlich stören. Erst als ich die Erfahrung mit solchen Wechselbädern öfters gemacht hatte und das die Kontinuität nicht beeinträchtigte, konnte ich da gelassen mit umgehen.
Auf Gegenseitigkeit ganz zu verzichten und aus der jeweiligen Situation etwas Positives zu ziehen, erscheint mir resignativ. Mir ist es wichtig, dass beide Seiten Bescheid wissen und beide trotzdem oder gerade deswegen die Kontinuität aufrecht erhalten wollen.
Sakura